12
Professor Boady Sanden saß in einem Schaukelstuhl auf seiner Veranda, genoss die Wärme der spätnachmittäglichen Sonnenstrahlen und lauschte dem Zwitschern der Vögel in den beiden riesigen Eichen, die in seinem Vorgarten standen. Neben ihm lag ein Stapel Papiere. Notizen und Fälle, die er im vergangenen Jahr gesammelt hatte, Gesetzesänderungen, die durch mehrere Instanzen gegangen waren, zackige Erlasse, die er dem Semesterplan seines Kurses zum Thema Strafverfahren hinzufügen musste. Diesen Kurs leitete er seit nunmehr sechs Jahren.
Er machte gerade eine Pause und ließ den Blick die Summit Avenue hinauf- und hinabschweifen, um zu sehen, ob sonst noch jemand einen Job hatte, der es ihm erlaubte, an einem so schönen Nachmittag auf der Veranda zu sitzen. Er konnte niemanden entdecken. Er legte einen Fuß auf das Geländer und lächelte. Semesterferien im Sommer. Das war einer der besten Vorteile am Dasein als Juraprofessor. Er könnte natürlich auch Sommerkurse geben, und das hatte er auch schon mehrfach getan, aber nicht dieses Jahr. Es war an der Zeit für eine Meniskusoperation am rechten Knie, und obwohl er das Gefühl hatte, er hätte rechtzeitig wieder an die Uni gehen können, um ein paar Sommerkurse zu unterrichten, hatte seine Frau Diana ihm das strengstens untersagt. Und Diana war der Boss. Sie hatte ihm versichert, dass sie das Geld nicht so dringend brauchten, obwohl ihm aufgefallen war, dass sie erst kürzlich erwähnt hatte, dieses Jahr an Weihnachten vielleicht zu Hause bleiben zu wollen, statt wie üblich in den Winterferien in die Karibik zu jetten.
Sie kümmerte sich immer so umfassend um ihn, und dafür liebte er sie.
Selbst früher, als Boady eine Anwaltskanzlei in Minneapolis gehabt und über eine kleine Armee von Rechtsreferenten und Partnern verfügt hatte, als er häufig den Hauptvortrag auf Konferenzen für Strafverteidiger gehalten und ein solch hohes Honorar bekommen hatte, dass es ihn manchmal zum Kichern brachte, war es stets Diana gewesen, die zu Hause das Sagen und die Hosen anhatte. Es war Diana gewesen, die alles zusammengerechnet und die Fäden gezogen hatte, damit sie sich ein Haus in der Summit Avenue kaufen konnten. Diesen Streifen Asphalt teilten sie sich mit der Villa des Gouverneurs und der Kathedrale von Saint Paul. Ihr Haus im viktorianischen Stil war geräumig, mit mehr Platz, als sie zu zweit gebraucht hätten, aber kleiner als das, was die Gaffer auf jener Straße erwarteten, von wo aus James J. Hill einst seine Great Northern Railway -Eisenbahnlinie geleitet und wo F. Scott Fitzgerald seinen ersten Roman Diesseits vom Paradies geschrieben hatte.
Und es war auch Diana gewesen, die seine Bedenken zerstreut hatte, als er den Anwaltsberuf aufgeben musste. Sie war diejenige, die ihn überzeugte, dass sie genug Geld auf der hohen Kante hatten und er seinen Posten in der Kanzlei an den Nagel hängen konnte, um ein winziges Fakultätsbüro im ersten Stock der juristischen Fakultät der Hamline University zu beziehen. Sie hatte zuvor zwei Jahre lang mit angesehen, wie er mit dem Tod eines Klienten zu kämpfen hatte, und ihn dann endlich überzeugt, die Kanzlei aufzugeben. In diesen zwei Jahren hatte sie zugeschaut, wie er fast zehn Kilo abnahm. Er konnte nichts essen, konnte nicht schlafen. Seine Arbeit war eine mörderische Zumutung geworden, schlimmer als Krebs, und Diana hatte jeden Tag Angst gehabt, dass seine Fahrt zur Arbeit mit einem Autounfall enden würde, bei dem nur sie allein wusste, dass es kein Unfall gewesen war. Das hatte sie ihm gesagt, als sie ihn anflehte, sich für die Stelle an der Universität zu bewerben.
