Noch nie hatte Rick etwas so Süßes gekostet. Stella schmeckte exotisch wie verbotene Früchte, duftete wie eine Meeresbrise in einem Kokospalmenhain, und der wenig damenhafte Kraftausdruck, der ihren Lippen entfahren war, als er ihre Brust liebkoste, klang für ihn wie eine Symphonie.
Er wich zurück. Ihre Miene verfinsterte sich, und sie stöhnte unwillig, bevor sie die Augen öffnete. Ihr Blick glänzte fiebrig.
Die Luft fühlte sich schwer und klebrig an, als sie gierig nach Atem rang. Seine Hand lag ausgebreitet auf ihrem Brustkorb, genau dort, wo ihr Herz pochte wie ein Gong. Er starrte unverwandt auf sie herab, streichelte mit dem Blick ihr Gesicht und ihre Brust.
„Ich habe noch eine“, murmelte sie.
Rick lächelte, streifte ihr das Hemd ab, glitt dann mit der Hand zu dem anderen Bikinikörbchen und schob es mit dem Zeigefinger beiseite. „Allerdings“, bestätigte er und sah fasziniert zu, wie sich die Brustwarze vor seinen Augen zusammenzog und aufrichtete. Er griff nach der zweiten Mangohälfte.
Stellas Pupillen weiteten sich, und er hörte, wie sie scharf die Luft einsog, als er den Saft auf ihre Brust presste, der sich in Rinnsalen über ihren Körper ergoss. Ihm lief das Wasser im Mund zusammen, als sich sein Kopf der klebrigen Köstlichkeit näherte und gierig trank.
Unter ihrem Stöhnen ließ er die harte Brustspitze in seinem Mund hin- und herrollen, knabberte mit den Zähnen daran, presste sie zwischen Gaumen und Zunge, erst zufrieden, als Stella den Rücken wölbte und nach mehr verlangte. Als er mit dem Daumen darüberstrich, keuchte sie. Und als er zart hineinkniff, schrie sie so lustvoll auf, dass er den Kopf hob und ihren heiseren Schrei mit seinem Mund erstickte.
Getrieben von einem so unersättlichen Verlangen, dass sie für alles andere blind war, beanspruchte Stella seine Lippen mit fast unanständiger Gier. Sie schob die Zunge in seinen Mund, und als er tief aufstöhnte, schluckte sie den Laut vollständig, nahm ihn begierig in sich auf, als wollte sie, dass ihre Münder, dass ihre Körper auf ewig miteinander verschmolzen.
Das Herz schlug ihr in den Ohren, ihre Nasenflügel bebten bei jedem Atemzug. Seine Hand glitt über ihren Bauch, und sie wand sich ungeduldig auf dem Deck, während die Muskeln in ihrem tiefsten Innern pulsierten. Die Planken waren hart, doch das war ihr egal. Sie wollte, dass er zu ihr kam. Sie wollte seine Haut auf ihrer spüren, ihre Beine um ihn schlingen, wollte, dass ihre Bewegungen eins mit dem Rhythmus des Meeres wurden.
Seine Hand glitt tiefer, kitzelte ihre Haut, berührte flüchtig den Rand ihres Bikinihöschens. Hitze strahlte von seinen Fingern in ihr Becken. Ein süßer Schmerz nistete sich zwischen ihren Beinen ein, und sie stöhnte, als er mit suchenden Fingern eine der Schleifen löste, dann die andere und das winzige Stoffdreieck abstreifte, sodass sie völlig nackt der Meeresbrise, den Sternen und seinen Händen ausgeliefert war.
„Diese blöden Schleifen haben mich schon den ganzen Tag verrückt gemacht“, klagte Rick und hob kurz den Kopf, bevor er mit den Lippen an ihrem Kinn knabberte, ihrem Ohr, ihrer Kehle, dann tiefer wanderte, zu ihren Brüsten, während er mit den Fingern langsam über die Innenseite ihrer Oberschenkel strich.
