Alle Jahre wieder

Zwei Tage vor Heiligabend starb Frau Münkewitz, und ausgerechnet ich habe ihren Papagei geerbt.

Ich kam am letzten Schultag nach Hause, und da stand der Notarztwagen vor der Tür, was mich natürlich gleich an meine Oma denken ließ, die lebensjahrmäßig zwar noch eine Ecke vom dreistelligen Bereich entfernt liegt, aber sie ist eben ziemlich alt, und da glaubt man ja automatisch, dass sie ganz oben auf der Liste des Sensenmannes stehen müsste. Aber es war die gar nicht mal so uralte Frau Münkewitz aus der anderen Erdgeschosswohnung, die unerwartet die finale Reise nach Walhalla angetreten hatte. (Wir nahmen in Geschichte gerade die alten Germanen durch, da bot sich dieser Vergleich an.)

Es waren auch zwei Polizisten anwesend, die rein von der Statur her alte germanische Kämpen hätten sein können. Der Briefträger hatte Frau Münkewitz durch die Glasscheibe in ihrer Wohnungstür im Flur liegen sehen und den Notarzt verständigt. Und da muss dann immer auch die Polizei kommen. Auch wenn es nur ein Herzinfarkt ist. Wie bei Frau Münkewitz.

„Wir haben keine Hinweise auf Verwandte gefunden“, sagte der Kompaktere der beiden Polizisten. „Wissen Sie vielleicht etwas über Ihre Nachbarin, das uns weiterhelfen könnte?“

In unserem Haus wohnt noch der Urologe Dr. Bellheim mit seiner Lebensgefährtin, aber die urlaubten über die Feiertage auf Sri Lanka oder den Seychellen oder sonst wo, wo es teuer war und normale Leute nur via Google Maps hinreisten. Bei Familie Köpcke war niemand zu Hause, und auch meine Mutter war bei der Arbeit. Blieb nur meine Oma. Und ich.

Ich zuckte mit den Schultern.

„Nein“, sagte meine Oma auf die Frage des Polizisten. „Frau Münkewitz war sehr verschlossen. Wir haben kaum einmal ein privates Wort gewechselt. Sie bekam allerdings in letzter Zeit …“ Oma sah mich an und flüsterte dann dem Polizisten zu: „… Herrenbesuch.“

Oma ist auf einem Ohr taub, und das Hörgerät in der anderen Ohrmuschel tut oder tut nicht, jedenfalls spricht sie penetrant laut, und wenn sie meint, dass sie flüstert, dröhnt sie in Wirklichkeit wie das Nebelhorn eines veritablen Ozeanriesen.

„Immer dieselben Herren?“, hakte der Polizist nach.

Oma nickte. „Zwei jüngere Männer. Sehr viel jünger …“ Sie hüstelte und nickte neuerlich. Es war ein missbilligendes Nicken.

„Tja, die Sache wird sich klären, das kann aber dauern. Den Vogel bringen wir dann besser ins Tierheim.“

„Ins Tierheim? An Weihnachten? Wie grausam ist das denn?“

Der Polizist wich entsetzt einen Schritt zurück, weil er nicht damit gerechnet hatte, wie laut Oma werden kann, wenn sie ihre Stimme bewusst erhebt. Womöglich werden dereinst nur die Trompeten des letzten Gerichts lauter sein. Aber sicher wäre ich mir da nicht.

„Der Vogel bleibt hier!“, erklärte Oma, die sich zwar nicht für den Tierschutz einsetzte, aber fand, dass an Weihnachten nichts als Nächstenliebe und Nachbarschaftshilfe zu herrschen hätten.

Und so kam es, dass mir die hehre Aufgabe übertragen wurde, den Graupapagei von Frau Münkewitz zu füttern und bei Laune zu halten, bis das Nachlassgericht etwaige Erben ermittelt hatte.

Ausgerechnet ich.

Dieser blöde, völlig zerrupfte Vogel hatte mich mehr als einmal zu Tode erschreckt, wenn er in seinem riesigen Käfig am offenen Fenster stand und urplötzlich in Urwaldgekreische ausbrach, sobald ich vorbeiging. Und zwar voll mit Absicht genau dann, wenn ich – ohne etwas zu ahnen – auf dem Weg zur Haustür am münkewitzschen Fenster vorbeikam.

Ich nölte folglich den ganzen Abend herum, dass ich dieses dämliche Federvieh nicht auf meinem Zimmer haben wolle, bestimmt sei es ein Krankheitsüberträger, aber Oma ließ nicht mit sich reden und auch meine Mutter tönte irgendwas von „Verantwortung für die Kreaturen der Schöpfung“ und meinte, ich solle mich nicht so haben, Anfang des neuen Jahres, wenn das Nachlassgericht die Arbeit wiederaufnahm, würden rasch die Erben ermittelt und dann sei die Sache für mich gegessen und bis dahin könne ich ruhig gute Karmapunkte sammeln, indem ich mich um einen hilflosen Papagei kümmerte.

