Zeittafel zum Palästina-Konflikt

Zusammengestellt von Fritz Edlinger

1880 In Palästina werden 350.000 Einwohner gezählt, davon 27.000 Juden.

1895 Theodor Herzl veröffentlicht seine Schrift »Der Judenstaat«.

29.8.1897 Erstes Treffen des Zionistischen Weltkongresses in Basel; Verabschiedung einer Resolution zur Schaffung einer »öffentlich-rechtlich gesicherten Heimstätte in Palästina für diejenigen Juden, die sich nicht anderswo assimilieren können oder wollen«.

1909 Tel Aviv wird als erste ausschließlich jüdische Stadt in Palästina gegründet.

29.10.1914 Das Osmanische Reich tritt an der Seite von Österreich-Ungarn in den Ersten Weltkrieg ein.

16.5.1916 Nach dem Zerfall des Osmanischen Reiches teilt das Sykes-Picot-Abkommen den gesamten Nahen Osten zwischen den beiden europäischen Kolonialmächten England und Frankreich auf. Palästina soll neutralisiert werden.

2.11.1917 Balfour-Deklaration: Der britische Außenminister Lord Arthur James Balfour sichert in einem Schreiben an Lord Lionel Walter Rothschild, den Führer des Zionistischen Weltkongresses, nach Zerschlagung des Osmanischen Reiches den Zionisten die Gründung einer »Nationalen Heimstätte für das jüdische Volk« in Palästina zu.

1919 Erster Palästinensischer Nationalkongress in Jerusalem (Unabhängigkeit Palästinas wird gefordert).

1919 Völkerbundvertrag (begründet britisches Mandat über Palästina).

1921 Teilung des historischen Palästinas: Schaffung Transjordaniens.

1922 Inkrafttreten des britischen Mandats über Palästina.

1923 Weitere Teilung des Territoriums: Golan an Syrien.

1933 Generalstreik in Palästina als Protest gegen die jüdische Einwanderung.

1936 Arabischer Aufstand beginnt (dauert bis 1939).

1937 Britische Peel-Kommission schlägt eine Teilung des Landes vor.

1939 Britisches Weißbuch (Einschränkung der jüdischen Einwanderung vorgesehen; ein eigener jüdischer Staat wird abgelehnt).

1942 Zionistenkongress schlägt die Schaffung eines »Jüdischen Commonwealth« in Palästina vor.

1944 Verstärkter jüdischer Kampf/Terror gegen britische Einrichtungen in Palästina.

29.11.1947 un-Resolution 181 (Teilungsplan).

14.5.1948 Am Vorabend der Beendigung des britischen Mandats wird der Staat Israel proklamiert.

15.5.1948 Beginn des arabisch-israelischen Krieges; Ägypten, Libanon, Transjordanien, Syrien und Irak erklären Israel den Krieg. Der Krieg dauert bis Juli 1949 und endet mit der Vertreibung von ca. 750.000 PalästinenserInnen und der Zerstörung von hunderten palästinensischen Siedlungen (deren Zahl reicht von 290 nach israelischen bis 472 nach palästinensischen Quellen). Ägypten annektiert den Gazastreifen und Transjordanien die Westbank und Ost-Jerusalem. Die Palästinenser bezeichnen diese Vorgänge als »Al Nakba« (Die Katastrophe).

11.12.1948 un-Resolution 194: Recht auf Rückkehr für alle vertriebenen PalästinenserInnen.

11.5.1949 Israel wird als Mitglied in die Vereinten Nationen aufgenommen.

1949 Schaffung der un-Versöhnungskommission für Palästina.

1950 Israel beginnt Gesetze in Kraft zu setzen (»Absentee Property Law«, »Law of return«), welche die Enteignung von palästinensischem Eigentum zugunsten von jüdischen Immigranten ermöglicht.

1950 Jordanien vereint die West- und die Ostbank.

1951 Ermordung des jordanischen Königs Abdallah durch einen palästinensischen Nationalisten in Jerusalem.

1955 Israelische Massaker in Gaza.

1956 Zweiter Palästinakrieg: Großbritannien, Frankreich und Israel besetzen Teile Ägyptens (Suezkrise). Auf Druck der usa wird dieser Krieg beendet. 1957 zieht sich Israel wieder aus Gaza und dem Sinai zurück.

1958 Gründung der Fatah.

1964 Gründung der plo.

1965 Israel beginnt, den Jordan umzuleiten. Erste militärische Aktionen der Fatah in Palästina.

5.-10.6.1967 Sechs-Tage-Krieg (endet mit der Besetzung der Westbank inklusive Ost-Jerusalems und des Gazastreifens sowie der syrischen Golanhöhen).