Stella stöhnte leise. Seine Küsse und Liebkosungen entfachten ein Feuer, das kaum zu löschen sein würde.
Plötzlich war es nicht mehr genug, einfach dazuliegen. Sie wollte seine Haut berühren. Wollte sie geschmeidig und warm und fest unter ihren Händen spüren, mit den Fingern Feuer entzünden, so wie er es tat.
Chaos anrichten.
Ihn verrückt machen.
Sie griff den Saum seines T-Shirts und wollte es ihm über den Kopf ziehen, gerade als seine Lippen ihre Brustwarze berührten. Stöhnte, als er ganz kurz von ihr abließ, und seufzte tief, als er sofort zu ihrer Brust, zur ihren Schenkeln zurückkehrte. Sog scharf die Luft ein, grub die Fingernägel in das nackte Fleisch seiner Schultern, fuhr mit den Handflächen über die klar definierten Rückenmuskeln, die sie seit Tagen im Mondlicht bewunderte, über die festen Rundungen seiner Pobacken.
Als er an ihrem Mund stöhnte, griff sie fester zu.
Rick bäumte sich auf, während seine Erektion schmerzhaft gegen den engen Stoff seiner Hose drängte. „Stella“, murmelte er und sah Sterne, obwohl er ihnen doch den Rücken zukehrte.
Erneut nahm er ihren Mund in Besitz, erforschte die süßen Tiefen, verlor sich in ihrem Geschmack, ihrem Duft. Wollte alles auf einmal, wollte erfahren, welche Laute sie von sich gab, wenn sie kam.
Er ließ seine Finger ein Stück nach oben wandern, berührte die geheime Stelle zwischen ihren Beinen. Stella bog sich ihm entgegen und schrie auf, und er fand sie heiß und feucht und bereit für ihn. „Gott, Stella“, flüsterte er, seine Lippen ganz nah an ihren. „Du fühlst dich so gut an.“
Sie warf hilflos den Kopf hin und her, bewegte rastlos ihre Hüften unter seinen streichelnden Fingern.
Es war nicht genug, sie brauchte mehr. „Bitte“, hauchte sie.
„Bitte was?“, murmelte Rick und fuhr mit der Zunge über ihre trockenen Lippen. „Was willst du, Stella?“
Stella bäumte sich auf, als der Druck seiner Finger stärker wurde. „Mehr“, drängte sie und krallte sich in seine Pobacken.
Rick drang mit dem Finger ein und spürte, wie sie sich um ihn krampfte. Ihr schwerer Atem verhallte über dem weiten Meer. „So?“, fragte er und zog mit der Zunge eine Spur über ihre Brust. „Oder so?“ Er schloss die Lippen um eine Brustwarze und drang mit einem zweiten Finger in sie ein.
„Rick!“ Stella klammerte sich an ihn wie eine Ertrinkende. Geschickt fand er mit dem Daumen das harte, geschwollene Zentrum ihrer Lust, und die Sterne am Himmel begannen zu blinken.
Gott, sie war kurz davor zu kommen. Ganz kurz davor.
„Warte“, sagte sie und packte sein Handgelenk, um sein verheerendes rhythmisches Streicheln zu unterbrechen.
Rick hob den Kopf und runzelte die Stirn. „Was ist los?“, fragte er atemlos.
Wenn sie ihre Meinung geändert, kalte Füße bekommen hatte, war er erledigt. Dann konnte er sich gleich im Meer ersäufen, um sich den qualvollen Weg in den Wahnsinn zu ersparen.
Stella fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. „Es ist lange her“, stieß sie hervor. „Ich schwöre, wenn du so weitermachst, wird es sehr, sehr schnell vorbei sein.“
Es dauerte einen Moment, bevor sein benebeltes Hirn begriff, was sie meinte, dann hielt er inne und lächelte. „Wirklich? Du meinst das hier?“ Er ließ den Finger in ihr rotieren, und sein Lächeln wurde breiter, als ihr Aufschrei die Stille zerriss.