Von wegen hilflos.

Höchstens namenlos. Er war ja kein Hund mit Rufnamen auf der Hundemarke, und als der Polizist die Sitzstange mit den beiden Futternäpfen in mein Zimmer trug (der Käfig war viel zu groß und blieb in der Münkewitz-Wohnung), sagte er nur „Viel Spaß mit ihm!“ und reichte mir die CITES-Bescheinigung, auf der vermerkt war, dass das Tier mit der Nummer FF-37228 legal aus dem Kongo eingeführt und von H. Münkewitz erworben worden war. Woher der Polizist wusste, dass das Federvieh ein Er war, blieb mir verborgen. Anatomisch konnte ich da rein gar nichts ausmachen.

Somit verbrachte ich den Abend, an dem ich eigentlich etwas halbwegs Ästhetisches für Oma und Mutti zu Weihnachten hatte basteln wollen, stattdessen damit, mich zu gruseln, weil der blöde Graupapagei mich die ganze Zeit von seiner Sitzstange anstarrte, als ob er mich hypnotisieren wollte.

Ehrlich, es war total unfair, dass ich das fünfte Jahr in Folge zu Hause mit Mutti und Oma feiern musste, während alle aus meiner Klasse, echt alle, entweder zum Skifahren in Österreich waren oder wenigstens auf Familienbesuch im Harz. Nur ich würde wieder daheim vor der Glotze sitzen und mich mit Oma und Mutti auf einen Minimalkompromiss einigen müssen, was wir uns denn anschauen würden. Am Ende würde es wie immer Ist das Leben nicht schön?. Ö-d-e!

Und dann dieses Federvieh mit dem Hypnoseblick. Das machte mich ganz kirre. Um elf stieg ich völlig entnervt ins Bett und löschte das Licht – und da geschah es.

„Wenn du jetzt nicht mit der Sprache herausrückst, bist du tot.“

Ich habe Blair Witch, Dawn of the Dead und den Musikantenstadl gesehen, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, aber in diesem Moment bekam ich ungelogen eine Gänsehaut.

Im Licht der Straßenlaterne sah ich den Graupapagei auf seiner Stange sitzen. Er starrte mich an und sagte erneut mit dieser blechernen Stimme, die unheimlich menschenähnlich klang: „Wenn du jetzt nicht mit der Sprache herausrückst, bist du tot.“

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Einen Tag vor Weihnachten ging ich mit Mutti den Weihnachtsbaum kaufen, wie wir es immer taten. Dann wurde mit Oma den ganzen Nachmittag gebacken. Und abends, als Mutti bei der Weihnachtsfeier ihrer Yoga-Gruppe war und Oma vor dem Fernseher einschlief, während Instrumentalgruppen aus dem Kleinwalsertal zur Bergweihnacht zitherten, klampften und schrammelten, ging ich in den Flur und holte den Zweitschlüssel zur Wohnung von Frau Münkewitz aus dem Zwischenboden der Briefkästen, wo wir alle unsere Zweitschlüssel aufbewahrten, falls mal was wäre, und verschaffte mir anschließend widerrechtlich Zutritt zu ihrer Wohnung.

Hätte ich mit Mutti oder Oma über den sprechenden Papagei reden sollen? Die hätten es als albern abgetan. Mit den Ordnungshütern verhielt es sich ebenso. Ich hätte es ja Molle und Luca erzählt, aber die waren am frühen Morgen mit ihren jeweiligen Familien bereits in den Urlaub abgedüst. Also musste ich die Sache selbst in die Hand nehmen. Die Münkewitz war ermordet worden, und ich musste es beweisen! Na ja, das glaubte ich nicht wirklich, aber nach dem, was der Papagei von sich gab, war es doch möglich, oder etwa nicht? Jedenfalls war diese Aktion spannender als jede Bastelstunde.

Da der Polizist von Herzinfarkt gesprochen hatte, konnte es nichts Offensichtliches gewesen sein – kein Messer, das noch blutig aus ihrer Brust ragte, kein Einschussloch in der Schläfe –, denn das hätte der Notarzt ja wohl mitbekommen. Ich tippte auf Gift.

Die Münkewitz war ermordet worden, weil sie irgendetwas ausgeplaudert hatte. Jemand – zweifellos ihr Herrenbesuch – hatte ihr so oft gedroht, dass der Papagei ihn nachplappern konnte. Nun könnte man denken, dass eine ältliche Frau aus einem deutschen Vorort keine derart eminent wichtige Geheimnisträgerin sein kann. Was weiß ein solches Muttchen schon? Das definitive Auflauf-Rezept? Die einzig wahre Methode zur Entfernung von Senfflecken aus Flokati-Teppichen? Den kürzesten Weg zum nächsten Stützstrumpfgeschäft?

