Die Zwölf- und Dreizehnjährigen halten Referate. Ramón beschreibt, welche Biosignatur-Gase in der Atmosphäre von Beta Oph2 identifiziert worden sind, Jessi Ko spekuliert über die mikroklimatischen Bedingungen in den gemäßigten Graslandzonen des Planeten, und Konstance kommt zuletzt. Ein Buch fliegt aus der zweiten Etage der Bibliothek zu ihr herunter, öffnet sich auf dem Boden, und aus seinen Seiten wächst ein fast zwei Meter hoher Stängel mit einer nach unten hängenden Blüte.
Die anderen Kinder stöhnen.
«Das», sagt sie, «ist ein Schneeglöckchen. Schneeglöckchen sind kleine Blumen, die auf der Erde bei kaltem Wetter blühen. Ich habe im Atlas zwei Orte gefunden, an denen es so viele gibt, dass sie eine ganze Wiese weiß färben.» Sie wedelt mit den Armen, als wollte sie ganze Schneeglöckchen-Wolken aus den Ecken der Bibliothek zusammenrufen.
«Auf der Erde würde jedes einzelne Schneeglöckchen Hunderte kleine Samen produzieren, und jeder Same hätte ein winziges Ölkörperchen, das man ein Elaiosom nennt. Ameisen liebten …»
«Konstance», sagt Mrs Chen, «dein Referat sollte die biogeografischen Indikatoren von Beta Oph2 behandeln.»
«Und keine toten Blumen Zillionen Kilometer von hier entfernt», fügt Ramón hinzu, und alle lachen.
«Ameisen», fährt Konstance fort, «würden die Samen in ihre Haufen tragen, leckten die Elaiosome herunter und ließen die sauberen Samen übrig. So gäben die Schneeglöckchen den Ameisen etwas zu essen, wenn sonst nicht viel da wäre, und die Ameisen säten neue Schneeglöckchen aus. Das nennt man Wechselseitigkeit, einen Kreislauf, der …»
Mrs Chen tritt vor, klatscht in die Hände, die Blume verschwindet, und das Buch fliegt davon.
«Das reicht, Konstance. Danke.»
Zum zweiten Essen gibt es gedrucktes Beefsteak mit Lauch von Farm 2. Mutters Gesicht ist voller Sorgenfalten. «Erst kletterst du ständig in diesen staubigen Atlas, und jetzt wieder die Ameisen? Das gefällt mir nicht, Konstance, unsere Aufgabe ist es, nach vorn zu blicken, willst du etwa enden wie …»
Konstance seufzt und macht sich auf die berühmte abschreckende Geschichte vom verrückten Elliot Fischenbacher gefasst, der nach seinem Bibliothekstag nicht mehr herunterwollte vom Perambulator, bei Tag und bei Nacht nicht. Er vernachlässigte seinen Lernstoff und verletzte alle Regeln, um allein durch den Atlas wandern zu können, bis seine Fußsohlen aufplatzten und er dann auch, wie Mutter sagt, seine geistige Gesundheit verlor. Sybil begrenzte seinen Bibliothekszugang, und die Erwachsenen nahmen ihm seinen Vizer ab, aber Elliot Fischenbacher löste eine Stütze von einem Regal in der Küche und versuchte sich in einer Reihe von Nächten durch eine der Außenwände zu graben, die Außenhaut der Argos, und brachte damit alle und alles in Gefahr. Gott sei Dank, sagt Mutter immer, wurde er am Weitermachen gehindert und in das Abteil seiner Familie gesperrt, bevor er die äußerste Schicht erreichen konnte. Aber in seiner Gefangenschaft gelang es ihm, genug SleepDrops für eine tödliche Dosis zu sammeln, und als er tot war, wurde sein Körper ohne auch nur ein einziges Lied durch die Luftschleuse nach draußen geschickt. Mehr als einmal schon hat Mutter Konstance den Titanflicken zwischen den Toiletten 2 und 3 gezeigt, wo der verrückte Elliot Fischenbacher sich nach draußen hacken wollte, womit er alle an Bord getötet hätte.
