Das Kapitel beginnt mit den klassischen Sätzen von Gallilei und Newton und der Galilei-Transformation. Die Spezielle Relativitätstheorie, von Einstein 1905 entwickelt, führt zur vierdimensionalen Raumzeit von Minkowski und der Lorentz-Transformation. Danach wird die Relativität von gleichzeitigen Ereignissen, die Längenkontraktion von bewegten Körpern und die Zeitdilatation diskutiert. Darauf folgt die Formel für die Addition von Geschwindigkeiten in der relativistischen Mechanik. Das nächste Thema ist die Formel für die Äquivalenz von Energie E und Masse m, wobei c die Lichtgeschwindigkeit ist. Die Invarianz besonderer Formen der Gleichungen der Dynamik und der Maxwellschen Elektrodynamik gegenüber einer Lorentz-Transformation wird gezeigt.
1.1 Galilei-Transformation
1.1.1 Relativitätsprinzip von Galilei



















Zwei gegeneinander verschobene Bezugssysteme






















Zwei gegeneinander bewegte Bezugssysteme
Man erhält so das Relativitätsprinzip von Galilei:
Alle Naturgesetze sind in jedem Zeitpunkt in allen Inertialsystemen die gleichen.
Alle Bezugssysteme, die sich gleichförmig linear gegenüber einem Inertialsystem bewegen, sind selbst Inertialsysteme.




















1.1.2 Allgemeine Galilei-Transformation
Bis hierher wurden in der Galilei-Transformation nur die gleichförmige Bewegung der beiden Inertialsysteme gegeneinander mit der Geschwindigkeit und ein fester Anfangszeitpunkt
, ein fester Anfangspunkt
des neuen Koordinatensystems
und keine Drehung des Koordinatensystems berücksichtigt.
Man geht nun im Allgemeinen davon aus, dass alle Naturgesetze konstant bleiben, also invariant hinsichtlich einer Zeitverschiebung sind. Wenn eine Lösung von
ist, dann ist für alle
auch
eine Lösung.
Weiter geht man davon aus, dass die betrachteten Räume homogen sind, also die gleichen Eigenschaften an allen Punkten vorhanden sind. Ist also wieder eine Lösung von
, dann ist auch
eine Lösung, jetzt aber für den Anfangsort
.































1.1.3 Maxwellsche Gleichungen und Galilei-Transformation
Ganz anders sieht es aber mit den Maxwellschen Gleichungen der Elektrodynamik aus. Sie sind nicht invariant gegenüber einer Galilei-Transformation! Denn eine in einem Inertialsystem ruhende Ladung q erzeugt dort nur ein statisches elektrisches Feld; in einem sich dazu mit der Geschwindigkeit
bewegenden Inertialsystem stellt
aber einen Strom dar, der dort auch ein magnetisches Feld erzeugt!
Im 19. Jahrhundert war man der Auffassung, dass alle physikalischen Erscheinungen mechanischer Natur sind und die elektromagnetischen Kräfte auf Spannungszustände eines Weltäthers, die Maxwellschen Spannungen, zurückgeführt werden können. Dieser Weltäther, der den Raum erfüllt, ist dann der Träger der elektromagnetischen Erscheinungen.
Wenn ein Bezugssystem ein Inertialsystem ist, in dem Galileis Trägheitsprinzip gilt, dann behauptet Einstein in seinem allgemeinen Relativitätsprinzip:
Die Naturgesetze nehmen in allen Inertialsystemen die gleiche Form an.
Für das Grundgesetz der Mechanik wurde das oben hergeleitet. Das Relativitätsprinzip gilt aber nicht für die Elektrodynamik, also auch nicht für die Optik. Wie müssen die Grundgleichungen der Elektrodynamik modifiziert werden, damit das Relativitätsprinzip gilt? Das ist der Inhalt von Einsteins Spezieller Relativitätstheorie aus dem Jahr 1905. Noch weiter geht Einstein in der Allgemeinen Relativitätstheorie von 1915. In ihr wird behandelt, wie die Naturgesetze modifiziert werden müssen, damit sie auch in beschleunigten oder gegeneinander nicht gleichförmig bewegten Bezugssystemen gelten.
1.2 Lorentz-Transformation
1.2.1 Einleitung
Am Ende des 19. Jahrhunderts wurden Experimente erdacht, die die Geschwindigkeit der Erde gegen den ruhenden Weltäther bestimmen sollten. Diese Relativgeschwindigkeit zum Äther kann nur durch einen elektromagnetischen Effekt, z. B. der Lichtausbreitung, gemessen werden. Mit dem Michelson-Morley-Experiment wurde aber 1881 und 1887 keine Driftgeschwindigkeit festgestellt. Einstein schloss daraus:
Die Lichtgeschwindigkeit c ist immer konstant.
Unabhängig von der Bewegung der Lichtquelle und des Beobachters hat die Lichtgeschwindigkeit in jedem Bezugssystem den gleichen Wert.














