Du wirst den Moment wahrscheinlich nicht erkennen, wenn du beginnst, dich zu verändern. Du wirst wahrscheinlich nicht sagen können, an welchem Tag du jemanden triffst, der den Verlauf deines Lebens für immer verändert. Du wirst nicht sofort das Gute darin erkennen können, mutig genug zu sein, dein zukünftiges Selbst über deine heutigen Ängste zu stellen.
Aber es wird auf jeden Fall geschehen.
Du wirst auf jeden Fall aufblühen, denn dazu bist du gemacht. Und dieser ganze Widerstand, diese Angst, dieses Verleugnen? Das sind Wachstumsschmerzen. Sie sind Teil des Prozesses.
Du wirst glücklich, voller Schmerz und im Prozess des Heilens sein, alles zusammen. Du wirst an Orte gelangen, von denen du niemals dachtest, sie zu sehen, und dich dabei immer noch von jenen angezogen fühlen, von denen du glaubtest, nicht schnell genug von ihnen wegkommen zu können. Du wirst Heldentaten begehen, die so groß und so kühn sind, dass du niemals von ihnen zu träumen gewagt hättest, und du wirst mit denselben winzigen Dämonen zu kämpfen haben, die dich schon dein Leben lang begleiten. Du wirst jemanden treffen, der dir das Gefühl gibt, mehr denn je im Frieden zu sein, und er wird jeden Teil von dir, den du so angestrengt versucht hast zu verstecken, ans Tageslicht holen.
Zu werden, wer wir sind, geschieht nicht in einer gleichmäßigen, linearen Kurve nach oben. Wir wachsen nicht nur in eine Richtung. Wenn unser Leben größer wird, dehnt es sich nach außen aus. Wir berühren mehr, wir fühlen mehr, wir wissen mehr, wir sehen mehr, wir werden mehr.
Wenn wir mehr zu verlieren haben, bekommen wir es mit der Angst zu tun. Wenn wir unsere Komfortzone verlassen müssen, sehnen wir uns nach Vertrautheit. Keine Leistung, keine Beziehung, keine Stadt, kein Job verhindert, dass wir Menschen sind. Wir werden durch nichts davon ausgenommen, Kummer zu erleiden, wenn wir traurig sind, Zorn zu empfinden, wenn man uns ungerecht behandelt hat, oder Groll, wenn wir zu viel gegeben und zu wenig bekommen haben.
Das heißt nicht, dass es uns nicht langsam besser ginge. Das heißt nicht, dass wir Rückschritte gemacht haben oder auf unsere alten Gewohnheiten zurückfallen. Manchmal liegt die Heilung darin, Dinge fühlen zu können, an die wir jahrelang nicht gedacht haben. Manchmal geht es darum, über etwas ganz Einfaches und Schönes weinen zu können. Manchmal besteht der wichtigste Schritt darin, Freundschaft mit uns selbst zu schließen.
In der Natur gibt es keine Transformation ohne einen vorangegangenen Bruch. Blumen können nicht erblühen, bevor sie tief und gänzlich verwurzelt sind. Die Jahreszeit kann nicht wechseln, bevor die Kälte die Überbleibsel der Vergangenheit vernichtet hat. Schmetterlinge breiten ihre Flügel nicht aus, wenn sie nicht zuvor isoliert Wochen in ihrem Kokon verbracht haben, und Sterne sind mit ihrem eigenen Kollaps konfrontiert, bevor sie zu Supernovas werden.
Unser größtes Wachstum vollzieht sich oft direkt nachdem wir unserer größten Angst ins Auge geblickt haben.
Unsere tiefgreifendsten Fortschritte sind nur möglich durch die Bereitschaft, es zu versuchen und zu scheitern. Wenn wir nichts zu verlieren haben, können wir alles gewinnen.
Wenn unser Herz gebrochen ist und wir nicht mehr die Person sein wollen, die wir einmal waren, sind wir frei, die zu werden, die wir immer sein wollten. Wenn unsere Träume zerstört sind und die Zukunft ungewiss, sind wir nicht länger dem Plan verpflichtet, den wir für den Menschen erstellt hatten, der wir früher waren. Wenn etwas nicht so funktioniert, wie wir dachten, ist das fast immer der Fall, weil wir darin nicht so gut sind, wie wir glaubten, wir es nicht so sehr liebten, wie wir glaubten, und es auch nicht so gut für uns war, wie wir glaubten.
Der Prozess des Werdens hat nichts Glamouröses. Er ist kein Spaß. Er erfordert, sich vom einfachen Weg wegzubewegen, die sichere Bahn zu verlassen, alles zu riskieren, alles auszuprobieren.
Du wirst in genau den Momenten aufblühen, in denen du am stärksten davon überzeugt bist, zu scheitern und zurückzufallen. Wenn du von deinem eigenen Leben wachgerüttelt wirst, befindest du dich kurz vor einer persönlichen Revolution. Sie wird nicht einfach sein, und sie wird nicht schön sein, aber du wirst auf die andere Seite gelangen und erkennen, dass es die ganze Zeit einen Grund gab, einen Rhythmus, einen Plan, eine Bestimmung.
Du bist zu der Person geworden, die zu werden dir schon immer bestimmt war, auch wenn du das damals nicht erkannt hast. Du bist durch genau die Dinge gewachsen, von denen du dachtest, sie seien dir geschickt worden, um dich aus dem Gleis zu werfen. Tatsächlich waren es die Dinge, die dich auf den Weg zurückgebracht haben.