22.11.1967 un-Resolution 242 (Räumung der besetzten Gebiete wird verlangt).

1968 Jasser Arafat wird Vorsitzender der plo. Gründung der Volksfront zur Befreiung Palästinas. Schlacht bei Karameh (palästinensische Truppen schlagen mit Hilfe jordanischer Einheiten einen Angriff auf den Ort Karameh im Jordantal zurück).

1970 »Schwarzer September« in Jordanien (die jordanische Armee vertreibt den Großteil der palästinensischen Freischäler).

1971 Rede von Bruno Kreisky vor dem Europarat (setzt durch, dass das Thema Nahost auf die Tagesordnung der ksze gesetzt wird).

28.9.1973 Geiselnahme von jüdischen Auswanderern aus der UdSSR im niederösterreichischen Marchegg; darauf Schließung des Transitlagers Schönau.

6.-11.10.1973 Jom-Kippur-Krieg.

22.10.1973 un-Resolution 338 (verlangt im Wesentlichen die Realisierung der Resolution 242).

1974 Erste Fact-Finding-Mission der Sozialistischen Internationale unter Leitung von Bruno Kreisky. Genfer Nahost-Konferenz. Arafat spricht vor der un-Generalversammlung. Gründung der Ablehnungsfront jener palästinensischer Fraktionen (Volksfront zur Befreiung Palästinas, Demokratische Front zur Befreiung Palästinas und andere), die die auf eine politische Lösung hin orientierte Politik Arafats ablehnen.

1975 un-Resolution 3379 (Zionismus = Rassismus). opec-Überfall in Wien.

1977 Wahlsieg der Rechten in Israel und Wahl Menahem Begins zum Ministerpräsidenten.

19.11.1977 Besuch Sadats in Jerusalem.

Juli 1978 Treffen Sadat-Peres in Wien.

21.3.1979 Ägyptisch-israelischer Friedensvertrag von Camp David (Folgen: Ausschluss Ägyptens aus der Arabischen Liga; Ägypten erhält drei Jahre später die Sinai-Halbinsel zurück).

1.4.1979 Ausrufung der Islamischen Republik Iran durch Ayatollah Chomeini.

1979 Verabschiedung der un-Resolutionen 446, 452 (Verurteilung der israelischen Siedlungspolitik).

13.6.1980 Venedig-Erklärung der Europäischen Gemeinschaft (Existenzrecht Israels; Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser; Verwirklichung der un-Resolutionen 242, 338).

31.7.1980 Beschluss der israelischen Regierung zur »Vereinigung« Jerusalems (einseitige und völkerrechtswidrige Annexion des arabischen Ost-Jerusalems).

6.10.1981 Ermordung Anwar as-Sadats.

6.6.1982 Israel greift durch die Besetzung des Süd-Libanons auf Seiten der christlichen Milizen in den libanesischen Bürgerkrieg ein. Im September begehen maronitische Milizen unter dem Schutz der israelischen Armee die Massaker in den palästinensischen Flüchtlingslagern Sabra und Schatila in Beirut.

1982 Gründung der Kommunistischen Partei Palästinas.

1983 Neuerliche Nahostkonferenz in Genf.

1987 Beginn der Ersten Intifada. Gründung der Hamas als palästinensischer Zweig der Moslembrüder; die Gründung wurde anfänglich von Israel wohlwollend unterstützt.

15.11.1988 Palästinensische Unabhängigkeitserklärung (auf dem Palästinensischen Nationalkongress in Algier).

1989 Ende des libanesischen Bürgerkrieges.

1990/91 Zweiter Golfkrieg.

30.10.1991 Beginn der Madrider Nahost-Friedenskonferenz (unter der Schirmherrschaft der usa und Russlands; die Palästinenser sind lediglich als Teil der jordanischen Delegation zugelassen).

1992 Die israelische Arbeitspartei gewinnt die Parlamentswahlen, Jitzchak Rabin wird Ministerpräsident.

19.8.1993 Unterzeichnung der Grundsatzerklärung (dop) in Oslo. Auf Basis der gegenseitigen Anerkennung Israels und der plo werden die Schaffung einer fünfjährigen Übergangsphase in Form einer Autonomieregelung für die Palästinenser sowie Verhandlungen über eine endgültige Konfliktregelung vereinbart. Die dop war das Resultat monatelanger direkter Geheimverhandlungen unter der Schirmherrschaft der norwegischen Regierung.

