3
Verhüllte Gestalt
I ch wachte auf. Meine Augen öffneten sich widerwillig beim Anblick eines roten Scheins, der langsam in den Fokus rückte. Die Uhr neben meinem Bett sagte mir, dass es 6:30 Uhr war und ich gut zwölf Stunden geschlafen hatte. Ich entschied mich dazu, aufzustehen, da ich bezweifelte, dass ich nochmals Schlaf finden würde. Egal wie verlockend es war, im Bett zu bleiben, wenn auch nur, um mich warmzuhalten. Ich krallte mir die Decke, die am Fuße meines Bettes lag, bevor ich der Kälte trotzte.
Ich blickte mich in meinem neuen Zimmer um und fand den perfekten Platz zum Verweilen, bis der Rest des Hauses aufwachte. Ich schnappte mir das Buch von Jane Eyre und näherte mich dem Fensterplatz meines idyllischen kleinen Dachgeschosszimmers. Als ich zum Fenster ging, bemerkte ich das Eis, das sich um die Ränder herum gebildet hatte. Wie winzige weiße Spinnen, die versuchten, sich ihren Weg in die Mitte zu bahnen.
Ich wickelte die Decke um mich herum, rollte mich ein wie in einen Kokon, um mich warmzuhalten, und ließ die gespenstische Aussicht vor mir auf mich einwirken. Dichter, rollender Nebel überflog die Landschaft, wie man es aus Horrorfilmen kannte. Ich stellte mir vor, wie Werwölfe oder andere wildgewordene Tiere Touristen fraßen. Die Schlagzeile ›Camper vermisst‹ kam mir in den Sinn.
Natürlich brachte dies Gedächtnisblitze von gestern zurück, und meine Gedanken leiteten mich nicht nur zu dem Mädchen, sondern auch zu der Kreatur, die mich angegriffen hatte. Zitternd zog ich meine Decke enger, bevor ich mein Buch aufschlug. Ich wollte nicht daran denken, auch nicht an andere dunkle Dinge, die normalerweise diesem Gedankengang folgten. Ich war hierhergekommen, um meiner Vergangenheit zu entkommen und nicht, um sie täglich neu zu erleben.
Ich hatte dieses Buch schon Millionen Mal gelesen, aber ich liebte einfach die Geschichte: die verbotene Liebe zwischen dem Gebieter und der Gouvernante. Der Gedanke an diese unaufhaltsame Kraft, die sie füreinander hegten, eine Liebe, die so stark war, dass sie Raum und Zeit überwinden konnte. Okay, ich gebe zu, eine verrückte Frau, die in einem Turm gefangen war, war etwas daneben. Aber zeig mir eine Liebesgeschichte, die nicht ihre Höhen und Tiefen hat. Ich überflog die Szenen der deprimierenden Kindheit immer und sprang zu dem Teil der Geschichte, wo sie sich zum ersten Mal begegneten, über.
Aber etwas war eigenartig. Ich konnte mich irgendwie nicht auf die Worte konzentrieren, während ich hier saß und durch die Seiten blätterte. Es war, als ob sich etwas in meinem Kopf abspielte. Dann begann der Traum durchzusickern. Meine Augen schlossen sich, als ich den Traum aus meinem Unterbewusstsein zog und ihn nochmals geistig durchlief.
»Mein!« Das Knurren der tiefen Stimme eines Mannes hallte in meinem Kopf und verursachte einen leichten Schüttelfrost, der sich um meinen Körper wickelte. Dieser Ort fühlte sich sicher an. Seine Arme umschlangen mich, als ob sie mich vor den Alpträumen schützen könnten, die mein Geist immer allein bewältigen musste. Aber hier …
Hier, in seinen Armen, war ich unantastbar.
»Guten Morgen!« Libbys fröhliche Stimme riss mich aus meinem Schlummer. Ich schälte mein Gesicht von dem gefrorenen Glas und wischte beschämt den kalten Sabber von meiner Wange. Ich musste meinen glücklichen Sternen danken, dass ich nicht kleben blieb, wie das Kind, das Eis von einem gefrorenen Laternenmast leckte und nicht mehr loskam.
Libby war stets heiter am Morgen. Ein weiteres Merkmal, das wir nicht teilten. Ich war kein Morgenmensch und seufzte, als ich mich aus der Decke befreite und vom Fenstersitz krabbelte.
»Hey, was machst du dort drüben? Das Bett war doch sicher nicht so schlimm, oder?«, scherzte sie.
»Nein, das Bett war toll, aber hier hat man eine bessere Aussicht.« Ich lächelte, als ich bemerkte, was sie in ihrer Hand hielt.
»Oh Gott, du bist ein Engel!«, rief ich und sprang auf, meine müden Glieder beim Anblick der Tasse Tee plötzlich vergessen. Eifrig schnappte ich mir die Tasse. Der erste Schluck war, wie auf einen Engel im Himmel zu treffen. Wundervoll, wie mich die Flüssigkeit von innen wärmte und in meinen Bauch hinunterglitt.
