Essen

Frau Hansen hat mich in ein Restaurant eingeladen.

Sie möchte mit mir essen gehen.

Sie braucht Gesellschaft.

Ich begleite sie gerne.

Wir sitzen in einem Lokal am Hafen.

Hier legen die Fähren an.

Hier ist immer was los.

Alleine gehe ich nie aus.

Frau Hansen regelt alles.

Sie bestellt die Getränke.

Sie übersetzt mir die Speise-Karte.

Es gibt keinen Grund, mich zu schämen.

Ich habe nie Französisch gelernt.

Wie sollte ich es dann lesen können?

Keiner erwartet das von mir.

Aber damals mit Laura, das war schlimm.

Wir sind oft ausgegangen,

als Paul noch nicht auf der Welt war.

„Schatz, was möchtest du essen?“,

hat Laura mich gefragt.

Ich habe nur in die Karte gestarrt.

„Weiß noch nicht“, habe ich gesagt.

Dann kam der Kellner.

„Haben Sie schon ausgewählt?“

Laura hat genickt und ihr Essen bestellt.

Schnell habe ich dann immer gesagt:

„Ich nehme dasselbe.“

Laura hat gelacht.

„Also wie immer“, hat der Kellner gegrinst.

Der Typ hat gegrinst, als hätte er mich durchschaut.

Am liebsten wäre ich rausgerannt.

Frau Hansen holt mich

aus meiner Erinnerung heraus.

„Sie malen viel, nicht wahr?“

„Ja, am liebsten an der Staffelei“, sage ich.

„Draußen im Garten oder unten am Meer.

Am liebsten male ich im Stehen.

Im Sitzen bin ich wie eingeklemmt.“

Frau Hansen sieht mich an.

„Deshalb mochten Sie auch die Schule nicht?“

Woher weiß sie das?

Sie hat zum Essen Wein bestellt.

Sie hebt ihr Glas und sagt:

„Auf Ihr Wohl, Herr Gärtner.“

Wie fein das klingt.

Auf mein Wohl hat noch nie jemand angestoßen.

Meine Eltern haben immer nur gesagt:

„Runter damit!“ oder „Hau weg!“

Dann haben sie die Bier-Flaschen

gegeneinander geschlagen.

Später lagen Scherben auf dem Boden.

Und Jäckie und Marcel hatten blutige Füße.

Nein, ich will nicht daran denken.

Es ist vorbei!

Ich will nicht mehr zurück.

Auch nicht in Gedanken.

„Mir ist etwas aufgefallen“, sagt Frau Hansen.

Sofort gehe ich in Deckung.

Was hat Frau Hansen gemerkt?

Was ist ihr aufgefallen?

Habe ich einen Fehler gemacht?