Konstance hört nicht mehr zu. Am anderen Ende des Tisches fängt Ezekiel Lee, ein sanfter Teenager, nicht viel älter als sie, an zu stöhnen und treibt sich die Fingerknöchel in die Augenhöhlen. Sein Essen hat er nicht angerührt, und er ist kränklich blass.
Dr. Pori, sein Mathematiklehrer, der links neben Ezekiel sitzt, legt ihm eine Hand auf die Schulter. «Zeke?»
«Er ist müde vom Lernen», sagt Ezekiels Mutter, aber für Konstance sieht Ezekiel schlimmer aus als nur müde.
Vater kommt herein und hat Kompostreste in den Augenbrauen. «Du hast die Konferenz mit Mrs Chen verpasst», sagt Mutter. «Und du hast Schmutz im Gesicht.»
«Entschuldigung», sagt Vater, zupft sich ein Blatt aus dem Bart, steckt es sich in den Mund und zwinkert Konstance zu.
«Wie geht es unserer kleinen Kiefer heute, Vater?», fragt Konstance.
«Sie ist auf dem besten Weg, durch die Decke zu stoßen, bevor du zwanzig bist.»
Sie essen ihre Beefsteaks, Mutter wechselt zu einem inspirierenderen Thema und sagt, Konstance sollte stolz darauf sein, dass sie Teil dieser Mission sei, repräsentiere die Mannschaft der Argos doch die Zukunft der Spezies. Sie alle zusammen stehen für Hoffnung und Entdeckergeist, Mut und Ausdauer, sie weiten das Fenster der Möglichkeiten, tragen das gesammelte Wissen der Menschheit in einem neuen Morgen, und wie wär’s, wenn sie in der Zwischenzeit häufiger mit ihr in den Spielebereich gehe? Wie wäre es mit einem Regenwald-Rennen, bei dem du dahinschwebende Münzen mit einem leuchtenden Zauberstab einfängst, oder mit Corvis Paradox, das so toll für die Reflexe ist. Aber jetzt presst Ezekiel seine Stirn in die Tischplatte.
«Sybil», sagt Mrs Lee und erhebt sich von ihrem Platz, «was stimmt mit Ezekiel nicht?», und der Junge lässt sich zurücksinken, stöhnt und fällt von seinem Hocker.
Die Leute schnappen nach Luft. Einer sagt: «Was ist passiert?» Mutter ruft noch einmal nach Sybil, während Mrs Lee Ezekiels Kopf anhebt und ihn auf ihren Schoß bettet. Vater ruft nach Dr. Cha, und da erbricht Ezekiel einen schwarzen Brei über die ganze Mrs Lee.
Mutter schreit auf. Vater zieht Konstance vom Tisch weg. Das Erbrochene ist Mrs Lee bis zu ihrem Hals und in ihr Haar hochgespritzt und auf die Beine von Dr. Poris Arbeitsanzug, und alle weichen verwundert und erschreckt von ihrem Essen zurück. Vater schiebt Konstance in den Korridor, als Sybil sagt: Beginn von Quarantäne Stufe eins, alles nicht notwendige Personal sofort in seine Abteile.
In Abteil 17 sorgt Mutter dafür, dass sich Konstance Hände und Arme bis hinauf zu den Achseln wäscht und desinfiziert. Viermal bittet sie Sybil, ihre Vitalfunktionen zu überprüfen.
Puls und Atmung stabil, sagt Sybil. Blutdruck normal.
Mutter steigt auf ihren Perambulator, berührt ihren Vizer, und binnen Sekunden flüstert sie mit Leuten in der Bibliothek: «… wie sollen wir wissen, ob es nicht ansteckend ist …», «… hoffe, Sara Jane hat alles sterilisiert …», und: «… mal abgesehen von Geburten, was hat Dr. Cha tatsächlich schon gesehen? Ein paar Verbrennungen, einen gebrochenen Arm, ein paar Todesfälle aus Altersschwäche …»
Vater drückt Konstance die Schulter. «Es wird alles gut. Geh in die Bibliothek und beende deinen Schultag.» Er schlüpft aus der Tür, und Konstance sitzt mit dem Rücken an die Wand gelehnt da. Mutter hat das Kinn vorgereckt, die Stirn gerunzelt, und Konstance geht zur Tür und will sie aufdrücken.
