Deutsche Einheiten auf dem Rückzug

Deutsche Einheiten auf dem Rückzug drängten nach Budapest herein, die Stadt wurde zum Heerlager. Die Donau wimmelte von heulenden Schleppkähnen und Frachtern, die schweres Material brachten. Wenn eine Wolke vor die Sonne zog, verfärbte sich die Donau grau. Die Schiffe waren mit Tarnfarben versehen und befanden sich manchmal an der Grenze zur Sichtbarkeit. Der Herbst hatte seine Herrschaft über der Stadt gefestigt, es war eine farblose Zeit.

Dann verbreitete sich das Gerücht, Ungarn trete in wenigen Tagen aus dem Krieg aus und strebe eine neutrale Position an. Wir Juden waren voller Hoffnung am einen Tag, und voller Verzweiflung am andern Tag. Da wurde im Radio durchgegeben, Admiral Horthy sei verhaftet und Szálasi Ministerpräsident. Jetzt lautete die einhellige Meinung, die Bedrohung sei schlimmer denn je. / Tatsächlich erwachte auch in der Budapester Bevölkerung der Rassenwahn, und der Kleine Mann trat hervor und spuckte an, wen er anspucken wollte, vor einigen Wochen hatte er das nicht getan und schien auch kein Bedürfnis gehabt zu haben, von heute auf morgen war das Bedürfnis vorhanden.

Im September war ich tagsüber oft an der Donau herumgelungert, die Stadt hatte sich in einem Zustand des Abwartens befunden, nahe einem Starrkrampf, seltsam unwirklich, während die Rote Armee heranrückte. Am Ufer des Flusses hatte ich Zwetschken gegessen und mit Wally und Georgili geredet, hatte nach ihnen gerufen, hatte sie beim Namen gerufen, hatte ihnen Glück gewünscht und mich bei ihnen entschuldigt. Jetzt ermordeten dort Pfeilkreuzlerbanden Juden, führten sie ans Ufer und schossen sie in den Fluss. / Schön ist das Leben hier wirklich nicht. Sowie man aus dem Haus geht, muss man damit rechnen, wie ein Stück Wild abgeschossen zu werden.

Als ich heute in der Früh verzagt in meinen leeren Brotbeutel blickte, war mir trotzdem klar, dass ich aus dem Haus musste, wenn ich nicht verhungern will. Geld habe ich keines mehr, am ehesten kann ich mir eins verdienen, indem ich deutschen Soldaten Reichsmark gegen Pengő wechsle, das ist ein einträgliches Geschäft, ein jeder würde sich gerne daran beteiligen, aber nur die wenigsten sind mutig genug. Die Sache hat so ihre Tücken. Man darf auf keinen Fall an den Falschen geraten. / Worin ich mir bereits eine gewisse Fertigkeit erworben habe, ist das Erbetteln von Unterstützung durch Hilfsorganisationen, Komitees und neutrale Ausländer. Mit dieser Methode gelingt es mir, mich notdürftig über Wasser zu halten.

An immer neuen Punkten in der Stadt tauchen Wachposten auf. Dann und wann wird ein Straßenzug von Sicherheitskräften abgeriegelt und eine Razzia durchgeführt, verbunden mit Hetzjagden durch die Hinterhöfe und über die Dächer. Es ist Glücksache, ob die Männer, die in eine Wohnung eindringen, nach Menschen oder nach Wertgegenständen suchen. Entweder gibt es keine klaren Anweisungen, oder die Anweisungen werden frei interpretiert. / Heute in der Früh schlich Dr. Schlosser zum Fenster und spähte hinaus, er sagte, ich solle vorsichtig sein. / Das Verlassen des Hauses wird immer gefährlicher, selbst Straßenprofis geraten in Kontrollen, überall lauert der Tod, keiner weiß, ob er von der Kugel eines Pfeilkreuzlers, von einem deutschen Panzer oder einem russischen Tiefflieger getötet werden wird.

Ich suchte Brandt auf und bettelte um Geld. Seine Frau übergab mir einen kleinen Betrag. Ich fragte, ob sie etwas Näheres über den Verbleib von Wally und Georgili in Erfahrung bringen konnten. Frau Brandt sagte, sie versuchten weiter, Nachforschungen anzustellen, aber die Situation sei chaotisch. / Grundgütiger Gott, wo ist Wally? Wo ist Georgili? Wo?

Oft geh ich fast in die Knie unter meinen Schuldgefühlen. Es gibt eine Stunde, bis zu der der Schüler seine Lektion beherrschen muss. Nachher gibt es kein Lernen mehr. Diese Stunde schlug mir im Jahr 1940, als wir nach Goldküste hätten gehen können, Akkra. / Die guten Gelegenheiten gehen vorbei und kommen nicht wieder.

