Bonfire Night

Guy Fawkes hat in Sachen 5. November noch eine Menge Fragen zu beantworten. Nein, ich rede nicht von seiner Verschwörung, das Parlament anzuzünden, sondern davon, jedem Haustierhalter des Landes eine Höllennacht zu bescheren. Wenn es ein Wort gibt, das alle Haustiere und ihre Besitzer in Angst und Schrecken versetzt, dann ist es das: Feuerwerk.

Bitte nicht falsch verstehen, ich liebe Feuerwerk ebenso wie meinen Nächsten. Aber während Sie vielleicht nur explodierende Raketen und sich drehende Feuerräder sehen, nehmen wir Haustierbesitzer verängstigte Kreaturen wahr, die sich hinter Sofas verstecken.

Oder, im Fall von Artus, sich unter meinen Schreibtisch drücken und dabei unter einem Handtuch verstecken.

Edward ist schon wieder mit ein »paar Freunden« ausgegangen, für mich klingt das allerdings wie ein Code für das dritte Date. Ich habe nicht nachgefragt. Als er mich per Nachricht fragte, ob ich abends zu Hause sei und auf Artus aufpassen könne, konnte ich schließlich schlecht zurückschreiben: »Ja, und du hast Sex?« Ehrlich gesagt, bin ich mir auch gar nicht sicher, ob ich das überhaupt wissen will.

Stattdessen schalte ich alle Lichter aus und sehe mir, von meinem Fenster im ersten Stock aus, das Feuerwerk an. Ich schaue über die Dächer und betrachte versunken die glitzernden Farbexplosionen und Funken, die über den tintenschwarzen Himmel fliegen und tanzen, als würde ich einem Ballett zusehen. Ein zauberhafter Anblick. Einer dieser Momente, die man am liebsten teilen möchte.

Oh, verflucht.

Ich greife nach meinem Telefon. Zumindest auf Instagram kann ich ihn teilen.

Die nächsten Minuten verbringe ich damit, verschwommene Feuerwerksfotos zu machen, bevor ich es dann doch aufgebe, mein Telefon zur Seite lege und es einfach nur auf mich wirken lasse.

Wie lange ich dort allein in der Dunkelheit stehe, weiß ich nicht. Aber es fühlt sich ziemlich lang an.

Wofür ich dankbar bin:

All die unscharfen Bilder der anderen, die mir zeigen, dass es nichts Langweiligeres gibt, als Feuerwerksbilder anderer Leute anzuschauen. [17]