31

Lily

I m Wohnzimmer entzünde ich den Kamin mit der Fernbedienung auf dem Couchtisch, mache es mir auf der tiefen Sofafläche gemütlich und lege mir eine der Kunstfelldecken über die Beine. Es dauert eine Weile, bis mir klar wird, dass es sich mit dem Bild der Meerjungfrau genauso verhält wie mit dem verspiegelten Bildschirm im Wohnzimmer des Penthouse. Ein Tastendruck genügt, und das vermeintliche Aquarell wird zum Bildschirm.

»Hey.«

Beim Klang deiner Stimme wende ich den Kopf zum Flur, wo du lässig an der Wand lehnst. Einen Herzschlag lang sehe ich den jüngeren Mann vor mir, den ich einst gekannt hatte und der überlagert, was inzwischen aus ihm geworden ist. Sein schlaksiger Körper ist schmaler als deiner, die Haare länger, sein Lächeln offen und frech. Schalk, Witz und Liebe leuchten in seinem Blick. Ich blinzele, und er ist verschwunden.

»Hey«, gebe ich zurück.

»Was machst du so?« Deine dunklen Augen sind wachsam.

Ich trauere nicht länger über den jungen Mann, den ich einst kannte, und konzentriere mich auf dich. »Na ja, offenbar habe ich einen neuen Jack Ryan -Film verpasst, dazu zwei James Bonds und eine Folge von Mission Impossible «, sage ich. »Vielleicht sollte ich mal anfangen, die Sachen aufzuholen.«

»Was dagegen, wenn ich dir dabei Gesellschaft leiste?«, fragst du mit nachsichtigem Lächeln.

»Nichts wäre mir lieber.«

»Oh, da bin ich mir nicht so sicher«, sagst du und stößt dich von der Wand ab. »Hast du Lust auf Pizza?«

»Wann hätte ich das denn nicht?«

»Wenn ich in dir bin«, erwiderst du und grinst breit, als du meine verblüffte Reaktion auf deinen dreisten Spruch bemerkst. Dass der Ort einer langen intimen Bekanntschaft zu solchen Schamlosigkeiten animieren kann, liegt allerdings nahe. »Dann bestelle ich uns was«, sagst du. »Ich bin gleich wieder da.«

Ich schaue dir nach und spüre, wie der Abend um mich herum bleischwer herabsinkt, da du beim Weggehen das Licht ausgeschaltet hast. Die Aufmerksamkeit wieder auf den Bildschirm gerichtet, scrolle ich durch das Angebot, bis ich auf Jack Ryan: Shadow Recruit stoße. Ich starte den Film, halte ihn sofort wieder an und lausche lieber deiner Stimme, die in der Ferne die Bestellung durchgibt.

Die ersten Wochen habe ich mir nur gewünscht, dass du mich mit offenen Armen annimmst. Heute haben wir den toten Punkt endlich überwunden, und es scheint, als würde mein Wunsch in Erfüllung gehen. Dennoch bin ich viel zu nervös, um zur Ruhe zu kommen. Eigentlich bin ich jemand, der andere Menschen gut zu lesen versteht, aber du bist mir gerade ein Rätsel, so vollkommen anders als der vergrämte Witwer, mit dem ich noch bis heute Morgen zusammenwohnte.

Es gibt nur eine, die ich will, hast du gesagt. Bin ich das? Oder ist sie es?

Dieser ständige Wechsel von Ekstase und Elend, von Begierde und Grauen begann bereits, lange bevor wir uns kennenlernten. Erzogen wurden wir beide von Frauen, die schwer gezeichnet waren von den Männern in ihrem Leben, untaugliche Mütter, die gar nicht dazu fähig waren, ein stetes Maß an Fürsorge und Zuwendung aufzubringen. Ihretwegen erwarten und begehren wir unerwiderte Liebe. Keiner von uns besaß emotionale Reife. Hätten wir die, wären wir wohlweislich auf Distanz zueinander geblieben. Wir hätten uns nach Verlässlichkeit gesehnt, nicht nach diesem Wahnsinn, den wir jetzt mit unseren Herzen und Köpfen treiben.

Klar, es sollte sich nicht anfühlen, als würde man von einer Klippe stürzen, wenn man sich verliebt, aber keiner von uns hat in seinem Leben jemals festen Boden unter den Füßen verspürt. Würden wir einander überhaupt noch innerhalb eines geschützten Rahmens haben wollen, oder würde uns dann dieser schwindelerregende Dauerwirbel unserer Besessenheit fehlen?

Du kommst die Treppe herunter und gehst in Richtung Küche. »Ich hole mir ein Bier«, rufst du. »Möchtest du auch etwas? Ein Wasser vielleicht? Limo, Cola?«

»Nein danke.«

Ich höre, wie du dich mitten durch unser Heim bewegst, aber ich drehe mich nicht um. Wir sind Fremde in so mancherlei Hinsicht. Ich kann meine Beklommenheit einfach nicht abschütteln. Wir sind hier vollkommen allein. Das Strandhaus hüllt uns beide fest ein, sperrt die Welt aus.

Du läufst von hinten ums Sofa herum und lässt dich mit einer Flasche Bier in der Hand geschmeidig in das tiefe Polster sinken. Du hast dich umgezogen, trägst nun eine gestreifte Pyjamahose und ein schwarzes T-Shirt. Du bist barfuß, dein einziger Schmuck ist der Ehering. Mein Körper gerät in wohlige Anspannung, erregt vom vagen Duft deines Parfums, von der verlockenden Kraft, die du ausstrahlst, von meinem femininen Gespür für deine überbordende Männlichkeit. Du neigst den Kopf zurück, um einen Schluck zu nehmen, nur dein Kehlkopf arbeitet, während du entspannt dein Bier trinkst und ich bloß wenige Zentimeter von dir getrennt sitze und vor Verlangen nach dir vergehe.