Auf dem Nachhauseweg kaufte ich mir etwas zu essen, ein halbes Kilo grüne Paprika und ein Brot, von dem ich gleich auf der Straße ein Stück aß. Es hatte einen dumpfen Kellergeschmack, so dass mein Hunger rasch gestillt war. Für uns Juden backen sie das Brot jetzt aus Kartoffelschalen, Mehl und Spreu, ich habe mich schon fast daran gewöhnt. Kaum erinnere ich mich noch daran, dass ich in Wien in die nächste Bäckerei gehen und große Weißbrote und Buchteln mit Powidl kaufen konnte. / In dem mit einem gelben Stern gekennzeichneten Haus, in dem ich jetzt wohne, sind die meisten Männer fähig, im Spiegel die Rippen zu zählen.

Während ich vor einigen Monaten wie unsichtbar an den Leuten vorbeiging und von den Leuten wie Luft behandelt wurde, ziehe ich neuerdings wieder Blicke auf mich und lebe in irrsinniger Angst. Mit dem muffigen Brot und den Paprika unter dem Arm eilte ich nach Hause, und als ich im Vorbeigehen sah, dass vor einem Schusterladen in der Lendvay utca einer von uns Zsidó-Leuten misshandelt wurde, dachte ich, gut, die sind vorerst beschäftigt. / Immer erst zu Hause schäme ich mich für meine Gedanken.

Das Haus in der Bajza utca, in das ich Ende des Sommers eingewiesen worden bin, steht in unmittelbarer Nachbarschaft zum Nyugati-Bahnhof, das haben sie sich ausgedacht, weil hier die Wahrscheinlichkeit eines Bombentreffers höher ist. Wenn schon Bomben, sollen sie auf Menschen wie mich fallen. / Das Haus hatte schon vor einem Jahr einen Bombentreffer und war bis vor kurzem infolge der Beschädigung nicht bewohnt, und seit das Dach nun instand gesetzt ist, wurden Juden eingewiesen, obwohl manches fehlt, wie etwa die Stiege vom dritten Stock ins Dachgeschoß, Wasser, elektrisches Licht undsoweiter. Sämtliche Schlösser an den Türen waren gestohlen, sogar an den Fenstern die Beschläge. Infolge des Fehlens der Fenster hatte es in die Zimmer geregnet, so dass der Schwamm gewachsen war. / Hier verbringe ich meine schlechten Tage.

Bett habe ich keines, aber ein Stück von einem Kokosläufer und einen Strohsack. Decke besitze ich eine eigene.

Imre Mendel aus Pécs, der mich anfangs unterstützt hatte, bis ich ihm eine Schuld nicht zum vereinbarten Termin hatte begleichen können, ist stark abgemagert und liegt auf dem Rücken, die Hände über dem Kopf gekreuzt. Ich selber sitze auf meinem Lager und schreibe, manchmal starre ich gegen die Wand, immer wieder bleibt mein Blick an einer von Feuchtigkeit aufgeworfenen und an den Rändern gelblich verfärbten Stelle hängen.

Dann kommt Hersch Leichtweis und erzählt, dass Wintersperg vor der St. István Basilika aufgegriffen und weggeführt worden sei. Die Leiche von Frau Horvath sei am Donauufer in der Nähe des Flugfeldes in Tököl angeschwemmt worden. / Wir besprechen die Nachrichten von der nahen Front und geben unsere jeweiligen Einschätzungen zum Besten. Dann verderben wir uns mit Gesprächen über Politik gegenseitig die Laune. Von einer Sekunde auf die andere steht eine Stille wie gestockt in dem überfüllten Raum, und bald ist wieder jeder mit seinen eigenen Sorgen beschäftigt, man kann regelrecht spüren, wie aus der gemeinsamen Sorge die eigene Sorge wird, nicht nur an diesem Tag, ganz allgemein. Wenn man auf so engem Raum zusammengepfercht ist, werden einem die tausend Gewohnheiten und Unarten der anderen irgendwann widerwärtig. Oft bekomme ich einen richtigen Zimmerkoller, erst unten im Innenhof oder auf der Straße denke ich für kurze Momente mit etwas Wärme an den unglücklichen Wintersperg und an die tote Frau Horvath. / Doch insgesamt bin ich hart geworden, ich denke mir oft, was soll’s, ich selber kann jederzeit der nächste sein.

Im Hof habe ich ein dunkles Eckchen, wo zwischen einem Gartenhaus und der massiven Mauer des Nachbarhauses ein halber Meter frei gelassen ist, dort lege ich mich auf das alte Laub und ruhe mich aus. Ich begreife jetzt, dass der größte Segen, der mir hier noch gewährt werden kann, Ruhe ist. Unbehelligt bleiben, vergessen, dass ich ein soziales Wesen bin. / Ich hole die Zigaretten hervor, die ich dem vor einigen Tagen gestorbenen Gyula Karpati aus der Rocktasche genommen habe, und zünde mir eine an. Während ich den ersten Zug in der Lunge behalte, scheint die Zeit stillzustehen. / Und dann denke ich wieder an Wally, verschwommen und schläfrig.

