Bevor sie gehen, muss Aksel noch schnell pissen. Oliver zeigt auf die Tasche am Boden und fragt, ob ich jetzt schon für die Hüttentour packe. Ich sehe sie an und spüre Frost im Körper. Durch eine Öffnung kann ich die Tablettenpackung sehen. Die roten Felder vom Rezeptaufkleber leuchten vor dem dunklen Futter.
Was meinst du?, frage ich schnell.
Meine Stimme ist schärfer, als ich es beabsichtige. Oliver blickt mich überrascht an und antwortet: Oh mein Gott, reg dich ab, aber das kann ich nicht. Es ist zu spät. Er hat etwas gesehen. Er weiß, dass da etwas ist. Er wird etwas sagen. Aksel kommt zurück und wir gehen die Treppe hinunter, und die ganze Zeit denke ich, dass Oliver sich gleich umdrehen und mich konfrontieren wird: sagen wird, dass er alles begriffen hat, sagen, dass ich mich nicht mehr verstecken kann, sagen, dass ich auf die Lügen scheißen soll, sagen, dass ich einfach verdammt noch mal endlich erzählen soll, was hier vor sich geht. Doch er sagt nichts. Im Flur ruft Aksel Papa und Mama Macht’s gut zu, und Oliver lächelt mich ganz schnell an.
Bye, sagt er und geht.