46 DU WEISST SCHON, was dein NÄCHSTER SCHRITT IST, du musst NUR den MUT FINDEN, IHN ZU GEHEN

Vielleicht brauchst du gar keine weiteren Antworten zu finden.

Vielleicht brauchst du keine Seelenerforschung mehr zu betreiben.

Vielleicht brauchst du keine weitere Klarheit.

Vielleicht ist das, was du wirklich brauchst, der Mut weiterzumachen, auch wenn der Weg nicht mehr neu und aufregend ist. Vielleicht brauchst du den Entschluss, weitere Schritte zu gehen, auch wenn der Prozess seinen Glanz verloren hat und stattdessen durch Monotonie und Routine bestimmt wird.

Unser Leben bewusst zu gestalten kann auch zu einer Art Realitätsflucht werden. Es hebt uns leicht über unsere gelebten Erfahrungen hinaus an einen Ort, an dem wir glauben, noch nicht wirklich angekommen zu sein, also haben wir noch nicht richtig angefangen. Wir beginnen langsam zu glauben, dass wir uns in den Pausenmodus schalten können, dass wir all das Gute, nach dem wir suchen, für einen späteren Zeitpunkt aufsparen können – wenn es uns besser geht, wenn die Dinge klarer sind, wenn wir uns besser eingestimmt haben.

So eine Pause unserer bereits bestehenden Zeitplanung ist ganz essenziell, und die meisten Menschen finden nicht den Mut, ihn wenigstens einmal herbeizuführen. Stattdessen drängen sie weiter in einem Leben, das von ihrer Umgebung für sie bestimmt wurde, von ihrer Gruppe, von den Erwartungen der Gesellschaft und vor allem dadurch, dass sie Unbehagen und Angst vermeiden wollten.

Es ist zwar mutig anzufangen, aber die meisten Menschen bleiben wieder stecken, wenn es an der Zeit ist, einfach weiterzumachen.

Statt auf der Reise zu verweilen, die uns weiter in Einklang mit unserer eigenen Wahrheit bringt, kann der Prozess, mehr Wahrheiten zu entdecken, zu einer Sucht werden. Wir sind immer einen Schritt vom Anfangspunkt entfernt, stellen uns immer neue Aspekte eines neuen Geschäftskonzepts vor, einer neuen Gelegenheit, einer neuen Idee, eines neuen Plans. Wir fragen uns ständig, wann wir eine neue Fahrt an eine fremde Küste unternehmen können, um etwas Neues über uns selbst zu erfahren – mit dem Ziel, dies dann mitzubringen, in die Erde unseres jetzigen Lebens einzupflanzen und zu sehen, was dort wächst.

Dein Leben ist nicht auf »Pause« geschaltet, bis du dir über alles klar geworden bist.

Du brauchst nicht eine Schicht nach der anderen abzutragen, um Anweisungen aus deinem tiefsten Innern zu erhalten.

Wenn du vor dir selbst fliehst, gilt das Gleiche wie dann, wenn du vor etwas anderem davonläufst – der einzige Mensch, den du aufwecken und im Spiegel sehen wirst, bist du, egal, wo auf der Welt es geschieht.

In Wirklichkeit weißt du wahrscheinlich längst, was der nächste richtige Schritt in deinem Leben ist, du musst nur den Mut finden, ihn zu gehen.

Ich meine nicht den Mut, zu springen, dich anzustrengen oder etwas völlig Neues anzufangen.

Ich meine den Mut, jeden Tag aufzuwachen und dich an den Plan zu halten.

Ich meine den Mut, in jedem einzelnen Moment deinen Dämonen ins Auge zu blicken.

Ich meine den Mut, zu tun, was für den Moment weniger lohnend ist, weil es auf lange Sicht gesehen für dich richtig ist.

Ich meine den Mut, weiterzumachen, auch ungeachtet deines Scheiterns, selbst wenn du es verbaselt hast und selbst wenn dir das sehr wohl wieder passieren könnte.

Ich meine den Mut, dich mit deiner Menschlichkeit, deinem Menschsein auszusöhnen.

Ich meine den Mut, zu akzeptieren, dass nicht jeder Tag ein guter Tag ist, selbst wenn du das Leben deiner Träume lebst.

Ich spreche nicht von dem Mut, abzuspringen und dir erst auf dem Weg nach unten deine Flügel zurechtzuzimmern, sondern von dem Mut, einen Fuß vor den anderen zu setzen, auch wenn es schwer ist, auch wenn du müde bist, auch wenn es sich anfühlt, als ob die Welt über dir zusammenbricht, auch wenn es unfair ist und auch wenn du dich am liebsten völlig ausklinken und allem aus dem Weg gehen möchtest.

Der nächste richtige Schritt in deinem Leben ist nicht immer der, der dich am meisten ängstigt.

Manchmal ist es auch der, der dich am meisten langweilt.

Manchmal ist es die am wenigsten aufregende Option.

Manchmal ist es der Schritt, den du vermeidest, gegen den du Widerstand spürst und vor dem du davonläufst, denn er verlangt von dir, in deinem Unbehagen zu verweilen und deine Ungewissheit zu verdauen. Er verlangt von dir auch, das zu tun, von dem du weißt, dass du in ein paar Jahren froh sein wirst, es getan zu haben. Ich spreche von Selbstdisziplin.

Ich spreche von einer Vision.

Ich spreche davon, das Gesamtbild nicht aus den Augen zu verlieren.

Denn am Ende des Tages muss nahezu jeder von uns wissen, was das Richtige ist; die Reise selbst entwickelt unseren Mut, unsere Tapferkeit, unsere Entschlossenheit und unsere Bereitschaft, dies immer und immer wieder zu tun.

Es geht nicht immer darum, wie wir neu beginnen, sondern wie wir einfach dranbleiben können.

Es geht nicht immer darum, den Gipfel des Berges zu erklimmen, sondern manchmal nur um die Bereitschaft, ein paar Schritte auf dem Weg zu machen und zu wissen, dass es genügt.

Das heißt nicht, dass dein Leben nie wieder aufregend sein kann – nur, dass die meisten von uns der Täuschung unterliegen, dass alle Erfahrungen die ganze Zeit Höhepunkte darstellen müssten. Das führt uns in einen Prozess permanenter Entwurzelung, und zwar in das selbst sabotierende Verhalten, einen Samen zu säen, ihn keimen zu lassen und dann mit allem wieder von vorn anzufangen.

Wir benötigen nicht immer den Mut, den Status quo aufzubrechen, sondern eher den Mut, lange genug auf dem neuen Weg zu bleiben, den wir gewählt haben, um die neuen Muster, nach denen wir suchen, auch zu gestalten, die neue Normalität aufzubauen, die wir uns wünschen, und schließlich die Ergebnisse zu erhalten, von denen wir wissen, dass sie möglich sind – wenn wir es nur schaffen, uns durch die Zeiten zu steuern, in denen wir keine Inspiration verspüren.

Niemand ist die ganze Zeit über inspiriert.

Es geht nicht darum zu warten, bis du dich bereit fühlst.

Es geht darum, einfach zu handeln und zu wissen, dass die Bereitschaft sich einstellen wird.