Johanna Dombois

Ein Thesaurus für Träume Register der Träume Richard Wagners

Das Œuvre Richard Wagners ist immer wieder als »traumartig« bezeichnet worden, zu Recht hat man seinen surrealistischen Tonus herausgestellt, die Häufung phantasmagorischer Zustände in ihm als inflationär beschrieben. Doch nicht allein Wagners Werk ist überreich an Träumen, auch Wagners Leben war es. Das mag auf den ersten Blick nichts Ungewöhnliches sein. Viele Leute träumen und – wie vieles. Ungewöhnlich aber ist, dass eine reiche Anzahl der Träume Richard Wagners dokumentiert ist, bisweilen sogar kriminalistisch genau. Vor dem Hintergrund, dass er, Wagner selbst, als öffentliche Person sein Jahrhundert repräsentiert hat wie wenige vor oder nach ihm, desgleichen als private durch eine pathogen insomnische Disposition tatsächlich stärkeren, schubartigen Traumeindrücken ausgesetzt gewesen ist als manch anderer, wird aus seinem Traummaterial ein kulturgeschichtliches Dokument, das seinesgleichen sucht. Die These lässt sich halten, dass von keinem anderen Künstler aus der Zeit oder vom Range Wagners eine vergleichbare Paralleldokumentation des Lebens existiert. Mit der Öffnung der Tagebücher Cosimas 1975, die eine der Säulen biographischer Zeugnisse darstellen, hat sich die Wagner-Forschung diesem Thema gewidmet. Fast möchte man sagen, eine nervöse Ergriffenheit hat sich ihrer bemächtigt angesichts der Träume eines Verstorbenen, die ein eigenes Faszinosum darstellen. Plötzlich schien Introspektion in Bezug auf die Lebenswelt eines nachweislich extravertierten Künstlers möglich. Die Folge davon war eine Schwemme von Interpretationen, die sich des im Wortsinne unüberschaubaren Materials annahmen, und bis in die jüngste Gegenwart hinein hat das Sujet nichts von seiner bezwingenden Kraft verloren. Mit den Träumen Wagners zu argumentieren, gehört schlicht »dazu«. Insofern ist es widersinnig, dass zu keinem Zeitpunkt eine vollständige Registrierung dieser Traummasse vorgenommen worden ist. Man half sich mit Bibelstechen; man sondierte bemerkenswerte von weniger bemerkenswerten Träumen, machte Blütenlese; man zentrifugierte den Traumstoff in »Komplex«-Gruppen, in denen sich Wagners nächtliche Projektionen als eine Ansammlung von »eitlen Träumen«, »Sühneträumen«, »Feigheits-, Angst- und Fluchtträumen«, »Schulden- und Verlust«-, »Eifersuchts«- oder »Unheimlichkeitsgefühl«-Träumen wiederfanden.1 Das heißt, man gab sich dem Sog der Entmystifizierung hin, ohne wahrhaben zu wollen, dass dies nur die Ebene der Mystifikation verschob. Was überbleibt, ist die Tatsache, dass Wagners Träume über viele Jahre hinweg ohne eine allgemeine Forschungsgrundlage untersucht wurden. Das ist ein Versäumnis und als solches unverständlich, weil durch ausschnitthafte und/oder zeitbedingte Sicht Fehldeutungen riskiert worden sind. Ein großes Konvolut stößt auf eine große Lücke. Das vorliegende Traumregister will diese Lücke schließen. Basal verzeichnet es alle in der Primärliteratur erwähnten respektive erkennbaren Träume Richard Wagners und stellt den Versuch dar, diese chronologisch zu erfassen.