Sie hatte ihm das Leben gerettet und auch dafür liebte er sie.
Boady mochte Saint Paul. Die Stadt war der ältere Zwilling der sogenannten Twin Cities und trug dementsprechend tiefe Narben und die gebeugten Schultern, die mit sehr viel Erfahrung einhergehen. Die Stadt war bedächtig und trist und wollte niemandem etwas beweisen. Sie bewegte sich vielleicht etwas langsamer als ihre Schwester im Westen, aber es gab keine Stadt auf der Welt mit mehr Trittsicherheit.
Einst war Boady ein waschechter Minneapolis-Mann gewesen. Er war mit einer naiven Selbstsicherheit durch ihre Korridore marschiert, die gänzlich unbegründet und unverdient war. Es hatte eine Zeit gegeben, da schien es, als würde jede Entscheidung, die Boady traf, so waghalsig sie auch sein mochte, für ihn und seine Klienten gut ausgehen. Er hatte sich wie einer dieser Actionhelden gefühlt, die durch eine Lagerhalle rennen konnten, während ihnen die Kugeln nur so um die Ohren flogen, ohne dass sie je von einer getroffen wurden. Er war unverwundbar – bis zu dem Tag, an dem das mit einem Schlag vorbei war.
Heute verstand er. Heute war er ein Saint-Paul-Mann.
Boady hatte seine Gedanken vom Semesterplan abschweifen lassen und beobachtete ein paar Eichhörnchen, die einander quer durch den Garten jagten. Als ein schwarzer Wagen vorfuhr und vor seinem Haus parkte, huschten die beiden Nager einen Baum hinauf. Boady sah auf und entdeckte Ben Pruitt, der den Weg heraufkam.
Boady lächelte und winkte. »Da brat mir doch einer einen Storch, wenn das nicht der großartige Benjamin Lee Pruitt höchstpersönlich ist.«
Ben winkte zurück, lächelte aber nicht. Seine Schritte waren die eines Mannes am Ende einer langen Reise, obwohl er doch gerade erst aus seinem Auto gestiegen war. Der traurige Ausdruck in Bens Augen ließ Boady aus dem Schaukelstuhl aufstehen, um den Besucher zu begrüßen, denn plötzlich erschien ihm dieser Besuch wie eine ernste Angelegenheit.
Ben umarmte Boady zur Begrüßung. »Jennavieve ist tot«, erklärte er und stolperte dabei fast über die einzelnen Wörter. Er löste sich aus der Umarmung und in seinen Augen standen dicke Tränen, die jeden Moment zu fallen drohten.
»Was?«
»Sie ist tot. Sie haben heute früh ihre Leiche gefunden. Sie wurde ermordet.«
Boady wies auf den zweiten Schaukelstuhl, Dianas Stuhl, und die beiden Männer setzten sich. »Bist du sicher?«
»Ich komme gerade aus dem Leichenschauhaus. Ich habe sie identifiziert.«
»Was ist denn passiert?«
»Das weiß ich nicht. Ich war in Chicago. Ich bin gestern früh wegen einer Tagung hingeflogen. Heute bekam ich einen Anruf von deinem Kumpel Max Rupert, der mir sagte, dass Jennavieve tot sei und Emma verschwunden.«
»Emma ist verschwunden?«
»Sie haben sie bereits gefunden. Sie hatte die Nacht bei einer Freundin in der Nachbarschaft verbracht. Ihr geht es gut. Ich habe sie noch nicht gesehen, aber ich fahre hin, wenn ich mit dir gesprochen habe. Sie haben mir gesagt, dass sie noch nicht weiß, dass ihre Mutter tot ist. Ich … ich weiß nicht, wie ich ihr das beibringen soll. Ihre Mutter war doch alles für sie.«
»Das tut mir so schrecklich leid … Jennavieve … Ich kann’s gar nicht glauben. Haben sie dir irgendwas darüber gesagt, wie das passiert ist?«
»Kaum. Aus der Rechtsmedizinerin habe ich zumindest herausbekommen, dass sie erstochen wurde. Als ich ihre Leiche gesehen habe, hatte sie eine Naht an der Seite ihres Halses. Ich habe schon viele Obduktionsfotos gesehen, daher wusste ich, dass das nicht zur normalen Vorgehensweise gehört. Ich habe auf eine Erklärung gedrängt, bis die Pathologin eingeknickt ist und gesagt hat, dass dort das Messer …« Bens Augen wurden glasig und die Tränen rollten nun endlich seine Wangen hinab. Er wischte sie mit den Ärmeln seines weißen Hemdes fort.
