Ich nehme die Tränen als Benzin – renne den ganzen Weg nach Hause, ohne müde zu werden. Stürze mit Orkan im Körper in die Diele und knalle die Tür hinter mir zu. Papa sitzt im Licht einer Leselampe im Wohnzimmer. Er zuckt zusammen und blickt mich überrascht an, aber ich bleibe nicht stehen, renne nur die Treppe hoch, um wegzukommen. Ich bin fast schon oben, als ich unten im Flur Papas Stimme höre.
Hallo, Cornelius?, fragt er.
Was, rufe ich.
Ich fahre herum und warte darauf, dass er wütend wird, aber er sieht überhaupt nicht wütend aus. Papa schaut mich an. Sein Gesicht schneidet eine Grimasse, aufgrund von etwas, das ich für Schmerz halte. Er atmet so, wie total erschöpfte Leute das tun.
Cornelius, was ist los?, flüstert er.
Papa steht mit ausgestreckten Armen unten an der Treppe. Er kennt mich allzu gut. Ich sehe ihn durch nasse Augen. Er trägt den Pullover, den er im Sommer immer zum Grillen anzieht. Er kommt auf mich zu und will mich umarmen, will mich in den Arm nehmen, weil ich sein Kind bin, aber der Wind weht zu heftig in meiner Brust, als dass ich es annehmen kann. Ich hebe die Hände vor ihm hoch, wie um mir eine Gefahr vom Leib zu halten. Blicke ihm ins Gesicht und fauche: Du würdest ja doch nichts kapieren.