Dazu ist zu bemerken, dass Träume sich einer »Erfassung« naturgemäß entziehen, nicht nur demjenigen, der sie nicht träumte, sondern auch dem, der sie träumte. Dies ist bislang beiseite gedrängt worden. De facto unterminieren Vermittlungsprobleme und Übertragungsphänomene die Voraussetzungen selbst, unter denen zu thesaurieren formal Sinn macht – bei einer Registrierung von Träumen schieben sich zwischen Wunsch und Erfüllung, Aufgabenstellung und Durchführung Behinderungen der besonderen Art. Sie bilden Sonderregeln aus, die sich mit Blick auf Wagner folgendermaßen darstellen:

Was ist zunächst als »echter« Traum zu werten? In den Tagebüchern Cosimas fällt eine Dechiffrierung durch den Formelvers »R. hat geträumt« nicht allzu schwer. Was aber ist, wo wir auf den Liebesdienst dieser Protokollantin verzichten müssen? Was, sobald »R.« selbst öffentlich wird und in Gesellschaft eines seiner Traumabenteuer zum Besten gibt? Was, wo die Grenze eines Traumes zur neurasthenischen Fiebervision, schwärmerischen Versenkung oder Überhöhung, dichterischen Grille, dem Phantasma, Gespensterglauben oder Populismus überschritten wird? Ab wann bricht ein Traum in eine poetische Wendung aus, bis wohin ist er Lebensgefühl? Was bedeutet es, wenn Wagner davon spricht, dass er von »Italien«, von »Schaffensruhe« »träume« und der Kontext keine Verständnishilfen liefert? Hier sind Grabensprünge des Interpreten nötig: In der Tendenz habe ich traumartige Zustände im Register eher erfasst als unterdrückt, sofern mir dies mit Wagners romantizistischem Welt- und Lebensentwurf in Einklang zu stehen scheint, dabei doch stets von Fall zu Fall entschieden. Die Sonderstellung nebulös-numinoser Eindrücke und Einflüsse sollte nachvollziehbar bleiben – ich habe sie über Fußnotenvermerke kenntlich gehalten. Ähnliches gilt für den Nexus Leben / Werk. Abgesehen davon, dass zu träumen generell Zeichen von Kreativität sein kann, darf als evident vorausgesetzt werden, dass die »echten Träume« Wagners auch etwas mit der Wirklichkeit der Traumsequenzen und -figuren seines Werks zu tun haben. Wagner selbst bezeichnete sich einmal als den »alte(n) Meister des ›es‹!«2, und er war gewiss der Mann, dessen Rezeptionitis den kollektiven Träumen eines ermüdeten Jahrhunderts zu gültigen Bildern verholfen hat – Natur und Kultur begegnen sich im pathischen Werk. Möglich also, dass »das Rheingold -Es des Welturgrunds mehr mit ihm [dem Freudschen Es] zu tun (hat), als sich unsre musikalische Schulweisheit träumen läßt«.3 Doch auf welche Weise genau das eine mit dem anderen in Verbindung steht, ist eine Frage, die zu beantworten ein Traumregister wie das vorliegende im Eigentlichen erst voraussetzt. Sie kann hier schon deshalb aus strukturellen Gründen nicht verhandelt werden. Sie gehört auf ein anderes Blatt, besser noch in ein anderes Buch.

Haltung muss ebenfalls bezogen werden hinsichtlich der Unschärferelation, zu der einen Träume zwingen, sobald man auf Wiedergabe aus ist. Beispiel: Wagner erzählt, was er träumte, Cosima notiert, was sie hörte. Darin liegen bereits zwei Ableitungen, zwei Stilisierungsfallen. Die dritte generieren wir selbst, sobald wir zu katalogisieren beginnen, was Cosima inventarisierte. Es geht um kreative Ungenauigkeit, die benannt werden muss, ohne behoben werden zu können. Wir haben nicht mehr als den vorliegenden Traumbestand, können es auch nicht haben aus Gründen, die den Traum in seiner Erkenntnisform selbst berühren, welche flüchtig bleibt. Daraus muss man aber auch wieder nicht weniger machen, als es ist. Dem »Echo das letzte Wort ab(zu)gewinnen«, wie Hebbel es nannte, trägt unter Umständen mehr ein, als darüber zu verzweifeln, dass Versprachlichung oft Verfälschung mit sich bringt. Solange man mit sich im Reinen ist, dass Traumbilder an ihren Interpretationen hängenbleiben wie parasitische Tiere an ihrem Wirt, obwohl sie doch selbst Wirt sind, ist mit dem Dilemma umzugehen. Als Vermittler sollte man sich in seiner Bestechlichkeit begreifen, um zu Klarheit zu gelangen unter der Prämisse, dass Träume eine andere Art von Sehschärfe ausbilden.

