Was wäre, wenn du in den Momenten, in denen du dich besonders allein fühlst, erkennen könntest, dass du auch frei bist?
Was, wenn du sehen könntest, dass du in genau jenen Momenten, vor denen du die meiste Angst hast, auch vollkommen frei von den Erwartungen anderer bist; in der Lage, dich zu definieren und wieder neu zu definieren, das Leben auf eigene Faust zu erkunden, dem Klang deiner eigenen Stimme zu lauschen? Was, wenn das Alleinsein, in jeder Hinsicht, ein Zeichen von Unabhängigkeit und Mut ist? Was, wenn du es bereits geschafft hast? Was, wenn dir klar wird, dass dein Alleinsein kein Zeichen von Scheitern ist, sondern ein Beweis dafür, dass du die herausforderndste Aufgabe überhaupt gemeistert hast?
Was, wenn du nicht mehr denken würdest, dass dein Job nicht gut genug ist – sei es in Bezug auf das Gehalt, die Position oder welchen Aspekt auch immer, bei dem du dich minderwertig fühlst, weil du das so beschlossen hast –, und stattdessen erkennst, dass keine noch so umfassende Tätigkeit jemals all das definieren kann, was dich ausmacht? Was, wenn du allmählich verstehen würdest, dass ein Job ein Mittel zum Zweck ist und alles, was du zu deinem Wohlergehen und deiner Sicherheit oder dem Wohlergehen und der Sicherheit deiner Familie beiträgst, zwar von Bedeutung, aber nur eine Facette des Erfolgs ist? Was, wenn du nicht mehr glauben würdest, dass du der oder die Beste sein musst, um zu genügen, und stattdessen erkennst, dass es ein Ziel und ein Geschenk bedeutet, einen Ort zu haben, um aufzuwachen und von dort in den Tag zu starten, einen Grund zu haben, um aufzuwachen und etwas zu tun – ein Ziel und ein Geschenk, die niemals für selbstverständlich gehalten werden sollten?
Was, wenn du nicht mehr glauben würdest, du seist gescheitert, sondern allmählich erkennst, dass »Scheitern« nur ein Wink des Lebens ist, um dir eine andere Richtung aufzuzeigen? Was, wenn du nicht mehr all die Male aufzählen würdest, bei denen die Dinge nicht genau so gelaufen sind, wie du es dir vorgestellt hattest, sondern wenn du in Erwägung ziehst, dass du vielleicht zu etwas Besserem geführt wurdest? Was, wenn du der Tatsache gegenüber Ehrfurcht und Respekt empfinden könntest, dass es eine mächtige Kraft zu deinem Schutz gibt – vielleicht eine, die du nicht benennen oder sehen, an die du vielleicht nicht einmal glauben kannst – und dass diese Kraft sich weigert, dir die Dinge zukommen zu lassen, die du dir am meisten wünschst, weil es etwas anderes gibt, wofür du bestimmt bist?
Was, wenn du nicht mehr glauben würdest, dein Leben werde sich ohne Brüche entfalten, sondern wenn du erkennst, dass der Mut, den es erfordert, immer wieder eine Tür zu öffnen, selbst wenn sich alle wieder schließen, einen Teil des Prozesses ausmacht?
Was, wenn du nicht mehr den Glauben an die Welt und das Leben selbst verlieren würdest, sondern es zulässt, dass deine Niederlagen deine Hoffnungen und dein Vertrauen stärken, weil du siehst, dass es einen Weg gibt, den du beschreiten kannst, und ein Kraftfeld, das dich in ihm hält, egal, wie sehr du versuchen magst, ihm zu entkommen?
Was, wenn du dich nicht mehr über andere ärgern würdest, weil sie nicht exakt so sind, wie du sie dir vorgestellt hast; wenn du vielmehr erkennen würdest, dass die Zeit, die sie dir schenken, eine große Hingabe und den Inbegriff von Liebe darstellt? Wenn du erkennen würdest, dass sie in keinster Weise verpflichtet sind, so zu sein, wie sie deiner Meinung nach sein sollten, und dass das Liebevollste, was du tun kannst, darin besteht, sie von deinen Erwartungen zu befreien? Was, wenn du erkennen würdest, dass sie nicht genau so sein müssen, wie du es dir vorstellst, damit du ihnen die Liebe geben kannst, die du zu verschenken hast? Was, wenn das Geschenk, das du gerade jetzt erhältst, die Chance bedeutet, die Unvollkommenheit eines anderen Herzens zu bezeugen, seine Ecken und Kanten und Ungeschliffenheit? Was, wenn die Reise im Grunde von dir verlangt, jemanden mit all seinen Mängeln zu lieben, sodass du vielleicht auch deine eigenen Mängel auf die gleiche Weise lieben kannst?
Was, wenn das Leben deiner Träume keines ist, in dem du alles für ein imaginäres Publikum perfekt machst, sondern eines, in dem du die Zeit damit verbringst, dich den wenigen Dingen zu widmen, die dir tief und leidenschaftlich am Herzen liegen – und all die anderen Verpflichtungen, die dich nur von deiner Liebe und deinem eigenen Leben fernhalten, ins Nichts entlässt?
Was, wenn du dich so eifrig auf die Mängel deines Körpers konzentrierst – die niemand außer dir selbst bemerkt –, dass du die Schönheit übersiehst, die alle anderen sehen? Was, wenn du glaubst, es sei mit deinem Aussehen etwas nicht in Ordnung, weil du übermäßig viel Zeit damit verbracht hast, dir auszumalen, wie leicht und frei sich Perfektion anfühlen würde? Was, wenn du dich nur einmal umsehen müsstest? Nach den Menschen, die du kennst oder auch nicht kennst, die einfach nur um dich herum sind? Was, wenn du feststellen würdest, dass nahezu niemand dieser Fantasie entspricht und dennoch viele ohne Einschränkung innig geliebt werden, dass sie durch und durch lebendig, glücklich und ihrer Wahrheit verhaftet sind, aufblühen und erfolgreich sind – ganz so, wie es sein soll?
Ich will damit nicht sagen, dass es in deinem Leben keine wirklichen Probleme gibt, nur, dass es sehr schwierig ist, diese tatsächlich zu identifizieren, wenn du so sehr damit beschäftigt bist, Unwichtiges zu korrigieren, dich so sehr um Fragen sorgst, auf die es keine Antwort gibt. Du könntest dein ganzes Leben damit verbringen, dich zu fragen, ob du wertvoll, gut genug, schön und erfolgreich bist, und würdest niemals eine konkrete Antwort finden. Also hast du die Wahl. Du hast die Wahl, wie du deine eigene Wahrnehmung dessen, was ist, gestalten willst.
Was, wenn die Reinigung deines Geistes durch hoffnungsvolle, freudige, positive Gedanken genau der Ausgleich wäre, der lange überfällig ist nach all den Jahren, in denen du nur die denkbar negativsten Interpretationen zugelassen hast?
Was, wenn du dich nach der ganzen Zeit, in der du der Idee aufgesessen warst, in deinem Leben gehe es darum, so perfekt wie möglich zu sein, gegenüber der Vorstellung öffnen könntest, dass du vielleicht stattdessen hier bist, um die Reise zu genießen, solange sie währt?