Aber auch die Münkewitz war einmal jung gewesen (na ja, zumindest jünger – richtig jung war die bestimmt nicht mal bei ihrer Geburt) und hatte etwas erlebt. Nahm ich zumindest an. Als ich das Licht dieser Welt erblickte, wohnte sie jedenfalls schon in dieser Wohnung. Das stellte ich fest, als ich ihren Mietvertrag fand. Die Polizei hatte ganze Arbeit geleistet und ihre sämtlichen Papiere ordentlich auf dem Wohnzimmertisch ausgebreitet. Ein bisschen merkwürdig war es schon, das Leben eines anderen Menschen so offen vor mir zu sehen – Geburtsurkunde, ein Fotoalbum mit Fotos der Münkewitz (an der Klagemauer in Jerusalem, in den Ruinen von Machu Picchu, in einem afrikanischen Kral, vor einem goldenen Buddha in Thailand), ein Ordner mit Kontoauszügen (immer im Plus, aber keine dicken Summen) und Versicherungsnachweisen (Kassenpatientin), ein Personalausweis (noch sechs Monate gültig, ausgestellt auf Hedwig Luise Münkewitz) und eine Lizenz zum Führen einer Handfeuerwaffe. Letzteres hätte mich womöglich interessiert, aber wie sich gleich in der nächsten Klarsichthülle herausstellte, war die Münkewitz keine kleinstädtische Auftragskillerin, sondern nur Kassenwartin im hiesigen Schützenverein (Mitgliedsnummer 243).

Die Wohnung war minimalistisch eingerichtet, in jedem Zimmer maximal drei Möbelstücke. Keine Bilder an den Wänden, null Weihnachtsschmuck, einziges Deko-Objekt war ein Kissen im Schlafzimmer mit dem Stickspruch Den Schatz muss ich bewahren wohl. Die Küche makellos sauber und so aufgeräumt, dass man das Gefühl hatte, in ihr sei noch nie eine Mahlzeit zubereitet worden. Die Vorratskammer war voll bis an die Decke, allerdings waren alle Lebensmittel und alle Putzmittel und überhaupt einfach alles in weiße Plastikbehälter ohne Aufschrift umgefüllt worden. Das weiße Pulver in dem Behälter, den ich probeweise öffnete, hätte Mehl oder Rattengift sein können. Ich schmeckte das vorsichtshalber nicht ab. Nur die Dose, in der die Räucherstäbchen lagen, war aus wurmstichigem Holz. In ihrem Kleiderschrank fand ich haufenweise Schottenröcke und Twinsets (kurzärmlige für den Sommer, langärmlige für den Winter) und fleischfarbene Unterwäsche. Kurzum, ein ödes, langweiliges Leben, wie es mir vermutlich auch drohte. Noch dazu das eines Menschen, der mir kaum sympathischer gewesen war als der Papagei. Die Münkewitz hatte immer so einen strengen Blick gehabt, der mich an unseren Direx erinnerte. Und geredet hatte sie nie mit mir. Eigentlich konnte es mir egal sein, ob sie ermordet worden war oder nicht, aber mich trieb die Neugier. Mich reizte der Gedanke, in einer fremden Wohnung ein wenig herumzuschnüffeln.

Ich fand absolut gar nichts, aber es machte mir Spaß.

Da wusste ich aber auch noch nicht, dass ich keine 24 Stunden später von zwei Killern verfolgt werden und einen jahrhundertealten Schatz zu verteidigen haben würde.

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Heiligabend lief bei uns seit Menschengedenken gleich ab. Morgens gingen Mami und Oma noch Lebensmittel kaufen, während ich zu Hause auf der Blockflöte Weihnachtslieder übte. Am Nachmittag gab es dann Weihnachtsplätzchen und Kaffee, und um 17 Uhr besuchten wir den Gottesdienst in St. Michael. 1200 Menschen passten in die Kirche, und wenn am Schluss alle zusammen O du fröhliche sangen, heulte Oma Rotz und Wasser und auch Mami guckte ergriffen und selbst ich bekam Gänsehaut. Danach gingen wir nach Hause, es gab Saitenwürstchen mit Kartoffelsalat, und dann wurde gesungen, bis die Stimmbänder Muskelkater kriegten, anschließend war Bescherung und dann sahen wir uns Ist das Leben nicht schön? im Fernsehen an.

An diesem Heiligabend begann alles wie immer. Gleich nach dem Frühstück machten sich Mami und Oma zu Fuß auf den Weg zu den einschlägigen Gourmetläden. Oma hatte Arthritis in den Fingern und Mami kochte aus Prinzip nicht, darum gab es den Kartoffelsalat von Feinkost Knausenberger, die Saitenwürste von Metzgermeister Hespelt und die Weihnachtsplätzchen von der Konditorei Hammel.