»Mmm, Nektar.« Das war meine einzige Bitte gewesen, bevor ich hierhergezogen war. Meine Mutter würde mir regelmäßig einen großen Vorrat an echtem englischen Tee zukommen lassen. Ich wusste bereits von meiner Schwester, dass der hier schwer zu ergattern war, da die meisten Amerikaner Kaffee tranken. Daher war ihr das nur recht.
»Also, was willst du heute unternehmen?«, fragte Libby mit Hoffnung in ihren Augen. Sie musste wohl viel zu lange ohne einen guten Shopping-Kumpan überleben.
»Was du möchtest. Wenn du mich durch die Läden schleppen willst, habe ich nichts dagegen.« Ich versuchte so zu klingen, als ob ich es ernst meinte. Tatsächlich bereitete mir Einkaufen nicht mehr so viel Freude, aber es machte meine Schwester glücklich.
Ihr strahlendes Gesicht starrte mich an und drehte sich dann zu meinen langen Ärmeln. Ich wusste sofort, was sie fragen wollte, aber sie hielt sich zurück aus Angst, sie würde mich verletzen, wenn sie meine Vergangenheit ansprach.
Seit dem Vorfall hatte ich niemandem meine Arme gezeigt. Ich konnte die Fragen, die ohne Zweifel aufkommen würden, einfach nicht ertragen, und Mitleid war das Letzte, was ich brauchte. Also hielt ich meine Narben immer verborgen. Die ständigen Erinnerungen, die sie hervorbrachten, wenn ich sie ansah, waren schlimm genug. Zum Glück war es hier so kalt, dass mir die Fragen wahrscheinlich erspart blieben. Hier war es ganz normal, dass jeder viele Schichten trug, um sich vor den extremen Temperaturen zu schützen. Somit war ich einigermaßen zuversichtlich, dass ich gut hierher passen würde.
»Es ist in Ordnung, die Leute werden es nicht bemerken«, meinte Libby, nachdem sie meine Gedanken gelesen hatte.
»Danke.« Ich schenkte ihr ein trauriges Lächeln, das zweifellos zu meinem blassen Teint passte, bevor ich mit etwas mehr Enthusiasmus als nötig hinzufügte: »Alles klar. Was gibt‘s zum Frühstück?«
»Ähm, Müsli. Entschuldige, ich muss erst Lebensmittel einkaufen.« Ich kicherte. Für meine Schwester bestand der Lebensmitteleinkauf aus einem schnellen Abstecher in die Tiefkühlabteilung. Wenn ich sie begleitete, konnte ich zumindest ein paar echte Zutaten ergattern.
»Müsli ist okay, und ich würde nicht Nein zu noch einer Tasse Tee sagen«, sagte ich mit einem frechen Grinsen.
Schließlich hatten wir es aus dem Haus rausgeschafft und waren noch vor der Mittagszeit auf dem Weg zum Evergreen Falls Einkaufszentrum. Libby brauchte um einiges länger als ich, um sich fertig zu machen. Natürlich musste ich dank meiner neuen Auffassung über mein Aussehen kein Make-up auftragen, und mein langes Haar war immer nach hinten gestrichen, fixiert mit einer Haarspange. Es gab eine Zeit, in der ich mich ganz anders gekleidet und mir genauso viel Mühe gemacht hatte wie Libby. Aber jetzt wollte ich einfach nur in der Menge untergehen und keine Aufmerksamkeit auf mich lenken. Deprimierend, ich weiß, aber ich kam damit gut klar.
»Also, weißt du, was du suchst? Es gibt da diesen coolen Laden, den du sicher lieben wirst.« Ich beäugte meine zerrissenen, verblassten Jeans und meine alten, abgewetzten, mit Totenschädel bedruckten Converse und wusste, dass sie nicht von einem Nike Megastore sprach.
»Lass mich raten. Sie verkaufen dort trendige Fitnessmode?«
»Ha! Du in einem Fitnesscenter? Da würden dir noch eher Flügel wachsen, Fräulein Lacht-wie-ein-grunzendes-Schwein.« Libby kicherte und grunzte dann ein Lachen heraus.
»Ach ja? Das sagst gerade du, du klingst wie ein …« Der Anblick eines schnittigen schwarzen Autos, das aus der anderen Richtung schoss, unterbrach mich mitten im Satz. Mit seinem unverwechselbaren Kühlergrill und der geflügelten Verzierung auf der Motorhaube war sofort erkennbar, dass es sich um einen Rolls Royce handelte. Je näher er kam, desto imposanter und einschüchternder wirkte er mit seinem rabenschwarzen Lack und den getönten Fensterscheiben. Libby beobachtete mich, als ich dem glänzenden Biest, das an uns vorbeifuhr, ehrfurchtsvoll hinterhersah, bis es außer Sichtweite war.