Das ist jetzt meine Welt. Ich schaue sie an wie einen Knopf, der auf der Handfläche liegt. Und dann wieder denke ich: Gott befohlen!

Vielleicht haben sich Wally und Georgili aufs Land geflüchtet, können mich nicht benachrichtigen, wohnen versteckt in Németkér oder Jászkarajenő oder Balinka. Vielleicht ist Georg versteckt in einem katholischen Nonnenkloster, und Wally arbeitet in einer unterirdischen Munitionsfabrik. Vielleicht sind sie nach Wien zurückgebracht worden, es kann sein, dass sie in der Possingergasse auf mich warten.

Lajos Teller, der im selben Zimmer wohnt, hat sich im Frühling aus Miskolc nach Budapest gerettet. Als wir einmal auf Wally und Georgili zu sprechen kamen, sagte er, die beiden seien im Gas, im Ofen, jedenfalls überall sonst, nur nicht am Leben. / Ich sagte, er solle mich in Ruhe lassen mit seiner kranken Phantasie. Und er zuckte die Achseln: »Niemand glaubt es. Das ist Pech. Aber genaugenommen, es ist normal.«

Mittlerweile ziehe auch ich die Möglichkeit in Betracht, dass Wally und Georgili tot sind. Ja, was, wenn sie tot sind? Dann muss ich ihre Gräber suchen, muss tapfer sein und den Kopf hochhalten, obwohl ich es nicht möchte. Viel lieber möchte ich mich hinlegen und ebenfalls tot sein, weiß ich doch ohnedies nicht, wozu ich lebe. / Zum Glück gibt es in England den Bernili. Und trotzdem … die Tage sind von einer schmerzhaften Unvollständigkeit. Etwas in mir ist zerstört, und der Teil von mir, der noch intakt ist, leidet darunter. Ich kann gar nicht sagen, wie viel Anstrengung es mich kostet, weiterzumachen. / Wenn Bernili nicht wäre … Wenigstens einen Menschen, den ich liebe, habe ich zu schützen vermocht.

Und gebannt vom Rhythmus lauschen wir dem Geschützdonner. »Es hört sich schon näher an, nicht?«, sagt Dr. Schlosser: »Lange kann es nicht mehr dauern, bis die Stadt befreit ist.« / Es gelingt uns bis zu einem gewissen Punkt, uns einzureden, dass es sich beim Herannahen der Front um die ersehnte Rettung und nicht um das gebieterische Eindringen der nächsten Katastrophe handelt. Aber hundertprozentig überzeugt bin ich nicht, und die andern auch nicht.

Außerdem stört mich die ständige Gegenwart mehrerer Männer, die immer etwas zu sagen wissen, obendrein wird mein Schlaf Nacht für Nacht durch den Fleiß unterirdischer Mäusefamilien beeinträchtigt, leider kommt man ihnen nicht bei. Der Fußboden weist kein Loch auf, und das Gebälk der Seitenwände ist mit Mörtel überzogen. / Oft liege ich wach in meinen Bettlumpen, unruhig und gequält, es fühlt sich an, als läge ich auf einer Kellertreppe. Und wenn ich ein ungewöhnliches Geräusch höre, denke ich: Ach, ja? Schade! Jetzt ist es also so weit, sie holen mich.

Am schlimmsten war die Nacht auf den Allerheiligentag, durch den Wind, der bei den Fenstern hereinzog, hatte ich Zahnschmerzen zum Verrücktwerden, ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen. In der Früh, nach Ende der Ausgangssperre, ohne Zeit zu vergeuden, machte ich mich auf den Weg zum Krankenhaus in der Maros utca, um den Zahn ziehen zu lassen. Je näher ich der Margarethenbrücke kam, desto nervöser war ich, es ging aber alles gut, auch im Krankenhaus. Vorher hatte ich große Angst gehabt, dass sie mich schinden werden, dabei aber im Gegenteil. Der Doktor spritzte mir den Zahn ein und zog ihn mir, ohne die geringsten Schmerzen. Jetzt hatte ich den Scherben heraußen. Und ein zweiter Zahn wurde mir plombiert. / Die Einrichtung war sehr einfach, die Bohrmaschine wurde mit dem Fuß betrieben, ich saß auf einem normalen Stuhl. Wasser gab es nicht. Der Zahnarzt musste sich ziemlich anstrengen und kam ins Keuchen, aber er verlor nicht den Humor, wir trennten uns als Freunde. / Ich musste daran denken, dass Georgili, noch in Wien, dem Doktor Neumann nach einer Behandlung die Freundschaft gekündigt hatte unter allseitigem Gelächter der Erwachsenen.

