Dank

Als ich in den 90er-Jahren Psychologie studierte, steckte die Traumatherapie noch in den Kinderschuhen. An der Uni hörte ich überhaupt nichts davon! Seitdem ist unglaublich viel passiert. Konnte man früher Menschen mit Traumafolgestörungen psychotherapeutisch nur wenig helfen, können sie jetzt wieder gesund werden und ein glückliches Leben führen. Sogar schwerste seelische Verletzungen können heilen und sich in Stärke verwandeln. Viele Psychologen und Ärzte haben in den letzten 30 Jahren Pionierarbeit geleistet und Methoden erforscht und praktisch entwickelt, die genau das ermöglichen. Bei vielen von ihnen durfte ich persönlich lernen, und ich bin ihnen für immer dankbar dafür, dass sie ihr Wissen so großzügig geteilt haben. Agnes Kaiser-Rekkas, Fred Gallo, Peter Levine, Maggie Philipps, Arne Hofmann, Luise Reddemann und Michaela Huber, aber auch Jeanne Achterberg, Wolf Büntig und Stan Lifschitz waren wundervolle Lehrer*innen, die mich inspiriert und immer wieder ermutigt haben. Ich trage ihr Wissen weiter, so gut ich es kann.

Gleichzeitig bin ich den Menschen, die mit ihren Erfahrungen in meine Praxis gekommen sind und mir ihre Geschichten erzählt haben, mir vertraut und mich auch manches Mal gefordert haben, zutiefst dankbar. Sie waren meine wertvollsten Lehrer. Wir haben schwere, aber auch wundervolle Erfahrungen gemacht. Gelacht und manchmal auch geweint, und nicht nur erlebt, was die Seele bewegt und was sie aushalten kann – wir waren auch Zeugen, was zu lösen bereit und in der Lage die Seele ist, über wie viel Kraft sie verfügt und über welchen großen und wilden Lebenswillen, und wie genau sie sich erinnert an das, was sie in der Tiefe immer war und ist, ganz egal, wie sehr sie verletzt wurde. Sie wartet, bis sie sich wieder entfalten kann. Meine Arbeit und die Menschen, die zu mir kommen, beschenken mich immer wieder aufs Neue. Danke dafür, jedem Einzelnen.