»Seit wann stehst du auf Autos?«, fragte Libby und holte mich in die Realität zurück.
»Tu ich nicht«, sagte ich, meinen Blick immer noch hinter mich gerichtet. Ich war mir fast sicher, es würde umkehren und uns folgen, aber ich hatte keine Ahnung, woher dieser Gedanken kam.
»Ach, wirklich? Wieso ist dann dein Mund noch immer aufgeklappt?« Ich gab ihr keine Antwort, sondern streckte einfach meine Zunge raus, so wie damals, als wir noch Kinder waren. Wir schwiegen beide einen Moment, bevor Libby anmerkte: »Sieht so aus, als wären sie wieder in der Stadt.«
»Wer ist wieder in der Stadt?«, wollte ich wissen, jetzt noch faszinierter mit dem geheimnisvollen Blick im Gesicht meiner Schwester.
»Nicht wichtig. Schau, wir sind hier. Parken wir doch ein und gehen einkaufen!«, deklarierte meine Schwester, deren Stimmung sich schlagartig geändert hatte, jetzt wo wir endlich hier waren.
»Passt es?«, rief meine Schwester zu meiner Kabine rüber. Ich schaute in den Spiegel auf das langärmelige Oberteil, das ich gerade anprobierte. Es war eines von denen, die es in jeder Farbe gab, aber mich interessierte nur das schwarze. Ich war kein Fan von grellen Farben, weshalb meine Garderobe eigentlich nur aus verschiedenen Grautönen bestand. Nachdem ich es über meine kurvenreiche Oberweite gestülpt hatte, zog ich es hinten nach unten und war zufrieden, dass zumindest nicht mein Bauchnabel hervorblitzte. Einer der vielen Nachteile einer üppigen Körbchengröße – kürzere Tops und Rückenschmerzen im späteren Leben. Sagt zumindest meine Mutter.
»Ja!«, rief ich zurück, bevor ich es vorsichtig über meinen Kopf zog, um nicht an meinen Haaren hängen zu bleiben. Ich mochte mein langes Haar, trug es aber selten offen. Somit verbrachte es jeden Tag in einem großen, dicken Knoten, im Gegensatz zu früher, als noch lange, dicke, goldfarbene Blondinen-Wellen meinen Rücken herabhingen. Libby meinte immer, ich sähe aus wie ein Surfer-Girl, obwohl ich in meinem Leben noch nie Surfen war.
Ich nahm die Sachen, die ich kaufen wollte, in eine Hand und die, die mir nicht passten, in die andere, bevor ich mich umdrehte.
»Ahhh!«, schrie ich auf und fiel zurück auf den Stuhl, als sich eine Hand durch den Vorhang wurmte. Das transportierte mich sofort zurück in meinen Traum von letzter Nacht und zur Hand des Mannes, die mich ergriffen hatte.
»Was sagst du dazu?«, fragte meine Schwester in Bezug auf das Chiffonkleid, das sie mir reichte. Es war genau ihr Stil. Meine Hand legte sich über mein Herz, um es zu verlangsamen, und ich antwortete:
»Ja, sieht schön aus.«
»Okay, toll, dann werde ich es anprobieren. Wenn du fertig bist, warte bei den Schuhen auf mich.« Ich nickte ihrer Hand zu, da ihr Gesicht noch nicht in Sicht war und stellte fest, dass ich meine Antwort hörbar machen sollte.
»Okay, mach ich.«
Ich packte meine Sachen, die ich zu Boden fallen lassen hatte, bevor ich die anderen Klamotten der Verkäuferin zurückgab. Die Schuhe befanden sich direkt vor den Umkleidekabinen, gemeinsam mit der Abteilung für Accessoires. Also schlenderte ich rüber, um zu sehen, ob sie auch fingerlose Handschuhe im Sortiment hatten. Ich bemerkte die Sonnenbrillen und grunzte, als ich sah, dass sie im Angebot waren. Klar waren sie verbilligt. Es würde wohl eine Weile dauern, bevor jemand ein Paar benötigte, wenn noch überall Schnee lag.
Ich nahm gerade eine Sonnenbrille in die Hand, die genau zu meiner Mutter und ihrer nächsten Spanienreise passen würde, als mir etwas im Standspiegel neben mir ins Auge stach. Eine düstere Gestalt, die durch den Laden bummelte und mich ansah. Schnell drehte ich mich um, aber ich konnte nur sehen, wie sie die Kapuze ihrer Jacke überstülpte und den Laden verließ. Ich ging ein paar Schritte, um ihr zu folgen, bevor mir meine Schwester einen Strich durch die Rechnung machte.
»Oh, Mom würde die lieben«, kommentierte sie mit einem Blick über meine Schulter auf die Sonnenbrille, die ich noch in meiner Hand hielt.
