Es ist tragisch. Ich stehe im Dunkeln mit der Hose um die Knie und versuche, mich selbst zum Funktionieren zu bringen. Ich versuche irgendwie, das Kondom mir überzustülpen, aber es geht nicht. Mein Körper macht einfach nicht mit, obwohl ich selbst will. Ich muss mich konzentrieren, um nicht loszuschreien. Zwischen uns ist es ganz still, ich habe aufgehört zu atmen. Am Ende schaut Emilie über meine Schulter und begreift, was vor sich geht.
Ist doch in Ordnung, flüstert sie.
Mit ihrer kleinen Hand streicht sie über mein nacktes Kreuz. Ich komme mir vor wie ein großes Kind, das keine Ahnung hat, was ein steifer Schwanz ist.
Nein, flüstere ich.
Wäre es vor einigen Monaten passiert, denke ich, wäre ich jetzt in ihr. Presse die Zähne aufeinander und ziehe die Hose hoch und mache mir am Gürtel zu schaffen, was eigentlich gar nicht nach Sex klingt. Emilie legt die Arme um mich, sie will mich plötzlich umarmen, als ob das helfen könnte. Ich befreie mich aus ihren Armen und sage so energisch ich kann: Scheiß doch drauf, verdammt noch mal.
Obwohl es dunkel ist, kann ich sehen, dass meine Worte treffen.
Sie wird traurig. Ich bin traurig. Stehe einen Moment lang still vor ihr und wünsche so sehr, dass etwas die Situation retten könnte, dass etwas passiert, was alles wiedergutmacht, aber es passiert rein gar nichts. Ich drehe mich um und gehe.