Genau wie der Stopp spielt die Zielbestimmung beim Trading eine große Rolle. Nehmen wir einmal den Marathonläufer als Beispiel. Ein Läufer kann eine Strecke nur erfolgreich in der bestmöglichen Zeit absolvieren, wenn er das Ziel kennt. Er weiß genau, wie er seine Ressourcen einteilen und die Leistung hochfahren muss, um das Bestmögliche rauszuholen. Beim Trading ist das genauso. Die Zielsetzung aus dem Chart heraus ist gemäß meiner Strategie relativ einfach zu bestimmen.
Der Einstieg und die Bestimmung des Kursziels läuft immer nach demselben Schema ab. In dem oben abgebildeten Chart kann man direkt erkennen, wo sich in einem Trend das Kursziel meines Handelssystems befindet. Es ist immer das letzte absolute Hoch nach der letzten Korrekturbewegung. Weist der Markt ein sehr starkes Momentum auf, kann man das Kursziel sogar darüber legen, um einen möglichen Ausbruch mitzuhandeln. Im Prinzip gibt es hier einen kleinen Spielraum für eine solche Zielbestimmung. Das Kursziel sollte bei einem Ausbruch allerdings nicht zu weit gesetzt sein, da der Markt in einer solchen Situation in vielen Fällen das letzte absolute Hoch noch einmal testet. Da ich stets meinen Risikostopp und mein Ziel kenne, bin ich in der Lage, Emotionen auszublenden. Ob der Markt das gesetzte Kursziel erreicht, liegt nicht in unserer Hand, auch wenn viele daran glauben. Zu Beginn meiner Karriere war ich der Annahme, dass es Menschen gibt, die wissen, wie tief ein Markt fällt, wie hoch er steigt und wann er anfängt, wieder zu drehen. Dieses Denken ist jedoch illusorisch. Jeder einzelne Trade, egal wie gut man analysiert hat, kann ein Verlierer werden. Letztendlich kommt es auf die Summe der Trades an und welches Gesamtergebnis ich damit erziele. Ein professioneller Trader arbeitet mit Wahrscheinlichkeiten, ähnlich wie ein Pokerspieler. Da niemand den Markt oder die nächste Karte vorhersehen kann, ist es umso wichtiger, Vorteile zu erkennen und zu nutzen.