»Ja, das dachte ich auch«, murmelte ich nachdenklich. Hatte ich mir die Gestalt nur eingebildet?
Wir bezahlten unsere Einkäufe und machten uns auf den Weg zurück in den Hauptteil des Einkaufszentrums. Es war gar nicht so klein, wie es von außen den Anschein hatte, mit all den Geschäften von Sportgewand über formelle Kleidung bis hin zu einem flippigen, alternativen Laden, den Libby im Auto erwähnt hatte.
›Rebel Rose‹ bot all die abgefahrenen Sachen an, die man hier erwarten würde – Goth, Rock, Punk und Emo. Aber der Grund, warum ich diese Art von Geschäft mochte, war nicht die Kleidung, auch wenn ich sie cool fand. Nein, mir ging es um die fingerlosen Handschuhe, die Goths so sehr liebten.
Ich ging schnurstracks zu den Accessoires und stöberte durch das Sortiment. Libby fühlte sich hier eindeutig unwohl. Sie war nun mal durch und durch ein mädchenhaftes Mädchen. Wir waren diesbezüglich schon immer völlig konträr gewesen. Ich mochte den alternativen Look und ging nie nach dem Trend. Ich trug das, was mir gefiel, ganz egal ob es ›in‹ war oder nicht. Mein Lieblingslook hatte schon immer aus einem Paar ausgewaschener Jeans und einem enganliegenden T-Shirt bestanden. Aber jetzt war ich auf der Suche nach einer Möglichkeit, einige meiner kurzärmeligen T-Shirts zu tragen, ohne eine Jacke überziehen zu müssen.
Ich nahm ein langes Paar schwarz-grau gestreifter Handschuhe, die wie Ärmel aussahen. Sie hatten keine Löcher für alle Finger, sondern nur eines für den Daumen. Der Rest des Materials lief bis unter die Knöchel. Das war genau das Richtige für mich. Je länger, desto besser. Ich hatte auch ein paar Tops mit Ärmeln wie diese. Das Daumenloch gab mir den nötigen Grad an Sicherheit. Denn damit wurden meine Daumen so fixiert, dass niemand jemals meine Narben zu Gesicht bekam.
Mit diesem Gedanken schnappte ich mir gleich weitere Paare, eines in schlichtem Schwarz und das andere in Dunkelgrau, bevor ich mich auf den Weg zur Theke machte.
Das Mädchen dahinter war winzig und beinahe elfenhaft. Sie war ganz in Schwarz gekleidet, was ihre knalligen, pinken Haare wie ein Leuchtfeuer hervorstechen ließ, als würde sie nur so nach Aufmerksamkeit schreien. Das dunkle Make-up um ihre Augen ließ sie nicht so wild aussehen, wie sie es wohl beabsichtigt hatte. Sie schaute mich neugierig, aber freundlich und mit einem Lächeln an. Das Mädchen nahm meine Sachen mit schwarzlackierten Nägeln entgegen und zog sie über die Kasse.
»Du bist neu hier, oder?«, fragte sie mit einer federnden, freundlichen Stimme, die nicht zu ihrem ›Ich hasse Menschen aus Prinzip‹-Style passte.
»Ja, ich bin gerade erst hierhergezogen. Gestern, um genau zu sein.«
»Wow, und du bist Engländerin!« Sie wurde ganz hibbelig.
»Ja, meine Schwester lebt auch hier.« Ich deutete zur Tür, wo Libby auf mich wartete.
Sie spähte zu Libby hinüber und musste zweimal hingucken, denn offensichtlich hatte sie nicht erwartet, dass wir verwandt waren. Immerhin sahen wir uns nicht sehr ähnlich, und das betraf nicht nur unseren Kleidungsstil. Wir waren so verschieden wie Tag und Nacht. Unsere einzige Gemeinsamkeit war unsere Figur. Wir waren beide etwa 1,60 m groß, mit einer schlanken Statur, die wir zusammen mit kurvigen Oberweiten von unserer Mutter geerbt haben.
Libby sah eher aus wie eine Geschäftsfrau in ihrem dunkelbraunen Bleistiftrock mit Strumpfhosen und Stiefeln, die ihre Beine länger wirken ließen. Der taillierte rote Pullover, der ihre tolle Sanduhrfigur betonte, vollendete den Look und passte perfekt zu ihrem roten Haar.
Als sie die Stiegen nach unten gekommen war, dachte ich, sie hätte sich für ein Fotoshooting gestylt, nicht für einen Trip ins nächstgelegene Einkaufszentrum. Jetzt war mir klar, warum sie eine Stunde länger gebraucht hatte als ich, um sich fertig zu machen. Ich trug kein Make-up, aber zum Glück hatte ich mit Ausnahme einer kurzen Pickelphase in der Schule keine Hautprobleme. Dafür war ich so hellhäutig, wie man es nur sein konnte, was mich immer so aussehen ließ, als wäre ich morgens aus meiner Gruft erwacht.
