Geleitwort von Carsten Drude

Die vorliegende Neuauflage von Thiemes Pflege setzt in konsequenter Art und Weise die etablierten Inhalte dieses Standardlehrbuches für die Pflegeausbildung fort.

Die seinerzeitige Leitstruktur aus dem Ursprungswerk, die sich an den Aktivitäten des täglichen Lebens (ATL) orientierte, hat sich über die Jahre der Weiterentwicklung dieses Buches in vielerlei Hinsicht als ganzheitliches Ordnungssystem bewährt. Diese Struktur wurde bereits in der letzten Auflage in Form eines generalistischen Ansatzes erweitert, um so auch den aktuellen Entwicklungen und Anforderungen der Pflegeberufe zu entsprechen. Es hat sich gezeigt, dass diese Denkrichtung richtig war und konsequent weiterverfolgt wird.

Der Pflegeberuf befindet sich nach wie vor im Wandel. Der Blick auf den beruflichen Nachwuchs nimmt dabei eine ganz besondere Rolle ein. Gerade bei der Betrachtung der Generationenphänomene wird deutlich, dass sowohl die zukünftigen Auszubildenden als auch die Studierenden der Pflege Orientierung und Halt benötigen. Im beruflichen/bildungstheoretischen Fokus kann Thiemes Pflege hier einen wichtigen Beitrag leisten. Mit dem Jahresbeginn 2020 trat das Pflegeberufegesetz in Kraft. Die drei ursprünglich getrennten pflegerischen Berufe Gesundheits- und Krankenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege und Altenpflege wurden zu einem gemeinsamen (generalistischen) Pflegeberuf zusammengeführt, der mit der Berufsbezeichnung „Pflegefachfrau/Pflegefachmann“ auch den aktuellen Ansprüchen gerecht wird. Für die weiterhin möglichen Spezialabschlüsse „Gesundheits- und Kinderkrankenpflege“ und auch „Altenpflege“ sind die relevanten Aspekte ebenfalls in Thiemes Pflege zu finden.

Die etablierten und weiterhin gültigen Inhalte der vorhergehenden Auflage von Thiemes Pflege wurden zu Recht in ihrer Ursprungsform belassen. Die aktuellen beruflichen Entwicklungen fanden aber natürlich Einzug in die Neuauflage: Dieses wird insbesondere im ersten Kapitel „Ausbildung und Beruf“ deutlich.

Trotz der rasanten Entwicklungen im multimedialen Bereich hat sich gezeigt, dass die Leserin/der Leser nach wie vor das Buch als Medium sehr schätzt. Dies ist in der Pflegeausbildung nicht anders. Seit dem Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 wurde zudem sehr schnell deutlich, dass es für Lernende und Lehrende wichtig ist, sowohl im analogen als auch im digitalen Bereich Zugang zu aktueller Pflegeliteratur zu haben. Thiemes Pflege ist dabei als umfassendes Lehrwerk ein unverzichtbarer Bestandteil dieser gemischten Lernumgebung geworden.

Carsten Drude, M.A.

Vorsitzender des Bundesverbandes Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe (BLGS) e.V.

Geschäftsführer der Franziskus Gesundheitsakademie Münster