»Wo wurde sie ermordet?«
»Das weiß ich nicht. Die wollen mir gar nichts sagen. Ich glaube, sie wurde in unserem Haus umgebracht. Da schwirrt eine ganze Armee Polizisten herum. Die wollen mich nicht nach Hause lassen.«
»Wenn du einen Platz zum Übernachten brauchst …«
»Nein, deswegen bin ich nicht hier. Ich bin hier, weil ich glaube, dass ich einen Anwalt brauche.«
Boady wollte etwas erwidern, er wollte seinem Freund sagen, dass er sich woanders nach einem Anwalt umschauen sollte, aber die Worte blieben in seiner Kehle stecken und wollten ihm nicht über die Lippen kommen.
»Ich befürchte, dass Rupert versuchen wird, mir das anzuhängen.« Ben rutschte auf der Sitzfläche zurück, als wollte er es sich für ein längeres Gespräch bequem machen. »Na ja, du hast doch bestimmt von der Sache zwischen mir und Max Rupert gehört, nehme ich an.«
Jetzt war es an Boady, es sich bequem zu machen. Er lehnte sich zurück, hob ein Bein über das andere und versuchte, sich an das zu erinnern, was er über die Feindseligkeiten zwischen Pruitt und Rupert wusste. »Ich habe im Minnesota Lawyer etwas darüber gelesen. Und ich habe auch die Meinung des Gremiums für Berufliche Verantwortung gelesen.« Boady gab sich Mühe, nicht allzu enttäuscht dreinzuschauen, aber offenbar gelang ihm das nicht, denn Ben senkte den Blick, als er das sagte. »Du wurdest für … wie lange suspendiert? 30 Tage?«
»60 Tage. Aber ich wusste nicht, dass das Dokument eine Fälschung war. Das schwöre ich bei Gott, Boady. Mein Ermittler hat mir den Wisch gegeben und behauptet, er käme direkt aus Max Ruperts Disziplinarakte. Ich konnte das doch nicht wissen. Das Ding sah echt aus. Ich hatte keinen Grund, es anzuzweifeln.«
»Ich sage ja auch gar nicht, dass du irgendetwas gewusst hast …«
»Warte. Boady, hör mir zu, ich würde nie wissentlich Täuschung des Gerichts begehen. Das würde ich niemals tun. Als du die Kanzlei verlassen hast, hast du mir deine Klienten anvertraut. Du hast gesagt, dass du wusstest, du gibst sie in gute Hände, in meine Hände. Hast du das ernst gemeint?«
»Natürlich habe ich das ernst gemeint.«
»In all den Jahren, die wir zusammengearbeitet haben, habe ich da je etwas getan, das dich glauben ließ, ich würde absichtlich ein gefälschtes Dokument in einem Strafprozess vorlegen?«
»Nein, hast du nicht.«
»Keiner deiner Klienten, kein Richter, kein einziger Staatsanwalt hat mich je unethischen Verhaltens bezichtigt, bis auf dieses eine, verdammte Dokument. Das liegt daran, dass ich nicht wusste, dass es sich um eine Fälschung handelt.«
»Ich glaube dir, Ben. Und du hast recht, ich habe dir meine Kanzlei übergeben, weil ich dir vertraut habe. Ich habe deine Integrität keinen Moment lang angezweifelt. Als ich las, dass man dich öffentlich verwarnt hatte, wollte ich anrufen. Und das hätte ich auch tun sollen.«
»Ich verstehe ja, dass du’s nicht gemacht hast. Die Berichterstattung war so einseitig, ich hätte es auch geglaubt, wenn es nicht um mich gegangen wäre.«