13.9.1993 Formelle Unterzeichnung der dop in Washington.

1993 Beginn der israelischen Abriegelung palästinensischer Gebiete.

1994 Gründung der Palästinensischen Autonomieverwaltung (pna). Hebron-Massaker durch Baruch Goldstein.

4.5.1994 Gaza-Jericho-Abkommen (statt 13.12.1993, wie in dop vereinbart), das palästinensische Teilautonomie in Gaza und im Gebiet von Jericho zusichert.

26.10.1994 Unterzeichnung des Friedensvertrages zwischen Israel und Jordanien.

28.9.1995 Oslo ii-Vertrag (auch als »interim agreement« bezeichnet): zweite Phase und Ausweitung der Autonomie auf die palästinensischen Städte und 450 Dörfer.

7.10.1995 Freilassung von 600 politischen und 220 zivilen palästinensischen Gefangenen durch Israel.

29.10.1995 Ermordung des Führers des »Islamischen Jihad« Fathi Shikaki durch israelische Agenten in Malta.

4.11.1995 Ermordung Jitzchak Rabins durch einen israelischen Rechtradikalen.

20.1.1996 Wahlen zum Präsidenten der pna und zum palästinensischen Legislativrat (statt spätestens am 13.7.1994 laut dop). Jassir Arafat wird mit 87% der Stimmen zum Präsidenten gewählt.

1996 Die Arbeitspartei unter Shimon Peres verliert die Parlamentswahlen Ende Mai; Likud-Führer Benjamin Netanjahu wird Ministerpräsident. Damit kommt der Oslo-Prozess weitgehend zum Erliegen.

15.1.1997 Hebron-Protokoll: Das Protokoll beinhaltet die Teilung der Stadt zwischen Israel und den Palästinensern und die Wiedereinsetzung israelischer Streitkräfte in Hebron zum Schutz der jüdischen Siedler in der geteilten Stadt.

18.3.1997 Baubeginn der israelischen Siedlung »Har Homa« (Jebel Abu Ghneim) bei Betlehem.

1.10.1997 Freilassung von Hamas-Führer Scheich Ahmed Yassin aus israelischer Haft.

23.10.1998 Wye-River-Memorandum: sollte eine Reihe von Schritten wie ein weiterer israelischer Truppenrückzug, eine sichere Verbindung zwischen den autonomen Gebieten, Häftlingsbefreiung, die Öffnung des Flughafens in Gaza und eine Verpflichtung zu einer dritten Phase des Truppenrückzuges einleiten. Das Abkommen wurde von Ministerpräsident Netanjahu zwei Monate später eingefroren.

7.2.1999 Tod des jordanischen Königs Hussein.

17.5.1999 Wahl Ehud Baraks zum israelischen Ministerpräsidenten.

4.9.1999 Unterzeichnung des Sharm-el-Sheikh-Abkommens: Modifikation des Wye-River-Memorandums: Eröffnung der Verhandlungen um einen endgültigen Friedensvertrag (war besonders von Ministerpräsident Barak verlangt worden).

13.9.1999 Beginn der Verhandlungen um den endgültigen Friedensvertrag.

21.5.2000 Beginn des einseitigen israelischen Rückzuges aus dem Libanon.

11.-25.7.2000 Camp David ii: Die Regierung unter der Führung der Arbeitspartei von Ehud Barak macht ein Treffen mit Jasser Arafat unter Vermittlung von Präsident Clinton in den usa möglich. Dabei sollte der Oslo-Friedensprozess wieder aufgenommen werden. Die Verhandlungen scheitern. Bei den kurz danach stattfindenden Parlamentswahlen in Israel erleidet Barak eine Niederlage.

21.9.2000 Einigung über die Errichtung eines Tiefseehafens in Gaza (ist niemals realisiert worden).

28.9.2000 Demonstrativer Besuch des israelischen Oppositionsführers Ariel Sharon auf dem Haram as-Sharif/Tempelberg. Dieser löst sofortige massive Proteste aus.

29.9.2000 Beginn der al-Aqsa-Intifada. Der Oslo-Prozess scheitert endgültig.

7.10.2000 un-Resolution 1422: Verurteilung des demonstrativen Besuches des Haram as-Sharif, Verurteilung der exzessiven israelischen Gewaltanwendung.

15.10.2000 Freilassung von 151 palästinensischen Gefangenen durch Israel.

16.10.2000 Gipfeltreffen in Sharm el-Sheikh (Teilnehmer: Clinton, Mubarak, König Abdallah, Javier Solana, Arafat und Barak); gescheiterter Versuch eines Kompromisses in letzter Minute.

