24.
»Da hinten ist die Außenwand der Höhle«, sagte Joanne heiser. »Vielleicht noch zwei Kilometer.«
Jeff nickte. Der Dunst hatte sich etwas verzogen und er sah selber sehr gut die dunkelgraue, senkrechte Wand, die scheinbar unendlich hoch in die Himmel ragte. Einzelheiten oder gar eine Öffnung waren noch nicht zu erkennen.
Fast den ganzen Tag waren sie gelaufen. Schweigend. Niemand schien das Bedürfnis zu haben, über den grausamen Tod Owls zu sprechen. Auch Jeff musste das Geschehen erst verarbeiten. Sie hatten ihren Kameraden auf dem Felsgestein liegen lassen, bedeckt nur mit seinem Schlafsack. Was sollten sie sonst schon tun?
Jeff konnte sich einfach keinen Reim darauf machen, was Owl getan hatte. Hatte ihn dieser seltsame Ort in den Wahnsinn getrieben? Jeff erinnerte sich an die weiten Pupillen. Hatte sich Owl heimlich irgendwelche Drogen eingeworfen, die er mit an Bord geschmuggelt hatte? Leider konnten sie keine Autopsie machen, von daher würde sich dieser Punkt niemals klären lassen.
Jeff blickte zu Joanne, die einige Schritte entfernt neben ihm marschierte. Sie hatte die Lippen zusammengepresst und starrte verbissen die vor ihnen liegende Wand an. Er wollte ihre Meinung wissen. »Was denkst du?«
Sie zuckte mit den Schultern.
»Drogen?«, fragte Jeff lapidar.
»Wäre möglich«, antwortete sie. »Wären wir irgendwo anders, würde ich darauf wetten. Ein Halluzinogen mit dissoziativer Wirkung. Vielleicht Phencyclidin oder eine Überdosierung von Ketaminen. Ich bin da aber kein Experte.«
»Und wenn es keine Drogen waren? Kann er wahnsinnig geworden sein?«
Joanne schüttelte den Kopf. »Aber doch nicht von einem auf den anderen Tag.«
»Auch nicht unter der Wirkung dieses Schiffes?« Jeff zeigte nach vorne, wo die kilometerhohe Wand sich in den Himmel reckte.
Sie schüttelte wieder den Kopf. »Wir sind ja auch nicht wahnsinnig geworden.« Sie atmete laut ein und wieder aus. »Nein, ich kann mir das nicht vorstellen. Gestern war mit ihm noch alles in Ordnung.«
»Könnte das mit uns anderen auch geschehen?«
Joanne antwortete nicht.
Jeff presste die Lippen zusammen. Es war eine albtraumhafte Vorstellung. Morgen völlig weggetreten aufzuwachen und sich mit dem Messer den Bauch aufzuschlitzen. Er schüttelte sich.
Dieses verdammte Schiff! Was ging hier nur vor sich? Vielleicht hatte Owl recht gehabt. Vielleicht hätten sie niemals an Bord kommen dürfen. Aber jetzt war es zu spät. Von nun an waren sie dem Zentrum des Schiffes näher als seiner Außenhülle.
»Da ist eine Rampe«, sagte Mac.
Jeff sah sie auch. Sie waren nur noch wenige hundert Meter entfernt und der Dunst hatte sich weiter verzogen. Eine breite Rampe zog sich ein gutes Stück an der Außenwand der Höhle entlang. Sie war breit genug, dass selbst die Charon dort Platz gefunden hätte. Sie führte zu einem großen Tor, durch das man ein ganzes Gebäude hätte schieben können. Allerdings war es geschlossen.
Nach wenigen Minuten war die Gruppe an der Rampe. Der Winkel war flach genug, dass der Aufstieg nicht die geringste Mühe machte. Und dann hatte Jeff das gigantische Tor erreicht, das noch größer wirkte, wenn man direkt davor stand. Er hatte auf Terra Kathedralen besichtigt, die kleiner waren als dieses riesige Tor. Die große Frage war nur, ob und wie sie es aufbekommen würden.
»An der Seite ist wieder so ein Quadrat«, sagte Castles und schritt an Jeff vorbei zum Rand des Tores, das mit einem Streifen aus gelber Farbe deutlich markiert war. Er drückte, ohne zu zögern, auf die Schaltfläche und Jeff trat unwillkürlich einen Schritt zurück. Aber das Tor rührte sich nicht.