»Nein, Ben. Ich hätte anrufen sollen. Du hättest meine Unterstützung gebraucht, und ich … nun, ich habe dich hängen lassen.«
»Boady, ich brauche deine Unterstützung jetzt. Rupert hat mir das nie verziehen. Er leitet die Ermittlungen in diesem Fall und ich weiß, dass er versuchen wird, mich wegen Mordes anzuklagen.«
»Hast du dich denn schon mit ihm getroffen?«
»Ja, vorhin erst.«
Boady kratzte sich am Kinn. »Glaubst du, dass das klug war?«
Ben schüttelte den Kopf und schaute zur Straße hinüber. »Ich weiß. Ich hätte jedem Klienten geraten, nicht zu ihm zu gehen. Es war dumm, aber verdammt noch eins, Boady, ich hatte gerade erst erfahren, dass meine Frau tot ist. Ich habe nicht wie ein Anwalt gedacht. Ich wollte einfach bloß den Schweinehund finden, der Jennavieve umgebracht hat. Wenn ich dabei helfen kann, dann will ich tun, was nötig ist.«
»Und hast du der Polizei dabei geholfen?«
»Wahrscheinlich nicht.«
»Was wollte Rupert denn wissen?«
»Er hat angefangen, mich darüber auszufragen, wo ich gestern Abend und letzte Nacht gewesen bin. Ich sagte: im Marriott in Downtown Chicago. Ich sagte ihm, dass ich zuletzt gestern gegen fünf mit ihr kommuniziert habe. Und dann fing er an, nach meiner Ehe zu fragen, und ich habe gesagt, dass er das lassen soll.«
»Auf der Suche nach einem Motiv; Eheprobleme.«
»Wenn er mir Fragen gestellt hätte, bei denen ich das Gefühl hätte, sie könnten zu der Person führen, die meine Frau ermordet hat, dann wäre ich immer noch dort. Aber er hat die Sache immer wieder auf mich zurückgeführt, also bin ich gegangen.«
»Und du glaubst, er hat es auf dich abgesehen?«
»Boady, ich habe Jennavieve nicht getötet. Ich habe keine Ahnung, wie er mich damit belangen will, denn ich war in Chicago. Ich hatte keinen Grund, sie umzubringen. Ich weiß nicht, was Max Rupert tun wird, aber ich glaube, ich werde jemanden brauchen, der auf meiner Seite ist. Ich bin völlig durch den Wind und ich brauche dich. Du musst mir helfen, das durchzustehen.«
»Du weißt, dass ich nicht mehr als Anwalt arbeite. Abgesehen vom Übungsgericht und meinen Praktikumskursen war ich seit sechs Jahren in keinem Gerichtssaal mehr.«
»Deine Lizenz hast du aber behalten, oder nicht?«
»Ja, aber ich …«
»Boady, du bist der beste Verteidiger, den ich je gesehen habe – mich selbst natürlich ausgenommen.« Ben versuchte sich an einem gezwungenen Lächeln. »Und was noch wichtiger ist, ich vertraue dir.«
»Aber ich bin kein Strafverteidiger mehr. Ich tue das nicht mehr … und du weißt auch, warum.«
»Boady, du hast Jennavieve gekannt. Du kennst mich. Diana und du, ihr wart bei uns zu Hause. Ihr habt mit an unserem Tisch gesessen und mit uns gegessen. In Gottes Namen, du hast im Krankenhaus vorbeigeschaut, als Emma geboren wurde. Ich bitte dich hier nicht darum, mich rauszuhauen, weil ich wegen Trunkenheit am Steuer angeklagt wurde oder so was. Ich habe ernsthaft Angst, dass Max Rupert es auf mich abgesehen hat. Er wird alle anderen Hinweise ignorieren und so lange graben, bis er irgendetwas findet, womit er mich drankriegt. Er hasst mich. Er ist derjenige, der die Strippen gezogen hat, damit ich diese Rüge und Suspendierung aufgebrummt bekam. Ich brauche dich. Ich brauche jemanden, der mir helfen kann, die Wahrheit herauszufinden, selbst wenn Rupert nicht danach sucht.«