18.10.2000 Eröffnung der »sicheren Passage« zwischen Gaza und den autonomen Gebieten in der Westbank.

7.11.2000 Bildung der Mitchell-Kommission durch die us-Regierung zur Untersuchung der Verantwortlichkeiten für die aktuellen Ereignisse sowie zur Ausarbeitung konkreter Vorschläge.

6.2.2001 Ariel Sharon wird zum israelischen Ministerpräsidenten gewählt.

7.3.2001 Bildung der Regierung der »Nationalen Einheit« in Israel unter Beteiligung von Ministern der Arbeitspartei (Shimon Peres als Außen- und Ben Eliezer als Verteidigungsminister).

31.5.2001 Tod des plo-Führers Faisal Husseini in Kuwait.

10.8.2001 Schließung des Orienthauses in Ost-Jerusalem sowie der Verwaltungsgebäude der pna in Abu Dis; Zerstörung diverser palästinensischer Polizeistationen in der Westbank.

11.9.2001 Terroranschläge von Al Qaida in den usa.

7.10.2001 Afghanistan-Krieg: us-Armee und Verbündete eröffnen – ohne un-Mandat – massive Angriffe.

20.3.2003 Eine von den usa geführte »Allianz der Willigen« greift – ohne un-Mandat – den Irak an und erobert das Land innerhalb weniger Tage.

2003 Israel beginnt mit der Errichtung der Sperrmauer, welche an vielen Stellen jenseits der »Grünen Linie«, der 67er-Grenze, liegt.

11.11.2004 Jassir Arafat stirbt im Alter von 75 Jahren. Mahmoud Abbas wird sein Nachfolger.

2005 Ende der Zweiten (al-Aqsa-)Intifada. Am 8.2. vereinbaren Ministerpräsident Sharon und pna-Präsident Mahmoud Abbas einen Waffenstillstand. Einseitiger Rückzug Israels aus dem Gazastreifen, abgeschlossen am 12.9.

2006 Hamas gewinnt die Wahlen zum Legislativrat am 25.1. Die westlichen Staaten sind nicht bereit, den Spitzenkandidaten der Hamas, Ismael Haniyya, als Ministerpräsident zu akzeptieren und setzen Präsident Abbas stark unter Druck.

2007 Auf Vermittlung Saudi-Arabiens wird eine Regierung der »Nationalen Einheit« mit Ismael Haniyya als Ministerpräsident gebildet. Der Westen boykottiert die Hamas-Regierungsmitglieder. Die von außen geschürten Konflikte zwischen Hamas und Fatah brechen offen aus und die Hamas vertreibt Fatah/plo aus dem Gazastreifen und übernimmt dort die alleinige Macht. Hamas rechtfertigt diese Aktion mit Gerüchten eines von den usa geplanten Putsches gegen die Einheitsregierung. Seit damals beherrscht Hamas den Gazastreifen und Fatah die Westbank. Wahlen haben seither keine stattgefunden. Ab Juni verhängen Israel und Ägypten eine totale Blockade gegen den Gazastreifen.

27.11.2007 Annapolis Friedenskonferenz (Bush, Olmert, Abbas) bringt Einigung zwischen Israel und Palästina auf eine »road map«.

Dez.08-Jän.09 Operation »Gegossenes Blei«: Als Reaktion auf Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen startet die israelische Armee am 27.12.2008 eine umfangreiche Militäraktion in Gaza. Bis zum Rückzug am 21.1.2009 werden ca. 1.400 PalästinenserInnen, darunter zahlreiche unbeteiligte Frauen und Kinder, getötet und große materielle Schäden angerichtet.

4.8.2009 Erste Fatah-Konferenz seit 20 Jahren.

15.9.2009 Goldstone-Bericht: Der unter dem Vorsitz des ehemaligen südafrikanischen Richters Richard Goldstone im Auftrag des un-Menschenrechtsrates ausgearbeitete Bericht über die »Operation Gegossenes Blei« beschuldigt Israel schwerer Kriegsverbrechen, kritisiert aber auch die Raketenangriffe aus dem Gazastreifen. Israel hatte die Zusammenarbeit mit der Kommission abgelehnt und wies auch den Bericht zurück.

2010 Gaza Flotille: Am 31.5. entert die israelische Armee sechs mit Hilfsgütern für Gaza beladene Schiffe, die auf den Gazastreifen zusteuern. An Bord des Flaggschiffes »Mavi Marmara« werden neun Aktivisten getötet.