1.2.2 Ermittlung der Komponenten der Transformationsmatrix























Verschiedene Lichtwege: a) Gesehen von einem Beobachter in
, b) Gesehen von einem Beobachter
in
























































Damit wurde die Matrix der Lorentz-Transformation vollständig ermittelt:












ist jetzt eine symmetrische Matrix und im Einzelnen gilt nach Division der ersten Gleichung durch c

1.2.3 Gleichzeitigkeit an verschiedenen Orten


















Ereignisse an verschiedenen Orten, die im Bezugssystem
gleichzeitig sind, müssen vom Bezugssystem
aus gesehen nicht gleichzeitig sein.
![$$\varvec{v}=[v, 0,0]^{^\intercal }$$](../images/311137_1_De_1_Chapter/311137_1_De_1_Chapter_TeX_IEq160.png)

Gleichzeitigkeit











1.2.4 Kontraktion bewegter Körper (Joggen macht schlank)























Liegt das Lineal parallel zur Geschwindigkeit , so ist
und aus (1.44) wird
, oder

d. h., für geht
. Wenn zum Beispiel die Geschwindigkeit
ist, also 80 % der Lichtgeschwindigkeit, dann ist
.
1.2.5 Zeitdilation (Reisen erhält jung)
Zeitdilation ist der Unterschied in der vergehenden Zeit zwischen zwei Ereignissen, die von zwei Beobachtern gemessen werden, die sich relativ zueinander bewegen. Nach Gl. (1.18) gilt











Zwillingsparadoxon
Von zwei Zwillingen und
startet
mit einer Rakete und fliegt mit hoher Geschwindigkeit davon, während der andere Zwilling
auf der Erde zurückbleibt. Während des Fluges altert
langsamer als
. Nach einiger Zeit wird die Rakete abgebremst und
kehrt wieder mit hoher Geschwindigkeit zur Erde zurück. Während des Fluges ist
weniger gealtert als
, der in Ruhe auf der Erde blieb. Jetzt kommt das Paradoxe: Die Geschwindigkeiten sind relativ! Man könnte doch auch Zwilling
in seinem mitgeführtem Koordinatensystem als ruhend ansehen und
als sich dazu mit großen Geschwindigkeiten bewegend betrachten. Das ist richtig; doch ein wesentlicher Unterschied besteht darin, dass Zwilling
sich nicht ständig in demselben sich gleichförmig bewegenden Inertialsystem befindet, sondern im Umkehrpunkt, wo die Rückreise beginnt, das Inertialsystem wechselt! Das ist für
nicht der Fall: Er bleibt immer im selben Inertialsystem. Deshalb liegt kein Paradoxon vor (Abb. 1.5).
1.3 Invarianz der Quadratischen Form










Man kann sich (1.48) auch erzeugt denken durch die Quadratische Form




















Ein Lichtblitz
im Zeitpunkt breitet sich im dreidimensionalen Raum kugelförmig mit Lichtgeschwindigkeit c aus. Im Zeitpunkt
hat das Licht eine Kugelfläche mit dem Radius
erreicht, im Zeitpunkt
eine Kugelfläche mit dem größeren Radius
, usw. Man kann diese Bewegung der Lichtwellen in ein Raumzeitdiagramm umsetzen, in dem die Zeitkoordinate
senkrecht und eine Raumkoordinate
horizontal dargestellt sind (Abb. 1.6). Da als Zeitkoordianate die mit der Lichtgeschwindigkeit c multiplizierte Zeit t dargestellt wird, bewegen sich Photonen in dieser Darstellung auf Geraden, die unter
geneigt sind. Für Photonen ergibt sich so für die möglichen Bahnen ein nach oben geöffneter Kegel, dessen Wand eine Neigung von
hat. Die Bahn eines sich bewegenden Teilchens, dessen Geschwindigkeit immer kleiner als die Lichtgeschwindigkeit sein muss, muss immer innerhalb des Lichtkegels verlaufen mit einer Steigung, die immer kleiner als
gegenüber der Zeitachse
ist.
Die in der Zeit vor , z. B. in dem Zeitintervall von
bis
, den Punkt
im Zeitpunkt
erreichenden Photonen, kommen alle aus dem nach unten offenen Kegel. Insgesamt erhält man wieder einen Kegel, den Kegel der Ereignisse, die das Ereignis
erreichen können, also von
aus auch beobachtbar sind.
In der Minkowskischen Raumzeit der Speziellen Relativitätstheorie sind in jedem Ereignispunkt die Lichtkegel parallel ausgerichtet; die Mittelachsen der Lichtkegel sind alle parallel zur Zeitachse. In der Allgemeinen Relativitätstheorie wird durch die Raumkrümmung das nicht mehr immer der Fall sein, d. h., die Mittelachsen der Lichtkegel sind nicht mehr immer parallel zur Zeitachse.