Am pestseitigen Portal der Margarethenbrücke wurde ein junger Jude verprügelt. Die Bevölkerung tat den ganzen Tag so, als sei ihre Aufmerksamkeit völlig auf die eigenen Sorgen gerichtet. Aber sowie auf der Straße jemand verprügelt wurde, bildete sich ein Pulk, dass man kaum vorbeikam. Schon in Wien hatte ich mich verschiedentlich vergewissern dürfen, dass dort, wo keine Zuschauer waren, weniger Gefahr bestand, schikaniert zu werden. Und die Misshandlungen dauerten weniger lang. Jeder, der stehenbleibt und gafft, gibt dem Publikum Fülle und Ansehen und verlängert dadurch das Leiden derer, die gequält werden. Es soll sich also niemand einbilden, nur Zuschauer zu sein. / Zwei Pfeilkreuzler verprügelten den Jungen dank diverser Ermächtigungen, der Junge lag schon am Boden, flehte stumm, nur noch mit den Augen, um Schonung. Bis zum letzten Moment konnte er nicht glauben, dass tatsächlich geschehen werde, was schließlich geschah. Was hatten andere von seinem Leben, wenn es nicht mehr bestand? Er begriff es nicht, und es lag so viel Erschrecken in seinem Gesicht. / Sekunden später bewegte er sich zwar noch, aber im Vorbeigehen schien mir, es seien die letzten Bewegungen eines Sterbenden, ich schloss die Augen, ich wollte es nicht sehen, hatte das Wesentliche aber schon in mich aufgenommen.

Dem einen Pfeilkreuzler hatte ich ebenfalls ins Gesicht gesehen. Ich wunderte mich, woher er sein Selbstbewusstsein nahm, es war beeindruckend, wie selbstsicher er agierte, er fand sogar Energie zum Blödeln und fragte den vor ihm Liegenden, ob er seine Knochen schon nummeriert habe. Es fuhr mir eiskalt über den Rücken.

Ich glaube, einem Mörder gehört die Gegenwart wie sonst niemandem, ich glaube, deshalb wird es immer Mörder geben.

Ich war dann so verwirrt von dem, was ich gesehen hatte, dass ich zu spät bemerkte, dass vor mir deutsche Soldaten standen, ich konnte nicht mehr zurück, machte mich innerlich auf alles gefasst und drängte mich mitten durch die Gruppe und wurde auch von einigen scheel angesehen. Wenn ich jetzt daran denke, will mir das Herz stillstehen, dass ich so leichtsinnig war. Aber im Moment hatte ich das Gefühl, das richtige zu tun.

Wieder zu Hause auf meinem Lager, dachte ich an meine Cousine Jeannette, die mir von Südafrika aus geraten hatte, nicht nach Budapest zu gehen. Von weitem sieht man’s besser. Ich hätte ebenfalls nach Hlatikulu gehen sollen, aber der Name Hlatikulu hatte mir Angst gemacht, deshalb waren wir in Wien geblieben und hatten uns anschließend für Budapest entschieden, diese altvertrauten, zivilisierten Städte. / Vor Wien hätte ich Angst haben sollen, und vor Budapest hätte ich Angst haben sollen, und nach Hlatikulu hätte ich gehen müssen. / Rückblickend begreife ich, dass schon in Wien wie über etwas Lebloses von uns geredet worden war, Elemente, fremd und unerwünscht.

Hersch Leichtweis hat jetzt einen spanischen Schutzpass, ich beneide ihn. Da ich illegal in der Stadt bin und keine guten Papiere besitze, sehe ich schwarz für einen ebensolchen für mich. Ich werde zunächst einmal versuchen, bessere Ausweise zu beschaffen. In Spanien könnte ich anfangen, eine neue Existenz aufzubauen, bis Wally und die Kinder nachkommen. Zahntechniker braucht es überall auf der Welt, auch in Goldküste, Akkra, 30 bis 35 Grad Hitze jeden Tag, warum nicht? / Heute musste ich mich oft ermahnen, nicht zu viel an die Vergangenheit zu denken, die ist vorbei, und da lässt sich nichts machen, es ist sinnlos, ständig darüber nachzudenken und zu grübeln und zu grübeln und zu grübeln, jetzt geht es einzig und allein um den heutigen und morgigen Tag.

Ich habe mich nochmals an Va’adah gewandt, das Komitee für Hilfe und Rettung, und endlich neue Papiere erhalten, sei’s drum. Wenn ich noch tausendmal den Namen wechsle, es ist in Ordnung, es fühlt sich so an, als sei ich schon seit vielen Jahren nicht mehr richtig. Ich heiße Horvath Stefan. Grosz Kálmán. Bakos Andor. Braun Ignáz. Was weiß ich. Kaum merke ich mir noch meinen Namen.

Die Wohnverhältnisse im Haus werden immer beengter. Der alte Herr Földényi ist irr geworden, er hat sich vor meine Liegestatt gestellt und draufgepinkelt. Er hat mich obendrein beschimpft. Aber ich streite mit dem Trottel nicht.