17.12.2010 Mit der Selbstverbrennung eines tunesischen Straßenhändlers beginnt der »Arabische Frühling«.

4.5.2011 Fatah und Hamas schließen nach ägyptischer Vermittlung in Kairo ein Versöhnungsabkommen.

31.10.2011 Palästina wird volles unesco-Mitglied.

23.11.2011 Al Jazeera veröffentlicht geheime Dokumente, die beweisen, dass die Palästinenser zu weitaus größeren Zugeständnissen als gemeinhin angenommen bereit sind.

29.11.2012 Der Staat Palästina erhält den Beobachterstatus bei der uno.

Juli 2013 us-Außenminister John Kerry beginnt eine neue us-Friedensinitiative; binnen neun Monaten soll ein Friedensvertrag mit der Realisierung der Zweistaatenlösung abgeschlossen werden. Diese Initiative scheitert im April 2014; Kerry macht Israel dafür verantwortlich.

2014 Operation »Starker Fels«. Bei der bislang umfangreichsten israelischen Aktion gegen Gaza kommen zwischen 8.7. und 26.8. 2.189 PalästinenserInnen (davon 1486 Zivilisten) und 73 Israelis (davon 66 Soldaten) ums Leben.

2.6.2014 plo und Hamas einigen sich auf die Bildung einer überwiegend aus Technokraten gebildeten »Regierung der Nationalen Einheit«.

16.3.2015 Netanjahu spricht sich gegen jegliche Zweistaatenlösung aus.

17.3.2015 Bei den Wahlen zum israelischen Parlament gewinnen die Rechtsparteien und bilden (am 6.5.) eine ultra-rechte-religiöse Regierung unter der Führung von Netanjahu. Avigdor Liebermann tritt mit seiner Partei »Unsere Heimat Israel« einige Wochen später ebenfalls der Regierung bei und wird Verteidigungsminister.

13.5.2015 Der Vatikan erkennt den Staat Palästina an.

Sept./Okt. 2015 Dramatische Zunahme der Gewalt, besonders in Ost-Jerusalem und in der Westbank.

2016 Für den spontanen und weitgehend unorganisierten Widerstand junger PalästinenserInnen wurde in den westlichen Medien bald der Begriff »Messer-Intifada« verwendet. Tatsächlich wird mit dem Ausbruch einer 3. Intifada spekuliert, da die Frustration junger PalästinenserInnen in der Westbank angesichts der Hoffnungslosigkeit ihrer Situation ein großes Ausmaß angenommen hat. Den Höhepunkt erreicht dieser Aufstand am 24.3. in Hebron, als ein israelischer Soldat einen bereits wehrlosen Angreifer mit einem gezielten Kopfschuss ermordet.

14.9.2016 usa und Israel vereinbaren Waffenlieferungen über 38 Mrd. us-Dollar für einen Zeitraum von zehn Jahren.

23.12.2016 Res. Nr. 2334 des un-Sicherheitsrates verurteilt (bei Enthaltung der usa) die israelische Siedlungspolitik und fordert ihren sofortigen Stopp.

20.1.2017 Donald Trump wird zum 45. Präsidenten der usa angelobt.

6.2.2017 Knesseth beschließt ein Gesetz, mit dem retroaktiv 4000 illegal errichtete Gebäude in Siedlungen legalisiert werden.

15.2.2017 Präsident Donald Trump lässt eine Abkehr von der Zweistaatenlösung erkennen, indem er auch eine Einstaatenlösung für möglich hält.

6.4.2017 Russland erkennt West-Jerusalem als zukünftige Hauptstadt Israels und Ost-Jerusalem als jene eines palästinensischen Staates an.

1.5.2017 Hamas erklärt sich bereit, der Bildung eines vorläufigen palästinensischen Staates (Interim Palestinian State) in den Grenzen von 1967 zuzustimmen.

6.5.2017 Ismael Haniyya wird zum Chef des Politischen Büros der Hamas gewählt.

22./23.5.2017 Im Zuge seiner ersten Auslandreise nach Amtsübernahme besucht Donald Trump auch Israel.

14.7.2017 Schusswechsel in Ost-Jerusalem; die drei Attentäter und zwei israelische Polizisten werden getötet. Israel verschärft die Sicherheitsmaßnahmen am Haram as-Sharif/Tempelberg massiv. Israelische Politiker nutzen diese Gelegenheit, die Ansprüche der Palästinenser auf das Gebiet grundsätzlich infrage zu stellen.