»Du weißt aber auch, dass Max und ich befreundet sind, oder?«
»Das weiß ich, aber ich weiß auch, dass im Gerichtssaal niemand besser ist als du. Niemand ist besser darin, die Wahrheit unter einem Gewirr von Lügen hervorzuziehen und ans Licht zu bringen. Ich habe oft genug gesehen, wie du das gemacht hast. Wer weiß, vielleicht klagen sie mich auch gar nicht an. Vielleicht finden sie denjenigen, der das getan hat, dann kann Rupert sich darauf einen runterholen. Aber wenn er den wahren Mörder nicht aufspürt, dann weißt du ebenso gut wie ich, dass er sich auf mich einschießen wird. Das ist bequem. Ich bin die naheliegende Option. Ich bin der Ehemann. Du weißt doch, wie das läuft.«
»Ich muss im Herbst unterrichten. Beides kann ich nicht machen.«
»Kannst du ein Semester freinehmen? Ich habe deinen Vorschuss in der Tasche.« Ben zog einen Scheck aus der Tasche seines Hemdes und reichte ihn Boady rüber.
Boady las die Zahl, die darauf eingetragen war. 200.000 Dollar. »Himmel, Ben, das ist doch viel zu viel.«
»Wenn dieser Fall vor Gericht geht, wird der Betrag kaum ausreichen. Das wissen wir beide. Wenn sie mich nicht anklagen, kannst du mir ja zurückgeben, was du möchtest, aber ich bestehe darauf, dass du zumindest so viel behältst, wie du als Juraprofessor in dem Semester verdient hättest. Und wenn ich angeklagt werde, dann geht es ruckzuck vor Gericht. Ich will, dass du ausreichend Zeit hast, dich vorzubereiten. Es wird keine Deals geben, nur Verurteilung oder Freispruch. Ich habe Jennavieve nicht umgebracht. Ich werde mich nicht schuldig bekennen, für gar nichts; mir ist es egal, wie niedrig die Strafe dafür ausfallen würde. Es wird keinen Deal geben, um das Gesicht zu wahren. Das muss von Anfang an klar sein, Boady. Ich gehe lieber als zu Unrecht verurteilter Mann ins Gefängnis, als dass ich auch nur ein einziges Wort sage, das darauf hindeuten könnte, dass ich etwas mit Jennavieves Tod zu tun hatte. Emma muss wissen, dass ich ihre Mutter nicht umgebracht habe.«
»Eine solche Entscheidung kann ich nicht treffen, ohne vorher mit Diana gesprochen zu haben.«
»Natürlich. Das würde ich auch nicht von dir verlangen. Sprich mit ihr und melde dich dann bei mir.«
Ben erhob sich und streckte die Hand aus. Boady ergriff sie und zog Ben zu sich, um ihn zu umarmen. Als sie sich trennten, standen erneut Tränen in Bens Augen. Er wandte sich ab und ging die Stufen hinunter, den Weg entlang zu seinem Wagen, aber dann blieb er nach wenigen Schritten noch einmal stehen.
»Ich muss Emma jetzt abholen gehen«, verkündete er mit Blick über die Schulter. »Wie erklärt man einem kleinen Mädchen, dass seine Welt zusammengebrochen ist?«
Boady hätte gern etwas Hilfreiches gesagt, aber er fand keine Worte. Er zuckte lediglich die Achseln, schüttelte den Kopf und sah zu, wie sein Freund wegging.