»Mein Name ist Rachel Jane, aber alle nennen mich RJ.« Sie streckte ihre Hand aus und wartete auf meine Reaktion.
»Ich bin Keira … ähm, Johnson. Aber alle nennen mich Kaz.« Wir lächelten einander an, als wir uns die Hände schüttelten. Ich hasste es, den Leuten meinen vollen Namen zu nennen und hielt immer meinen Atem an, bis er richtig herauskam.
»Gehst du hier aufs College?«, fragte ich hoffnungsvoll. Es wäre schön, zumindest eine Person zu kennen, bevor ich durchstartete.
»Ja, ich fange in ein paar Wochen an.« Ausgezeichnet. Ich sollte die Chance nutzen und sie in ein Gespräch verwickeln. Vielleicht würde sie mir ihre Nummer geben.
»Super, ich auch. Ich wünschte nur, ich würde die Gegend besser kennen«, sagte ich beiläufig, in der Hoffnung, dass sie den Hinweis verstand.
»Nun, wir könnten uns mal treffen. Hey, hast du schon vom Club Afterlife gehört?« Mein Interesse stieg sofort auf höchste Alarmstufe.
»Ja, aber ich war noch nicht dort. Ich würde aber gerne mal hin.« Hinweis, Hinweis, dachte ich noch einmal.
»Cool, eine Gruppe von uns geht oft hin. Ich geb dir meine Nummer.« Sie war bereits dabei, ihre Nummer auf meiner Quittung zu notieren. Nachdem sie alles gescannt und mein Geld entgegengenommen hatte, reichte sie mir meine Einkaufstüte.
»Ruf mich morgen an, dann sage ich dir, an welchem Abend wir hingehen und kann dich gleich meinen Freunden vorstellen.«
»Okay, super. Wir hören uns dann morgen.« Ich vibrierte fast vor Aufregung, was nicht nur daran lag, dass ich bald neue Leute kennenlernen würde.
»Cool. War schön, dich kennenzulernen, Kaz.«
»Ja, dich auch, RJ.« Ich machte mich auf den Weg zur Tür und drehte mich noch mal um, um ihr zu winken, doch sie hatte bereits ihr Handy in der Hand und plapperte in den Hörer. Ich hätte schwören können, dass sie meinen Namen erwähnte.
»Gut gemacht, Kazzy«, gratulierte mir meine Schwester, die ihren Arm um meine Schulter legte und mich zur Seite zog. »Du hast eine Verabredung, ich bin so stolz!«
Ich verdrehte meine Augen, konnte aber nicht anders als mit ihr zu lachen.
»Oh mein Gott, sieh dir diese Schuhe an!«, rief sie, als ihr der Laden nebenan auffiel. Ich folgte ihrem Blick, aber es waren keine Schuhe, die ich sah. Ich schielte mit den Augen und erspähte die dunkle Gestalt, die sich im Schaufenster widerspiegelte und mich im Hintergrund beobachtete.
»Die muss ich haben! Und schau mal, zwanzig Prozent Rabatt auf alles … Kommst du?«, fragte Libby, als sie bemerkte, dass ich ihr nicht folgte.
»Äh, geh mal vor. Ich will mir kurz was ansehen.«
Sie zuckte mit den Schultern. »Okay, ich treffe dich dann draußen in zehn Minuten.« Sie nickte zum Eingang des Ladens, aber ich war geistig schon woanders, als ich mich umdrehte und sah, dass sich die dunkle Gestalt wieder in Bewegung setzte. Ich beschloss, der Person zu folgen. Sie war vermutlich das Mädchen aus dem Wald, da ihre Jacke der ähnelte, die sie damals getragen hatte. Sie hatte sich umgedreht, sobald ich sie erblickt hatte, und machte schnellere Schritte, als sie in die entgegengesetzte Richtung lief. Ich erhöhte ebenfalls mein Tempo, da ich sie nicht noch einmal aus den Augen verlieren wollte, versuchte aber, nicht allzu auffällig zu sein und den Eindruck zu erwecken, als ob ich jemandem an einem öffentlichen Ort hinterherrannte.
Sie nahm die Rolltreppen nach unten und ich geriet fast in Panik, als sie für ein paar Sekunden aus meinem Blickfeld verschwand. Ich folgte ihr, schaute für einen Moment nach unten, um nicht daneben zu treten, aber als ich meinen Blick wieder nach oben richtete, hatte sie bereits die untere Ebene erreicht. Ich duckte mich, um zu sehen, in welche Richtung sie abbog, bis ich selbst unten angelangt war und sie schnell in der Menge fand.
