851. Le Corbusier, 1887-1965, Franzose.
Villa Savoye, 1928-1929. Poissy-sur-Seine.
Le Corbusier (La-Chaux-de-Fonds, 6. Oktober 1887 - Roquebrune-Cap-Martin, 27. August 1965)
Der Architekt, Maler und Bildhauer Charles-Édouard Jeanneret-Gris wurde in der Schweiz geboren. Er studierte an der Kunstschule seiner Stadt, bevor er seine Ausbildung bei Auguste Perret zwischen 1908-1909 fortsetzte. Er fertigte im Alter von fünfzehn Jahren seine erste grafische Arbeit an, für die er auf der Ausstellung der dekorativen Künste in Turin 1902 ausgezeichnet wurde. Nachdem er durch Italien, Österreich, Süd-Deutschland und ins östliche Frankreich gereist war, traf Le Corbusier auf Eugène Grasset, von dem er die Besonderheiten der technischen Zeichnungen für Stahlbetonbauten lernte. Im Anschluss arbeitete er als Zeichner im Architekturbüro von Peter Behrens. 1917 zog er nach Paris. Perret stellte ihn Amédée Ozenfant vor, der ihn in die Ölmalerei einführte. Gemeinsam definierten sie die Grundsteine des Purismus. Aus ihrer Sicht musste Kunst den Geist der Nüchternheit wieder erwecken und sie verurteilten die dekorative Üppigkeit. Dieser Aspekt taucht später auch immer wieder in den Arbeiten von Le Corbusier auf. 1920 gründete er mit dem Dichter Paul Dermée und Ozenfant die Zeitschrift L’Esprit Nouveau. Er unterzeichnete zum ersten Mal mit dem Pseudonym Le Corbusier. Später schloss er sich mit seinem Vetter Pierre Jeanneret zusammen und gründete eine Agentur in Paris. Er entwarf zahlreiche Villen und Ateliers, darunter die Villa Stein 1927 und die Villa Savoye 1929. In den späten 1920er Jahren entwarf Le Corbusier auch Möbelstücke und gründete die Union des Artistes Modernes (UAM). Nach dem Krieg rekonstruierte er das Stadtzentrum von Marseille und die Kathedrale Notre-Dame-du-Haut in Ronchamp mit Änderungen in einem weniger harmonischen Stil als in den Jahren zuvor. Als Vertreter der Moderne bestimmte Le Corbusier wesentlich die Architekturgeschichte und das 20. Jahrhundert mit. |