„Rick“, flehte sie und drückte sein Handgelenk.
„Was denn, Stella?“, murmelte er. „Gefällt es dir nicht?“ Er wiederholte das Manöver und übte mit dem Daumen ein wenig mehr Druck aus.
Stella schnappte nach Luft und schloss die Augen. „Rick, bitte.“
„Was ist damit?“, fragte er und griff mit einer Hand nach der Mangohälfte.
Stella schlug die Augen auf und sah, dass er neben ihr kniete, die eine Hand streichelte ihre intimste Stelle, die andere verweilte kurz darüber in der Luft.
„Gefällt dir das, Stella?“, fragte er, als er die letzten Tropfen der Mango ausdrückte.
Stella fühlte den warmen klebrigen Saft träge über ihre eigene Feuchtigkeit fließen, während eine Duftwolke aus reifer Frucht und Sex sie einhüllte. Und als Rick sich jetzt über sie beugte, von ihr kostete, war es einfach zu viel. Ein süßes Aroma erfüllte ihre Sinne, während er sie immer raffinierter liebkoste, immer heftiger, immer schneller.
Rick stöhnte rau auf, als ihr süßer, salziger Geschmack auf seiner Zunge explodierte. Ihr köstliches Aroma bezauberte ihn, während er ihre empfindlichste Stelle mit sanften Zungenschlägen leckte und abwechselnd daran saugte. Stella bäumte sich auf, wand sich unter ihm, flehte ihn an aufzuhören, nicht aufzuhören.
Mit Hand und Mund drückte er sie zu Boden, weigerte sich nachzulassen. Selbst als sie Sekunden später unter ihm erbebte, gab er nicht nach, bis er das letzte bisschen aus ihr herausgepresst hatte – wie zuvor aus der Mango.
Stella fuhr in die Höhe und rief: „Stopp, stopp, stopp“, denn sie fürchtete, dass sie die Intensität ihrer Lust eventuell nicht überleben würde.
Rick atmete schwer, als er sich von ihr löste und sah, wie sie sich aufs Deck zurücksinken ließ, wunderbar nackt, abgesehen von den beiseitegeschobenen Bikinikörbchen.
Er zog eine Augenbraue hoch. „Du siehst aus, als hättest du das gebraucht.“
Stella brachte nicht mehr als ein Grummeln hervor, weil das postkoitale Nachbeben in ihrem Innern sie noch völlig in Anspruch nahm. Die Sterne um sie herum explodierten wie Feuerwerkskörper. „Du hast ja keine Ahnung“, brachte sie hervor.
Diana wäre stolz auf sie.
Er ließ den Blick erneut über ihren nackten Körper gleiten. Sie lag ganz entspannt da, die Brustwarzen noch immer fest, die Beine gespreizt, und seine Erektion pulsierte qualvoll in seinen Shorts. „Ich denke, schon.“
Stella sah heißes Verlangen in seinen Augen aufblitzen, und plötzlich wurde ihr bewusst, dass er bisher zu kurz gekommen war. „Tut mir leid“, begann sie, noch immer etwas atemlos. „Ich weiß nicht, ob es bei Frauen auch so etwas wie eine vorzeitige Ejakulation gibt, aber ich glaube, genau das ist mir gerade passiert.“
Rick lachte leise. „War mir ein Vergnügen.“ Er streckte die Hand aus, zog Stella an sich und küsste sie auf die Nase. „Lust auf eine Dusche?“
Er ließ ihr keine Gelegenheit, Nein zu sagen, sondern dirigierte sie zur Dusche, stellte das Wasser an und zog seine Boardshorts aus. Nun stand er vor ihr, wie Gott ihn geschaffen hatte, stolz und buchstäblich aufrecht, seine Silhouette eine betörende Ausschmückung ihrer Fantasie.
„Jetzt bist du dran“, murmelte er, sein Mund staubtrocken.