«Sybil, warum geht die Tür nicht auf?»
Nur notwendiges Personal darf im Moment herumgehen, Konstance.
Sie sieht wieder vor sich, wie Ezekiel vor dem Licht zurückschreckt, von seinem Hocker fällt. Ist ihr Vater da draußen sicher? Ist es hier drinnen sicher?
Am Ende betritt sie ihren eigenen Perambulator, neben dem ihrer Mutter, und berührt ihren Vizer. Im Atrium der Bibliothek gestikulieren die Erwachsenen an den Tischen, während Dokumentenstürme über ihnen hinwegziehen. Mrs Chen treibt die Teenager eine Leiter hinauf an einen Tisch im ersten Stock und legt einen orangen Band darauf. Ramón, Jessi Ko, Omicron Philips und Ezekiels kleiner Bruder Tayvon sehen zu, wie eine zwei, drei Handbreit große Frau in einem hellblauen Arbeitsanzug mit dem auf die Brust gestickten Wort ILIUM aus dem Buch aufsteigt. Wenn es an irgendeinem Punkt eurer langen Reise, sagt sie, notwendig wird, in euren Abteilen in Quarantäne zu bleiben, sorgt dafür, dass ihr eure Gewohnheiten beibehaltet. Absolviert täglich eure Übungen, trefft euch mit anderen Crew-Mitgliedern in der Bibliothek und …
Ramón sagt: «Man hat ja schon gehört, dass sich Leute übergeben, aber es tatsächlich auch zu sehen?», Jessi Ko meint: «Ich höre, eine Quarantäne der Stufe eins dauert auf jeden Fall sieben Tage», und Omicron fährt fort: «Soweit ich weiß, sind es bei Stufe zwei gleich zwei Monate.» Konstance sagt: «Ich hoffe, dein Bruder fühlt sich bald wieder besser, Tayvon», und Tayvon zieht seine Brauen zusammen, wie er es sonst tut, wenn er sich auf eine Mathematikaufgabe konzentriert.
Unter ihnen durchquert Mrs Chen das Atrium und setzt sich zu einigen Erwachsenen an den Tisch. Bilder von Zellen, Bakterien und Viren rotieren im Raum zwischen ihnen. Ramón sagt: «Kommt, wir spielen Ninefold Darkness», und zu viert sausen sie eine Leiter hinauf in den Spielebereich. Konstance sieht den fliegenden Büchern noch eine Weile zu, nimmt dann einen Zettel aus der Schachtel vor sich auf dem Tisch, schreibt Atlas darauf und wirft ihn in den Schlitz.
«Thessalien», sagt sie, fällt durch die Erdatmosphäre und treibt über die oliven- und rostfarbenen Berge Zentralgriechenlands. Straßen tauchen unter ihr auf, das Gelände ist durch Zäune, Hecken und Mauern in Vielecke aufgeteilt. Ein vertrautes Dorf kommt in den Blick, Betonziegel, Schieferdächer am Fuß von Felsen, und Konstance landet auf dem rissigen Asphalt einer Landstraße im Pindosgebirge.
Seitenstraßen führen nach rechts und links, von denen ebenfalls wieder kleinere, unbefestigte Wege abgehen und ein vielgliedriges Netz bis hoch in die Berge spannen. Sie kommt an einer Reihe Häuser vorbei, die bis an die Straße herangebaut sind. Vor einem steht ein ausgeschlachtetes Auto, vor dem nächsten sitzt ein Mann mit verpixeltem Gesicht auf einem Plastikstuhl. Im Fenster eine tote Pflanze, auf einem Schild an einem Pfahl die Zeichnung eines Totenschädels.
