Ein Jahr später
»Alles okay?«, fragt Holly. Sie legt eine Hand auf meine, die auf dem Lenkrad ruht.
Ich sehe von meinem alten Haus weg. Es ist bis zum Anschlag mit Weihnachtslichtern dekoriert und strahlt wie ein Leuchtfeuer. »Ja.«
»Wie ist das? Sie dort wohnen zu sehen?«
»Gut.« Zu meiner Überraschung merke ich, dass ich es auch so meine. Es war die richtige Entscheidung, das Haus zu vermieten. Es leer stehen zu lassen war deprimierend, ganz zu schweigen davon, dass es eine Verschwendung war, und ich will dort nicht wohnen. Meine Rückkehr nach Fairhill in den seltsamen Monaten des letzten Jahres hat mir, ohne es zu wissen, genau das gebracht, wonach ich gesucht hatte. Einen Abschluss und Holly. Mehr konnte ich mir nicht wünschen.
»Es war gut zu sehen, wie dort neue Erinnerungen entstehen. Die Mieter sind eine Familie mit kleinen Kindern, und das hier ist eine tolle Gegend.«
»Und sie sind wirklich nett«, sagt Holly. »Offensichtlich konnte meine Mutter Mrs. Sheen dazu bringen, dem Buchclub beizutreten.«
»Nichts verändert sich je in der Maple Lane«, sage ich schnaubend.
Sie tätschelt meine Hand. »Jedenfalls nicht die Dinge, auf die es ankommt. Können wir reingehen?«
»Ja.«
»Es wird das absolute Chaos«, warnt sie mich. »Sarah und Evan sind schon da.«
»Gut. Wir schulden ihnen einen Arschtritt in Monopoly, seit wir sie das letzte Mal zum Essen eingeladen haben.«
Holly grinst. »Habe ich dir je gesagt, dass ich dich liebe?«
»Ja. Oft und ständig. Aber ich glaube, einmal könnte ich es noch ertragen.«
»Ich liebe dich«, sagt sie und beugt sich zu mir, um mir einen schnellen Kuss zu geben. »Du betrachtest Brettspiele mit der Ernsthaftigkeit, die sie verdienen.«
»Es ist eine Sache des Respekts, weißt du.«
Holly öffnet lachend die Autotür. Ich folge ihr und trete in die kalte Luft Michigans. Der Winter hat diesen Teil des Landes fest im Griff, und er wird ihn nicht so schnell wieder loslassen. Ich schnappe mir sowohl ihre als auch meine Tasche und ignoriere ihre Proteste. Ihre Arme sind voll mit den Geschenken, die sie in der Woche zuvor liebevoll eingepackt hat.
Sie hat recht, im Haus herrscht Chaos. Es ist warm, riecht nach frisch gebackenem Brot und Zimt, und Winston wuselt mit einem Geweih für Hunde auf dem Kopf um unsere Beine herum.
»Das habe ich ihm gekauft«, sagt Sarah. Seit sie Evan letzten Sommer geheiratet hat, ist sie deutlich aufgetaut, und Holly hat in ihr eine echte Freundin gefunden. Sie umarmen sich im Flur so innig, als hätten sie sich seit Monaten nicht mehr gesehen.
Evan umarmt mich ebenfalls. »War die Fahrt okay?«
»Ja. Aber ein oder zwei Stunden mussten wir es langsam angehen lassen. Die Straßen waren vereist.«
»War bei uns auch so. Komm, ich hole dir ein Bier. Ich will dich zu ein paar Investitionen befragen, die ich ins Auge gefasst habe.«
»Ach ja?«
»Ja. Erinnerst du dich an diese neue Firma in Denver, von der ich dir erzählt habe?«
Ich folge ihm in die Küche. Unsere alte Freundschaft ist wieder aufgelebt. Sie ist jetzt erwachsener, und es geht nicht mehr um Videospiele oder Mädchen, sondern um Sport, Familie und Arbeit. Unsere Beziehung ist von einer tiefen Vertrautheit durchdrungen. Er kannte mich, bevor ich zu dem wurde, der ich heute bin, genau wie ich ihn kannte, bevor er ganz er selbst wurde. Diese Art von Bindung ist unersetzlich.
Mir war nicht klar gewesen, wie sehr ich das vermisst hatte, bevor ich es zurückbekam.