Du hast dich zum zweiten Mal für heute rasiert. Die Zuvorkommenheit, die darin zum Ausdruck kommt, kann ich im Moment von all den Dingen, die keinen Sinn ergeben wollen, am wenigsten nachvollziehen. Sie zeigt, welchen Verlauf die Nacht in deinen Augen für uns nehmen wird, und möchte vermeiden helfen, dass meine Haut an empfindlichen Stellen unnötig gereizt wird. Mein Atem geht schneller.

Du stellst die Flasche auf einen Untersetzer. Deine finstere Konzentration verrät, wie tief du in Gedanken versunken bist.

»Woran denkst du?«, frage ich.

»An dich. Wie immer.«

Deine Ellbogen liegen auf den Knien, deine Hände sind verschränkt. Du schaust zum Fernseher. Es ist kaum auszuhalten, wie schön du im Profil bist, wenn der rötlich braune Schein der Flammen dich umspielt, die Schatten deine prägnanten Wangenknochen betonen und deine wohlgeformten Bizepse sich im Gegenlicht abzeichnen.

Du drehst dich, um mich direkt anzuschauen, legst ein angewinkeltes Bein auf das Polster und einen Arm über die Rückenlehne des Sofas. »Du bist der Grund, warum ich atme«, erklärst du ernst. »Und nichts, was andere sagen oder tun oder was du sagst oder tust, vermag an meinen Gefühlen für dich etwas zu ändern.«

Lange Zeit herrscht nur Stille. Dann rutscht mir ein leises Schluchzen heraus. Ich schließe die Augen, da mich der Schwall qualvoller Freude kurz schwindlig macht.

Du nimmst meine Hand, spielst mit dem Ring an meinem Finger. »Ich bin dir nicht von der Seite gewichen, seit ich dich wiedergefunden habe«, fährst du fort. »Ich bin stets in deiner Nähe gewesen und habe auf dich gewartet.«

Wäre es womöglich tatsächlich so einfach gewesen? Hätte ich dich bloß im Penthouse aufsuchen und etwas sagen müssen? Irgendetwas?

Nein. Du willst Antworten, nicht nur reden. Enthüllungen, die alles zwischen uns ändern würden. Aber wünsche ich mir das nicht selbst insgeheim? Geliebt zu werden, wie ich bin, nicht wie sie war?

Ich atme rasch aus. Kann es etwas Schlimmeres geben, als sich einer Wahrheit stellen zu müssen, die unerträglich ist? Du schaust mir stumm in die Augen.

»Wie konntest du mich auf Distanz halten?«, frage ich hitzig. »So lange?«

»Du antwortest zuerst«, entgegnest du. »Schließlich gilt das auch für dich.«

Ich erstarre verblüfft. Ich war derart mit meinem eigenen Leid beschäftigt gewesen, dass ich gar nicht auf den Gedanken gekommen war, du könntest die Situation ähnlich empfinden. Aber so ist es wohl gewesen. »Ich habe es doch versucht«, sage ich.

»Mich zu ficken, ja«, gibst du zurück. »Nicht, mit mir zu reden.«

»Das ist nicht fair«, widerspreche ich, doch dann verlässt mich alle Streitlust. Ich möchte nicht, dass wir uns streiten, und ich muss lernen, mir die eigenen Schwächen einzugestehen. Meine Augen brennen, dann verschwimmt mein Blick. »Ich habe nicht gewusst, was ich tun sollte, wie ich den Graben zwischen uns überwinden kann. Du bist so … anders. Meine Gefühle sind gleich geblieben, aber du bist es nicht.«

Du wischst mir mit deinen kalten Fingerspitzen die Tränen von den Wangen. »Dieser Anblick, wie du von dem Auto angefahren wurdest … Den Aufprall habe ich am eigenen Leib gespürt. Wie ich dich da auf der Straße in den Armen hielt und von allen Seiten Hunderte von Menschen auf uns eindrängten, begann ich selbst zu zerbrechen. Ich dachte, meine Strafe würde darin bestehen, dich immer wieder aufs Neue zu verlieren.«

»O Kane«, hauche ich.

»Ich war allein mit Vergangenem beschäftigt, mit der Frage, wer du gewesen bist, mit all den Dingen eben, die ich nicht weiß und nicht begreifen kann … Ich meine, du schuldest mir Antworten, das musst du ja wohl zugeben, und aus den verschiedensten Gründen möchte ich gern vermeiden, sie zu erzwingen. Allerdings war es idiotisch von mir, Antworten von dir zu erwarten, ohne dir zuerst ein Gefühl der Sicherheit zu geben. Aber nachvollziehen kannst du es doch, oder? Immerhin bist du nicht freiwillig zu mir zurückgekehrt. Ich habe dich …«

»Gefunden«, unterbreche ich dich. »Du hast mich gefunden, und nun sind wir zusammen. Ist nicht alles andere egal?« Kann ich dich dazu bringen, die Vergangenheit hinter dir zu lassen, oder hält sie dich zu sehr gefangen?

