33 Das bedeutet es WIRKLICH, FREUNDLICH zu DIR zu sein , DENN es ist nicht SO LEICHT, wie du glaubst

Wenn wir an Freundlichkeit denken, verwechseln wir sie oft mit »nett sein«, und das ist nicht das Gleiche.

Wenn wir nett sind, sind wir sehr ruhig und zeigen keine starken Reaktionen. Wir fallen nicht zur Last, wir triggern die anderen nicht, wir weisen auf nichts Wichtiges hin, wir sprechen das nicht an, was gesagt werden müsste. Wir überspielen unsere natürlichen und ursprünglichen Reaktionen, um nicht das Fahrwasser eines anderen zu stören, selbst wenn er, ganz ehrlich, genau das brauchen würde.

So verhalten wir uns, weil wir nicht immer in der Position sind, jemand anderem sagen zu können, was er hören muss.

Wir sind aber immer in der Position, diese Form der Ehrlichkeit uns selbst gegenüber zu behalten.

Freundlich zu dir selbst zu sein heißt oft, das zu tun, was du am wenigsten tun willst.

Das kann bedeuten, deine zukünftigen Bedürfnisse über deine aktuellen Wünsche zu stellen. Es heißt, dir über deine destruktiven Verhaltensweisen klar zu werden, deine selbstzerstörerischen Muster zu erkennen, zu lernen, wie du heilen kannst; es heißt, Grenzen zu setzen, zuerst bei uns selbst und dann bei anderen. Es heißt, unsere Kraft zu erkennen und uns daran zu erinnern, wie wenig wir sie genutzt haben.

Das ist Freundlichkeit.

Alles andere ist Ablenkung.

Das Freundlichste, was du für dich tun kannst, ist nicht immer das Einfachste.

Es ist nicht immer mit einem netten Lächeln und einem tröstenden Streicheln getan. Es wiegt uns nicht immer beruhigend in den Schlaf. Wahre Freundlichkeit ist ein Feuer, das dich nachts aufweckt. Es ist ein Ruf, den du nicht ignorieren kannst. Es ist liebevolle Strenge, es heißt, die Realität so zu sehen, wie sie ist. Es ist Akzeptanz, es bedeutet, eine Wahl zu treffen, es ist eine Forderung.

Wenn wir wahrhaft freundlich zu uns sind, befinden wir uns im Grunde im therapeutischen Prozess der »Nachbeelterung«, in dem wir uns selbst elterliche Fürsorge zukommen lassen.

Wir tun das für uns, was wir früher anderen überlassen haben – und wir tun es zum Wohle unseres langfristigen und umfassenden Wohlbefindens.

Wir nehmen uns in die Pflicht und ergreifen die Gelegenheit, das zu tun, was richtig ist, und nicht das, was einfach ist. Wir entscheiden uns lieber, das zu tun, was wichtig ist, als das, was doch nur eine andere Möglichkeit darstellt, sich zu betäuben und im Unbehagen einzurichten.

Wenn wir beginnen, Probleme zu lösen, verschwindet das Unbehagen.

Freundlichkeit bedeutet, uns genug zu lieben, um genau das zu tun.

Sie bedeutet, genügend an unser Potenzial zu glauben, um bessere Entscheidungen zu treffen. Das heißt, sich so um uns selbst zu kümmern, dass wir kein Leben mehr akzeptieren wollen, das weniger ist, als wir verdienen. Es heißt, dafür zu kämpfen, wer wir sind und wer wir eines Tages sein könnten.

Es gibt niemanden auf der Welt, der dir dieselbe Art der Freundlichkeit erweisen kann wie du selbst.

Ja, wirklich – durch Verständnis, Empathie und Mitgefühl und durch die immerwährende Verpflichtung zu einer Lebensweise, in der du tun kannst, wozu du geboren wurdest, in der du sein kannst, wozu du geboren wurdest, und in der du erschaffen kannst, wozu dich das Schicksal letztlich führt.

Dazu bist du bestimmt.

Das Einzige, was du jetzt zu tun hast, ist zu entscheiden, ob du das für dich wählst.