Wolkenkuckucksland,
von Antonios Diogenes, Tafel I
Weil mehrere Tafeln verloren gegangen sind, bleibt es unklar, wie Aethon dem Rad des Müllers entkommt. In einigen Versionen der Geschichte wird der Esel den durchreisenden Priestern einer Sekte verkauft.
(übersetzt von Zeno Ninis)
… immer weiter nach Norden trieben mich die Unmenschen, bis das Land weiß wurde. Die Häuser waren aus den Knochen wilder Greife gebaut, und es war so kalt, dass die Worte der behaarten Wilden, die dort lebten, kaum ausgesprochen, zu Eis gefroren und ihre Kameraden auf den Frühling warten mussten, wollten sie hören, was sie gesagt hatten.
Meine Hufe, mein Schädel, das Mark in meinen Knochen schmerzte vor Kälte, und ich dachte oft an zu Hause, das in meiner Erinnerung nicht länger ein verschlammtes, rückständiges Nest zu sein schien, sondern ein Paradies, in dem Bienen summten, Vieh glücklich auf die Weiden trottete und meine Schäferkollegen und ich bei Sonnenuntergang unter dem Blick des Abendsterns gemeinsam Wein tranken.
Eines Nachts, denn an jenem Ort dauerten die Nächte vierzig Tage, entzündeten die Männer ein riesiges Feuer und tanzten, tanzten sich in Trance, und ich durchkaute meinen Strick. Wochenlang wanderte ich allein durch die sternenklare Dunkelheit, bis ich an den Ort kam, wo die Natur ihr Ende fand.
Der Himmel war schwarz wie die stygische Gruft, auf dem Ozean kreuzten große blaue Schiffe aus Eis, und ich glaubte, glitschige Wesen mit riesigen Augen durch das träge Wasser schwimmen zu sehen. Ich betete, in einen Vogel verwandelt zu werden, in einen mutigen Adler oder eine kluge, kräftige Eule, doch die Götter blieben stumm. Huf vor Huf schritt ich an der gefrorenen Grenze entlang, das kalte Mondlicht im Rücken, und hoffte immer noch …