Du streichelst meine nackte Schulter mit ehrfürchtigen Fingerspitzen. »Auch wenn diese Antworten für mich wirklich wichtig sind, ist mir doch das Entscheidende bereits jetzt klar – dass ich ohne dich tot bin. Ich bin tot gewesen ohne dich.«

»Nein!«, rufe ich. Nein, nein, nein. Wie kann etwas bloß solche Schmerzen verursachen, und man überlebt es doch? Es scheint unmöglich.

Du presst mich so fest an dich, dass ich kaum Atem bekomme, aber das ist egal. »Lass uns ganz neu anfangen«, sagst du. »Versprich mir nur, dass ich mir sicher sein kann bei dir, alles andere wird sich finden.«

Einige quälend träge Herzschläge lang lasse ich die Worte auf mich wirken. Die ausgesprochenen wie die verschwiegenen. Ich schaue dich an, und in deinem Blick liegen Hoffnung, Liebe und Traurigkeit.

Ich nehme deine Hände und drücke sie. »Du kannst dir sicher sein«, verspreche ich. »Ich werde dich glücklich machen.«

Du musterst mich genau, und deine Züge werden sanfter. Und mit jeder Sorgenfalte schwindet auch meine Furcht.

»Es tut mir leid, Kane. Alles. Es tut mir leid, dass ich dich …«

»Schluss!«, unterbrichst du mich und küsst meine Stirn. »Ich will keine Entschuldigungen. Ich will dich, sonst nichts.«

Ich senke den Kopf und drehe den Ehering an deinem Finger. Die Haut darunter ist so hell, dass sie seit Jahren kein Sonnenlicht gesehen haben kann. »Lass mich nie wieder los.«

»Niemals«, sagst du und umschließt meine Hände. »Das kann ich gar nicht.«

Du neigst den Kopf und legst deine Lippen auf meine. Erst ganz sanft, vorsichtig tupfend. Dann schmeckst du mich, und die Begierde schießt mit solcher Gewalt hoch, dass es mir den Atem raubt. Deine Zunge dringt durch den Spalt, den ich dir öffne, und spielt mit meiner. Dein würziger Honiggeschmack füllt meinen Mund.

Ich beuge mich dir entgegen, doch noch immer hältst du meine Hände fest. »Ich will dich berühren.«

»Noch nicht.«

Ich will meine Finger durch deine Haare streichen, die Wärme deiner Haut spüren.

»Kane, ich muss …« Das Schrillen der Türklingel lässt mich hochschrecken.

»Pizza?«, fragst du, und dein grinsender Mund schwebt einen Fingerbreit über meinem.

Du stehst auf und verschwindest im Flur. Meine Lippen pochen. Meine Brustwarzen sind hart, meine Haut glüht. Jetzt, da wir beide es wollen, kann ich an nichts anderes mehr denken.

Ich höre deine Stimme und eine Antwort, dann fällt die Tür zu, und der Sicherheitsriegel wird vor die Tür geschoben. Du reichst mir im Vorbeigehen den Karton mit den daraufliegenden Papptellern und Servietten, schließt die Terrassentüren und ziehst die schweren Vorhänge zu, sodass wir nun völlig ungestört sind. Es folgt eine kurze Codeeingabe an der Alarmanlage, und wir sind komplett abgeschlossen von der Welt.

Als du dich zu mir umdrehst, halte ich den Karton noch immer vor mir.

Du betrachtest mich scharf, deine Körperspannung wächst. »Also wenn du mich fragst«, sagst du betont ruhig. »Ich hätte auch nichts gegen kalte Pizza. Eigentlich esse ich sie kalt sogar lieber. Am liebsten erst nach Stunden.«

Das erwartungsvolle Prickeln zwischen uns steigt.

Du wirst mich endlich lieben.

Nachdem ich es wochenlang für unmöglich gehalten habe, durchläuft mich bei der Erkenntnis, dass es jetzt doch unvermeidlich geschehen wird, ein Zittern. Endlich werde ich dich überall spüren. In mir. Ich beauftrage einen Winkel in meinem Gehirn damit, sich die nächsten Stunden in jedem Detail möglichst plastisch einzuprägen. Jedes Stocken des Atems, jeder wohlige Schauer, jeder harte Stoß deines muskulösen Traumkörpers muss in maximal hochauflösender Klarheit gespeichert werden, um später noch einmal alles auskosten zu können. Gut möglich, dass mir mehr nicht bleiben wird.

»Wenn du mich nicht auf der Stelle weiterküsst«, krächze ich mit plötzlich trockener Kehle, »überlebe ich das nicht.«

»Falsch«, erwiderst du und näherst dich mit dieser verbotenen Geschmeidigkeit. »Beim Abtreten bin ich das nächste Mal zuerst dran.«

Ich werfe den Pizzakarton auf den Couchtisch. Die Teller und Servietten rutschen noch ein Stück und hängen gefährlich über der Kante, aber das kümmert keinen von uns. Du sinkst aufs Sofa und ziehst mich zu dir. Ich werfe den Kopf flehentlich in den Nacken, umklammere deine schmale Taille und führe den Mund zu deinem.

Deine Lippen schließen sich über meinen, und im selben Moment packt meine Hand den weichen Stoff deines T-Shirts. Langsam gleitet deine Zunge tief in mich und setzt mich in Flammen.

»Setareh «, raunst du und presst die Lippen an meinen Mundwinkel, »unsere Liebe kann alles überstehen, sogar den Tod. Sag mir, dass du das weißt.«

Ich küsse dich.