Jane Michaelson unterbricht ihren Sohn, indem sie sich an ihm vorbeidrängelt und mich an sich zieht. »Ihr beide habt es geschafft.«
Ich erwidere ihre Umarmung. »Haben wir. Danke noch mal, dass wir kommen durften.«
»Immer und jederzeit. Dazu bedarf es nicht der Feiertage.« Sie lehnt sich zurück, und ihre Augen funkeln. »Wie geht es deiner Mutter?«
»Super. Wir haben gestern in Chicago mit ihr gefeiert.«
»Du weißt, dass sie hier immer willkommen ist, wenn sie möchte«, sagt Jane. »Es war wunderbar, sie letzten Sommer wiederzusehen.«
Ich nicke. »Danke. Das weiß sie zu schätzen.«
Allerdings reichen die Narben meiner Mutter tief, was Fairhill betrifft, und unsere Beziehung war nie so wie die von Jane zu ihren Kindern. Ich beneide Holly darum, aber ich bin auch dankbar dafür. Für das, was ich dazugewonnen habe.
»Hier, Mann.« Evan überreicht mir ein geöffnetes Bier. »Genieß die Ruhe und den Frieden, solange es noch geht. Unsere Tante und unser Onkel kommen morgen hierher, und Sarahs Eltern kommen übermorgen.«
Ich neige den Kopf in Richtung des Wohnzimmers, wo Musik läuft und Craig Michaelson eine Geschichte erzählt, die Holly und Sarah zum Lachen bringt. Winston bellt von der Couch aus. »Das da nennst du Ruhe und Frieden?«
Evan schnaubt. »Ist alles relativ.«
»Alles gut mit deinen Schwiegereltern?«
»Ja. Du weißt schon, das Übliche«, erwidert er, aber dann schenkt er mir ein teuflisches Grinsen. »Oder vielleicht auch nicht. Du könntest mir schlecht sagen, ob du deine hasst, oder?«
»Das könnte ich, aber das wäre äußerst unklug.« Ich stoße meine Bierflasche gegen seine. »Glücklicherweise hasse ich sie nicht.«
»Du darfst ruhig genervt sein. Ich habe gehört, wie Mom Andeutungen übers Heiraten gemacht hat. Tut mir leid, Kumpel.«
Ich blicke hinüber ins Wohnzimmer. Das Licht des Plastikweihnachtsbaums lässt Hollys blondes Haar golden schimmern, aber ihr breites Lächeln strahlt am hellsten.
»Das habe ich gehört.« Ich muss an das Geschenk denken, das ich ihr zu Weihnachten geben werde, und frage mich, wie die Antwort wohl ausfallen wird.
»Da war ich so oft als Kind in diesem Haus«, sage ich, »und nie hätte ich gedacht, dass ich mal im Kinderzimmer der kleinen Holly schlafen würde.«
»Wie ist das?« Sie sitzt im Schneidersitz auf ihrem Bett aus Kindertagen, das kaum groß genug für zwei Personen ist. Die Wände sind gelb, und die Tagesdecke hat ihre Großmutter gehäkelt. Sie trägt ihren Weihnachtspyjama. Flanellshorts mit Rentiermotiven und flauschige Socken. Auf ihrem roten T-Shirt prangt die Aufschrift »Gangsta Wrapper« über einem Stapel kunstvoll verpackter Geschenke.
»Es ist, als ob ich etwas Verbotenes tue. Aber auch, als ob ich es endlich geschafft hätte, was richtig zu machen.«
Holly kichert und fährt sich mit der Bürste durchs Haar. Es fällt glänzend über ihre Schultern. »Verstehe. Hätte ich gewusst, dass du eines Tages hier mit mir schläfst, als ich ein schmachtender Teenager war, wäre ich ausgeflippt.«
»Komm schon, du hast mich nie wirklich angeschmachtet. Oder? Du hast nie nervös gewirkt, wenn wir geredet haben.«
Mit einem breiten Grinsen legt sie die Bürste weg. »Adam, du warst in meiner Jugend mein größter Schwarm. Ich habe dich total angeschmachtet. Hätten sie Poster von dir verkauft wie von den Backstreet Boys, hättest du an diesen Wänden gehangen.«
Das Kompliment trifft mich unerwartet. Jetzt liebt sie mich, und ich werde nie müde, das zu hören. Aber zu wissen, dass sie sich damals so sehr für mich interessiert hat, lässt meine Brust eng werden. »Tja«, sage ich, und was anderes will mir einfach nicht einfallen.
