700. Paul und Henri Vever,

1850-1915 und 1854-1942, Franzosen.

Kamm Mistel, 1900. Gold, Schildplatt,

Perlen, Email, 17,1 x 10 cm. Musée des

Arts décoratifs, Paris. Jugendstil.

 

 

Henri Vever

(Metz, 16. Oktober 1854 - Noyers, 1942)

 

Henri Vever stammte aus einer Familie von Schmuck-Juwelieren aus Metz. Das Haus Vever wurde im Jahre 1821 vom Großvater Pierre-Paul Vever gegründet und durch den Vater Ernest 1848 übernommen.

Henri war in der Zwischenzeit als Lehrling bei den Brüdern Laguet bis 1871 und wurde als Handwerker ausgebildet. Danach folgten Kurse an der Kunstgewerbeschule und der Académie des Beaux-Arts, wo er Malerei und Schmuckgestaltung studierte. Im Anschluss daran arbeitete er in der Werkstatt von Jean Léon Gérôme.

1874 trat Vever mit seinem Bruder Paul dem Familienunternehmen bei und beide übernahmen die Führung in den folgenden Jahren. Der Ruf des Hauses Vever wuchs stetig an. Zum ersten Mal stellten die beiden Brüder auf der Pariser Weltausstellung aus und gewannen einen von zwei Hauptpreisen. Danach nahmen sie an großen Ausstellungen teil, wie in Moskau (1891) und Chicago (1893). In ihren Kreationen finden sich Motive aus der Flora und Fauna oder auch Fabelwesen wieder, die in der Regel durch Steine, Diamanten und Rubine verziert sind.

Neben der Schaffung von Schmuck im Jugendstil schrieb Henri Vever auch ein Buch über die Geschichte des Schmucks: La Bijouterie française au xixe siècle.