Ich übte kurz Alle Jahre wieder, aber der Graupapagei fing so unsäglich zu kreischen an, dass ich das Musizieren rasch wieder aufgab. So schlecht blockflötete ich gar nicht. Effeff, wie ich ihn wegen seiner CITES-Nummer nannte, konnte ganz schön Krach machen. Dabei sah er völlig zerrupft aus. Graupapageien rupfen sich offenbar selbst Federn aus, wenn sie sich einsam fühlen. Hatte ich bei Wikipedia gefunden, als ich kongolesische Graupapageien (Psittacus erithacus erithacus) googelte.

Ich setzte mich also notgedrungen an meinen Schreibtisch und bastelte an den Geschenken (für Mami ein Kalender für das neue Jahr mit Fotos, die ich selbst geschossen hatte – ich bin nämlich echt gut im Fotografieren, und nächstes Jahr werde ich auch eine Jahresarbeit zum Thema Fotografie machen –, und eine Fotocollage für Oma mit Porträtschnipseln von Mami und mir) und hantierte fröhlich mit Alleskleber und gelben Markern, als es hinter mir wieder losging: „Wenn du jetzt nicht mit der Sprache herausrückst, bist du tot.“ Vor Schreck pappte ich Omas Fotocollage an Mamis Kalender fest.

Ich drehte mich um. Der blöde Vogel starrte mir voll in die Augen und wiederholte mit dieser blechernen Stimme: „Wenn du jetzt nicht mit der Sprache herausrückst, bist du tot.“

Was war nur mit diesem Tier los? Ob die Münkewitz es misshandelt hatte? Aber Effeff sah eigentlich gut im Futter aus, nicht zu mager. Nur eben am Bauch etwas gerupft und völlig ohne rote Schwanzfedern. Mit denen hatte er kurzen Prozess gemacht. Und er schaute auch ganz interessiert aus seinen schwarzen Knopfäuglein. Nicht ängstlich oder gestört, sondern wach und neugierig. Graupapageien konnten in Gefangenschaft über 60 Jahre alt werden, hatte ich gelesen. Womöglich war der Vogel so alt wie Oma.

„Wenn du jetzt nicht mit der Sprache herausrückst, bist du tot“, wiederholte Effeff und blinzelte mir verschwörerisch zu.

Komisch, echt. Das konnte er doch nicht von einmaligem Hören aufgeschnappt haben? Wieso hatte die langweilige Münkewitz ihm so einen Spruch beigebracht? War sie heimlich Quentin-Tarantino-Fan gewesen? Sie musste diesen Vogel geliebt haben, der Käfig war nämlich das mit Abstand prachtvollste Stück in ihrer ganzen Wohnung. Riesengroß, in Form einer goldenen Pagode, die auf einem Steinsockel ruhte.

Hm …

Wieso hatte die langweilige Frau Münkewitz mit der grauen Existenz einen so prachtvollen, leuchtenden Papageienkäfig? Als Ventil für die Sehnsucht nach Schönheit, die auch in ihr schlummern musste? Oder gab es da eine andere Erklärung? In meinem Kopf spulte sich ein Film ab: Der Käfig könnte aus echtem Gold sein. Gott weiß, wie sie an das Gold gekommen war, vielleicht war sie auf einer ihrer Reisen auf den Goldschatz der Inka oder der Königin von Saba gestoßen, hatte das Gold einschmelzen und zu einem Käfig gießen lassen – als Altersvorsorge. Die Erben der wahren Besitzer waren ihr auf die Spur gekommen und hatten ihr Eigentum zurückverlangt, doch sie hatte geschwiegen und war deshalb ermordet worden. Wenn man keine äußeren Verletzungen sah, dann deshalb, weil sie einem Inka-Fluch oder einer afrikanischen Verwünschung erlegen war.

In meinem Kopf ratterte es weiter. Vielleicht war sie eine international agierende Diebin gewesen? In dem gewaltigen Sockel des Käfigs verbargen sich womöglich Diamanten, Saphire und Rubine, die sie in den Luxushotels dieser Welt den Reichen und Schönen aus den Zimmern geklaut hatte.

Ich sprang auf. Das ließ sich ja mühelos klären, denn den Zweitschlüssel zu ihrer Wohnung hatte ich immer noch. Keine zwei Minuten später stand ich im Wohnzimmer der verstorbenen Frau Münkewitz und ratschte mit einem Küchenmesser über die Käfigstangen.

Es stellte sich schnell heraus, dass der Käfig mitnichten aus reinem Gold bestand. An einer Ecke rostete er auch schon.

Die Antwort musste im Sockel zu finden sein.

Ich fuhr mit der Klinge zwischen Käfigboden und Sockel. Ging nicht. Ich klopfte mit dem Messergriff rund um den Sockel in der Hoffnung, ein hohles Echo würde mir den Weg zu einem Geheimfach weisen. Wieder nichts.

Blieb nur noch eins zu tun: Ich hob den Sockel mitsamt Käfig an und – bingo! – im Boden war ein Geheimfach eingelassen.

