Alles begann mit dem Blog Dear my Blank . Als ich 2017 in einer Zeitschrift las, dass Emily Trunko als sechzehnjährige Schülerin einen Blog ins Leben gerufen hatte, in dem sie nie abgeschickte Briefe veröffentlichte, habe ich sofort für die Idee gebrannt, eine Heldin zu erschaffen, die ebenfalls einen solchen Blog führt.
Warum macht jemand so etwas?, habe ich mich gefragt. Könnte der erste Brief auf diesem Blog vielleicht von meiner Hauptfigur stammen? Und hat sie den Blog gerade deswegen gegründet? Um endlich die Worte freizulassen, die sie schon viel zu lange mit sich herumgetragen hat, vielleicht in der Hoffnung, dass derjenige, für den sie bestimmt sind, sie auf diesem Weg doch noch liest? Und was wäre, wenn sie auf diesen Brief eines Tages eine Antwort bekommt?
Doch erst als ich Winterglitzern geschrieben hatte, wo Grahams zickige Schwester Shona Vicky das Leben in Swinton-on-Sea anfangs ganz schön schwer macht, hatte ich die Heldin gefunden, die mir für diese Geschichte vorschwebte: eine Frau, die sich nach außen hin tough und unnahbar gibt, die ihre Krallen aber nur ausfährt, um zu verbergen, dass sich tief in ihrem Inneren eine empfindsame und verletzliche Seele verbirgt.
Schnell kam ich so auf das Thema des Romans: Masken. Schon seit ich in der Schule die grandiose gleichnamige Kurzgeschichte von Max von der Grün gelesen habe, bin ich von der Frage fasziniert, wieso wir alle Masken tragen, obwohl wir uns doch kaum etwas mehr wünschen, als dass man uns um unser selbst willen liebt.
Und wenn dieser Roman eine Botschaft hat, dann ist es die, die Nate dem jungen Mädchen mitgibt:
Trau dich, deine Maske abzunehmen und dich der Welt genau so zu zeigen, wie du bist. Mit all deinen Narben und all deinen Farben. Denn wie sollen sonst die richtigen Menschen in dein Leben finden?
In mein Leben haben die richtigen Menschen gefunden – und das macht mich unglaublich glücklich! Ob es das Rowohlt-Team ist, meine Agentin Petra Hermanns, meine Familie, meine Freunde, meine Kolleg*innen: Ihnen allen habe ich so viel zu verdanken, und sie alle machen mein Leben reicher.
Mit zwei dieser Menschen, mit meinen Kindern, durfte ich mir nach zwei Jahren der Pandemie diesen August übrigens endlich das reale Vorbild von Swinton-on-Sea anschauen: das schottische Bücherdorf Wigtown. Mein Sohn und meine Tochter haben mich das erste Mal bei einer solchen Recherchereise begleitet, und ich habe die Zeit mit den beiden so genossen. Meine Tochter hat fleißig gefilmt und einen kleinen Film über Swinton alias Wigtown zusammengeschnitten, den ich eingesprochen habe. Ihr könnt ihn euch auf der Homepage der Bücherdorfreihe (www.rowohlt.de/buecherdorf ) anschauen.
Außerdem habe ich einmal mehr festgestellt, dass kein Buch, kein Blogbeitrag, kein Zeitungsartikel und kein Film die Recherche vor Ort ersetzt.
In Wigtown haben wir in der Pension Craigmount gewohnt, in der jedes Zimmer den Titel eines Buches trägt und passend dazu dekoriert wurde, und wir durften die bezaubernden Besitzer dieser Pension kennenlernen: Nicole und Malcolm. Vor allem Malcolm war eine unglaubliche Quelle der Inspiration, denn er wusste gefühlt über jeden Einwohner und jede Einwohnerin von Wigtown etwas zu erzählen, und mit seinem tiefschwarzen Humor ist er außerdem die perfekte Vorlage für einen Charakter im nächsten Band der Bücherdorf-Reihe.
Ohne nach Schottland zu reisen, wäre ich auch nie auf Castle Kennedy gestoßen. Das Schloss mit den bezaubernden Gärten und dem großen Seerosenteich werdet ihr schon bald als Nebenschauplatz kennenlernen. Vielleicht enthüllt sich dort ja sogar, was vor vielen Jahren zu den schrecklichen Ereignissen geführt hat, durch die Nanette nicht nur ihre kleine Tochter Elsie, sondern auch ihren Mann und Swinton Manor verloren hat. Mal schauen, ob ich euch das im dritten oder erst im vierten Teil der Reihe verrate.
Momentan stehe ich nämlich vor dem echten Luxusproblem, mich nicht entscheiden zu können, ob ich im nächsten Buch Eliyah oder Ann ihren großen Auftritt verschaffe. Bei Ann interessiert euch doch sicher, was es mit dem Valentino-Brautkleid auf sich hat, das im Schaufenster ihres Vintage-Ladens hängt? Und bei Eliyah fragt ihr euch bestimmt, ob es da draußen irgendwo eine Frau gibt, die erkennt, dass er weitaus mehr als ein schrulliger Büchernerd ist. So viel kann ich euch jetzt schon verraten: Es gibt sie, und mit Eliyahs Geschichte wird ein bisschen Notting-Hill-Flair nach Swinton einziehen. Kennt ihr den Film mit Julia Roberts und Hugh Grant?
Ich hoffe, ihr seid auch beim nächsten Band der Reihe wieder mit dabei und reist mit mir nach Swinton! Dort gibt es nämlich noch einiges zu entdecken und zu erleben!
Und in der Zwischenzeit: Folgt mir doch auf Instagram und Facebook oder tragt euch auf meiner Homepage (www.katharina-herzog.com ) für meine Jahreszeitenpost ein! Viermal im Jahr halte ich euch dort über meine Buchprojekte auf dem Laufenden!
Alles Liebe und bis bald!
Eure Katharina Herzog