Dieses Eingepferchtsein ist böse, gewalttätig, belastend, demoralisierend, Tag für Tag. Seit Wochen keine Bewegung in den tristen Lebensverhältnissen, zermürbend. Das starre Unglück ist das schlimmste Unglück, das steife, festgenagelte Unglück. Wie es die Persönlichkeit angreift! Sogar Schlägereien sind schon vorgekommen. Alle Verbindungen, die wir untereinander hatten, reißen ab.

Und in der Stadt sind gewaltige Kriegsvorbereitungen im Gange, Budapest gleicht einem Heerlager, alle, die nicht benötigt werden, müssen weg, da das Militär den Platz braucht. Auch sonst gibt es viel Beängstigendes. Die Verwundeten, die aus dem Osten kommen, berichten, dass die Deutschen bei Eintreffen der Front keine Juden in den Städten dulden und bei der Räumung keine Umstände machen. Der sich abzeichnende Gang der Dinge und das immer größer werdende Durcheinander verheißen nichts Gutes. / In Budapest will ich nicht bleiben, wenn die Schlacht beginnt. Meine neue Zahnlücke macht sich ganz gut, heute konnte ich auf der rechten Seite normal beißen, bis Freitag wird sie hoffentlich in Ordnung sein.

Freitagfrüh wird ein Transport mit Freiwilligen zusammengestellt, sie sollen sich auf dem Sammelplatz hinter dem Nyugati-Bahnhof einfinden, das wurde mit Lautsprecherwagen in den Straßen verkündet. / Hersch Leichtweis schüttelt natürlich den Kopf: »Na, sicher nicht! Ich kann mir diese Arbeit schon vorstellen!« / Er hat gut reden mit seinem spanischen Schutzpass. Bei mir hingegen stimmt gar nichts, nicht die Papiere, nicht die Finanzen, nicht das glückliche Händchen. Ich habe keine offizielle Sonderstellung irgendeiner Art, ich bin ein armer Teufel, und arme Teufel landen in der Hölle.

Soweit darüber Auskunft zu erlangen ist, will man die Freiwilligen als Schanzer-Juden nach Westen schicken. Ich würde also schaufeln, hacken, sägen, zimmern, planieren und betonieren müssen.

Das Urteil über diese Arbeitseinsätze ist einhellig schlecht. Lajos Teller sagt, man werde dort so behandelt, wie man eben behandelt wird, wenn man nichts kostet und nichts zu sagen hat, also grauenhaft und bis zur letzten Konsequenz. Er bestätigte mir zwar, dass der Mensch viel aushalte, doch er sagte auch: »Gott schütze uns vor dem, was der Mensch aushält.« Ich solle an meinen Bruder István denken, von dem ich seit Wochen nichts gehört habe.

Aber die Aussicht auf ein Entkommen aus dem erzwungenen Nichtstun muntert mich auf, und vor den Folgen eines Hierbleibens schrecke ich nicht weniger zurück als vor der schweren Arbeit. Und sehr viel länger halte ich es auch nicht mehr aus in diesem schäbigen Raum zwischen Leben und Tod.

Wenn ich nochmals in ein Zivilleben zurückkomme, will ich mit allem zufrieden sein, auch mit schwerer körperlicher Arbeit. Mir erschiene das als höchstes Glück. – Kann es nicht sein? / Ach, Wally, sei mir nicht böse, ich bin nicht ganz normal, mir ist furchtbar elend. Ich küsse dich innig. Ich will auf alles andere verzichten, wenn mir gegeben ist, dich und die Kinder wiederzusehen.

Als ich nachts aus dem Schlaf fuhr und nach draußen horchte, musste ich daran denken, dass wir bei unserer Flucht aus Wien an Schloss Halbturn vorbeigekommen waren und dass ich mir vorgestellt hatte, dort zu wohnen. Solche Bilder sehe ich manchmal … dass ich in Schloss Halbturn in einem nach Süden gelegenen Zimmer mit Wally auf einem Diwan liege. Oder dass wir in einem mit Planken zugedeckten Boot liegen und donauabwärts nach Rumänien treiben.

Bei der Registrierung traf ich Berl Feuerzeug, seit unserer letzten Begegnung war er dünn geworden, und die Magerkeit verlieh seinem Gesicht etwas Habichthaftes, das ihn zu einem ganz anderen Menschen machte. / »Du musst wissen«, sagte er, »Namen werden in Listen eingetragen mit der Absicht, sie irgendwann wieder ausstreichen zu können.« / Offenbar hatte er an einem der Vortage Schläge einstecken müssen, darauf deutete, was man in Wien, wegen der Aufschlagfarbe des Regiments, einen Deutschmeister nennt: ein blaues Auge. / Das blaue Auge hatte ihm ein deutscher Meister geschlagen.