Du umfasst meinen Kiefer mit beiden Händen, befiehlst meinem Mund mit einem sanften Druck deiner Daumen, offen zu bleiben. Deine Zunge taucht mit kurzen, lockenden Schlägen ein. Ich zerre an der inzwischen viel zu warmen Decke, die noch immer um meine Hüften geschlungen ist. Ohne für eine Sekunde den Kuss zu lösen, drücke ich mich auf die Knie und besteige breitbeinig deinen Schoß. In deinen Armen bin ich weder gut noch schlecht, habe weder recht noch unrecht. Es ist so wohltuend, diesen Kampf einmal nicht führen zu müssen – und sei es nur für ein paar Stunden.

Deine Hände rutschen auf meine Hüften, und nun ist es an mir, dich mit meiner begierigen Zunge auszukosten. Du stöhnst auf, und deine Finger bohren sich in meine Haut. Ich streife dein T-Shirt hoch und fahre mit den Händen darunter, um dich zu spüren.

Keuchend beugst du dich mir entgegen. »Ja … Berühre mich überall.«

Meine Fingerspitzen fahren die harten Wülste deiner Bauchmuskeln hinab, wandern um dein Becken herum. Deine Hände gleiten über meine Oberschenkel, deine Daumen tauchen in die Furchen neben meiner Scham.

»Zieh das aus«, fordere ich dich auf und zupfe an deinem T-Shirt.

Du greifst über deine Schulter, reißt dir das Oberteil mit einem Ruck über den Kopf und wirfst es über die Rückenlehne.

»Kane«, keuche ich und fahre mit den Händen über seine breiten Schultern, »du bist so verdammt schön.«

Dein Lachen ist laut und ungezwungen. Auch du hast den inneren Kampf aufgegeben. Ist das nicht das Wunderbare an der Liebe? Sie erlaubt uns, ganz aus uns herauszugehen, da wir wissen, dass der andere blind für unsere Fehler ist.

Ich mache mich auf Entdeckungsreise, ertaste all die Linien deines herrlichen Körpers. Mein Mund folgt den Händen, meine Lippen pressen sich an deine Kehle und wandern langsam tiefer.

»Du bist dran«, sagst du mit rauer Stimme und schiebst mein Kleid hoch, bis es sich um meine Taille bauscht.

Aber ich kann meine Hände einfach keine Sekunde von dir lassen, und so kommen meine Arme deinen in die Quere, als du das Kleid weiterschiebst. Ich strecke die Arme zur Decke, um es dir leichter zu machen, und presse mich an deinen Körper, sobald du das Kleid in Richtung deines T-Shirts geworfen hast. Ich erzittere, stoße einen leisen Seufzer aus. Deine Haut fühlt sich an meinen Brüsten so warm an, die Haare auf deiner Brust so weich und schmiegsam. Deine gespreizten Hände massieren meinen Rücken und biegen ihn leicht, sodass wir ganz eng aneinander sind.

»Warte«, sagst du und hebst mich hoch.

Der Raum dreht sich kurz, dann liege ich unter dir. Die Smaragde an meine Ohren schwingen hin und her, erinnern mich daran, dass sie noch da sind. Gekauft hast du sie für eine andere, aber jetzt gehören sie mir. Du gehörst mir.

Du kauerst zwischen meinen Beinen. Deine prächtigen Züge mit den markanten Falten und dem vollen erotischen Mund sprühen vor Lust. Heißes männliches Begehren glüht in deinen Augen, und mir wird einmal mehr bewusst, wie gut du dieses raubtierhafte Leuchten und dein animalisches Wesen zu verbergen verstehst, wann immer es dir passt.

Du krümmst die Finger um den Bund meines Slips, und ich hebe die Hüfte an und strecke die Beine zur Decke.

»Von diesen langen Beinen habe ich geträumt«, flüsterst du, küsst mein Knie und züngelst in die Kehle. Ich erschauere. »Und von diesen Sommersprossen, genau hier.«

»Ich habe von allem an dir geträumt.«

Du streifst den Slip langsam bis über meine Zehen und schleuderst ihn über die Rückenlehne zu den anderen Kleidungsstücken.

»Mein Herz hämmert wie verrückt«, gestehst du, und in deinen Augen spiegeln sich die züngelnden Flammen des Kaminfeuers.

»Meins auch.«

Du streichelst die Seiten meiner Brüste, wanderst hinunter bis zur Wölbung meiner Beckenknochen. Die hauchzarten Liebkosungen kitzeln und bringen mich zum Kichern.

Dein Mund verzieht sich zu einem Lächeln. Es ist nur ein schlichter Ausdruck von Freude, aber sein Anblick bricht mir das Herz.

»Bei mir kannst du auch sicher sein«, sagst du leise und senkst den Kopf zu meinem Busen.

Erneut treten mir Tränen in die Augen.

Die feuchte Hitze deines Munds umschließt sengend meine empfindsame Brustwarze. Mein Rücken wölbt sich, das teuflische Spiel deiner Zunge entringt mir ein raues Keuchen. Der Nippel, der schon vom Kontakt zu deinem glühenden Körper erregt ist, wird noch härter. Dein tiefes Stöhnen vibriert von der Brust durch mich hindurch und stimuliert die vor Verlangen gequälte Spalte zwischen meinen Beinen weiter. Ich spüre dein flammengleiches Züngeln wie ein Echo in meinem Geschlecht. Meine Finger sind in deinem seidenweichen Haar vergraben.

Du wechselst zu meiner anderen Brust, stülpst deine saugenden Lippen über die straff gespannte Spitze, lässt die Zunge gierig darübergleiten. Deine Hand taucht zwischen meine Beine hinab, und deine rauen Fingerspitzen finden mich bereits geschwollen und schlüpfrig. Ohne jede Scham stöhne ich deinen Namen.