Ich entschuldigte mich bei einigen Leuten, als ich mich durchschlängelte. Ich verstand nicht ganz, was mich dazu brachte, diesem Mädchen zu folgen. Vielleicht war es das Gefühl, selbst verfolgt zu werden. Wenn das der Fall war, wollte ich Antworten.
Sie huschte um eine Ecke bei einem Stand, der Kekse verkaufte. Sobald sie aus meinem Blickfeld verschwunden war, fing ich an zu joggen, um sie einzuholen. Ich ignorierte die verwirrten Blicke der Leute und geriet beinahe ins Schlittern, als ich um die Ecke eilte.
»Was verdammt noch mal läuft hier?«, sagte ich zu mir selbst. Ich fand mich in einer Sackgasse wieder, wo nur ein paar Geldautomaten standen. Keine Geschäfte, keine Toiletten, aber vor allem keine Ausgänge. Sie war verschwunden.
Nachdem ich mich ein paar Minuten lang verstört umgesehen hatte, machte ich mich schweren Herzens auf den Rückweg zu dem Laden, wo Libby zweifellos auf mich wartete.
»Wo warst du?«, fragte Libby mit vollen Tüten in ihren Händen. Ich musste beim Anblick grinsen. Libby hatte eine Schwäche für Schnäppchen.
»Hast du also mehr als ein Paar gefunden?«, konterte ich, um meine Enttäuschung, das Mädchen aus den Augen verloren zu haben, zu verbergen.
Sie hob ihre Tüten in die Höhe und meinte: »Sie brauchten Freunde!«
Das brachte mich zum Lachen, bevor ich ihr mit den Tüten half.
Wir aßen zu Mittag und schlenderten durch fast jeden Laden, den es in dem Einkaufszentrum gab, bevor wir beschlossen, Feierabend zu machen. Das Auto zu finden, war einfach, da das Einkaufszentrum nicht so voll war und die meisten Parkplätze leer standen. Daher überraschte es uns beide, dass neben Libbys Fahrzeug ein weiteres parkte.
»Merkwürdig«, murmelte ich, als ich denselben schwarzen Rolls Royce sah, der vorhin an uns vorbeigedüst war.
»Gehen wir«, sagte Libby, warf schnell ihre Tüten auf den Rücksitz und schwang sich auf den Fahrersitz, als wäre uns der Teufel auf den Fersen. Ich folgte ihrem Beispiel. Als wir vom Parkplatz fuhren, lugte ich hinaus, um zu sehen, ob ich etwas durch die getönten Fenster erkennen konnte.
Überraschenderweise sah ich, dass jemand in dem Fahrzeug saß. Das Fenster wurde runtergekurbelt, und ich japste, als ich das Mädchen mit der Kapuze erkannte. Aber das war nicht das Einzige, das mich ausflippen ließ. Nein, es war der Anblick der Gestalt neben ihr, verhüllt von Schatten, aber seine Silhouette war unverkennbar. Ich sage ›seine‹, da es sich zweifellos um einen Mann handelte. Aber das war gerade nebensächlich, denn ich konnte schwören, dass seine Augen violett gefunkelt hatten, als wir vorbeifuhren.
»Hast du das gesehen?!« Ich schleuderte einen Blick zurück zu dem Rolls Royce, aber Libby war zu sehr darauf konzentriert, wie ein geölter Blitz die Fliege zu machen.
Die Rückfahrt gab mir die Zeit, mir einzureden, dass alles nur meiner Fantasie geschuldet war, angetrieben von einer Kombination aus Jetlag und Besorgnis um dieses Mädchen aus dem Wald. Wir kamen zurück, nachdem wir uns entschieden hatten, noch Essen zum Mitnehmen zu holen, sehr zu Franks Freude. Nach einer großen Portion gebratener Nudeln war ich völlig erledigt. Ich wünschte den beiden Gute Nacht und trug meine Tüten nach oben.
Ich hatte mich heute gut geschlagen. Okay, alles, was ich gekauft hatte, glich mehr einem Farbton als einer tatsächlichen Farbe, aber ich hatte zumindest neue warme Kleidung. Ein Paar Jeans, zwei Pullover und, am allerwichtigsten, eine warme schwarze Jacke. Es war eher ein langer Mantel mit warmem Innenfutter, der bis zu den Knien reichte. Dazu noch lange Ärmel, die eher Handschuhen mit Löchern glichen, durch die man die Daumen stecken konnte. Hinten ragte eine große Kapuze heraus, die elegant nach unten hing. Vor allem war er wasserdicht, und das war ein Muss, da Libby mich darauf aufmerksam gemacht hatte, dass es hier oft in Strömen regnete.
Als ich aus der Dusche stieg und meine Haare trocknete, war es bereits dunkel vor meinem gemütlichen Fenster. Ich zog mir warme Sweatpants und ein altes T-Shirt über, die ich als Pyjama benutzte, und schlang eine dicke Strickweste um meine Schultern. Meine langen, fingerlosen Handschuhe hatte ich bereits angezogen, nachdem meine Arme getrocknet waren.