Wie beim Preußen so üblich, begannen SS, Gendarmen und Hilfskräfte zu sortieren, die einen hierhin, die anderen dorthin. Die Männer waren ganz in ihrem Element, das Sortieren schien ihnen inneren Halt zu geben. Es fragte aber niemand mehr, wer sich mit Maschinen oder dem Aufschneiden von Frostbeulen auskenne, es zählte nur mehr das Mechanische des Körpers, die Muskelkraft, die Belastbarkeit. / Als ich an die Reihe kam, blickte ich dem Mann, der mich begutachtete, geradeaus ins Gesicht und nickte ganz leicht, das schien den Mann zu überzeugen. Ich wurde weitergewinkt auf den Platz, wo schon viele andere Juden waren. Zwei Stunden kümmerte sich niemand um uns, dann wurden wir registriert, Name, Alter, wo geboren, wohin zuständig, verheiratet. »Ja.« / »Name der Frau?« / Ich wollte »Valerie« sagen, nicht »Eszti«, damit Wally ihre Wirklichkeit behielt, ihren eigenen Namen, damit ihr Name wirklich in dieser Liste stand zum Beweis. Dann sagte ich: »Eszti. Kinder keine.« / Wir existierten alle nicht mehr.

Ich griff nach dem Halstuch von Wally, das ich behalten hatte und in meiner Jackentasche trug. Nach der Heirat hatte Wally einmal ganz unvermittelt gesagt, wie wunderbar es sei, dass sie auf den Briefumschlag den neuen Namen schreiben könne. Es sei so herrlich, den neuen Namen zu haben: Wally Meyer.

Wir waren in Reihen aufgestellt, und die ungarischen Wachen sagten, bitte, gebt eure Wertgegenstände heraus, dann bleiben sie in Ungarn, Geld, Gold, Schmuck, Steine … es ist eure letzte Gelegenheit, es für Ungarn zu tun, sonst fällt es in die Hände der Deutschen. / Ich hatte ohnehin nichts mehr, ein kleines Taschenmesser zum Brotschneiden, die kleinen Notizbücher mit meinen stenografierten Aufzeichnungen und das Halstuch von Wally. / Auch die anderen Freiwilligen schienen nichts mehr zu besitzen, niemand gab etwas heraus, und die ungarischen Wachen schauten uns zornig an.

Weil gefährlich nah geschossen wurde, befürchteten die Organisatoren unserer Reise, dass Unannehmlichkeiten entstehen könnten, wenn noch länger gewartet würde. Also fing man an, uns energisch zum Besteigen der bereitgestellten Waggons anzutreiben. Sofort beeilten wir uns, den Befehlen zu entsprechen. / Die meisten Gendarmen besaßen ein kräftiges Zwerchfell, als handle es sich dabei um ein Auswahlkriterium. Wenn sie Ansätze zu Gemächlichkeit bemerkten, setzten sie auch ihre Gewehrkolben ein, und einer der Gendarmen beschwerte sich, dass der Kolben seines Gewehrs gesplittert sei, der halte offenbar nichts aus. / Der Gendarm hatte einen österreichischen Akzent, und wie schon in Wien in der Rotenturmstraße nahm ich mir vor, mir das Gesicht zu merken.

»Wohin es wohl geht?« Das war die große Frage. »Nach Westen«, sagten die einen. »In den Tod«, sagten die andern. »In die Tiefe«, sagte der Chassid. / »Jetzt mach schon, zum Teufel! Wird’s bald!«, brüllte der Gendarm.

Der Transport erfolgte in geschlossenen Viehwaggons, die Türen außen mit Draht verschlossen. Doch vorerst wurden unsere Waggons zwei Tage lang auf Nebengleisen hin und her geschoben. Und auch in Győr wurden unsere Waggons zwei Tage lang hin und her geschoben, wir wussten nicht so recht. Schließlich kam in Hegyeshalom der Befehl, auszusteigen, und wir wurden auf den Marsch geschickt. Es hieß, wir kämen in die Gegend von Pressburg.

Gebe Gott, dass ich die Strapazen aushalte, ich werde bestimmt zusammenbrechen, aber andere werden wohl vor mir zusammenbrechen, und dann wird man sehen.

Es ging besser als erwartet, die Ordnung des Marsches hatte etwas Beruhigendes, als befände ich mich jetzt in einer Phase, in der es einen Takt gibt, der mich zum Ende trägt. Der Boden wurde bald charakterlos, floss unter den Füßen durch, allmählich verschwand die Landschaft, entfernte sich immer weiter, alles wurde leiser, die Schritte, die Rufe, die Pfiffe der Eisenbahn.

Wir befanden uns wieder auf österreichischem Boden. Meine Irrfahrt glich dem Fluss Niger, dem drittlängsten Fluss Afrikas, der nach viertausend Kilometern nicht weit von seiner Quelle ins Meer mündet.