Ihr Gesicht wirkt weich, ist frei von Make-up und leuchtet. »Du bist nicht derjenige, dem das peinlich sein sollte.«
»Weiß ich. Ist es mir auch nicht.«
»Was ist es dann?«
Ich stütze mich mit einer Hand an der Wand ab. Ist das der richtige Moment? Könnte sein. Es ist zwar nicht sonderlich romantisch, aber sie ist hier, und wir sind hier, und unsere Vergangenheit und Zukunft prallen gerade aufeinander. Ich will sie so unbedingt fragen, dass mir regelrecht schwindelig wird.
Aber was, wenn ihre Antwort »Noch nicht« ist? Oder noch schlimmer, wenn sie Nein sagt?
»Adam? Du benimmst dich irgendwie komisch.«
»Ich liebe dich«, sage ich. »Mehr, als ich jemals jemanden geliebt habe.«
Ihr Blick wird warm. »Komm her.«
Ich gehe zu ihr, und sie zieht mich – ganz Weichheit und Wärme – zu sich hinunter, bis ich neben ihr auf dem schmalen Bett liege.
Holly umfasst mein Gesicht. »Ich liebe dich auch«, sagt sie. Es klingt wie eine Segnung. »Ich habe erst kürzlich darüber nachgedacht, wie viel Glück ich hatte, als ich letztes Jahr über die Feiertage hierher zurückkam. Ich habe den Job gehasst, den ich damals hatte, ich fühlte mich festgefahren, ich hatte keine Beziehung … aber dann habe ich dich wiedergetroffen. Was wäre gewesen, wenn wir uns gar nicht über den Weg gelaufen wären?«
Ich umfasse ihre Hüfte und lasse zwei Finger unter den Saum ihres T-Shirts schlüpfen, um warme Haut zu finden. Man sagt, dass man aus Menschen kein Zuhause machen kann, aber Himmel hilf, ich bin so froh, dass sie mir gehört. »Holly«, sage ich. »Ich will nie wieder ohne dich sein.«
Sie fährt mit den Fingern in mein Haar. »Ich will auch nie wieder ohne dich sein.«
»Ich wusste vorher nicht, was ich verpasst habe. Wie viel besser das Leben sein könnte, wenn es dich gäbe. Früher habe ich nicht nur Weihnachten gehasst. Ich war … ein Zyniker.«
»War?«, neckt sie mich, aber ihr Blick ist warm.
»Auf jeden Fall ein größerer Zyniker.« Ich ziehe ihre Unterlippe mit dem Daumen nach. »Ich wusste nicht, wie viel Leben ich für meine Firma geopfert hatte, bevor du es mir gezeigt hast. Bevor du mir geholfen hast, es zurückzugewinnen. Das letzte Jahr mit dir war das beste meines Lebens, mit Abstand. Es war nicht mal schwierig, alles unter einen Hut zu bringen.«
Sie küsst mich so süß, dass mir die Brust wehtut. »Wie kommt das alles?«, murmelt sie. »Normalerweise bist du nicht so gefühlvoll. Versteh mich nicht falsch, ich finde das toll.«
Es ist eine Entscheidung in Sekundenschnelle, es jetzt zu tun. Ich könnte warten, eine größere Sache daraus machen, aber so sind wir nicht. Ich bin so nicht. Es wäre nie so real wie in diesem Moment, in dem es nur uns beide gibt und die Zweisamkeit, die wir uns gemeinsam aufgebaut haben. Es hat uns beiden Vertrauen und Mut abverlangt. Ich spüre, wie mir das Blut in den Ohren rauscht und das Schicksal in den Startlöchern steht.
Sie ist meine Zukunft, und ich kann nur hoffen, dass sie mich ihre sein lassen wird. Ich ziehe meinen Arm unter ihr hervor.
»Adam?«
»Eine Sekunde.« Ich greife nach meiner Tasche und der Schachtel. Sie ist groß und aus Samt und für eine panische Sekunde frage ich mich, ob sie sich überhaupt erinnern und den Insider-Witz verstehen wird.