Sie stutzte kurz, dann blickte sie auf ihr verrutschtes Bikinioberteil herab und verstand. Vorsichtig zog sie es über den Kopf, um den verletzten Arm zu schonen, und ließ es neben seine Shorts auf den Boden fallen.
Begierig nahm Rick ihre kurvigen Rundungen in sich auf. „Du bist wunderschön“, raunte er.
„Du auch“, murmelte sie und glitt mit dem Blick über seinen perfekten Körper. Genau so hatte sie sich Vasco vorgestellt. Doch Rick war mehr. So viel mehr. Er war kein Produkt ihrer Fantasie. Er war Fleisch und Blut und Muskeln, und er wollte sie – Stella –, nicht Mary.
Bis zu diesem Moment war ihr gar nicht bewusst gewesen, dass sie eifersüchtig auf Mary gewesen war.
Doch dann streckte Rick erneut die Hand aus, und Stella ergriff sie, und alles andere war vergessen. Er trat rückwärts unter die Dusche, und sie folgte, stellte sich auf die Zehenspitzen und fuhr mit den Händen über seine Brust. Seine Erektion drängte heiß und ungestüm gegen ihren Bauch, und sie griff danach, während sich ihre Lippen seinem Mund näherten. Sie spürte, wie ein Ruck durch seinen Körper ging, als ihre Hand ihn umschloss, und schluckte sein Stöhnen, als ihre Lippen miteinander verschmolzen.
„Oh … gütiger … Gott“, keuchte Rick an ihrem Mund, als sie begann, ihn zu streicheln.
„Ich will dich in mir spüren“, flüsterte sie, und das Blut rauschte so laut in ihren Ohren, dass sie befürchtete, ihr Trommelfell könnte platzen.
Rick ließ sich nicht lange bitten. Er packte ihre Taille und hob Stella hoch. Als sie die Knöchel hinter seinem Rücken verschränkte, drehte er sich mit einer flinken Bewegung um, drückte sie gegen die wackelige Stange, an der die Dusche befestigt war und küsste sie gierig, bis sie nichts mehr hörten, als ihre wild pochenden Herzen.
Und als das nicht mehr reichte, ließ er den Kopf auf ihre Brust sinken, ergötzte sich in ihren herrlich prallen Brüsten, der Wölbung ihres Rückens, den leisen Klagelauten, die sie ausstieß.
„Jetzt“, flehte Stella, den Kopf zurückgeworfen, die Brust in völliger Hingabe vorgestreckt.
Rick war hart und bereit für sie. Er hob sie ganz leicht an, brachte sie in die richtige Position, stupste an ihren Eingang, spürte ihre feuchte Erregung.
„Rick!“, bat sie und schlug leicht mit der Faust gegen seine Schulter, als sie ihn spürte, groß und hart, aber noch immer nicht da, wo sie ihn haben wollte.
Wo sie ihn brauchte.
Rick lachte leise über ihre Ungeduld. „Langsam, Stella, langsam. Lass es uns diesmal auskosten.“
Stella schlug ihn erneut. „Jetzt, verdammt“, befahl sie.
Rick lächelte. „Aye, aye, Käpt’n“, murmelte er und erstickte den nicht gerade damenhaften Laut, der aus ihrem Mund kam, als er tief und hart in sie eindrang.
„Oh, Gott, ja“, stöhnte sie, während er immer wieder in sie stieß. „Genau da. Nicht aufhören. Gott, nicht aufhören!“
Sie presste sich an ihn, warf den Kopf in den Nacken. Das Wasser rann ihre Brüste hinab, und ihre Lippen formten ein verzücktes Oh.
Rick fuhr mit der Zunge über ihre Kehle, nippte an den Rinnsalen, während er den langsamen Rhythmus beibehielt.
Stella stöhnte, halb wahnsinnig vor Lust, als er sich zurückzog, um dann umso tiefer in sie zu dringen. „Ich muss dir ein Geständnis machen“, murmelte sie.