Weil die Hauptstraßen dem Militär und den Flüchtlingstrecks vorbehalten waren, wurden wir über Feldwege getrieben, sie schlängelten sich zwischen Äckern und an Dörfern vorbei, durch kleine Wälder und die Leitha entlang. Bisweilen folgten uns Kinder, wie sie einem Zirkus folgen, sie ahmten unser Gehen nach und zogen Grimassen vor den angeleinten Hunden, damit die Hunde die Zähne fletschten. / Ich war erstaunt über den normalen Fortgang des Lebens außerhalb meiner eigenen Situation. Ich schaute den Vögeln hinterher, die von einem Baum zum anderen flogen. Ich sah, wie die Landschaft sich öffnete, und spürte, wie ich selbst immer kleiner wurde. / Der Wind war kalt und bockig, aber wir hatten ihn im Rücken, das fiel mir positiv auf. / Der Chassid, der unmittelbar vor mir ging, sagte: »Wind ist Wind, ob er nach Osten oder Westen bläst, das ist einerlei.«

Manchmal stockte die Bewegung, und die traurige Prozession hielt inne, alle warteten mit teilnahmslos auf den Rücken des Vordermannes gerichteten Blicken, bis es weiterging, zuerst unrund, bald wieder gleichmäßig, ein seltsames Schlurfen lag über dem Weg. / Am Nachmittag nahm ich diese kurzen Pausen schon kaum mehr wahr.

Neben mir marschierte ein Junger, ein ehemaliger Student oder Absolvent der Handelsakademie, nicht viel älter als zwanzig. Wir redeten nicht miteinander, wechselten nur manchmal Blicke. Er war schmächtig und blass. Und plötzlich fing er an zu schreien: »Warum!? … Warum!? … Warum!?« Ich achtete darauf, dass ich trotz des Schreiens nicht aus dem Rhythmus kam und nicht strauchelte, das war im Moment die Aufgabe, die ich mir gestellt hatte. Und ich registrierte, dass weiter hinten auch die Gendarmen anfingen zu schreien: »Aufschließen! Los, aufschließen!« Und wenig später: »Stehenbleiben! Halt!« Und einige Schüsse. Ich drehte mich nicht um. Aber ich hörte das Schlurfen der Schritte um mich herum jetzt wieder deutlicher. Und ich dachte wieder an das, was der Pole Januk in Budapest zu mir gesagt hatte: Sich nie in ihre Hände begeben, und gerät man in ihre Hände, bei der ersten guten Gelegenheit davonlaufen.

Diese Sklaven kommen aus Ungarn, sie sehen aus wie Gespenster, es ist aber nicht so, dass sie von Natur aus etwas Unwirkliches hatten, man hat sie zu etwas Unwirklichem gemacht. Zuerst waren sie noch in Waggons transportiert worden, mit Zügen, hatten auch Nahrung bekommen, die diesen Namen verdient, von Budapest nach Győr, wo die Raab in die Kleine Donau mündet, von Győr nach Hegyeshalom, unmittelbar vor der Grenze zum Deutschen Reich. Dann zu Fuß nach Westen. Und jetzt schlurfen sie erschöpft durch den winterlichen Dunst und sehen aus, wie sie aussehen.

Es kommt mir vor, als würde ich meine Verkühlung durch die Anstrengung herausschwitzen, jedenfalls spüre ich nichts mehr. Entweder ich werde wieder gesund, oder ich bin schon halb tot.

Und dann bekommt einer von einem uns überholenden Motorradfahrer der Waffen-SS eine Sardinendose geschenkt. Der Mann von der Waffen-SS wird sich am Ende noch was drauf einbilden. Der Chassid sagt: »Das muss jeder Soldat einmal tun, damit er davon erzählen kann, er macht es einmal, und hundertmal erzählt er davon, das hält die Dinge am Laufen. Die Sardine ist schnell gegessen, sie hilft dem Soldaten mehr als dem Juden. Der Soldat verschenkt sie einmal, und zu Hause kann er hundertmal davon erzählen.«

Wenn jemand erschöpft niedersank und nicht mehr weiterwollte und erschossen wurde, entstand meistens für eine Weile eine tiefe Stille. Auch die Wachmannschaften mussten das Geschehene auf sich wirken lassen. Aber meistens genügte das Auffliegen eines Vogelschwarms oder das Vorbeifahren eines Güterzuges mit fünfzig Kesselwagen, dass alles zurückfand zum gewohnten Trott.

Die Listen, die so mühsam erstellt worden waren, hatten tatsächlich keine große Bedeutung. Wann immer unsere Reihen dezimiert wurden, warf nur der Umgang mit der Leiche Fragen auf, nie die Aktualisierung einer wie auch immer gearteten Liste. Es wurde nicht zwingend bemerkt, wenn einer verschwand. / Ich habe mindestens vier Tote gesehen, die in einer besseren Welt dort, wo sie lagen, nicht gelegen wären.