Zwei lange, kräftige Finger dringen tief in mich ein, während dein Mund rhythmisch an meinem Nippel saugt. Langsam und gekonnt beginnen sie, sich zu bewegen. Bei jedem Eintauchen und Zurückziehen massiert der Ballen deines Daumens meine Klitoris. Du triffst mit viel Geschick eine äußerst sensible Stelle in mir, fährst immer wieder mit gnadenloser Meisterschaft über diesen besonders stark erregbaren Punkt.

Ich schnaufe wohlig wie im Rausch. Dass du über bemerkenswerte und außergewöhnliche sexuelle Erfahrung verfügst, war mir natürlich klar. Das sieht man dir schließlich auf den ersten Blick an. Die raubtierhafte Geschmeidigkeit deiner Bewegungen. Die eindeutigen Verheißungen, die ich in deinen Augen lesen kann. Die unerschütterliche Überheblichkeit, mit der du zur Verführung übergehst. Du weißt genau, was dein Körper einer Frau antun kann, und das merkt man dir an.

Worauf ich nicht vorbereitet war, ist die Ehrfurcht, die du dabei zeigst, die zärtliche Bewunderung, die uns beide weit über puren Sex hinaus eine körperliche Form von Liebe in überwältigender Weise erfahren lässt. Oder ist es Dankbarkeit? Welch ein Geschenk es ist, in den Augen eines anderen perfekt zu erscheinen.

Zu spüren, wie dein Brustkorb, deine Bizepse und deine Schultermuskeln sich wölben und wieder senken, während du deine inzwischen glitschig gewordenen Finger in mich stößt, ist unglaublich erotisch.

Der Orgasmus kommt näher, spannt meinen Körper.

Es ist rein physisch, und es ist rein gar nicht so, denn hier zittert mein Wesenskern, hier windet sich mein verzehrendes Herz.

Du verfolgst mit feurig strahlenden Augen, wie ich mich verliere. »Das ist längst noch nicht alles, Setareh «, sagst du mit heiserer Stimme. »Gib mir das, und ich gebe dir mehr.«

Die geheimnisvolle Verheißung spornt meine Lust nur noch mehr an. Meine Hüften schnellen vor und zurück, ficken deine pumpenden Finger mit meinem begierigen Geschlecht. Du erhöhst den Druck, konterst meine wilden Stöße, erregst mich, bis mir die Sinne zu schwinden beginnen.

»Kane …«

Du legst deinen Mund auf meinen, presst Daumen und Finger zusammen und drückst damit plötzlich von innen und außen auf meine Klitoris. Die abrupte Wucht der aufschießenden Ekstase bringt meinen Körper kurz zum Erstarren, dann krümme ich mich aufstöhnend, während mein Geschlecht deine Finger umklammert. Der Orgasmus ist gewaltig und mitreißend. Dann höre ich das tiefe sanfte Knurren deiner Stimme, das beruhigend wirkt, auch wenn ich wegen des Rauschens in meinen Ohren kein Wort verstehe.

Atemlos sacke ich schlaff auf die Felldecke unter mir. Du bedeckst meinen Körper mit deinem, der so heiß ist, dass deine Haut mich zu versengen droht. Dein Gewicht wirkt beruhigend und beschützend. Ich klammere mich an dich, habe meine Hände überall, küsse dich, wo immer ich hinkomme.

Dein Mund senkt sich für eine selige Minute auf meinen, dann stemmst du dich auf einen Unterarm und streifst den Bund deiner Pyjamahose nach unten. Du nimmst deinen Penis in die Hand, fährst mit geballter Faust von der Wurzel zur Spitze. Deine Erektion schwillt noch weiter an, wird länger und dicker. Ich unterdrücke ein Stöhnen. Alles an dir ist überdimensioniert, als wären die Götter von deinem Potenzial so fasziniert gewesen, dass sie dir gleich extra viel mitgaben.

Deine Hand schnellt noch einige Male ruckartig und hart, um dich für mich vorzubereiten. Dabei starren deine animalisch leuchtenden Augen mich unverwandt an, als wollten sie mich herausfordern, dich in maximaler Größe aufnehmen zu müssen. Es ist ungeheuer erregend, dir zuzuschauen, wie du dich massierst, dich stimulierst. Du gehst rauer zu Werke, als ich es tun würde. Deine Knöchel sind weiß vor Anspannung, dein Bizeps wölbt sich im Rhythmus deiner kraftvollen Bewegungen.

Die Kiefer entschlossen aufeinandergepresst, beginnst du, mit der breiten Spitze deiner Erektion die Lippen meiner Scham zu teilen. Du bist so erregt, dass dich die ersten Spermaspritzer bereits schlüpfrig werden lassen und wir gemeinsam für Gleitmittel sorgen. Du führst den mächtigen Kopf in meine Spalte, und deine Augenlider sinken tief herab, als hätte der Kontakt dich narkotisiert. Die Wucht deines Eindringens ist beängstigend. Und köstlich.

»Du nimmst mich ganz«, versicherst du mir mit leicht wackliger Stimme. »Wir sind schließlich füreinander gemacht.«

Ich drehe die Hüften in den richtigen Winkel und werde umgehend damit belohnt, dass die ersten zehn Zentimeter mich ausfüllen. Mein Rücken biegt sich dir entgegen, mein Körper ersehnt die Empfindung.

»Oh«, stöhne ich, »du fühlst dich so gut an!«

Dein leises, tiefes Knurren vibriert durch mich.

