Er
Der Raum vor ihm ist groß. Er scheint kein Ende zu nehmen. Der Mond, dessen Licht von außen silbrig hineinkriecht, spendet nur wenig Helligkeit. Sie verleiht den Möbeln unirdische, fremde Konturen, die sich bewegen und wie lebendig wirken, wann immer eine Wolke über den Himmel zieht.
Der Mann wartet. Es herrscht absolute Ruhe – schwer und drückend kündigt sie ein unheilvolles Ereignis an, das alles verändern wird. Der Tod wird leise kommen, schleichend und doch endgültig. Und dann, wenn alles vorüber ist, wird der Mond eine andere Farbe annehmen, seinen fahlen, ausgeblichenen Schein verlieren, zu dunklem Braun wechseln, um schließlich rot aufzuleuchten, als wäre er aus Blut.
Der Mann ist aufs Äußerste angespannt und seltsam erleichtert zugleich.
Von weit weg dringen Geräusche an sein Ohr. Er richtet sich auf, lauscht. Er wagt es nicht einmal, zu atmen.
Nichts. Er hat sich getäuscht.
Unvermittelt kommen die Geräusche zurück. Diesmal
lauter.
Stimmen. Zusammenhanglose Wortfetzen werden gebrüllt. Er konzentriert sich, beugt sich weiter vor.
Jetzt hört er es. Überdeutlich: »Du Missgeburt! Du dreckige Missgeburt!«
Wieder und wieder und wieder…
Er blickt auf den Tisch vor sich. Auf die Pistole, die er sich bereitgelegt hat. Er ergreift sie, springt auf und rennt los…