Kapitel 32
Finola bog gerade in die Albert Terrace ein, als ihr Handy klingelte.
»Hi, Laurie.«
Eine Nachricht von Antônio wäre ihr jetzt lieber gewesen.
»Hast du schon was rausgefunden?«
»Ein bisschen. Aber wenn du die Mörderin oder den Mörder suchst, musst du wohl warten, bis die Polizei fündig wird. Ich weiß ja nicht mal, woran die Frau gestorben ist und wann genau.«
»Ich hab mich umgehört. Am Sonntag hat sie schon niemand mehr gesehen! Obwohl sie eigentlich sonst morgens ins Fitnessstudio geht – ging.«
»Ich war am Samstag von zwölf bis halb eins bei ihr.«
»Da haben wir es doch schon gut eingegrenzt.« Lauries Stimme klang optimistisch. »Jetzt musst du nur noch rauskriegen, was sie am Samstagnachmittag und -abend gemacht hat. Wen sie da getroffen hat. Oder wer sie besucht hat.«
»Sie hatte was von ›ganz ruhiges Wochenende‹ gesagt, also vielleicht hat sie das Fitnessstudio am Sonntagmorgen auch nur geschwänzt. Wir sollten wirklich abwarten.«
»Aber wäre es nicht besser, wir hätten schon eine grobe Vorstellung …?« Laurie ließ einfach nicht locker.
»Bestimmt hast du eine Idee, wen ich da fragen könnte.« Finola musste an sich halten, damit ihre Stimme nicht allzu ironisch klang.
»Natürlich. Gladys!«
»Ihre Putzhilfe, die sie gefunden hat?«
»Genau die.«
»Du kennst sie?«
»Klar, sie kauft manchmal bei mir. Neulich hat sie eine ganze Ladung Cupcakes mitgenommen, als Tessa Geburtstag hatte.«
»Tessa. Du meinst sicher Helens Tochter.« Finola blieb stehen.
»Ja. Warum klingst du so – so sauer?«
»Weil du heute Mittag gesagt hast, du weißt nichts Näheres über Gladys. Und weil ich jetzt fast zwei Stunden in der Burke Dental Clinic geputzt habe für Informationen, die du mir am Telefon in zwei Sekunden hättest geben können.«
»Oh, sorry. Ich war irgendwie ein bisschen durch den Wind. Und ich kenne sie ja auch wirklich nicht näher.«
Finola verdrehte die Augen. »Also. Wo finde ich Gladys?«
»Ich weiß nicht, wo sie wohnt, aber morgen früh von acht bis zehn putzt sie bei Cameron Burke.«
»Helens Ex-Mann. Hast du von dem wenigstens eine Adresse?«
»Ja, klar. Der wohnt hinter dem Schwimmbad in der Thirlestane Road, bei der Nummer bin ich nicht sicher, aber die Haustür ist gelb.«