Als ich bereit war, mich schlafen zu legen, hörte ich, wie Libby und Frank die Treppe in den ersten Stock nach oben gingen, um selbst ins Bett zu gehen. Ich entschied mich, nochmals nach unten zu huschen, um mir etwas zu trinken zu holen, bevor ich mich ins Traumland begab. Ich konnte mich aber nicht mehr erinnern, wo sich der Lichtschalter befand, weshalb ich nun versuchte, durch die Dunkelheit zu tappen. Ich war kurz davor, in den Schrank unten an der Treppe zu laufen, als ein plötzlicher Lichtblitz jedes Fenster in dem riesigen Flur erleuchtete und meinen Weg erhellte.
Natürlich erschreckte ich mich zu Tode und erstarrte, zu verängstigt, mich zu bewegen, während meine Hände über meinem Mund lagen, um meinen Schrei zu unterdrücken. Dann passierte es fünf Sekunden nach dem Lichtblitz – der lauteste Knall und Donnerschlag, den ich je gehört hatte. Ich führte dies auf die Gegend hier zurück, da es wohl in den Bergen widerhallte. Immerhin schien es, als ob der Knall Minuten andauerte.
Ich erinnerte mich vage an etwas aus meiner Kindheit. Jede Sekunde, die nach dem Blitz verstrich, bedeutete einen Kilometer Entfernung des Donners. Daraus schloss ich, dass der Sturm fünf Kilometer entfernt war. Das war zumindest beruhigend.
Es war nicht so, dass ich vor Stürmen Angst hatte, aber in einem fremden Haus mitten im Nirgendwo zu sein, war doch ein wenig unheimlich. Tatsächlich faszinierten mich Stürme irgendwie. Ihre Macht war immens. Ich dachte mir immer, dass der allmächtige Zeus sie in seiner Wut erschuf, geschöpft aus seiner eigenen Hand, um in die Unterwelt geschickt zu werden, die sein Bruder Hades regierte. Eine Warnung an seinen verräterischen Bruder, der in den Gruben der Hölle lebte und seinen bevorstehenden Zorn zu spüren bekam.
Ich rannte fast in die Küche, um das Licht einzuschalten, bevor ein weiterer böser Lichtstrahl sich entladen konnte. Ich schnappte mir eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank, als ich bemerkte, dass dem stürmischen Wetter der Nacht bereits ein heftiger Regenguss gefolgt war, und lief schnell wieder hinauf. Ich nahm gleich zwei Stufen auf einmal in der Hoffnung, in meinem Bett zu kauern, bevor der nächste Blitz den Himmel erhellte. Erstaunlicherweise stolperte ich nur einmal. Angesichts der steilen, unebenen Treppe, die zum Dachboden führte und von völliger Dunkelheit verzehrt wurde, stellte ich mich ganz gut an, ohne mir etwas zu brechen.
Einmal angekommen in meinem komfortablen Zimmer, gehüllt in den warmen Schein der Nachttischlampe, konnte ich endlich wieder atmen. Ich brachte meinen kalten Körper gerade rechtzeitig vor der nächsten Eruption ins Bett. Die Lichtexplosion und der Lärm waren ein Zeichen dafür, dass der Sturm jetzt genau über uns tobte. Zeus war definitiv stocksauer heute Abend! Dies war mit Abstand der schlimmste Sturm, den ich seit Jahren erlebt hatte. Er schien kein Ende zu nehmen.
Ich wusste nicht, ob er bereits aufgehört hatte, als ich einschlummerte, aber ein seltsames Geräusch riss mich plötzlich aus dem Schlaf. Mit weit aufgerissenen Augen lag ich da, während ich schwer atmend darauf wartete, es noch einmal zu hören.
Das Geräusch klang, als ob etwas versuchte, sich einen Weg durch mein Fenster zu kratzen. Mein Verstand sagte mir, es ähnelte dem vertrauten Klang unserer Katze, wenn sie auf mein Fensterbrett sprang. Puddy, unser großer grauer Schnurrer, kratzte immer am Rahmen, um meine Aufmerksamkeit zu bekommen, in der Hoffnung, ich würde mein warmes Bett mit ihm teilen.
Dieser Gedanke ließ mich blitzschnell kerzengerade aufsitzen. Der Lärm stammte von etwas, das nicht versuchte, rauszukommen, sondern hineinzugelangen!
Ich wartete darauf, das Geräusch nochmals zu hören und betete zu Gott, dass es nur ein Teil meines verträumten Zustands war und ich mir das Ganze nur eingebildet hatte. Aber dann hörte ich es wieder und sprang fast aus meiner Haut. Das Kratzen wurde nur unberechenbarer, als ob es verzweifelt versuchte, zu mir zu gelangen.