Mit der Ungenauigkeit hängt auf skrupulöse Art auch das Problem der Vollständigkeit zusammen. Sobald man den wohlgeordneten, sprich: gut edierten Innenraum der Tagebücher Cosimas verlässt, für die Martin Gregor-Dellin übrigens die Schätzung (nicht den Beleg4) vorgenommen hat, rund 400 Träume stünden dort verzeichnet, wird man überflutet von autobiographischen Schriften vorwiegend mittlerer bis niedriger Qualität. Damit ist keine inhaltliche, sondern formale Komplikation gemeint. Privat war Wagner Vielschreiber. Er hat Myriaden von Briefen, Skizzen, Notizen, Spickzetteln und Knittelversen hinterlassen. Für das Register galt es, all dies auf mögliche Traumberichte hin zu durchforsten. Doch bevor die Konvolute gesichtet werden konnten, mussten sie erworben werden. Hier fiel besonders ins Gewicht, dass nach wie vor keine historisch-kritische Gesamtausgabe der Schriften Wagners existiert. Alles musste buchstäblich erlaufen werden, und die Bestandsaufnahme der Träume bekommt eine sportliche Note, wo entgegen vielen Annahmen digitale Datenbanken, so sie überhaupt existieren, keine grundstürzende Hilfe bieten konnten.5 Das hängt mit den systematischen Gegebenheiten der Datenbanken selbst zusammen. Träume sind fluktuierend, Suchbefehle hingegen notwendig determiniert. Diese Kluft kann trotz Volltextsuche, Schreibweisentoleranz und Hyperlinks nicht überwunden werden, wenn ein Traum sich partout nicht als »Traum« zu erkennen geben mag. Schon ein spielerisch verfremdetes »Träumchen« ist für diese Art von Recherche so gut wie verloren – ein Beispiel für Limitierungen, die durch Digitalisate erst erzeugt werden. Für diesmal führt der kurze Weg in die Irre, nicht der lange.

Neben der primären biographischen Literatur sind vor allem jene Quellen für eine Thesaurierung von Träumen relevant, die ich das »Primat epigonaler Literatur« nennen möchte. So wie Wagner sich nicht scheute, im Schlafrock in die Hotellobbys zu streunen, erzählte er auch entfernten Freunden und Fremden von seinen Träumen. Verehrer wie Verächter sind deshalb gleichermaßen für eine Dokumentation von Interesse. Wer jedoch diese Fremden waren, ob sie Tagebuch geführt, Briefe geschrieben, selber Reden gehalten haben, falls ja, von welch mnemotechnischer Qualität – all dies lässt sich nur bis zu einem gewissen Grad nachverfolgen, wenn die Arbeit rational bleiben soll. Nachrichten müssen sicher nicht immer tiefgründig sein, um Wertvolles für unser Thema beizusteuern. Oft ist sogar das Gegenteil der Fall. Je naiver oder abgelegener eine Aussage ist, desto wahrscheinlicher, dass darin ein Traum verzeichnet steht, der noch nicht kartiert ist. Der Aufwand rechnet sich also, allerdings nur solange er auf Erfahrung im Umgang mit peripheren Schriften zurückgreifen kann und die Art, wie Mündliches generell bei Wagner Eingang in Schriftliches gefunden hat.