»Und jetzt?«, fragte Mac müde. Seine Stimme hatte jede Feindseligkeit und jeden Zynismus verloren.
Joanne zeigte an den linken Rand der Rampe. »Ich glaube, da gibt es noch eine kleinere Luke.« Sie setzte sich in Bewegung und Jeff folgte ihr. Sie hatte recht. Dort befand sich noch eine weitere Türe, die gerade hoch genug war, um einen Menschen passieren zu lassen, wenn er sich bückte. Joanne drückte auf das Quadrat und die Luke schwang nach innen.
»Hier ist der Weg hinein.« Sie winkte Castles, Green und Shorty herbei, die noch vor dem großen Tor standen.
Jeff ließ den anderen den Vortritt und betrachtete die riesige Höhle. Eine weitere würden sie auf ihrem Weg durchqueren und Jeff fragte sich, ob ihn dort dieselbe Szenerie erwartete. Er würde es bald erfahren. Wahrscheinlich morgen schon. Es waren nur fünfzig Kilometer Luftlinie bis dorthin. Die Frage war höchstens, wie schnell sie den Weg dorthin fanden.
»Kommst du, oder willst du noch länger Löcher in die Luft starren?«, fragte Castles, der sich am Rand der Luke festhielt.
Jeff zuckte zusammen und wandte sich um. Irgendwie war es hier unten leicht, sich in seinen Gedanken zu verlieren. Er schob es auf das schwache Licht und die düstere Atmosphäre. Er gab sich einen Ruck und trat dann durch die Luke, die er sogleich hinter sich zuzog.
Joanne hatte bereits ihre Lampe eingeschaltet. Wie Jeff vermutet hatte, befanden sie sich wieder in einer Schleuse. Sie war sehr klein und bot den sechs Überlebenden ihrer Mannschaft gerade so Platz. Es begann plötzlich zu zischen, aber das Geräusch verschwand nach kurzer Zeit wieder. Anscheinend war kein großer Druckausgleich nötig. Aber im Gegensatz zu der Schleuse, durch die sie die Höhle erreicht hatten, befand sich diese auf Höhe des Bodens.
Mühelos schwenkte Joanne die innere Luke auf und trat durch die Öffnung. Jeff betrat den dahinter liegenden Korridor als letzter. Er war nicht sehr lang - gerade mal ein gutes Dutzend Meter. Am hinteren Ende des Korridors gab es eine Türe und an der Seite daneben ebenfalls eine. Ohne Aufforderung ging Joanne diesen Türen entgegen, aber was blieb ihr sonst auch übrig? Jeff schwieg.
Als Joanne das Ende des Korridors erreicht hatte, drückte sie sofort auf das neben der Tür liegende Quadrat, aber die Luke blieb geschlossen.
Castles trat neben sie und schlug mit der Faust gegen die Türe. Es war wieder nur ein Klatschen zu hören. »Ich glaube, dahinter befindet sich die große Schleuse, deren Luke wir schon aus dem Inneren der Höhle nicht öffnen konnten.«
Jeff hoffte, dass wenigstens die Türe an der Seite des Korridors unverschlossen war. Castles war offenbar auf denselben Gedanken gekommen und drückte auf die manuelle Schaltfläche. Mit einem lauten Zischen fuhr sie nach oben in die Decke.
Vorsichtig trat der Waffenexperte durch die Öffnung und leuchtete den Raum aus. Jeff folgte ihm.
»Das ist ja interessant«, sagte Shorty, der direkt hinter ihm war.
Jeff schaute hinauf und nickte. Grau-braune Felswände zogen sich um sie herum weit nach oben. Obwohl die Grundfläche des Raumes, die ebenfalls aus nacktem Felsgestein bestand, sicher so groß wie ein Fußballfeld war, hatte Jeff den Eindruck, in einem Schornstein zu stecken. Castles leuchtete hinauf, aber der Strahl verlor sich in der Weite. Der Raum musste kilometerhoch sein. Das Bizarrste aber waren die warmen Tropfen, die auf seinem Gesicht zerplatzten.
»Soll das eine exotische Dusche oder so etwas sein?«, fragte Mac trocken.
