Nachdem wir aufgelegt haben, wiege ich mehrere Zentner. Ich schreibe an Oliver, dass ich etwas später komme, er fragt nicht warum. Gehe in die Küche und erzähle Papa von dem Gespräch mit dem Arzt. Alles kommt mir brüchig und viel zu nah vor. Ich muss mich dabei mehrmals unterbrechen, denn in meiner Brust beginnt es beinahe zu regnen, und ich will vor Papa nicht weinen.
Ich bin eine ganze Stunde zu spät, als ich von zu Hause aufbreche, aber ich gehe trotzdem auf dem Weg zur Schule in die Apotheke. Eine Frau hinter einem Tresen schaut meine Bankkarte an, klebt einen Zettel auf eine Pillenpackung und sagt, dass ich von den Tabletten dumpf werden kann.
Wie meinen Sie das?, frage ich.
Sie reicht mir eine Tüte und ich fische die kleine Packung heraus. Ich habe nichts gegen Übelkeit bekommen, sondern etwas, das mit Angst und Unruhe zu tun hat. Etwas blitzt in meiner Brust auf, als ich das lese. Ich starre den Boden an, versuche mir nichts anmerken zu lassen, halte den Atem an, drehe mich um und gehe so normal und ruhig hinaus, wie ich nur kann. Die ganze Apotheke brennt.