Du schiebst eine Hand unter meine Hüfte, hebst mich an und dringst mit kurzen, behutsamen Stößen langsam tiefer in mich ein. Weil du wie angegossen passt, streicht deine dicke Eichel ausschweifend über extrem empfindsame Schamlippen, verursacht eine Reibung, die hochgradig süchtig macht. Deine Bizepse arbeiten im gleichen Rhythmus, in dem du meine Hüften in diesen langsamen, gefühlvollen Stößen drehst, mit denen du meinem Geschlecht einen rauschhaften Höhepunkt in Aussicht stellst und gleich wieder entziehst. Die wiedererwachte Erregung macht mich beben, bringt mein Innerstes zum Anspannen, und plötzlich knurrst du so animalisch und wild, dass auch ich alle Hemmungen verliere.

Sexuelle Lust wummert in meinen Adern, durchströmt sie dick und heiß. Ich hätte mich gern gedreht, hätte meine Kurven am liebsten noch stärker in deine brettharten Muskelflächen gedrängt, um deinen brunftigen Instinkten zu signalisieren, dass ich vor Hitze vergehe. Aber du bist ein Hüne von Mann, und mir fehlt die Kraft, dich zu bewegen.

Mein Trost sind die Laute, die du von dir gibst, das tiefe Knurren, die stockenden Atemzüge. Dein Genuss treibt meinen fiebrigen Rausch zum Höhepunkt. Ich will unbedingt erreichen, dass all dein Schmerz von wilder, gedankenloser, überschwänglicher Freude hinweggefegt wird.

Du nimmst dich komplett zurück, bis der rot geschwollene Kopf deines Penis an meinen Schamlippen glüht, dann stößt du zu, tauchst ihn mit einem triumphierenden Brüllen bis zur Wurzel in mich hinein. Dein druckvolles Eindringen ist überwältigend, und ich halte die Luft an, um das unbekannte Gefühl, deinen Puls so tief in mir zu spüren, auszukosten. Du ziehst raus, rammst hinein, alles geschieht jetzt fließend und ist wahnsinnig köstlich. Die Lust spannt sich wie eine Feder immer weiter, so lange, bis sie an ihr Limit kommt, bereit und ungeduldig. Mein Geschlecht schließt sich zitternd um dich, stimuliert jetzt nur von deiner schieren Größe und der überwältigenden Euphorie, so vollständig mit dir vereint zu sein.

Du beißt dir auf die Unterlippe, während mein hämmernder Puls seinen Rhythmus an deinen harten Schwanz trommelt. Mit einem tiefen Stöhnen voll gequälter Lust schiebst du deine Hüfte vor. Mein Orgasmus explodiert mit einer Gewalt, dass ich laut aufschreien muss. Du stößt ein triumphierendes Brüllen aus und fängst an, mich zu ficken.

Meine Hüften bäumen sich verzweifelt hoch, wollen dein Zurückziehen verhindern, denn ich kann es einfach nicht ertragen, dich gehen zu lassen. Dein Becken stößt hart in meinen Schambereich, dein Körper eine kraftstrotzende Sexmaschine, die einzig und allein auf meinen Genuss ausgerichtet ist. Der Moment reißt dich mit, macht dich unersättlich und erbarmungslos. Du hältst den Atem an, erstarrst einen Augenblick, bevor du wollüstig aufstöhnst und mit unbändiger Lust mein im Höhepunkt zuckendes Geschlecht zu reiten beginnst. Dein Orgasmus ist lang und aufwühlend. Heftige Zitteranfälle schütteln deinen mächtigen Körper im Takt der nicht enden wollenden Ergüsse.

Keuchend und schweißnass küsst du mich, als stündest du kurz vor dem Tod, und nur mein Mund könnte dich retten. Wir teilen jeden Atemzug. Deine Lunge saugt mein erregtes Ausatmen ein, und du keuchst deinen Atem in mich hinein.

Ich drücke dich an mich und streichele deinen schwer arbeitenden Rücken besänftigend, während die letzten Beben deinen Körper durchlaufen. Dein volles Gewicht ruht auf mir, und etwas anderes habe ich nie gewollt. Mit jeder Faser fühle ich mich köstlich ausgefüllt, spüre dich heiß und tief, wie du mich auf geradezu urmenschliche Weise besitzt.

Lange Minuten verstreichen. Was geht dir durch den Kopf? Solltest du an jemand denken müssen, bin ich diejenige? Ich fahre mit dem großen Zeh deine Wade entlang und rede mir ein, dass es keine Rolle spielt.

»Ich hatte recht«, murmelst du endlich und reibst mit der Nase den Schweiß in meine Haut.

»Womit?«, frage ich.

»Du hast keinen Gedanken an Pizza verschwendet.«

Lachend schließe ich dich fest in die Arme und spüre an meiner Schulter, wie deine Lippen ein Lächeln formen.

»Komm, wir heiraten noch mal«, murmelst du und küsst meinen Hals.

Mein Körper reagiert sofort auf deinen Antrag und schließt sich vor Begeisterung wieder besitzergreifend um deinen Penis. Du brummst wohlig.

»Aber nur, wenn wir danach monatelang auf Hochzeitsreise gehen«, verlange ich. »Wohin, ist mir egal, Hauptsache, es ist sonst niemand da.«

»Abgemacht«, sagst du und hebst den Kopf.

Dein Gesicht ist errötet, und Schweiß steht dir auf deiner Stirn. Mir fällt auf, wie unglaublich gut du aussiehst, und dann bewegst du deine Hüften, und mir fällt auf, wie hart du bist. Wenn ich es nicht besser wüsste, könnte man auf die Idee kommen, du wärst nicht gekommen.