Sie wendet sich nach rechts und folgt dem Weg, den sie schon so gut kennt. Mrs Flowers hat recht, die anderen Kinder finden den Atlas lächerlich altmodisch. Man kann nicht herumspringen oder irgendwo durchschlüpfen, wie es in anderen, komplizierteren Spielen im Spielebereich möglich ist: Du kannst nur gehen, nicht fliegen, nichts bauen, nicht kämpfen oder irgendwo mithelfen. Du spürst nicht, wie der Matsch an deinen Füßen saugt oder dir Regentropfen ins Gesicht piksen, kannst keine Explosionen oder Wasserfälle hören, kannst kaum einmal die Wege verlassen. Im Atlas drinnen ist alles außerhalb der Straßen immateriell, und man streift hindurch wie durch Luft: durch Mauern, Bäume, Leute. Das einzig Feste ist der Boden.
Aber der Atlas beruhigt Konstance, sie kann nicht genug von ihm bekommen. Mit den Füßen voran in Taipeh oder den Ruinen von Bangladesch zu landen, auf der Sandpiste einer kleinen Insel vor Kuba, die Bilder von Menschen in ihrer altmodischen Kleidung hier und da zu sehen, das Gedränge an Kreisverkehren, auf Plätzen, in Zeltstädten, Tauben und Regentropfen, Busse und Soldaten mit Helmen, alle und alles in der Bewegung erstarrt. Die Graffiti, die Massen von CO2-absorbierenden Pflanzen, die verrosteten Panzer, eine an einer Wasserausgabe wartende Schlange – es ist alles da, ein ganzer Planet auf einem Server. Gärten und Pflanzen mag sie am liebsten: Mangobäume auf einem Mittelstreifen in British Columbia, die sich nach der Sonne recken. Wuchernde Glyzinien auf der Pergola eines Cafés in Serbien. Efeu, das die Außenmauer eines Obstgartens in Syrakus hochrankt.
Vor ihr ist eine alte Frau mit schwarzen Strümpfen und einem grauen Kleid auf halbem Weg einen steilen Hügel hinauf von den Kameras eingefangen worden, ihr Rücken ist gebeugt, sie trägt einen weißen Mund-Nasen-Schutz und schiebt einen Kinderwagen offenbar voller Glasflaschen durch die Hitze. Konstance schließt die Augen, als sie durch sie hindurchgeht.
Ein hoher Zaun, eine niedrige Mauer, die Straße verengt sich zu einem Fußweg, der sich durch eine gemischte Vegetation windet. Über ihr spielt ein silbriger Himmel. Seltsame Wölbungen und Schatten lauern hinter den Bäumen, wo die Software die Landschaft verpixelt, und der Weg wird, je weiter er ansteigt, desto schmaler, die Landschaft verlassener und wilder, bis sie einen Punkt erreicht, wo die Kameras des Atlas nicht weitergefilmt haben. Der Pfad verliert sich bei einer riesigen Schlangenhaut-Kiefer, die sich sicher fünfundzwanzig Meter hoch in den Himmel hinaufschraubt, als wäre sie der Urururgroßvater ihres Setzlings von Farm 4.
Sie bleibt stehen, atmet ein. Ein Dutzend Mal schon hat sie auf der Suche nach etwas diesen Baum besucht. Durch die knorrigen alten Äste haben die Kameras eine wahre Wolkenkavalkade eingefangen, und der Baum klammert sich an den Berghang, als stünde er dort schon seit Anbeginn der Zeit.
Sie schnauft und schwitzt auf ihrem Perambulator in Abteil 17 und beugt sich so weit vor wie nur möglich, um den Stamm der Kiefer zu berühren. Ihre Fingerspitzen stoßen durch ihn hindurch, das Bild wird zu einem verpixelten Nebel. Ein Mädchen allein mit einer jahrhundertealten Kiefer in den verdorrten Bergen Thessaliens.
Kurz vor NoLight kommt Vater durch die Tür von Abteil 17. Er trägt eine Sauerstoffkapuze mit einem klaren Visier und einstrahliger Stirnlampe. «Nur zur Sicherheit», sagt er mit gedämpfter Stimme und stellt drei abgedeckte Tabletts auf Mutters Nähtisch, während sich die Tür hinter ihm luftdicht verschließt. Er desinfiziert seine Hände und nimmt die Kapuze ab.