Mein Herz raste. Es fühlte sich an, als würde es aus meiner Brust platzen wie dieses Ding im Film Alien . Ich konnte noch immer nicht sehen, was es genau war und wusste, dass es nichts bringen würde, meine Lampe einzuschalten. Das Einzige, was ich tun konnte, war, aus dem Bett zu steigen und zu meinem Fenster zu gehen, um selbst einen Blick darauf zu werfen. Der Fehler in diesem Plan – ich war mir nicht sicher, ob ich überhaupt einen Blick darauf werfen wollte.
Es wurde immer lauter. Ich spielte kurz mit dem Gedanken, Libby und Frank aufzuwecken. Aber was, wenn es gar nichts war oder schon verschwunden wäre, bis ich zurück ins Zimmer kam? Ich würde mich fühlen wie ein Kind, das seine Eltern aufweckte, weil es Alpträume von Monstern unter seinem Bett hatte.
Ich kam zu dem Entschluss, dass ich schon schlimmere Dinge erlebt hatte und es wagen würde. Es war aber schwierig, meine Beine dazu zu bringen, meiner Entscheidung zu folgen, da mein Körper und mein Verstand sich weigerten zu kooperieren.
Endlich kam ich auf meine Beine und stand ganz still, als ich darauf wartete, das Geräusch ein weiteres Mal zu erhaschen. Ich fragte mich, ob ich jemals wieder Schlaf finden würde, wenn ich im Ungewissen darüber blieb, was da draußen lauerte. Ich musste es herausfinden, auch wenn es mich in Schrecken versetzte.
Ich schlich vorwärts und atmete mit jedem Schritt tief ein. Das Kratzen war so heftig, dass es sich anhörte, als würde das Glas jede Sekunde zerbersten. Plötzlich war ich jenseits aller Angst und rannte so schnell ich konnte zum Fenster, stolperte aber über die Klamotten, die ich zu Boden geworfen hatte, und fiel wie ein Sack auf den Fenstersitz. Das brachte mich Angesicht zu Angesicht mit der Kreatur, die versuchte, hineinzugelangen.
Zwei riesige schwarze Flügel schlugen frustriert gegen das Fenster. Die dicken Krallen an den Füßen wirkten tödlich genug, um durch Haut wie ein heißes Messer durch Eis zu reißen. Ich starrte auf den gewaltigen Vogel, der versuchte, mein Fenster zu zerstören. Ich war so fixiert, dass ich mich nicht bewegen konnte.
Er sah aus wie ein Rabe, nur in der Größe eines riesigen Adlers mit zotteligen Federn. Ganz und gar nicht wie die majestätischen Vögel, die ich aus dem Fernsehen kannte. Oh nein, dieser sah verdammt besessen aus! Was war über diese Kreatur gekommen, um so ein Verhalten an den Tag zu legen? Sie wirkte beinahe dämonisch, mit Augen, die mit unerschütterlichem Hass hervorquollen und in der Dunkelheit glühten. Der Blick eines Killers, der endlich seine Beute aufgespürt hatte.
In diesem Moment ertönte ein mächtiger Schrei über dem dunklen Himmel. Nein, kein Schrei, eher ein dröhnendes Heulen. Ich hatte so etwas noch nie zuvor gehört. Es klang teils tierisch, teils menschlich, teils nach … etwas anderem.
Der Vogel hörte es auch. Er stieß sich vom Fensterrahmen ab und stieg in die Nacht empor, um in die Richtung zu fliegen, aus welcher der Schrei gekommen war.
Mein Verstand raste, während ich am Fenster saß und nach einer Erklärung suchte, was da gerade passiert war. War es überhaupt wirklich passiert oder schlief ich noch? War das nur wieder ein Traum? Und wenn ja, wo waren die starken Arme, die mich beschützten?
Meine Medikation führte oft zu Halluzinationen, aber selbst dann war mir immer bewusst, dass die Ursache in den Drogen in meinem Kreislauf lag. Diesmal war es anders. Was auch immer geschehen war, ich war mir absolut sicher, dass es real gewesen war.
Mein Verstand versuchte vehement, eine plausible Erklärung zu finden, aber nichts ergab einen Sinn. Schließlich durchquerte ich mein Zimmer in Richtung meines Bettes, als ich ruckartig stehen blieb. Etwas kam mir plötzlich in den Sinn. Der Anblick der Kreatur, als auch sie den grauenerregenden Schrei gehört hatte, der durch den Wald geschossen war.
Derselbe Wald, in dem an diesem Tag etwas Schwarzes emporgeschossen war und mich zu Tode erschreckt hatte. Und dieses Heulen war nicht nur irgendein Geräusch, das der Wald in dieser Nacht hervorgebracht hatte.
Nein, es war etwas viel Größeres, es war …
Der Ruf seines Gebieters.