Was da plötzlich an Energie in meine Freude über diese Entdeckung floss, entwich als Kraft aus meiner Armmuskulatur. Folglich konnte ich den riesigen Käfig nicht mehr halten und er knallte mit einem ohrenbetäubenden Getöse auf den Parkettboden. Böse Delle im Holz. Egal.

Ich kniete mich in den verstreuten Sand, gemischt mit Premium-Papageienfutter, und nestelte an dem Geheimfach. Es war unverschlossen und ließ sich mühelos öffnen.

Erster Schlag: Es befanden sich keine Edelsteine in dem Fach, nur eine kleine, schmale, vergoldete Holzkiste.

Zweiter Schlag: Eine Männerstimme rief urplötzlich in meinem Rücken: „Was machst du denn da?“

Mist!

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Die kleine Holzkiste in die Innentasche meiner Jeansjacke zu stopfen und aufzuspringen, geschah völlig automatisch und im Bruchteil einer Sekunde.

Sie waren zu zweit.

Es waren keine südamerikanischen Indios. Zumindest sahen sie nicht so aus wie die kleinen Kerle mit den Ponchos, die in der Fußgängerzone jeden Sommer auf ihren Pan-Flöten musizieren. Und es waren auch keine groß gewachsenen Afrikaner, mit nichts als einem Leopardenfell um die Lenden und einem Speer in der Rechten. Es waren zwei Weihnachtsmänner, mittelgroß, mit Bauch.

„Wer bist du?“, wollte der mit dem buschigeren Bart wissen.

„Hast du da gerade etwas eingesteckt?“, fragte der Schütterbart.

Das waren natürlich die falschen Fragen als Einstieg in eine nette Plauderstunde. Es grenzte an Inquisition. Und obwohl man von den Gesichtern der beiden hinter den falschen weißen Bärten und unter den roten Weihnachtsmannmützen nur einen schmalen Streifen aus Augen, Augenbrauen und Nase sehen konnte, vermittelten sie doch einen extrem unfreundlichen Eindruck. So hatten bestimmt auch die Kerle ausgesehen, die unter Johanna von Orleans den Scheiterhaufen angezündet hatten. Wenn es nicht sogar exakt dieselben Kerle waren, drei bis fünf Inkarnationen weiter. Gar keine Frage, das waren die Mörder der Münkewitz!

Ich suchte mein Heil in der Flucht. Nach vorn zur Wohnungstür ging nicht, weil die Killer den gesamten Türrahmen ausfüllten – da passte nicht einmal mehr eine Maus dazwischen.

Zum Glück kannte ich mich im Haus aus.

In der Küche der Münkewitz gab es, wie bei uns auch, eine Tür, die zu einem mega-schmalen Balkon führte, auf dem im Sommer zwei Leute auf Klappstühlen sitzen und den Himmel im Norden bewundern konnten. Der Architekt hatte sich nicht daran gestört, dass es sich um Erdgeschosswohnungen handelte. Er fand unpraktische Balkone schön und hatte damit großzügig das ganze Haus bestückt. Jetzt kam mir das gerade recht. Ich öffnete die Balkontür und hechtete über das Balkonmäuerchen in den Garten.

„Bleibst du wohl stehen!“, röhrte einer der Weihnachtsmänner, der die Verfolgung aufgenommen hatte.

Sonst noch was?

Ich rannte, wie ich seit den Jugend-Leichtathletikmeisterschaften im vorletzten Sommer nicht mehr gerannt war. Damals war ich mit Abstand am langsamsten gewesen, aber für den Weihnachtsmann reichte es locker.

Als ich um die Ecke in die Zollhüttengasse bog, sah ich über die Schulter und entdeckte meinen Verfolger gut fünfzig Meter hinter mir, heftig schnaufend. Im hellen Licht des Tages merkte ich erst, um was für einen Koloss es sich handelte. Das waren keine Gänsefederkissen unter seinem rot kostümierten Bauch, das waren endlos viele Jahre Currywurst, Chips und Bier. Ha! Der würde mich nie kriegen.

Doch als ich kurz vor der Mauerstraße über meine Schulter schaute, wurde der Weihnachtsmannkoloss gerade von seiner schmächtigen Weihnachtsmannzweitausgabe überholt. Der Schmächtige lief wie ein Hundertmeterläufer auf Steroiden. Ich machte mir echt Sorgen, denn ich hatte mich nur mit heißer Schokolade und Früchtemüsli gedopt.

Ich hätte natürlich irgendwo einkehren können – erst im Café Ableitner, später bei Frisör Tautz –, aber was hätte ich sagen sollen? „Schnell, rufen Sie die Polizei, beim Einbruch in die Wohnung meiner Nachbarin haben mich zwei Personen in flagranti ertappt, die ich für Mörder halte!“? Oh bitte, man weiß doch, wie so was endet. Keiner glaubt einem, und irgendwann steht dann der Vertreter des Jugendamts vor der Tür und will überprüfen, ob man nicht mehr alle Tassen im Schrank hat und in eine Besserungsanstalt gehört.