Rick spürte seinen Orgasmus näherkommen und beherrschte sich mühsam. „Ach ja?“, keuchte er.
Sie nickte, während er wieder in sie stieß. „Als du neulich Abend im Jachtclub in Moresby geduscht hast …“ Sie biss sich auf die Unterlippe und klammerte sich an seine Schultern, während er den Rhythmus beschleunigte. „… hab ich dir nachspioniert.“
Diesmal zog sich Rick ganz aus ihr zurück und stieß dann so tief in sie, dass Stella hilflos aufstöhnte.
„Ich muss dir auch ein Geständnis machen“, sagte er, sein Rhythmus immer drängender, dem Unausweichlichen entgegen. „Ich habe dich gesehen.“
Wäre Stella nicht kurz davor gewesen zu kommen, wäre sie wohl sauer gewesen. Auf jeden Fall wäre es ihr peinlich gewesen. Doch die Tatsache, dass er es gewusst hatte, dass er sich extra so hingestellt hatte, dass sie alles sah, erregte sie unerklärlicherweise. „Perversling“, hauchte sie.
Rick stöhnte, als sie die Fingernägel in seine Haut grub und sich alles zu drehen begann. „Das sagt die Richtige.“
Stella wollte etwas erwidern, brachte jedoch nichts heraus als einen erstickten Schrei. Zeit und Raum verschmolzen, und was übrig blieb, waren er und sie und das stumme Einverständnis des Meeres.
Rick spürte, wie er die Kontrolle verlor. „Ja, Stella, ja“, stöhnte er in ihr Ohr, als sie den Kopf zurückwarf, sich an ihm festklammerte und seinen Namen rief.
Das war alles, was er brauchte. Ohne die Finesse des anfänglichen Liebesspiels stieß er tief in sie und folgte dem Diktat seines Körpers, bis zur endgültigen Erlösung.
Nach einer langen Nacht, in der sie einander auf ganz neue Weise kennengelernt hatten, erwachte Stella spät am nächsten Tag und sah, dass Rick sich neben ihr auf seinen Ellbogen stützte und sie betrachtete. Im morgendlichen Sonnenschein, der durch die Bullaugen fiel, wirkten seine Augen noch blauer, seine Wimpern noch länger, seine Lippen noch voller, und das verstrubbelte Haar fiel ihm auf die gebräunten Schultern.
„Guten Morgen“, murmelte sie errötend, als die Bilder der vergangenen Nacht hemmungslos über sie hereinbrachen.
Rick lächelte. „Dir auch einen guten Morgen“, erwiderte er und küsste ihre nackte Schulter.
Sein Lächeln verblasste, als ein Gefühl von ihm Besitz ergriff, das er nicht kannte, und sich wie Blei auf ihn senkte. Normalerweise fühlte er sich am Morgen danach leicht und unbeschwert, frei von allen Verspannungen. Stella war kein Mädchen für eine Nacht oder eine flüchtige Affäre. Er wusste nicht, wie es weiterging.
Stella bemerkte seinen nachdenklichen Blick. „Ich hoffe, du bereust es nicht“, murmelte sie.
Rick schüttelte den Kopf. „Nie im Leben.“ Er senkte den Kopf und küsste sie auf den Mund, ein langer, zärtlicher Kuss, der nach Sex schmeckte und ihn sofort wieder hart machte.
Stella seufzte, als er den Kuss löste, und fuhr mit den Fingern über seinen Dreitagebart. „Also, wie geht es weiter?“, murmelte sie.
Er wandte den Kopf und küsste ihre Finger. „Ich fürchte“, sagte er und blickte in ihre olivgrünen Augen, „ich habe keine Ahnung …“
Stella lächelte. „Wie wäre es mit Frühstück. Es sei denn, du willst …“ Sie ließ ihre Hand auf seine Brust sinken, fuhr mit dem Zeigefinger über seinen Bauch zu der interessanten Erhebung unter der Bettdecke.
