Die kleine Jacht jagte durch den Subraum einem unbekannten Ziel und einer ungewissen Zukunft entgegen. Cally und Clark saßen in der luxuriös eingerichteten, jedoch nicht allzu großen Kabine nebeneinander auf dem Bett. Nach all der Aufregung war an Schlaf nicht zu denken.
»Wir haben es tatsächlich geschafft.« Cally konnte kaum glauben, dass ihnen die Flucht gegen jede Wahrscheinlichkeit gelungen war. Sie wusste sehr genau, dass dies ohne Jane nicht möglich gewesen wäre.
»Wir sind frei, aber jetzt müssen wir uns entscheiden, was wir mit unserer Freiheit anfangen wollen«, erwiderte Clark.
»Jane will deine Mutter aufspüren.«
Clark schwieg für einen Moment.
»Ja«, sagte er schließlich zögernd. »Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Ich habe sie nie kennengelernt.«
»Möchtest du sie denn kennenlernen?«
Wieder zögerte er.
»Ich weiß nicht einmal, was ich für sie empfinde«, gab er zu.
»Dafür weiß ich genau, was ich für dich empfinde«, sagte Cally zärtlich und umarmte ihn.
Aus der Umarmung wurde ein leidenschaftlicher Kuss. Das immer noch in ihren Körpern kreisende Adrenalin, die nach wie vor vorhandene Anspannung und die gleichzeitig empfundene Erleichterung, einem schlimmen Schicksal entkommen zu sein, taten ihr Übriges.
»Wir sollten dort weitermachen, wo Jane uns unterbrochen hat«, sagte Clark mit rauer Stimme.
»Diesmal stört sie uns hoffentlich nicht.« Cally gab Clark einen Stoß vor die Brust, der ihn rückwärts auf das Bett warf. Mit einem Funkeln in den Augen sank sie über ihn.
Jane dachte nicht daran, das junge Glück zu stören. Sie wusste aus eigener Erfahrung nur zu genau, was die Mischung aus Adrenalin und anderen Hormonen auszulösen vermochte. Sie lächelte vor sich hin. Auch sie war einmal jung gewesen, und sie konnte sich nur zu gut vorstellen, was in der Kabine der beiden unweigerlich geschehen musste. Sie gönnte es dem jungen Paar. Cally und Clark sollten zumindest ein paar Stunden unbeschwerten Glückes genießen. Doch Jane ahnte, dass dieses Glück nicht von langer Dauer sein würde.
Sie ließ sich im Pilotensitz zurücksinken und starrte nachdenklich auf die Anzeigen der Konsole. Eines wusste sie mit absoluter Sicherheit: Was immer die nächste Zeit bringen würde – es würde nicht einfach werden, dabei zu überleben.