Lichtkegel







![$$\begin{aligned} \mathrm{d}\vec {\varvec{x}}^{^\intercal }&=[c\mathrm{d}t,\mathrm{d}x,\mathrm{d}y, \mathrm{d}z]\quad \text {und}\quad \mathrm{d}\vec {\varvec{x}}'{^{^\intercal }} =[c\mathrm{d}t', 0,0,0] \nonumber \\ \mathrm{d}s^2&=c^2 \mathrm{d}t^2-\mathrm{d}x^2-\mathrm{d}y^2-\mathrm{d}z^2=c^2\mathrm{d}t'^2, \end{aligned}$$](../images/311137_1_De_1_Chapter/311137_1_De_1_Chapter_TeX_Equ54.png)









1.4 Relativistische Geschwindigkeitsaddition
1.4.1 Galileische Addition von Geschwindigkeiten






1.4.2 Relativistische Addition von Geschwindigkeiten















Additionstheorem der Geschwindigkeiten
































1.5 Lorentz-Transformation der Geschwindigkeit
















Damit eignet sich die so definierte Geschwindigkeit viel besser zur Formulierung physikalischer Gesetze, da sie in jedem Bezugssystem die gleiche Form aufweisen. Dies wäre mit
nicht der Fall. Zur Klarstellung sei nochmals hervorgehoben, dass sich ein Masseteilchen oder ein Schwerpunkt mit der Geschwindigkeit
in einem Bezugssystem
bewegt, das sich selbst mit der Geschwindigkeit
gegenüber einem anderen Bezugssystem bewegt oder bewegen kann. Das ist der Unterschied zwischen
und
!









1.6 Lorentz-Transformation des Impulses









1.7 Transformierbare Beschleunigungen und Kräfte
1.7.1 Beschleunigung













die Lorentz-Transformation des vierdimensionalen Beschleunigungsvektors ,





Für den Vektor erhält man unter Verwendung von (1.90) und (1.91) außerdem










1.7.2 Bewegungsgleichung und Kraft





































1.7.3 Energie und Ruhemasse






Für ist
, d. h., es ist

die „Ruheenergie“ in Einsteins berühmter Formel.














1.7.4 Abstrahlung von Energie



















Auf dem Inhalt von Gl. (1.113) beruht die Funktion von Kernkraftwerken und Atombomben!
1.8 Relativistische Elektrodynamik
1.8.1 Maxwell-Gleichungen






















Gl. (1.122) und (1.124) stellen also den Inhalt der Maxwellschen Gleichungen in neuer Form dar:

Diese Formen haben den großen Vorteil, dass sie beim Übergang in ein anderes Bezugssystem, also gegenüber einer Lorentz-Transformation, forminvariant sind, d. h., in jedem Bezugssystem die gleiche äußerliche Form behalten! Die darin auftretenden Größen nehmen jedoch in jedem Bezugssystem andere Werte an. Dies soll jetzt gezeigt werden.
1.8.2 Lorentz-Transformation der Maxwellschen Gleichungen









































Die Zerlegung des elektromagnetischen Feldes in ein elektrisches und ein magnetisches Feld hat keine absolute Bedeutung. Existiert z. B. in einem Bezugssystem nur ein rein elektrostatisches Feld, ist also
, so wird trotzdem gemäß Gl. (1.136) in einem Bezugssystem
, das sich gegenüber dem Bezugssystem
mit der Geschwindigkeit
bewegt, ein Magnetfeld
existieren. Physikalisch bedeutet das, dass alle Ladungen in
ruhen. Diese Ladungen bewegen sich aber relativ zu
mit der Geschwindigkeit
. Also existiert in
ein Strom, der in
ein Magnetfeld erzeugt.
Gl. (1.131) und (1.136) kann man wie folgt zu einer Gleichung zusammenfassen:





![$$\varvec{v}=[v, 0,0]^{^\intercal }$$](../images/311137_1_De_1_Chapter/311137_1_De_1_Chapter_TeX_IEq443.png)






1.8.3 Elektromagnetische Invariante
![$$\begin{aligned} \varvec{e}'{^{^\intercal }}\varvec{b}'&=\left( \gamma \left( \varvec{e}^{^\intercal }- \frac{1}{c}(\varvec{v}\times \varvec{b})^{^\intercal }\right) + (1 - \gamma )\frac{\varvec{v}^{^\intercal }\varvec{e}}{v^2}\varvec{v}^{^\intercal }\right) \left( \gamma \left( \varvec{b}+ \frac{1}{c}\varvec{v}\times \varvec{e}\right) + (1 - \gamma )\frac{\varvec{v}^{^\intercal }\varvec{b}}{v^2}\varvec{v}\right) \nonumber \\&=\gamma ^2\varvec{e}^{^\intercal }\varvec{b}+[2\gamma (1-\gamma ) + (1-\gamma ^2)]\frac{\varvec{e}^{^\intercal }\varvec{vv}^{^\intercal }\varvec{b}}{v^2}-\frac{\gamma ^2}{c^2}\underbrace{(\varvec{v}\times \varvec{b})^{^\intercal }(\varvec{v}\times \varvec{e})}_{\varvec{b}^{^\intercal }\varvec{V}_\times ^{^\intercal }\varvec{V}_\times \varvec{e}}. \end{aligned}$$](../images/311137_1_De_1_Chapter/311137_1_De_1_Chapter_TeX_Equ284.png)










Die oben angegebene zweite Invariante erhält man mit Hilfe der modifizierten Faraday-Matrix und der Maxwell-Matrix aus der Spurbildung des Produkts der beiden Matrizen

Diese Art der Invariantenbildung wird später in der Allgemeinen Relativitätstheorie bei der Betrachtung der Singularitäten der Schwarzkopf-Lösung eine Rolle spielen.
1.8.4 Elektromagnetische Kräfte








![$$\begin{aligned} \varvec{f} = q\left( \varvec{e} + \frac{1}{c}\,\varvec{u}\times \varvec{b}\right) =\frac{q}{c} \left[ \varvec{e}\quad {-}\varvec{B}_{ \times }\right] \left( \begin{array}{c}c\\ \varvec{u}\end{array}\right) \in \mathbb {R}^3. \end{aligned}$$](../images/311137_1_De_1_Chapter/311137_1_De_1_Chapter_TeX_Equ146.png)

![$$\begin{aligned} \varvec{f} = q\varvec{e} + \frac{1}{c}\,\varvec{j}\times \varvec{b} =\frac{1}{c} \left[ \varvec{e}\quad {-}\varvec{B}_{ \times }\right] \left( \begin{array}{c}cq\\ \varvec{j}\end{array}\right) \in \mathbb {R}^3. \end{aligned}$$](../images/311137_1_De_1_Chapter/311137_1_De_1_Chapter_TeX_Equ147.png)






Mit (1.147) kann man für (1.150) auch schreiben

wobei wieder ist.
1.9 Die Energie-Impuls-Matrix
1.9.1 Die elektromagnetische Energie-Impuls-Matrix
Es soll jetzt eine Gleichung hergeleitet werden, die alle dynamischen Grundgleichungen der Theorie der Elektrizität enthält! Sie soll zugleich den Energiesatz und die Impulssätze der Elektrodynamik enthalten. Die darin enthaltene Energie-Impuls-Matrix werden wir in der Hauptgleichung der Allgemeinen Relativitätstheorie wiederfinden.


