Rick packte ihre Hand, bevor sie ihr Ziel erreichte und Denken unmöglich wurde. „Stella“, sagte er. „Ich meine es ernst. Normalerweise würde ich dir jetzt einen Abschiedskuss geben und mich unter irgendeinem Vorwand verdrücken, aber … du bist du … und ich habe keinen Plan für den Morgen danach. Ehrlich, einerseits bin kurz davor durchzudrehen, andererseits würde ich am liebsten Andy Willis anrufen und ihm erzählen, dass ich deine Titten gesehen habe.“
Lachend ließ Stella die Hand auf die Matratze sinken. Andy Willis war mit elf Ricks bester Freund und in jenem Sommer ein paar Wochen mit ihnen auf der Persephone gewesen. Außerdem war er total verknallt in Stella gewesen.
Ricks Miene verfinsterte sich. „Das ist nicht lustig, Stella.“
Mit dem Daumen strich sie ihm die Stirnfalten glatt. „Du bist nicht mehr elf, Rick. Was passiert ist, hat uns beide überrumpelt, und auch ich habe keinen Masterplan für dieses Szenario. Aber brauchen wir denn wirklich einen Plan? Wir wissen beide, dass wir zwei ganz verschiedene Leben führen, und wir wissen aus bitterer Erfahrung, dass sie nicht miteinander vereinbar sind. Aber für den Moment sind wir auf diesem Boot – allein –, und wir sind beide Single und erwachsen, und wenn wir letzte Nacht als Maßstab nehmen, passen wir ziemlich gut zusammen. Könnte das nicht unser Plan sein?“
Rick fand, das klang nach dem besten Plan, den er je gehört hatte. Aber konnte es zwischen ihnen wirklich so einfach sein? Er brauchte nur die Augen schließen, schon hörte er Nathans Stimme …
„Ich weiß nicht, Stella, vielleicht hatte dein Vater recht …“
Stella schüttelte heftig den Kopf, verärgert, dass ihr Vater sich überhaupt eingemischt hatte. Sie hatte sich immer gefragt, warum niemand von der Mannschaft ihres Vaters sie noch beachtete, seit sie Brüste bekommen hatte, und jetzt wusste sie es.
„Nein, er hatte unrecht. In vielen Sachen, und besonders in dieser. Ich hab’s kapiert, Rick. Du bist wie er. Du hast das Meer im Blut, die See ist deine Braut bla, bla, bla.“
Sie verdrehte die Augen.
„Und ich will heiraten und eines Tages Kinder haben und dazu einen Vater, der auch da ist. Das alles weiß ich. Aber darum geht es hier nicht. Ich rede nicht von Hochzeit und Happy End. Ich rede von Sex. Heißer, schmutziger, sandiger Blaue-Lagune-Sex. Ein paar Wochen Spaß.“
Rick schloss die Augen vor den Bildern, die ihre Worte heraufbeschworen, und der Mann in ihm stimmte mit Ja. Doch dann blickte er auf sie herab, ihr blondes Haar auf dem Kissen ausgebreitet, ihr süßes Gesicht so … so vertraut … Würde eine Frau, die vom Märchenprinzen träumte, sich je mit weniger zufriedengeben?
„Und danach? Sind wir dann einfach wieder Freunde?“
Stella zuckte die Schultern. „Klar. Wir sehen uns inzwischen so selten, Rick. Vielleicht zwei oder drei Mal im Jahr? Wahrscheinlich sogar weniger, jetzt, wo Dad nicht mehr lebt. Wahrscheinlich vergeht ein ganzes Jahr, bis wir uns wiedersehen.“
Rick musste zugeben, dass da etwas dran war. „Das ist wahr“, murmelte er.
Stella lächelte und näherte sich mit der Hand wieder der Stelle, wo die Decke sich verdächtig wölbte. „Die Wahrheit, die reine Wahrheit und nichts als die Wahrheit.“
Rick senkte den Kopf, um an ihrem Schlüsselbein zu knabbern. „Klingt plausibel.“
Sie ließ die Hand unter die Decke gleiten und wurde fündig … Rick fluchte auf Spanisch, und sie lächelte, weil sie das Wort wiedererkannte, das er ihr beigebracht hatte, als sie zwölf war. Sie schloss die Handfläche um ihn und begann, ihn lustvoll zu massieren.