Ungenauigkeit bleibt für ein Register ein entscheidender Parameter unter dem Vorzeichen, dass die Arbeit am Traum ein Handwerk ist. Es lässt sich schlussfolgern: Mit insgesamt 525 rubrizierten Träumen Richard Wagners ist in der vorliegenden Erfassung Vollständigkeit erreicht unter dem Siegel materialbedingter Fehlbarkeit. Aus Quellen, die bis zur Edition des Registers6 noch nicht geprüft werden konnten, ist meiner Schätzung nach mit nicht mehr als max. 10 unbekannten Traumnotaten zu rechnen. Das entspricht einem Abweichungsgrad zur gegebenen Zählung von weniger als 2%. NB: Sollten in der u.g. Aufstellung der Quellen wichtige Schriften vermisst werden, bedeutet das nicht, dass diese nicht durchgesehen wurden, sondern dass in ihnen keine Träume Wagners verzeichnet stehen. Das gilt interessanterweise für den Königsbriefwechsel, die Briefe Wagners an Judith Gautier oder an Hans von Bülow.

Es steht aus zu erklären, warum ein Thesaurus chronologisch angelegt ist und Wagners Träume über ihre »Eigendaten«, den Tag oder die Nacht ihrer jeweils ersten Nennung, erschlossen wurden. Philippe Muller geht in seiner Schematisierung einen ganz anderen und, wie es zunächst scheint, weniger formalisierten Weg: Ein Traum wird bei ihm über das Datum der Schriftquelle verortet, die auch auf ihn verweist.7 Dabei zeigt sich jedoch, dass auf Dauer Verwerfungen entstehen, je weiter Traum und Traumstenogramm auseinanderfallen. Registriert Cosima etwa am Vorabend von Wagners Tod – ich konstruiere das Beispiel – einen Traum aus dessen Zeit mit Minna in Dresden, liegen zwischen Erleben und Nennung 34 Jahre. Für eine Inventur von Träumen ist das kontraproduktiv. Desgleichen subordiniert Muller die Erwähnung mehrerer, auf unterschiedliche Tage bezogener Träume unter einem einzigen, letzten Fixdatum, wenn seine entsprechende Quelle keine früheren Differenzierungen anbietet. Damit fällt er wertvolle Informationen aus. Beides schien mir unsauber zu sein. Bei Muller wird das Anwachsen der Erfahrung im Umgang mit dem Material vorderhand ausgegliedert, der einzelne Eintrag am Ende wichtiger genommen als die Träume selbst. Im Gegensatz dazu bin ich von dem Standpunkt ausgegangen, Wagners Träume müssten vor allem als eine Art doppelte Lebensführung erkennbar bleiben. Die Quellenvermerke habe ich den Traumdaten deshalb nicht über-, sondern untergeordnet, auch dort, wo eine Zuweisung mehr Arbeit gemacht als sie Lohn eingebracht hat, weil dieser so oder so hinter einer Zahl verschwand. Das vorliegende Traumregister versteht sich als Konkordanz zur Biographie. Ein »Thesaurus« ist nicht allein eine wissenschaftliche Datensammlung – in der Antike war damit ein kleines Haus in einem Heiligtum gemeint, in dem kostbare Weihegaben aus Silber, Erz und Gold aufbewahrt wurden. Es will zu den Träumen passen, jenen schillernden Darbietungen in unserem innersten Gehäuse, die das äußere repräsentieren.