«Broccoli cacciatore. Sybil sagt, wir stellen in allen Abteilen Drucker auf, um das Essen zu dezentralisieren. Das hier mag also für eine Weile unser letztes frisches Gemüse sein.»
Mutter kaut auf ihrer Lippe. Ihr Gesicht ist weiß wie die Wand. «Wie geht es Ezekiel?»
Vater schüttelt den Kopf.
«Ist es ansteckend?»
«Das weiß man noch nicht. Dr. Cha ist bei ihm.»
«Warum hat Sybil noch keine Erklärung?»
Ich arbeite daran, sagt Sybil.
«Dann arbeite schneller», sagt Mutter.
Konstance und Vater essen. Mutter sitzt auf ihrem Bett, sie rührt das Essen nicht an. Wieder bittet sie Sybil, ihre Vitalfunktionen zu überprüfen. Puls und Atmung normal. Blutdruck tadellos.
Konstance klettert auf ihr Etagenbett, und Vater stellt die Tabletts vor die Tür. Dann kommt er, bettet das Kinn auf ihre Matratze und schiebt ihr die Locken aus den Augen.
«Auf der Erde, als ich noch ein Junge war, wurden so gut wie alle mal krank. Ausschläge, komische kleine Fieberanfälle. Alle unmodifizierten Menschen werden von Zeit zu Zeit krank. Es ist Teil des Lebens. Wir halten Viren für bösartig, aber tatsächlich sind es nur wenige von ihnen. Das Leben versucht normalerweise zu kooperieren, nicht zu kämpfen.»
Die Dioden in der Decke verdunkeln sich, Vater legt Konstance eine Hand auf die Stirn, Schwindel erfasst sie, und sie hat das Gefühl, im Atlas auf der Theodosianischen Mauer zu stehen, während all der blasse Sandstein langsam in der Sonne zerfällt. Seit es uns als Spezies gibt, hat Mrs Flowers gesagt, haben wir Menschen versucht, den Tod zu überwinden. Niemandem von uns ist es je gelungen.
Am nächsten Morgen steht Konstance zusammen mit Jessi Ko, Omicron und Ramón in der Bibliothek am Geländer der ersten Etage und wartet auf Dr. Pori und den Vormittagsunterricht in Elementarmathematik. Jessi sagt: «Tayvon ist auch zu spät», Omicron fügt hinzu: «Ich sehe auch Mrs Lee nicht, und die hatte Zekes Brei überall abgekriegt», und die vier Kinder verstummen.
Schließlich sagt Jessi Ko, sie hat gehört, wenn du dich schlecht fühlst, sollst du sagen: «Sybil, ich fühle mich nicht wohl», und wenn die sieht, dass mit dir etwas nicht stimmt, schickt sie Dr. Cha und Ingenieur Goldberg in Schutzanzügen in dein Abteil, und Sybil schließt die Tür auf, damit sie dich in der Krankenstation isolieren können. Ramón sagt: «Das klingt schrecklich», und Omicron flüstert: «Seht mal», weil Mrs Chen unten alle sechs Crew-Mitglieder, die noch keine sechs Jahre alt sind, durchs Atrium führt.
Die Kinder sehen unter den hohen Regalen winzig aus. Ein paar Erwachsene lassen wohl mehr der Form halber ein paar ES-IST-DEIN-BIBLIOTHEKS-TAG-Ballons zur Kuppel hochfliegen, und Ramón sagt: «Sie haben nicht mal Pfannkuchen gekriegt.»
Jessi Ko sagt: «Was denkt ihr, wie es sich anfühlt, krank zu sein?», und Omicron sagt: «Ich hasse Polynome, fände es aber schon gut, wenn Dr. Pori käme», und die Kinder unten halten sich virtuell bei den Händen. Ihre hellen Stimmen erfüllen das Atrium:
Wir handeln gemeinsam,
Bei allem, was wir tun.
Es werden alle gebraucht,
Alle gemeinsam,
Um zu …
Und Sybil verkündet: Alles nichtmedizinische Personal in seine Abteile, ohne Ausnahme. Beginn von Quarantäne Stufe zwei.