Antonias Apfelstrudel schmeckt wahrscheinlich deshalb so gut, weil sie dafür Äpfel aus dem eigenen Garten verwendet. Wenn gerade keine Apfelzeit ist, kauft sie die Früchte im Hofladen eines Obsthofs in der Nachbarschaft.
Mehlspeisen haben eine lange Tradition in Bayern und der Alpenregion. Besonders an Freitagen war es früher oft üblich, dass Strudel, Rohrnudeln mit und ohne Obstfüllung, Ausgezogene oder Dampfnudeln auf den Tisch kamen. Dazu gab es Milch.
Austragshaus: In den ländlichen Gegenden Bayerns ist es auch heute noch üblich, dass der Altbauer und seine Frau aus dem großen Bauernhaus ausziehen, wenn der Hof an den Sohn übergeben wird. Meist übersiedeln sie dann in das sogenannte Austragshaus, ein kleines Gebäude auf dem Hofgrundstück.
Kilians Käse kommt nicht nur bei den Gästen des Fischerfleck s prima an. Kilian ist inspiriert von einem Hofkäser, der tatsächlich in der Jachenau wohnt und dessen Käse auf dem Viktualienmarkt in München ebenso begehrt ist wie am Walchensee. Zum einzigartigen Geschmack des Käses tragen die vielen Kräuter und Blumen bei, die in der guten Luft auf den Wiesen der Jachenau wachsen und von den Kühen genussvoll gefressen werden. Die übrigens kleinstrukturiert gehalten werden, nicht in großen Ställen, und viel draußen sind. Die Käser sind stolz darauf, ein Produkt herzustellen, das nach Heimat schmeckt.
Lüftlmalerei: So bezeichnet man die kunstvoll bemalten Hausfassaden, die Heiligenmotive, Szenen aus dem bäuerlichen Alltag oder verschnörkelte Verzierungen zeigen. Dabei werden die Farben mittels Freskotechnik auf den frischen Putz aufgetragen. Die Lüftlmalerei ist typisch für die ländlichen oberbayerischen Häuser. Fährt man von Niederbayern nach Oberbayern, kann man exakt den Übergang von dem einen Regierungsbezirk zu dem anderen erkennen – nämlich dann, wenn schmucklose Dörfer und Höfe plötzlich Farbe bekommen und in beeindruckender Zierde erstrahlen, was Teil der lokalen Kultur ist.
NIKLAS ’ Räucherfische leisten sich in einem großen Räucherofen gegenseitig Gesellschaft. Bei ihm passen gleich neunzig bis hundert Stück auf einmal hinein. Während der Hochsaison gibt es bei ihm täglich frisch über Buchen- oder Erlenholz geräucherten Fisch.
Vorher nehmen die Renken, Saiblinge, Seeforellen oder Aale ein Bad in einer Lake mit Salz, Pfeffer und Knoblauch. Darin bleiben sie etwa vierundzwanzig Stunden und werden gelegentlich gewendet.
Der Räucherofen wird zunächst hochgeheizt, um die Fische zu garen, danach die Temperatur wieder gesenkt, so dass die verwendeten Buchen- oder Erlenspäne lediglich glimmen, nicht brennen und den Rauch verströmen, der dem Räucherfisch sein charakteristisches Aroma verleiht. Dieser Vorgang dauert einige Stunden.
Wer zu Hause mal selbst geräucherten Fisch genießen möchte, kann das mit Hilfe eines Kalträucherofens machen. Kleine Tischgeräte aus Edelstahl fassen etwa acht Fischfilets. Statt einer Lake kann man hier eine Beize aus Salz, Pfeffer, Zitrone und Dill herstellen und die Filets zwei Tage darin einlegen. Anschließend werden die gewaschenen und getrockneten Fischstücke auf das Gitter des Kalträucherofens gelegt (vorher kann man mit einer Pinzette noch alle Gräten herauszupfen). In einem separaten Fach glimmen sodann Buchenspäne für zwei bis drei Stunden, dann sind die heimgeräucherten Fischfilets genussfertig.