Abschließend einige methodische Hinweise zur Nutzung des Registers: Sämtliche Einträge unterliegen der Ordnung »Nummer«, »Datum«, »Quelle« des Traums, wobei sich die Ziffern in den Quellenangaben auf die entsprechenden Seitenzahlen ihrer Publikationen beziehen. Ein hervorstechendes Merkmal liegt in der individuellen Datierungsart: Hinter dem Eintrag »14. Dez.« etwa verbirgt sich ein Morgentraum. Hinter dem Eintrag »13./14. Dez.« indes ein Traum, der zwar am 14. Dezember notiert wurde, bei dem aber uneindeutig bleibt, ob er vor oder nach dem Datumswechsel stattgefunden hat. Den Unterschied zwischen diesem und jenem habe ich erhalten, um künftigen traumdeuterischen oder neurowissenschaftlichen Interpretationen, für die es relevant sein dürfte, in welcher Schlafphase geträumt wurde, den Zugang zu erleichtern. In all den Fällen, in denen ein Traum in mehreren Quellen gleichzeitig Erwähnung gefunden hat, ist dies unter einer Inventarnummer als Mehrfachnennung verzeichnet (vgl. Registernummern 5, 24, 25, 312). Umgekehrt verbergen sich hinter Doppelnennungen (wie z.B. im Fall der Registernummern 40 und 41), die beide auf dasselbe Datum verweisen, zwei unterschiedliche Träume aus derselben Nacht. Mit Rekurs auf Wagners neurasthenischen Gesundheitszustand kann das bis hin zu acht identischen Einträgen führen – sie fixieren acht unterschiedliche Träume (vgl. Nr. 333–340). Einen weiteren Sonderstatus beanspruchen jene Träume, die Cosima als »regelmäßig wiederkehrend«, »beständig« oder »stehend« beschreibt (vgl. etwa die Nummern 100, 121, 515, 516, 519). Obwohl diese Bildstrecken manchesmal viele Monate, wenn nicht Jahre umspannen, können sie hier nur einmal genannt und beziffert werden, da eine spezifische Datierung nicht einmal Wagner selbst möglich war. Träume, die im Rahmen der vorliegenden Zählung zeitlich überhaupt nicht zu positionieren waren, stehen am Ende des Registers; das heißt keineswegs, dass sie sich nicht auch auf frühe Jahre beziehen könnten. Wagners traumartige Zustände habe ich trotz augenscheinlicher Definitionsprobleme und wie oben bereits erläutert als selbständige Träume begriffen und so dem Register eingeordnet.

Für die frequentierte Literatur bleibt anzumerken, dass einige, wichtige Quellen auch in den Appendix dieses Buches eingegangen sind. Andere, die nur für das Traumregister konkret-historische Relevanz besitzen (etwa die frühen Einzelausgaben der Briefwechsel) bleiben Einfachnennungen. Mit anderen Worten: Das vorliegende Register ist autark. Es ist ein Buch im Buch. Ziel ist es, dem Leser mit ihm ein kompaktes Konvolut an die Hand zu geben, das konsultiert werden kann, ohne auf die notwendig komplexere Infrastruktur jenes Bandes angewiesen zu sein, in dem es nun erstmalig im Druck erscheint.

Die Abkürzungen der benutzten Literaturquellen schlüsseln sich auf wie folgt:

Ann. I Wagner, Richard: »Annalen. 1846–1867«, in: Ders.: Das Braune Buch. Tagebuchaufzeichnungen 1865 bis 1882, hrsg. v. Joachim Bergfeld, München 1988: 110–147.
Ann. II Wagner, Richard: »Annalen 1864–1868«, in: Ders.: Mein Leben, hrsg. v. Martin Gregor-Dellin, München 1976: 757–769.
BB Wagner, Richard:Das Braune Buch. Tagebuchaufzeichnungen 1865 bis 1882, hrsg. v. Joachim Bergfeld, München 1988: 110–147.
Br. CW/ Lud. Wagner, Cosima: Cosima Wagner und Ludwig II. von Bayern: Briefe. Eine erstaunliche Korrespondenz, hrsg. v. Martha Schad, Bergisch-Gladbach 1996.
Br. FL / RW Wagner, Richard: Franz Liszt – Richard Wagner. Briefwechsel, hrsg. v. Hanjo Kesting, Frankfurt a.M. 1988.
Bur. Wagner, Richard: Richard Wagner Briefe. Die Sammlung Burrell, hrsg. v. John Naglee Burk, Frankfurt a.M. 1953.
CW an DvB Wagner, Cosima: Cosima Wagners Briefe an ihre Tochter Daniela von Bülow 1866–1885 nebst 5 Briefen Richard Wagners, hrsg. v. Max Freiherr von Waldberg, Stuttgart 1933.
EW Wagner, Richard: Fünfzehn Briefe Richard Wagners mit Erinnerungen und Erläuterungen von Eliza Wille geb. Sloman, München 31935 (Schriften der Corona 9).
FamBr. Wagner, Richard: Familienbriefe von Richard Wagner 1832–1874, hrsg. v. Carl Friedrich Glasenapp, Berlin 1907.
Gla. I Glasenapp, Carl Friedrich: Das Leben Richard Wagners in 6 Büchern 1: 1813–1843, Leipzig 41905.
Gla. II Glasenapp, Carl Friedrich: Das Leben Richard Wagners in 6 Büchern 2: 1843–1853, Leipzig 51910.
Gla. V Glasenapp, Carl Friedrich: Das Leben Richard Wagners in 6 Büchern 5: 1872–1877, Leipzig 51912.
Gla. VI Glasenapp, Carl Friedrich: Das Leben Richard Wagners in 6 Büchern 6: 1877–1883, Leipzig 31911.
ML Wagner, Richard: Mein Leben, hrsg. von Martin Gregor-Dellin, München 1976.
RW an MM Wagner, Richard: Richard Wagner an Mathilde Maier 1862–1878, hrsg. v. Hans Scholz, Leipzig 21930.
RW an MW/OW Wagner, Richard: Richard Wagner an Mathilde und Otto Wesendonk. Tagebuchblätter und Briefe, hrsg. v. Julius Kapp, Leipzig 1915.
RW an Mi W I Wagner, Richard: Richard Wagner an Minna Wagner 1: 1842–1858, Berlin 31908.
RW an Mi W II Wagner, Richard: Richard Wagner an Minna Wagner 2: 1858–1863, Berlin 31908.
RW an TA Wagner, Richard: Richard Wagner an Theodor Apel, Leipzig 1910.
RW an Uh./Fi./Hei. Wagner, Richard: Richard Wagners Briefe an Theodor Uhlig, Wilhelm Fischer, Ferdinand Heine, Leipzig 1912.
SB VII Wagner, Richard: Sämtliche Briefe 7: Briefe März 1855 bis März 1856, hrsg. v. Hans-Joachim Bauer u. Johannes Forner, Leipzig 1991.
TB I Wagner, Cosima: Die Tagebücher 1: 1869–1877, hrsg. v. Martin Gregor-Dellin u. Dietrich Mack, München / Zürich 1976.
TB IIWagner, Cosima: Die Tagebücher 2: 1878–1883, hrsg. v. Martin Gregor-Dellin u. Dietrich Mack, München / Zürich 1977.

Register

Tabelle Register

8 Die Zeitangabe lautet in den Worten Wagners: »(I)n Eisleben einen Traum gehabt (als Knabe von 7 Jahren)«. Halten wir uns an die Information »Eisleben«, hat aber entweder Wagner selbst oder Cosima in ihren Aufzeichnungen geirrt. In seiner Eislebener Zeit war Richard Wagner bereits 8 Jahre alt. Auch Muller übernimmt den Fehler kommentarlos, vgl.: Philippe Muller: Wagner par ses rêves (Anm. 4): 146.

9 »ein tückischer Dämon«

10 »eine Vision«

11 »meinen Zustand während dieses Abends [...] kann ich mir [...] nicht anders als mit allen Eigenschaften eines Traumes behaftet vergegenwärtigen.«

12 »im halbwachen Zustande«

13 »Träumerei«

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14 »eine Art von somnambulem Zustand«

15 In der Leipziger Gesamtausgabe der Briefe Wagners wird dieser Traum unter dem Datum »15. III.1855« nachgewiesen, vgl.: Sämtliche Briefe 7. Briefe März 1855 bis März 1856, hrsg. v. Hans-Joachim Bauer u. Johannes Forner, Leipzig 1988: 50. Wagner selbst scheint sich unsicher gewesen zu sein und notierte den »(14?) März 1855«, vgl.: Richard Wagner: Richard Wagner an Minna Wagner 1: 1842–1858. Berlin 31908: 146.