Wieso waren die beiden hinter mir her? Bestimmt lag es an der kleinen Kiste. Die musste ein Vermögen wert sein. Vielleicht sogar ein Millionenvermögen. Die beiden Weihnachtsmänner hatten Frau Münkewitz diesen Schatz abspenstig machen wollen, aber sie hatte sich geweigert, ihnen das Versteck zu nennen. Bestimmt hatten sie ihr daraufhin irgendein Gift verabreicht, das es wie den natürlichen Tod einer alten Frau aussehen ließ, um danach in Ruhe die Wohnung zu durchsuchen. Doch ich war ihnen in die Quere gekommen. Ich hatte den Schatz gefunden und nun waren sie hinter mir her.

Auf der Neuen Straße tobte das weihnachtliche Einkaufschaos. Ich rannte schnurstracks in das wogende Getümmel der Leiber, die in allerletzter Minute noch ihre Weihnachtsbesorgungen erledigen wollten. Aus den Augenwinkeln sah ich die wippenden roten Zipfelmützen der Weihnachtsmänner. Dann tauchte ich im Drogeriemarkt unter.

„Kannst du nicht aufpassen?“ oder „Was soll denn das?“, nölten die Menschen, die ich auf dem Weg durch die Kosmetik-Abteilung anrempelte. Ich lief geduckt, damit mich die Weihnachtsmänner nicht durch die Glasfront des Drogeriemarktes ausmachen konnten. Nach kurzer Verzögerung ging es weiter.

Zu den Klängen von Jingle Bells wuselte ich zum Aufzug, der sich in der Parfümecke befand. Bis der Aufzug endlich kam, schmetterte bereits Michael Bublé sein Let it snow. In der Aufzugskabine ging es mit Eartha Kitt und Santa Baby weiter. Offenbar favorisierte der Drogeriemarktleiter dieselbe Weihnachts-CD wie meine Oma.

Ich wähnte mich in Sicherheit.

Bis sich im dritten Stock – Tiernahrung, Deko-Artikel, Haushaltswaren – die Aufzugstüren öffneten und ich den beiden gegenüberstand.

Nicht den Weihnachtsmännern.

Mami und Oma.

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„Was machst du denn hier?“, verlangte Mami zu wissen.

„Und wieso hast du keinen Mantel an? Willst du dir den Tod holen?“, setzte Oma noch eins drauf.

„Raus oder rein?“, fragte ein Glatzkopf mit Lederjacke.

„Raus“, sagte ich.

„Rein“, sagten Mami und Oma.

Ich stieg trotzdem aus der Kabine, der Glatzkopf stieg ein.

„Und?“, verlangte Mami auffordernd zu wissen.

In der Theater-AG machten wir seit einem halben Jahr Improvisationstheater, deshalb blieb ich völlig cool und zeigte auf das Regal rechts von mir. „Ich wollte Futter für den Papagei kaufen.“

Der Polizist hatte auch die gesamten Papageienfuttervorräte von Frau Münkewitz in unsere Wohnung getragen, und die reichten schätzungsweise für drei Vogelleben. Mami glaubte mir folglich kein Wort.

„Kind, du bist ja ganz verschwitzt!“, konstatierte Oma mit ihrer üblichen Nebelhornlautstärke. „Hast du Fieber? Wirst du krank?“ Sie stellte ihre Einkaufsbeutel ab und langte mir an die Stirn. „Ganz heiß!“

„Und?“, wiederholte Mami, die einen sechsten Sinn dafür hatte, wenn ich mich Aktivitäten hingab, die nicht ganz koscher waren.

„Sie blockieren den Weg“, beschwerte sich eine Echtpelzträgerin mit Louis-Vuitton-Tasche, die nur durch ein Versehen in diesem Drogeriemarkt gelandet sein konnte. Oder in unserer Stadt.

„Meine Enkelin ist krank!“, donnerte Oma. Woraufhin sich sofort alle Leute in weitem Bogen von uns zurückzogen, als hätte ich irgendwas Ansteckendes wie Ebola oder Herpes.

Ein Graumelierter im Anzug kam auf uns zugeeilt. „Gibt es ein Problem?“, fragte er betont freundlich. Bestimmt der Geschäftsführer.

Da öffneten sich hinter mir die Aufzugstüren, und die beiden Weihnachtsmänner riefen unisono: „Da bist du ja. Na warte! Herr Wachtmeister, walten Sie Ihres Amtes!“

Hinter den Weihnachtsmännern tauchte ein zierlich gebauter Streifenpolizist auf. Ich hielt ihn für eine Fälschung. Aber er klang ziemlich echt. „Bist du eben in der Bahnhofsstraße in eine Wohnung eingebrochen und hast etwas geklaut?“

„Beschuldigen Sie mein Kind etwa des Diebstahls?“ Mami verwandelte sich in Nullkommanichts von der gestrengen Richterin in die leidenschaftliche Verteidigerin.

