745. Joseph Maria Olbrich,
1867-1908, Deutscher. Der Hochzeitsturm
auf der Mathildenhöhe in Darmstadt, 1908.
Fotografie von Jürgen Schreiter, 2009.
Städtische Kunstsammlung Darmstadt,
Mathildenhöhe Darmstadt, Darmstadt.
Wiener Secession.
Joseph Maria Olbrich (Troppau, 1867 - Düsseldorf, 1908)
Der aus Troppau, dem heutigen tschechischen Oppava, stammende Joseph Maria Olbrich war einer der Schüler Otto Wagners. Da seine Eltern für ihn als ältestem Sohn eine akademische Laufbahn geplant hatten, besuchte er zunächst das Gymnasium, das er aber bald wieder verließ. Stattdessen wurde er Maurer, bevor er sich als 15-Jähriger an der Wiener Staatsgewerbeschule einschrieb und dort die Architekturklasse besuchte. Nach einer Zwischenstation in Troppau nahm er seine Studien an der Akademie der bildenden Künste bei dem durch seine neubarocken Bauten (die neue Hofburg, die Fassade des Burgtheaters, etc.) berühmt gewordenen Karl Freiherr von Hasenauer (1833-1894) auf. Otto Wagner wurde auf Olbrich aufmerksam und stellte ihn in seinem Architekturbüro ein. Olbrich beschränkte sich, wie viele andere Architekten vor und nach ihm auch, aber nicht nur auf seinen ureigenen Bereich, die Architektur, sondern entwarf auch Möbel und Keramikgeschirr. Sein Ruf war zwischenzeitlich bis in die USA vorgedrungen, wo er korrespondierendes Mitglied des American Institute of Architects wurde. Die Liste seiner Planungen, Projekte und Realisierungen der Jahre 1900 bis 1908 ist unglaublich lang, und neben all diesen Aktivitäten publizierte er noch die architekturtheoretischen Werke Ideen von Olbrich (1900) und Architektur von Olbrich (1901-1914; 3 Bände). Olbrich starb am 8. August 1908 in Düsseldorf an Leukämie. |