16 »Fieberparoxismen«, »eine Ausgeburt meiner Fieberphantasien«

17 »im Halbschlummer«

18 »eine[...] ekstatische[....] Entrücktheit«

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19 Die Meldung über diesen Traum entstammt einem Brief Cosimas an König Ludwig II. vom 15. April 1867. Darin berichtet sie von einer mit diesem Traum in Zusammenhang stehenden Reise, die sie mit »dem hehren Freund am 23ten Mai [1867] gemacht« habe. Dass dieses Datum nicht stimmen kann, ist evident, vermutlich hat Cosima aus Versehen »Mai« statt »März« geschrieben. Die (unter üblichem Vorbehalt) korrekte Datierung ergibt sich aus dem erweiterten Kontext des Schreibens.

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20 »Cauchemars«

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21 »Halluzinationen«

22 »Er [...] wacht auf mit dem Bilde des zusammengefahrenen [Hundes] Rus!«

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23 Zwischen diesem und dem nächsten Traum lagen Eröffnung und Verlauf der ersten Bayreuther Festspiele. Soweit zu sehen, existiert also leider keine Meldung über Träume aus diesem Zeitraum.

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24 »völlig traumhafter[...] Zustand«

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25 Von Wagner revidiert als Erfindung, vgl. Cosima Wagner: Die Tagebücher 2: 1878–1883, hrsg. v. Martin Gregor-Dellin u. Dietrich Mack, München 1977: 270 (Eintr.v. 25.12.1878). Ich belasse den Eintrag dennoch in der laufenden Zählung, da hier mit repräsentativen Traumbildern operiert wurde.

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26 »›Thénardier‹-artige Erscheinungen«

27 »ein Zustand von halb Wachen und halb Träumen«

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28 »kleine Halluzinationen«

29 »vieles Phantasieren«

30 Die Datumsquelle dieses Traumes bleibt uneindeutig. Cosima verzeichnet denselben Trauminhalt, vermutlich aus Unachtsamkeit (die ganze Familie ist auf Italienreise), unter zwei verschiedenen Daten. Am 19. August 1880 schrieb sie in ihr Tagebuch, »R.« habe »beängstigende Träume über die Kinder« gehabt, in einem Brief an ihre Tochter Daniela berichtete sie schon einen Tag früher von »wildeste(n) Träume(n) von den Kindern und von Unglück, das diesen widerfährt.«

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31 »wilde, unruhige Nacht, er ruft aus«

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32 »Öfters wacht R. auf, rufend«

33 Cosima schreibt in einem Brief vom 21. November 1881 an Daniela: »(W)ir [...] hatten Alle wilde gespenstische Träume«. Ich gehe hier davon aus, dass die Angabe »Alle« Wagner miteinschließt.

34 »im halbwachen Zustand«

35 »spricht fast ununterbrochen die Nacht«

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36 »viel gesprochen im Schlaf«

37 »spricht sehr sehr viel im Schlaf«

38 »schläft, aber unruhig und viel laut redend«

39 »an seine drei cauchemars gedacht«

40 »viel [gesprochen im Schlaf]«

41 »etwas gesprochen im Schlaf«

42 »halb schlafend, halb wachend«

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43 »beinahe die ganze Nacht über spricht er«

44 »viel lautes Sprechen [in der Nacht]«

45 »beim Einschlafen«

46 Dieser Eintrag, der nicht mehr von Cosima, sondern Daniela von Bülow vorgenommen wurde, verzeichnet den vermutlich letzten Traum Wagners aus der Nacht vor seinem Tod.

47 »eitel-hochmütige Phantasmen«