„Grippetee. Was du brauchst, ist Grippetee. Und Hühnersuppe“, meldete sich Oma zu Wort, die nicht so altersgreise war, wie sie in diesem Moment klang, aber bisweilen erstaunlich tunnelblickig sein konnte.

„Wir haben es mit eigenen Augen gesehen. Aus der Wohnung unserer verstorbenen Mutter“, erklärte Weihnachtsmann Nummer eins.

Weihnachtsmann Nummer zwei nickte.

„Du hast eine Tote beklaut?“ Die Pelztante klang entsetzt.

„Ts, ts, ts“, machte der Geschäftsführer.

Ich guckte trotzig. „Frau Münkewitz hatte gar keine Kinder“, behauptete ich kühn.

„Wir hatten uns unserer Mutter entfremdet und erst seit kurzem wieder Kontakt, als sie uns erzählte, dass sie wegen eines Herzleidens nicht mehr lange zu leben hatte, aber wir sind ihre Söhne“, blaffte Weihnachtsmann Nummer zwei. Beide schwitzten heftig und zogen sich die Bärte auf die Brust und, ja, sie sahen aus wie die Münkewitz. Nur jünger. Und einen Tick männlicher.

„Mein Kind stiehlt nicht“, verkündete Mami, obwohl ich mir im zarten Alter von sieben Jahren den Stofftiger meiner Cousine Bärbel widerrechtlich angeeignet hatte, was Mami sehr wohl wusste. Aber das war verjährt.

„Die Kiste steckt in der Jackentasche.“ Weihnachtsmann Nummer eins fingerte in Richtung meiner Rippen.

Der Streifenbeamte nahm vor mir Aufstellung.

Mami legte mir beschützend eine Hand auf die Schulter.

Weihnachtsmann Nummer zwei machte Anstalten, meine Jeansjacke anzufassen.

„Wagen Sie es ja nicht!“, donnerte Oma besonders laut.

Mittlerweile waren die weihnachtlichen Klänge aus den unsichtbaren Boxen verstummt und die gesamte dritte Etage hatte sich in einen einzigen Zuschauerraum verwandelt. Alle wollten sich an diesem Spektakel ergötzen. Auch am Treppenkopf drängelten sich die Menschen. Jedwede Weihnachtshektik hatte sich aufgelöst, es gab nur noch atemlose Spannung.

In einer Telenovela hätten jetzt die Synthesizerklänge eingesetzt und der Sprecher hätte aus dem Off gesagt: „Schalten Sie auch nächste Woche wieder ein, wenn es heißt: Wem glaubt man mehr – den außerirdischen Killer-Nikoläusen oder der unschuldigen Erdenmaid?“ Oder so ähnlich.

Aber hier im Drogeriemarkt führte uns der Geschäftsführer mit den Worten „Bitte nicht hier!“ wie ein Hütehund allesamt in sein Büro, das gleich neben den Regalen mit der Tiernahrung lag.

Die beiden Weihnachtsmänner, der Polizist, der Geschäftsführer, die Echtpelztante, Mami, Oma und ich passten kaum in das fensterlose Kabuff. Wir straften die Binsenweisheit Lügen, dass eng gemütlich sei.

„Nun?“, sagte der Polizist.

„Nun?“, sagte Mami.

Die Weihnachtsmänner verschränkten die Arme vor der Brust. Oma passte mühelos darunter.

Eine endlos lange Sekunde verstrich.

Dann zog ich die kleine Kiste aus meiner Jeanstasche. „Ist nicht geklaut. Habe ich zufällig gefunden, als mir der schwere Käfig aus der Hand geglitten ist. Der Papagei ist nämlich total unglücklich, er rupft sich die Federn aus. Bestimmt trauert er um sein Frauchen. Ich wollte ihn in seinen angestammten Käfig setzen, damit er vertraute, heimatliche Gefühle bekommt.“ Auf Kommando heulen haben wir in der Theater AG auch gelernt. Die Tränen flossen reichlich.

„Ach, wie lieb von dir“, sagte ausgerechnet die Echtpelztante. Offenbar kann man sich für eine Tierfreundin halten, auch wenn man tote Tiere am Leib trägt. Sie nahm mich in die Arme.

„Doris, bitte keine Rührseligkeiten“, befahl der Geschäftsführer kaltschnäuzig, woraus ich schloss, dass die Echtpelzträgerin seine Frau sein musste.

„Diese Männer haben mir Angst gemacht!“, rief ich und zeigte auf die Weihnachtsmänner. „Die haben mich bedroht! Da bin ich weggelaufen.“

„Sie haben mein Kind bedroht?“ Mami stemmte die Hände in die Hüften.

„Nein“, sagte Weihnachtsmann Nummer eins, aber er konnte nicht auf Kommando heulen und hatte in Sachen Glaubwürdigkeit gegen mich keine Chance.