Genüsslich streckte sie sich aus, ließ die freie Hand unter das Kissen gleiten und klammerte sich an einem Lakenzipfel fest, als Rick eine Brustspitze mit den Lippen umschloss, sie in seinen heißen Mund sog und mit der Zunge liebkoste.
Ihre Hand erspürte etwas, und ihr vor Lust trunkenes Hirn brauchte einen Moment, um zu begreifen, dass es sich um ein Buch handelte. Ohne nachzudenken, zog sie es hervor und warf einen Blick darauf.
Das Cover von Piratenherz starrte ihr entgegen.
Jetzt war sie es, die fluchte, sodass Rick den Kopf hob.
„Ach …“, meinte er halbherzig.
„Du hast es gelesen?“
Ihre Miene verfinsterte sich, als er sich auf die Matratze sinken ließ und mit einem Nicken ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigte. Neulich bei ihrem Gespräch übers Schreiben hatte sie sich gefragt, ob er es gelesen hatte, doch seine Kommentare hatten ihren Verdacht entschärft.
Seine offensichtlich irreführenden Kommentare.
„Das gehört Diana“, stellte sie beim Durchblättern fest.
„Ja. Sie hat es mir beim Abschied in die Hand gedrückt.“
„Ach, hat sie das?“, murmelte Stella mit wachsender Wut und entwarf im Kopf schon eine bissige E-Mail. Doch dann schoss ihr ein anderer Gedanke durch den Kopf, und sie setzte sich kerzengerade auf. „Oh, Gott“, sagte sie, als sie begriff. Sie wandte den Kopf und blickte auf Rick herab. „Dann weißt du …“
Sie konnte den Satz nicht beenden, es war zu peinlich.
Rick verschränkte die Arme hinter dem Kopf und grinste. „Dass ich Vasco Ramirez bin?“
Das Rosa von eben war nichts im Vergleich zu dem Tiefrot, das ihr jetzt in die Wangen stieg. Sie öffnete den Mund, um zu widersprechen, brachte jedoch keinen Ton heraus. Wenn er das Buch gelesen hatte, wusste er Bescheid. Es steckte zu viel von ihm in der Figur. Nicht nur das Muttermal, sondern sein ganzer Charakter. Seine Angewohnheiten, seine Ausdrucksweise, sein Humor.
Sein Ehrgefühl.
Sie wandte den Blick ab, während sie mit den Fingern gedankenverloren über die goldenen Buchstaben auf dem Buchumschlag fuhr. „Nun, es gibt keinen Grund, sich etwas darauf einzubilden“, meinte sie verschnupft. „Ich brauchte einen Piraten mit spanischer Abstammung. Es lag auf der Hand, jemanden als Vorlage zu nehmen, den ich kenne.“
Egal, was passierte, auf keinen Fall durfte er erfahren, dass er schon lange vor Vasco in ihren Träumen herumgespukt war.
„Aber jede Ähnlichkeit mit lebenden Personen …“
Rick richtete sich schlagartig auf, setzte sich hinter sie, sein Bauch an ihrem Rücken, hielt ihr den Mund zu, um ihre juristischen Floskeln zu ersticken und küsste ihre Schulter. „Schhh, Stella“, murmelte er. „Ich finde es klasse, dass ich das Vorbild für ihn war.“
Er zog eine Spur aus Küssen über ihren Nacken und ließ die Hand auf ihre Schulter sinken. „Ich werde dich nicht verklagen, ich fühle mich … geschmeichelt. Und ich bin beeindruckt, wie … detailgetreu …“ Er lächelte an ihrer Haut. „… die Beschreibungen sind. Die Badeszene …“ Er knabberte an ihrem Ohr, umfasste ihre Brüste mit den Händen und fuhr mit den Daumen über die harten Brustwarzen. „Es ist, als hättest du ein Porträt von mir gemalt.“
Stella schloss die Augen, während er ihr Inneres mit Mund und Fingern zum Schmelzen brachte.
