Wolkenkuckucksland,
von Antonios Diogenes, Tafel E
Geschichten über einen Mann, der unwillentlich in einen Esel verwandelt wurde, breiteten sich schnell in der antiken westlichen Welt aus. Apuleius’ wohlbekannter Schelmenroman Der Goldene Esel (Mitte bis spätes 2. Jh. A. D.) war so gut wie sicher eine Neugestaltung der griechischen Erzählung Der Esel, wahrscheinlich von Lukian von Samosota, die ihrerseits so gut wie sicher auf älteren mündlich überlieferten Erzählungen fußte. Diogenes bedient sich da schamlos. Ob er dabei irgendetwas verbessert, wäre zu diskutieren.
(übersetzt von Zeno Ninis)
Kaum, dass die Eule aus dem Fenster geflogen war, brach ich durch die Tür. Die Magd öffnete die Kassette und wühlte in den Tiegeln der Hexe herum, während ich mir auch noch den letzten Fetzen Stoff vom Körper riss. Ich rieb mich von Kopf bis Fuß mit der Salbe ein, die sie benutzt hatte, nahm drei Prisen Weihrauch, wie ich es die Hexe hatte tun sehen, und ließ sie ins Licht rieseln. Ich wiederholte die Zauberworte, und die Lampe leuchtete auf, genau wie zuvor, und ging dann aus. Ich schloss die Augen und wartete. Bald schon würde sich mein Geschick ändern. Bald schon würde ich spüren, wie aus meinen Armen Flügel wurden! Bald schon würde ich mich wie die Pferde des Helios vom Boden lösen und hinauf zu den Sternen fliegen, hinauf zur Stadt am Himmel, wo Wein durch die Straßen floss und Schildkröten mit Honigkuchen auf dem Rücken herumwanderten! Wo es niemandem an etwas mangelte, der Westwind ohne Unterlass wehte und alle weise waren!
Von den Fußsohlen herauf spürte ich, wie die Verwandlung begann. Zehen und Finger bündelten und verbanden sich. Meine Ohren dehnten sich, und meine Nasenlöcher wurden riesig. Ich spürte, wie sich mein Gesicht verlängerte, und worum ich betete, war, dass mir Federn aus dem …