Wolkenkuckucksland,
von Antonios Diogenes, Tafel M
… das Wasser im Ungeheuer beruhigte sich, und ich bekam Hunger. Als ich den Blick hob, landete ein köstlicher kleiner Bissen auf der Oberfläche, eine schimmernde kleine Sardelle trieb und tanzte in der verlockendsten Weise dahin. Mit einem Schlag meiner Schwanzflosse schwamm ich weiter, öffnete das Maul, so weit ich konnte, und …
«Autsch, autsch», rief ich, «meine Lippe!»
Die Fischer hatten Augen wie Laternen, Hände wie Flossen und Penisse wie Bäume, und sie wohnten auf einer Insel im Wal mit einem Haufen Knochen in der Mitte. «Macht mich los», sagte ich. «Ich bin kaum ein Mahl für Männer, so stark wie ihr. Und im Übrigen bin ich nicht mal ein Fisch!»
Die Fischer sahen einander an, und einer sagte: «Hast du da gerade etwas gesagt oder der Fisch?» Sie trugen mich zu einer Höhle hoch auf dem Berg, wo seit vierhundert Jahren ein ungepflegter Zauberer lebte und sich die Fischsprache beibrachte. «Großer Zauberer», keuchte ich. Es fiel mir mit jeder Minute schwerer zu sprechen. «Verwandle mich bitte in einen Vogel, einen mutigen Adler vielleicht oder eine kluge, kräftige Eule, damit ich dem Ungeheuer entfliehen kann, in dem wir leben, und hinauffliegen kann zu der Stadt in den Wolken, wo es niemals Schmerz gibt und der Westwind ohne Unterlass weht.»
Der Zauberer lachte. «Selbst wenn dir Flügel wüchsen, dummer Fisch, könntest du nicht an einen Ort fliegen, den es nicht gibt.»
«Falsch», sagte ich, «es gibt ihn. Auch wenn du nicht an ihn glaubst, ich schon. Wofür war das sonst alles gut?»
«In Ordnung», sagte er, «zeige diesen Fischern, wo die großen Fische sind, und ich schenke dir Flügel.» Ich flatterte zustimmend mit meinen Kiemen, und er murmelte einige Zauberworte und warf mich in die Luft, hoch über den Berg, bis hoch zum Gaumen unseres Ungeheuers, wo die mörderischen Säulen seiner Zähne den Mond zerschnitten …