»Eindrucksvoll«, kommentiere ich mit einem Lachen.

»Lächerlich«, erwiderst du. »Ich bin schließlich ein Mann in den Dreißigern und kein sexgeiler Jungspund mehr. Da vögele ich gerade mal zwei Minuten meine Frau und kann mich schon nicht mehr bremsen. Das sollte nicht passieren. Und ein wenig längere Erholungspausen sollten mir auch zustehen.« Du gibst mir einen eindringlichen, fordernden Kuss, und als du wieder den Kopf hebst, leuchten deinen dunklen Augen hungrig. »Ich kann zwar meine Beine nicht spüren, aber mein Schwanz wäre einsatzfähig für die nächste Runde.«

Du stemmst dich auf einen Unterarm und fährst mit der Hand zwischen uns zu der Stelle, wo ich mich für dich bereit mache. Du beginnst, dein Sperma, vor dem ich triefe, in meine Haut zu massieren, reibst in langsamen Kreisbewegungen über meine Klitoris. Der Bund deiner Pyjamahose scheuert sanft über die Innenseite meiner Schenkel, was mir in Erinnerung ruft, dass du zu scharf darauf warst, in mich zu kommen, um sie überhaupt auszuziehen.

Du beißt dir auf die Unterlippe, als meine inneren Muskeln sich zusammenziehen. Dein Daumen streicht unentwegt mit federleichtem Druck weiter. Du stöhnst, sobald du spürst, wie mein Geschlecht sich anspannt.

»Wenn du mich weiter so auspumpst, Setareh , wird das eine kurze Nacht.«

»Oh!«, raune ich und fange an, mich zu winden, weil ich diesmal deine Erektion unbedingt reiten will, aber dein Körpergewicht hält mich unten.

Du massierst und streichelst, stimulierst mich pausenlos. Als du dann plötzlich die Geschwindigkeit erhöhst, erfasst mich ein Zittern. Bei deinem Kuss verliere ich schließlich völlig die Kontrolle, das zärtliche Spiel deiner Zunge ist einfach zu viel. Der Höhepunkt bricht sich in einem prickelnden Schwall Bahn, durchflirrt mich, bis das Kitzeln selbst meine Finger- und Zehenspitzen erreicht.

Schwer atmend blinzele ich dich durch verschleierte Augen an.

»Du bist so wunderschön«, hauchst du und streichst mit den Lippen über meine. »Das Bezauberndste, was mir je begegnet ist.«

»Dann schau bloß nicht in den Spiegel.«

Mit einem frechen Grinsen löst du dich von mir. Ich wimmere unglücklich, als du mich verlässt, und mein Geschlecht zuckt protestierend. Im Licht des Kaminfeuers stehst du auf und streifst deine Pyjamahose ab.

Oh, was für ein Anblick!

Du arrangierst mich nach deinen Wünschen, setzt dich rittlings auf mein Bein, legst das andere mit der Wade an deine Schulter und ergreifst dann deinen noch immer harten Schwanz.

»Kane, das meinst du doch jetzt nicht im Ernst!«

»Sechs Jahre«, erwiderst du grimmig und dringst mit einem rauen Knurren erneut in mich ein. »So lange habe ich mich nach dir verzehrt, und noch ist mein Verlangen nicht befriedigt.«

Ich ringe kurz nach Luft. Mein Geschlecht ist von deinem Sperma inzwischen zwar so schlüpfrig, dass es dich leichter aufnimmt, aber deine Größe ist dennoch fast zu gewaltig. Die Position, in die du mich gebracht hast, erlaubt es dir, noch tiefer vorzustoßen. Ich stöhne und drehe mich dir entgegen, koste diese grandiose Fülle aus.

Eine kurze Hüftbewegung von dir lässt deinen Penis leicht zucken, doch in mir ist alles so angeschwollen und hochempfindlich, dass selbst dieser kleine Reiz eine immense Wirkung hat. Du ziehst rasch zurück, spielst nur mit der Spitze in mir. Dann packst du mit beiden Händen die Rückenlehne des Sofas über meinem Kopf und gleitest so tief wie möglich zwischen meine weit gespreizten Beine. Es ist berauschend, und ganz plötzlich bettele ich stöhnend um mehr.

Du starrst auf mich herab, deine Züge vor Wollust verzerrt, und erklärst: »Ich liebe dich noch immer.«

Ich mache die Augen fest zu, um deinen und meinen Schmerz nicht sehen zu müssen.

»Schließ mich nicht aus«, befiehlst du barsch. »Lass die Augen auf.«

Dich dabei zu beobachten, wie du mich liebst, ist ebenso erotisch, wie es zu spüren. Der Anblick deiner angestrengt arbeitenden Muskeln und deines kraftstrotzenden Körpers, dem einzig daran gelegen ist, meinen zu erregen und zu befriedigen, ist allein schon eine Provokation, und das weißt du genau. Du setzt deine physische Vollkommenheit auf geradezu schamlose Weise ein. Für dich ist das eine weitere Waffe in deinem umfassenden sexuellen Arsenal.

Du ziehst zurück und stößt schnell wieder zu, wetzt dich genüsslich tief in mir drin, bevor du erneut schnell zurückziehst und wieder zustößt. Dieser unregelmäßige Wechsel von blitzschnellem Rückzug und Eindringen befeuert zusammen mit der ständigen Penetration ein rasendes Verlangen.