Aber Liebe ist immer ein Vertrauensvorschuss.
Hollys Augen weiten sich, als sie die Schachtel sieht. »Ist das für mich? Weihnachten ist erst in zwei Tagen.«
»Ich weiß.« Ich setze mich neben sie auf das Bett. Sie trägt ihren Schlafanzug, ich meine Boxershorts und ein T-Shirt, es ist elf Uhr abends, und wir sind in ihrem Kinderzimmer.
Und doch fühlt sich meine Kehle so eng an, dass es schwer ist, die Worte herauszubekommen. Ich reiche ihr stattdessen die Schachtel.
»Wow«, murmelt sie und streicht darüber. »Wie komme ich dazu?«
Ich lege eine Hand auf ihr Knie, weil ich das Gefühl ihrer bloßen, weichen Haut brauche, um mich zu beruhigen. »Mach es auf, Liebling.«
Lächelnd löst sie die Schleife und öffnet den Deckel. »Du bist doch verrückt. Du gibst mir doch schon … oh. Einer von Larrys Keramik-Weihnachtsmännern?«
»Ja.«
Holly streichelt das kleine Ding, bevor sie zu dem silbernen Hammer daneben greift. Beide liegen in einem Bett aus Satin. »Aber wir waren doch noch gar nicht auf dem Weihnachtsmarkt. Wann hast du das hier besorgt?«
»Ich habe ein paar Beziehungen spielen lassen.« Ich musste ein paar Mal mit Larry telefonieren, um ihm genau zu erklären, warum ich wollte, dass er einen Ring in einer seiner Kreationen versteckt, aber als er es einmal verstanden hatte, wurde er zum begeisterten Komplizen.
Hollys Augen verengen sich. »Hast du mir wieder Drogen besorgt?«
Die Enge in meiner Brust löst sich. Sie erinnert sich. »Ja. Ich dachte, es wäre mal Zeit.«
»Wie viel Gramm passen in so einen rein?«
»Zu viele«, erwidere ich, und dann will ich es nur noch hinter mich bringen. Sie muss endlich den Ring sehen, und ich brauche ihre Antwort. »Zerschlag ihn.«
Sie lächelt erfreut. »In Ordnung. Du hast mir sogar diesen Hammer besorgt. Los geht’s …«
Holly schlägt mit dem Hammer auf den ahnungslosen Weihnachtsmann ein, der sie unverwandt anstarrt. Er zerbricht zu mehreren Scherben auf dem Samt.
Zum Vorschein kommt ein Platinring mit einem Solitärdiamanten darauf. »Oh«, haucht sie.
Vor lauter Rauschen in meinem Kopf kann ich nicht klar denken, aber irgendwie schaffe ich es, vor ihr auf ein Knie zu sinken. Sie ist so schön mit ihren Haaren, die ihr lose um die Schultern hängen, und in ihrem Weihnachtspyjama. Verletzlich, echt und weich, und sie gehört mir, so hoffe ich, für den Rest unseres Lebens.
»Holly«, sage ich.
Ihre Augen werden feucht, und sie nickt kurz.
»Du bist das Wundervollste, was je in mein Leben getreten ist«, sage ich. »Ich wünschte, ich hätte das früher erkannt, damit ich das letzte Jahrzehnt auch mit dir hätte verbringen können. Aber ich werde nie aufhören, dankbar dafür zu sein, dass ich nach Fairhill zurückgekommen bin und dich wiedergetroffen habe. Es gibt nur wenige Menschen auf der Welt, mit denen ich einen Weihnachtsbaum schmücken würde, Liebling, aber du bist einer von ihnen. Die Einzige.«
Sie lacht schluckartig, und eine Träne rinnt ihr über die Wange. Ich greife in den Überbleibseln des Weihnachtsmanns nach dem Ring.
»Ich will, dass du mich zwingst, Weihnachtsbeleuchtung an unserem Haus anzubringen, dass du alle Decken in Beschlag nimmst und mich so lange damit nervst, zwei Hunde aus der Tierrettung aufzunehmen, bis ich es tue. Ich will das alles, für immer.«
»Ein Hund wäre auch okay«, wispert sie. Ihre Stimme klingt zittrig.