![$$\begin{aligned}&[e^2_x - \frac{1}{2}e^2 | e_xe_y | e_xe_z]\varvec{\nabla } \nonumber \\&\quad =2e_x\displaystyle \frac{\partial e_x}{\partial x} - \left( e_x\displaystyle \frac{\partial e_x}{\partial x} + e_y\displaystyle \frac{\partial e_y}{\partial y} + e_z\displaystyle \frac{\partial e_z}{\partial z} \right) + \displaystyle \frac{\partial e_x}{\partial y} e_y +e_x\displaystyle \frac{\partial e_y}{\partial y} +\displaystyle \frac{\partial e_x}{\partial z} e_z +e_x\displaystyle \frac{\partial e_z}{\partial z} \nonumber \\&\quad =e_x\left( \displaystyle \frac{\partial e_x}{\partial x} + \displaystyle \frac{\partial e_y}{\partial y} + \displaystyle \frac{\partial e_z}{\partial z} \right) + e_z\displaystyle \frac{\partial e_x}{\partial z} +e_y\displaystyle \frac{\partial e_x}{\partial y} - e_z\displaystyle \frac{\partial e_z}{\partial x} - e_y\displaystyle \frac{\partial e_y}{\partial x} \nonumber \\&\quad =e_x\text {div}\,\varvec{e} - (\varvec{e}\times \mathbf{rot }\,\varvec{e})_x = e_x\cdot \rho - (\varvec{e}\times \mathbf{rot }\,\varvec{e})_x. \end{aligned}$$](../images/311137_1_De_1_Chapter/311137_1_De_1_Chapter_TeX_Equ162.png)




1.9.2 Die mechanische Energie-Impuls-Matrix










Wir gehen jetzt zu einer verteilten Materie über, wie z. B. einer idealen Flüssigkeit, also einer Flüssigkeit ohne innere Reibung aber durchaus veränderlicher Dichte. Sie wird beschrieben durch die beiden Skalarfelder Dichte und Druck p und das Vektorfeld der Geschwindigkeit
. Ziel bei dieser Herleitung der Energie-Impuls-Matrix ist, dass diese Matrix irgendwie den Energiegehalt der Flüssigkeit repräsentiert und beim Übergang zur gekrümmten Welt der Allgemeinen Relativitätstheorie als Quelle des Gravitaionssfeldes dienen kann.



















![$$\vec {\varvec{x}}^{^\intercal }{=}[c t | \varvec{x}^{^\intercal }]$$](../images/311137_1_De_1_Chapter/311137_1_De_1_Chapter_TeX_IEq499.png)
![$$\vec {\varvec{u}}^{^\intercal }{=}\gamma _u[c | \varvec{u}^{^\intercal }]$$](../images/311137_1_De_1_Chapter/311137_1_De_1_Chapter_TeX_IEq500.png)


































Wir fassen jetzt alles zu relativistischen Verallgemeinerung der hydrodynamischen Gleichungen zusammen:






1.9.3 Die totale Energie-Impuls-Matrix




Die Erhaltungssätze gelten jetzt für das Gesamtsystem Flüssigkeit plus elektromagnetisches Feld. Da die einzelnen Matrizen symmetrisch sind, ist auch die totale Energie-Impuls-Matrix symmetrisch. Treten weitere Bestandteile im betrachteten System auf, so kann man sie ebenfalls in einem ähnlichen Schritt wie oben in die symmetrische totale Energie–Impuls–Matrix aufnehmen und es gilt wieder die Gl. (1.182).
Diese Form der mathematischen Darstellung des dynamischen Verhaltens von physikalischen Systemen wird später in den Hauptgleichungen der Allgemeinen Relativitätstheorie von Einstein eine herausragende Rolle spielen!
1.10 Die wichtigsten Definitionen und Sätze der Speziellen Relativitätstheorie
Für Inertialsysteme, also Bezugssysteme, die sich gleichförmig gegeneinander bewegen, sind die physikalischen Grundgesetze über die Lorentz-Transformation miteinander verknüpft und invariant. In der Speziellen Relativitätstheorie wurden definiert

und die symmetrische Lorentz-Transformationsmatrix

Eine Transformation des Vierervektors ergibt dann gemäß (1.183)

In (1.67) erhielten wir für die relativistische Geschwindigkeitsaddition

Wenn die beiden Vektoren und
parallel sind, liefert Gl. (1.68)

Der modifizierte Geschwindigkeitsvektor in Gl. (1.68)

wird mittels der Lorentz-Matrix in den Geschwindigkeitsvektor
transformiert

Der modifizierte Beschleunigungsvektor in Gl. (1.95)

wird mittels Lorentz-Transformation transformiert nach

Einsteins berühmte Formel für die Äquivalenz von Ruheernergie und Ruhemasse
in (1.111) lautet

Die Invarianz der Grundgleichung der Mechanik ( ist die Ruhemasse) werden dokumentiert in

und der Elektrodynamik

und

hergeleitet mit

Mit der symmetrischen elektromagnetischen Energie-Impuls-Matrix



und mit der ebenfalls symmetrischen mechanischen Energie-Impuls-Matrix

erhält man die relativistische Verallgemeinerung der hydrodynamischen Gleichungen