Rick küsste ihr Kinn, und als sie den Kopf wandte, hauchte er kleine Küsse rund um ihre Lippen. „Als hättest du mich tatsächlich schon nackt gesehen“, flüsterte er an ihrem Mund, während er eine Hand von ihrer Brust löste, um sie an ihrem Körper hinuntergleiten zu lassen.
Seine Worte brachten sie auf einen Gedanken. „Du hast es gewusst“, murmelte sie. „Du hattest das Buch schon gelesen, bevor du an Deck geduscht hast.“
Er lachte ihr leise ins Ohr, während er mit beiden Händen über die Innenseiten ihrer Schenkel strich. „Schuldig im Sinne der Anklage“, flüsterte er.
Ihre Miene verfinsterte sich, als ihr einfiel, wie seltsam vertraut manche Szenen auf dieser Reise ihr vorgekommen waren. Die Duschszene. Als er ihre Wunden versorgt hatte wie Vasco. Als er ihr Mangosaft auf den ganzen Körper getropft hatte.
„Hast du absichtlich Szenen aus dem Buch nachgestellt?“ Sie schlang die Arme um seinen Hals.
„Was hast du denn erwartet, nachdem du mir das Flirten verboten hast? Stört es dich?“, flüsterte er, wobei seine Erektion zwischen ihre weichen Pobacken drängte.
„Ja“, seufzte sie. „Ich bin total sauer.“ Und sie hätte deutlich überzeugender geklungen, wenn er in diesem Moment nicht mit einem Finger tief in sie eingedrungen wäre.
Er lachte leise. „Willst du behaupten, dass du mich nicht auch benutzt hast? Dass du nicht an das Buch gedacht hast, als du mich beim Duschen beobachtet hast? Oder als ich deine Wunden versorgt habe? Dass es dich nicht erregt hat, die Szenen nachzuspielen?“
Stella wusste, dass er recht hatte. Wusste, dass sie nicht in der Position war, den Moralapostel zu spielen. Doch so leicht wollte sie ihn nicht davonkommen lassen. „Es ist nur eine Geschichte“, presste sie hervor, als er sie jetzt zwischen den Beinen streichelte. „Darin geht es nicht um mich, sondern um Lady Mary.“
Rick erinnerte sich, was sie über Lady Mary gesagt hatte. Er spürte, wie feucht sie war und beschleunigte den Rhythmus. „Und du bist nicht Lady Mary, richtig?“, flüsterte er.
Obwohl Stella dem Abgrund so nah war, dass sie kaum wusste, wo unten und oben war, wusste sie, dass es Wahnsinn wäre, die Frage wahrheitsgemäß zu beantworten.
„Genau“, stieß sie hervor.
Sie klammerte sich an ihm fest, als ein Puls ganz in ihrem Innern sich zu immer größeren Wellen aufbaute. Mary war vergessen, Vasco war vergessen, während es in ihr pulsierte und wogte. Nichts zählte mehr, außer dem Wunder, das Rick mit seinen Händen vollbrachte.
„Oh Gott“, stöhnte sie. „Nicht aufhören“, flehte sie. „Bitte nicht aufhören.“
Rick spürte, wie sich die Spannung in seinen Lenden fasst bis ins Unerträgliche steigerte. „Ja, Stella, ja“, hauchte er. „Komm für mich. Komm.“
Stella bäumte sich auf, als die Welle über ihr zusammenschlug und mit einer Kraft brach, die ihr den Atem verschlug.
Es fühlte sich an, als würde sie gepackt und geschüttelt, ihr Herzschlag schien für ein oder zwei Schläge auszusetzen, und sie wusste, danach würde nichts wie früher sein.