»Holly«, sage ich. »Willst du mich heiraten?«
»Ja«, haucht sie. »Ja, ja, unbedingt. Ja.«
»Gott sei Dank.« Ich greife nach ihrer Hand und schiebe ihr den Ring auf den Finger. Dann liegt sie in meinen Armen und weint an meinem Hals. Die Samtschachtel wird hart zwischen unsere Körper gedrückt. Ihr Herz schlägt so schnell wie mein eigenes.
Ich kann mich an keinen einzigen Moment in meinem Leben erinnern, in dem ich so glücklich gewesen bin.
Sie lehnt sich zurück und wischt sich über die Augen. »Du hast den Ring im Weihnachtsmann versteckt«, sagt sie atemlos. »Wie hast du das geschafft? Der ging doch unmöglich da rein.«
»Vielleicht habe ich Larry ein Angebot gemacht, das er nicht ausschlagen konnte.«
»Du hast das seit Wochen geplant«, flüstert sie und blickt auf ihren Ringfinger.
»Dein Vater hat mir geholfen«, gebe ich zu. »Er ist ihn abholen gegangen.«
»Mein Dad?«
»Ja. Er hat mir doch wirklich letzten Sommer seinen Segen gegeben.« Unaufgefordert, wie sie es vorhergesagt hatte. Ich musste lachen.
Gleich nachdem ich mich bei ihm bedankt hatte.
»Adam, wow … Dann sind wir jetzt verlobt?«
»Ja.« Ich ziehe sie auf dem Bett in meinen Schoß und kann nicht aufhören, sie anzufassen. Ich brauche ihre Nähe. »Ich weiß, es ist noch früh. Wir sind erst seit einem Jahr zusammen. Aber ich brauche keine …«
»Ich auch nicht. Adam, ich weiß, was ich fühle. Und das wird sich nicht ändern. Nie, niemals.«
Wie konnte dieser unglaubliche Mensch nur mein werden?
»Meine Gefühle werden sich auch nicht ändern«, sage ich. »Wenn du eine lange Verlobungszeit haben möchtest, ist das kein Problem. Aber ich konnte es nicht abwarten, dich zu fragen. Ich wollte, dass du weißt, wie ernst es mir ist und wie wichtig du mir bist.«
Sie legt ihre Stirn an meine. »Ich danke dir. Aber ich fühle genauso. Wow. Wir sind verlobt. Du bist mein Verlobter.«
»Ja.«
»Ich bin begeistert«, wispert sie. »Jetzt schon.«
»Dann macht es dir also nichts aus, dass ich dir in deinem alten Kinderzimmer im Haus deiner Eltern einen Antrag gemacht habe?«
»Nein. Schließlich habe ich mich hier damals nach dir verzehrt. Und in Fairhill haben wir uns letztes Jahr wiedergetroffen. Was könnte noch richtiger sein?«
Ich küsse sie und drücke sie an mich. Diese wunderschöne Frau, die mein Leben erst auf den Kopf gestellt und es dann irgendwie wieder in Ordnung gebracht hat. Im Haus ist es still, alle sind in ihren jeweiligen Schlafzimmern, also müssen wir leise sein. Aber ich werde auf keinen Fall nicht mit meiner Verlobten schlafen, nachdem ich ihr einen Heiratsantrag gemacht habe.
Sie presst ihren Mund an meine Schulter, um keine Geräusche zu machen, und ich stoße langsam in sie, weil ich Angst habe, dass sonst das Bett gegen die Wand knallt. Aber es ist trotzdem der beste Sex, den wir je hatten, angeheizt durch unser Glück. Es steigert sich zwischen uns, bis ich vor Lust fast schiele und mein Gesicht an ihrem Hals vergraben muss, um nicht das ganze Haus aufzuwecken.
Holly liegt danach in meinen Armen und streichelt meine Brust. Ich hebe ihre Hand hoch und beobachte, wie sich das schwache Licht ihrer Nachttischlampe in dem Diamanten fängt.
Dann muss ich lachen.
»Was denn?«, fragt sie.
»Mir ist gerade klar geworden, dass Weihnachten jetzt unser Jahrestag ist. Der unserer Verlobung.«
»Ach, stimmt ja.«
»Was bedeutet, dass du endlich Erfolg hattest. Jetzt ist es mein Lieblingsfest.«
Sie legt ihre Wange an meine. »Wusste ich’s doch, dass du irgendwann zur Vernunft kommen würdest.«