Schonungslos ehrlich erzählt Roman Frister in seinen vielbeachteten Lebenserinnerungen von seinen Erfahrungen in Auschwitz, von der schleichenden moralischen Zerrüttung der Häftlinge, der dunklen Seite der Opfer. Denn im Ghetto und im Lager gelten Freundschaft und Menschlichkeit wenig, wenn der Strudel alle in den Abgrund zu reißen droht. Am Ende kann eine Mütze über Leben und Tod entscheiden. Fristers Geschichte ist die Geschichte seiner Verwandlung, vom glücklichen Kind zum unbarmherzigen KZ-Häftling, vom Gezeichneten zum Lebenshungrigen, Liebhaber und Bohemien, der sich sein Leben nicht mehr aus der Hand nehmen lässt.

Roman Frister wurde 1928 in Bielsko/Bielitz (Polen) geboren. Er überlebte Konzentrationslager und Überlebensmärsche. Nach Kriegsende arbeitete er bis zu seiner Verhaftung durch die kommunistischen Behörden als Journalist in Polen. 1957 emigrierte er nach Israel. Nach langjähriger Tätigkeit als Redakteur der führenden israelischen Tageszeitung Ha´aretz übernahm Roman Frister 1990 die Leitung der Journalistenschule Koteret in Tel Aviv. Seine Bücher – Romane, Theaterstücke und Sachbücher – wurden in mehrere Sprachen übersetzt. »Die Mütze oder Der Preis des Lebens« war sein größter internationaler Bucherfolg. Roman Frister starb 2015 in Warschau.