Der Polizist nahm mir die Kiste ab. Er öffnete sie und … tja … heraus fielen keine kostbaren Edelsteine und auch kein Geld, sondern Fotos. Fotos der beiden Weihnachtsmänner, wie sie noch im Windelalter waren und später Rotzlümmel, mal mit, mal ohne Frau Münkewitz. Ich half, die Fotos aufzuheben. Dann reichte der Polizist die Kiste den Weihnachtsmännern. „Wollen Sie Anzeige erstatten? Oder wäre damit alles geklärt?“, fragte er.

„Alles geklärt, alles bestens“, sagte Weihnachtsmann Nummer zwei. „Ein reines Missverständnis, weiter nichts.“

„Bei dir auch alles okay?“, wollte der Polizist noch wissen.

Ich wischte mir mit dem Jeansjackenärmel eine Träne von der Wange und nickte. Verschüchtert, wie ich hoffte. Nicht erleichtert.

„Herrmann!“, sagte die Echtpelztante streng, woraufhin ihr Mann „Frohes Fest!“ rief und Einkaufsgutscheine an alle verteilte. Nur der Polizist lehnte ab, um nicht dem Vorwurf der Bestechlichkeit ausgesetzt werden zu können.

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Heiligabend unterm Baum.

Es riecht nach Bienenwachskerzen und Dresdner Stollen und Erzgebirgsräuchermännchen.

Alle Jahre wieder. Immer derselbe Ablauf. Weihnachtsplätzchen, Festgottesdienst, Saitenwürstchen, Singen, Bescherung. Im Kalender für meine Mutter fehlte der Monat April, denn auf diese Seite war die ganze rechte Seite der Collage für meine Oma gefallen, und dank des Hochleistungsallesklebers war da rein gar nichts mehr zu machen. Mutti bekam also einen Elfmonatskalender und Oma eine Collage in Postkartengröße. Aber es zählt ja der Wille bei einem Geschenk und nicht die makellose Ausführung.

Ich bekam Effeff. Den Graupapagei.

Die Münkewitz-Söhne schenkten ihn mir samt Käfig, als sie am späten Nachmittag – wir wollten gerade in die Kirche – noch schnell vorbeikamen, um uns ein frohes Fest zu wünschen. Oma beglückten sie mit der Hansi-Hinterseer-CD-Sammlung ihrer verstorbenen Mutter, was Oma zu Tränen rührte. Mami bekam die vhs-Kassetten der Münkewitz, weil die Söhne selbst nur noch DVD-Player besaßen. Außerdem waren es irgendwelche Schwarzweiß-Hollywoodfilme von anno dunnemals, für die die Männer sich null interessierten.

Jetzt sitze ich auf dem Sofa und sehe zu, wie Mami eine der vhs-Kassetten in das Abspielgerät schiebt.

Oma sitzt neben mir, ihr Kopf ist in den Nacken gesackt, sie gibt leise Schnarchtöne von sich.

Effeff, der in meinem Zimmer Radau gemacht hatte, weil er nicht allein sein wollte, ruht fröhlich auf seiner Sitzstange in der Ecke beim Fenster. Er schaut Mami ebenfalls zu.

Auf dem Fernsehbildschirm flackert plötzlich der Vorspann eines Krimis aus den dreißiger Jahren auf.

„Gott, wie abgenudelt“, sagt Mami. „Das war offenbar der Lieblingsfilm der Münkewitz.“

Ein Finsterling mit einem Narbengesicht kommt ins Bild. Effeff richtet sich abrupt auf, flattert wie wild mit den Flügeln und gleich darauf sprechen die beiden im Chor mit blecherner Stimme: „Wenn du jetzt nicht mit der Sprache herausrückst, bist du tot.“

Wieder ein Rätsel gelöst. Effeff ist Filmfan!

Alle Jahre wieder. Aber eben doch nicht. Na schön, meine Fantasie ist mit mir durchgegangen – zu viele Horror- und Crime-Geschichten wirken sich auf das Gemüt von Heranwachsenden offenbar doch zersetzend aus und ich habe ein Verbrechen gewittert, wo gar keines geschehen ist, aber was habe ich dadurch nicht alles erlebt: Aufregung, Abenteuer, eine wilde Verfolgungsjagd! Wenn Luca und Molle aus den Weihnachtsferien zurückkommen, werde ich ihnen etwas zu erzählen haben. Und was für tolle Sachen. Da können sie mit ihren üblichen Schneeerlebnissen nicht mithalten. Und bis dahin werde ich dem Papagei auch noch nützliche Sätze wie „Hasta la vista, Baby“ im Schwarzenegger-Dialekt beibringen.

Abenteuer warten überall auf einen. Man muss nur mit offenen Augen durchs Leben gehen. Und ob die Abenteuer dann wirklich echt oder nur erfunden sind, ist doch völlig egal. Hauptsache, man hat seinen Spaß dabei.

Ich bin jedenfalls bereit für alle Abenteuer!