Während du darauf wartest, dass der Sturm vorbeizieht, worauf auch immer er sich bezieht, möchte ich, dass du dir jeden anderen Sturm vor Augen rufst, den du schon überstanden hast.
Ich möchte, dass du dir lebhaft all die Male ins Gedächtnis rufst, bei denen du absolut sicher warst, du seist vollkommen aufgeschmissen, total in Panik darüber, wie du die nächsten Monate durchhalten solltest, so am Ende, dass du keinen Schimmer hattest, was du in einem Jahr machen würdest.
Ich möchte, dass du dir alles andere ins Gedächtnis rufst, was du bis zum jetzigen Zeitpunkt durchgemacht hast, alle Situationen, die du für das Ende deines gesamten Universums gehalten hast, so wie du es kanntest, und dich daran erinnerst, dass es nichts Schlimmeres gab als die Angst, die du davor hattest.
Nichts.
Über alles, von dem du geschworen hattest, du würdest nie darüber hinwegkommen, bist du hinweggekommen. Alles, wovor du panische Angst hattest, hast du überstanden. Alles, wovon du sicher warst, dass es das Ende deines Lebens bedeuten würde, so wie du es kanntest, ist mit der Zeit vergangen.
Wenn du gerade eine sehr schwierige Zeit in deinem Leben oder eine Zeit voller Ängste durchmachst, erhältst du die Gelegenheit zu erkennen, dass der Sturm im Innern stattfindet, nicht im Außen. Es gibt nichts, wovor du fliehen und dich verstecken müsstest. Die größte Gefahr, vor der du jetzt stehst, ist die Angst, etwas nicht bewältigen zu können.
Denn Dinge passieren im Leben. Beziehungen gehen zu Ende, Arbeitsverträge enden, wir verlieren liebe Menschen. Städte verändern sich, Menschen ziehen um, die Welt dreht sich weiter.
Du wirst nicht bestraft oder getestet. Du brauchst dir deinen eigenen Seelenfrieden nicht zu verdienen oder für etwas zu büßen, was du nie getan hast.
Dies könnte der Moment sein, der alles für dich verändert, denn nur, wenn du mitten in einem Sturm bist, kannst du erkennen, dass du die Kraft hast, aus ihm herauszukommen.
Nicht jeder Mensch ist dazu bereit, das zu hören. Nicht jeder Mensch möchte das.
Am Ende wirst du erkennen müssen, dass die größte Herausforderung in deinem Leben deine eigene Denkweise war. Ob sie dir ermöglicht hat, was vor dir lag, ob sie dich voller Freude auf die Zukunft vorbereitet hat und dabei das Heute auskosten ließ oder ob sie dich eingeschnürt hat und dich angesichts des Unbekannten erstarren ließ.
Veränderungen geschehen im Leben jedes Einzelnen von uns. Die Art, wie wir auf sie reagieren, entscheidet darüber, in welchem Ausmaß wir darunter leiden.
Man sagt, wenn du auf die andere Seite eines Sturms gelangst, wirst du dich verändert haben, und darin liegt in erster Linie der Sinn dessen, dass du dich durch ihn hindurchkämpfst. Doch nur wenige Menschen erkennen, dass der Sturm endet, weil sie sich verändert haben.
Das Leben wendet sich in die Richtung, in die du dich bewegst. Der Sturm legt sich oft, wenn du aufgehört hast, die Wellen aufzupeitschen.