Als es zu dämmern begann, erreichten wir Deutsch Haslau. Wir wurden zu einer großen Scheune gebracht, wo wir die Nacht verbringen sollten. Zuerst saßen wir noch draußen, und ich suchte nach Läusen, die ich mir in dem Viehwaggon geholt hatte, ich zerdrückte sie zwischen den Fingernägeln, als wäre ich mit solchen Begleitern aufgewachsen. / Zwei Stunden nach unserer Ankunft bekamen wir eine Suppe. Anschließend begann sich alles um mich zu drehen, so erschöpft war ich. Kaum konnte ich darauf reagieren, als wir zum Schlafen aufgefordert wurden. / Die Scheune hatte einen betonierten Boden. Es war uns verboten, die im hinteren Teil gestapelten Bretter auszulegen, um wenigstens die ärgste von unten kommende Kälte abzuhalten.

Wir torkelten hinein, es war schwer, sich einen Platz zu suchen, die Scheune war zu klein für die vielen Menschen, und mittlerweile war es Nacht geworden, ich wurde gestoßen, gerempelt und geschlagen. Rasch füllte sich der Raum mit Flüchen und Schmerzensschreien, ein Mann weinte, weil man ihm die Brille zerbrochen hatte. / »Gib Ruhe, du Uhu!«, sagte ein anderer.

Sowie ich eine halbwegs akzeptable Schlafstellung eingenommen hatte, mit dem Halstuch von Wally als Kopfkissen, fühlte ich mich besser. Und weil uns gesagt worden war, dass es sowohl bis Hainburg als auch bis Berg, wo sich ein Lager befand, weniger als fünfzehn Kilometer seien, machte mir der nächste Tag nicht mehr so viel Angst. Es musste mir nur gelingen, bald einzuschlafen. Und im Schlaf der Sprung aufs Pferd!

Dann sah ich Wally neben dem Bretterstapel stehen, rechts an der Wand. Ich streckte eine Hand nach ihr aus, damit sie zu mir kam. Sie blickte mich an, und weil ich mir nicht sicher war, ob sie mich erkannte, rief ich ihren Namen. Da veränderte sich ihr Gesichtsausdruck, als wäre sie meiner erst in diesem Moment gewahr geworden. Trauer legte sich über ihr Gesicht, mir schien auch, dass sie mir mit einem Neigen des Kopfes zu verstehen gab, sie könne nicht näherkommen, und erstmals dachte ich ohne jedes Herzklopfen an die Möglichkeit, dass sie und Georgili tot waren. / Ich sagte: »Wally, verzeih mir, dass ich nicht an deiner Seite war, als sie dich und Georg mitgenommen haben. Du weißt, wie sehr ich dich liebe. Verzeih mir, dass ich dich schlecht beschützt habe. Bitte, verzeih mir. Und auch du, Georg, Georgili, mein hübscher Junge, denke nicht schlecht über deinen Vater, weil er in einer schlechten Zeit schlechte Entscheidungen getroffen hat. Ich bin ein unglücklicher Mensch.« / Ich erzählte Wally, wie es mir ergangen war und wie ich meine Situation einschätzte. Sie schaute mich weiterhin voller Trauer an und wartete, bis ich zu Ende berichtet hatte. Ich zeigte ihr den Schal und küsste ihn. In diesem Moment glitt ein Lächeln über ihr Gesicht, begleitet von einem Nicken, und es war, als hätte sie mir die Erlaubnis gegeben, mich nicht mehr schuldig zu fühlen. Ich küsste nochmals den Schal, und als ich wieder aufblickte, war sie weg.

Am Morgen fiel mir das Gehen leichter. Ich konzentrierte mich ganz auf das Gehen, achtete darauf, dass ich nicht aus dem Rhythmus kam. Und einmal hörte ich Wallys Stimme: »Nur Mut, Andor, nur Mut! Halte durch, Andor! Und laufe davon, wenn sich dir eine gute Gelegenheit bietet.«

Ich war überrascht, dass sie meinen neuen Namen wusste. Andor, der war ich jetzt. / Ich bedankte mich bei Wally für ihre Unterstützung und für alles, was sie mir während unserer gemeinsamen Jahre gegeben hatte. »Danke für alles, Wally«, sagte ich, und dann verabschiedete ich mich von ihr und sagte ihr Grüße für Georgili.

[An die Ränder geschrieben:] // Hätte gerne gute Handschuhe, meine taugen nicht viel, und die Kälte tut weh. / Ich hoffe, die Hände der seligen Eltern sind über mir, und dass der Herr unseren Peinigern alle Zähne zerbricht. / Alles Gute, meine Lieben! Ich bin jetzt in der Nähe von Hainburg. Ich trage dein Halstuch, Wally, auch wenn die andern spotten. Grad zieht Nebel über die Donau. Viel Glück, Bernili, Georgili! Danke für alles! Gott segne euch! Küsse! Küsse, meine Lieben!