Du hast mich so positioniert – das eine Bein an deiner Schulter, das andere zwischen deinen beiden eingeklemmt –, dass ich keine Möglichkeit habe, dich zu berühren. Ich kann nur daliegen und die perfekt getimten Stöße deiner atemberaubenden Erektion hinnehmen. Die breit angeschwollene Eichel deines Penis massiert den empfindsamen Kanal meines Geschlechts. Das Gefühl, in immer größer werdender Geschwindigkeit bis zum Bersten voll und entsetzlich leer zu sein, macht mich verrückt. Mein Körper schwingt vor und zurück, immer wieder hinein in diese überlegten, teuflisch gekonnten Stöße, und das Fell unter mir sorgt für zusätzliche Erregung.

Die Empfindungen überwältigen mich. Die Lust wird unerträglich. Ich stöhne, kann nicht aufhören, da du dich einfach so wundervoll anfühlst. Das alles ist zu viel. Dann drehst du dich ein wenig, und beim nächsten Eindringen streichst du über eine Stelle, die mir endgültig die Sinne raubt.

»Kane«, rufe ich und kralle die Hände in das Fell unter mir, als könnte ich damit den nahenden Höhepunkt irgendwie abmildern, »ich … ich komme!«

»Ich weiß«, sagst du. Deine Konzentration gilt mit feuriger Leidenschaft allein mir, deine Augen sind pechschwarze Kreise, deine Wangen rot gefärbt. Während deine Zunge in demonstrativ aufreizender Weise über deine volle Unterlippe fährt, arbeiten deine Hüften unermüdlich, werden die Muskeln an deinem Unterleib bretthart. Mitleidlos und erregend fokussiert dringst du immer wieder in mich ein. Dein erster Orgasmus hatte dich überrumpelt und das Raubtier in dir urplötzlich freigesetzt. Dieses Mal steuerst du den ekstatischen Höhepunkt ganz bewusst an. »Ich folge dir sofort.«

Zwei weitere deiner präzisen Stöße genügen, um mich zum nächsten Orgasmus zu treiben. Ich stöhne deinen Namen, während mein Körper von heftigem Zittern erschüttert wird und meine Beine vom Übermaß an lustvollen Glücksgefühlen zu flattern beginnen. Ich höre dein Knurren, dann neigt sich dein Kopf wie bei einem Bittsteller zwischen deine ausgestreckten Arme, und deine schweißnasse Stirn sinkt auf meine. Zischend saugst du die Luft ein, während der Höhepunkt dich packt, deinen Körper ein Beben durchläuft und deine Hüften sich weiter rhythmisch aufbäumen.

Eine Weile später sackst du gegen mich. Dein Atem geht schwer.

»Herrgott«, schnaufst du, noch immer nach Luft ringend. Deine Stimme klingt zugleich ergriffen und missmutig, was mich zum Lachen bringt.

»Hör auf damit!«, befiehlst du schroff. »Wenn du so unter mir wackelst, bekomme ich sofort wieder einen Ständer, und das wäre definitiv mein Tod.«

Du rutschst mit deinem schweren, glitschigen Körper von mir, hievst dich zwischen meine Hüfte und die Rückenlehne des Sofas und wirfst uns gemeinsam um die eigene Achse, sodass ich auf dir zum Liegen komme.

»Selbst du würdest es nicht gleich noch einmal schaffen«, sage ich und werfe schnell einen prüfenden Blick auf deinen Unterkörper, da ich mir nicht ganz sicher bin.

»Wenn du mich heute Morgen gefragt hättest, ob ich mir vorstellen kann, uns beide zu Tode zu vögeln, hätte ich gesagt, dass diese Zeiten für mich vorbei sind«, erwiderst du mit erstaunter Miene. »Inzwischen ist mir klar, dass mein Schwanz kein Teamplayer ist. Es schert ihn einen Dreck, ob er mich umbringt. Und obwohl von dir zu Tode gevögelt zu werden, natürlich exakt der von mir bevorzugten Abgangsart entspricht, stehen derzeit noch viel zu viele Dinge auf der Wunschliste, die ich erst noch mit dir abarbeiten muss.«

»Ach ja, und was wäre das?«, hake ich nach und lege das Kinn auf meine gekreuzten Arme.

»Die letzten Folgen von all diesen Agententhrillern nachholen, die du so liebst, und dazu kalte Pizza essen.«

»Du hast dir nichts davon angesehen?«

»Ohne dich?«, fragst du zurück, und ein Schatten huscht über deine vom Feuer beschienenen Augen. »Schon der Versuch hätte mir den Rest gegeben.«

Meine Hand legt sich flach über dein Herz. Ich betrachte dein Gesicht, die Art, wie deine Züge nach diesem erlösenden Schritt sanfter geworden sind, und die Liebe, die sich im Glanz deiner Augen spiegelt. Am liebsten würde ich diese Haut, die sich wie Rohseide anfühlt, überall gleichzeitig berühren, würde noch das kleinste Fleckchen als mir gehörend markieren.

»Ein Kuss, meine Königin«, murmelst du und benetzt die Lippen. »Mein Königreich für einen Kuss.«

»Und was, wenn ich nur den König will?«, flüstere ich und reibe meine Nasenspitze an deiner.

»Der gehört dir doch bereits. Hat er immer schon.«

Also nehme ich mir deinen Mund. Meine Haut fühlt sich heiß und gereizt an, als hätte ich Sonnenbrand. Das kommt davon, wenn man sich dem Feuertanz in deinen Armen aussetzt.

Hierfür, für dich, bin ich gestorben.

Und jetzt werde ich auch noch töten müssen.