Jeff trat an die Felswand und fuhr mit der Hand über die raue Oberfläche, die ganz nass war. Erneut blickte er nach oben, schloss die Augen aber reflexhaft ob der großen Wassertropfen.
»Ich denke, der Raum ist so hoch, dass die Luftfeuchtigkeit in der dünneren Luft weiter oben kondensiert«, vermutete Castles.
»Regen?«, fragte Joanne ungläubig.
Castles nickte.
»Warum haben sie sich überhaupt die Mühe gemacht, die Höhle und Teile des Schiffsinneren mit Felsen zu verkleiden? Einfach nur, um sich wohlzufühlen?«, fragte Shorty.
»Ich denke eher, dass dieses Schiff früher einmal ein Asteroid war«, sagte Green, der in den letzten Tagen eher schweigsam gewesen war.
»Was meinst du damit?«, fragte Jeff.
»Ich denke, dass die Außerirdischen einen Asteroiden oder Kleinplaneten ihres Systems mit hohem Eisenanteil genommen und mit Hilfe dieses Baumaterials ihr Raumschiff gebaut haben. Vielleicht sind von diesem Asteroiden noch einige ursprüngliche Teile übrig, die sie in ihrem Raumschiff verbaut haben.«
Castles schüttelte den Kopf. »Warum sollte man das machen? Gestein ist doch viel zu schwer, um es in einem Raumschiff mit sich zu schleifen.«
»Vielleicht wollten sie ein Stück Heimat mitnehmen«, meinte Green lapidar.
»Können wir jetzt endlich aus dem verdammten Regen rausgehen?«, fragte Mac und ging, ohne abzuwarten, zu einer der Luken auf der anderen Seite des Felsenraumes.
»Nein«, sagte Joanne. »Da lang.« Sie zeigte auf eine andere Tür. Mac grunzte und änderte seine Richtung. Er erreichte die Luke, wartete aber auf das Eintreffen der anderen, bevor er auf das Quadrat drückte. Die Luke fuhr nach oben.
Auf der anderen Seite befand sich eine riesige Halle, deren Boden und Wände allerdings nicht aus Felsgestein, sondern aus grau-blauem Metall bestanden. Aber wieder war die Decke so hoch, dass sie nicht erkennbar war. Jeff schaltete seinen Scheinwerfer ein und ließ den Lichtkegel an der Wand entlanggleiten. Er war nicht in der Lage, die andere Seite des Raumes auszuleuchten. Er schüttelte sich. Die Dimensionen im Inneren dieses Schiffes waren jenseits aller Vorstellungskraft. Irgendwo, weit vor ihnen, leuchtete ein schwaches, rotes Licht.
»Ist das schon wieder so eine Höhle?«, fragte Mac.
Joanne blickte auf ihr Handheld und schüttelte den Kopf. »War jedenfalls auf dem Hologramm nicht zu sehen. Ich glaube nicht, dass sie einen Durchmesser von mehr als ein paar Kilometern hat, sonst wäre sie auf den Fotos, die ich gemacht habe, erkennbar.«
»In welche Richtung müssen wir jetzt?«, fragte Jeff.
Joanne drehte sich langsam im Kreis, während sie auf ihren Taschencomputer blickte, blieb dann abrupt stehen und zeigte nach vorne. »Hier lang. Nach einem Kilometer müsste ein Gang nach unten abzweigen.«
»Nach unten?«, fragte Castles.
»Ich nehme mal an, dass sich da dann wieder der Vektor der Schwerkraft ändert«, sagte sie.
Das rote Licht befand sich genau in der angegebenen Richtung. Jeff seufzte und marschierte los. »Gehen wir.«
Joanne, Green und Castles folgten. Shorty und Mac bildeten mit dem Ausrüstungsschlitten den Abschluss der Gruppe. Schweigend bahnten sie sich ihren Weg durch die unheimliche Halle.
Allmählich wurde das rote Licht stärker. Es musste sich einige Meter über dem Boden befinden. Darunter war eine Art Plattform, die mit gelben Streifen auf dem Boden und einem niedrigen Geländer eingegrenzt war. Sie war gerade groß genug, dass sie sich nebeneinander darauf aufstellen konnten. An einer Stelle des Geländers war ein schmaler Kasten mit einem Quadrat angebracht. Es erinnerte an den Lift, mit dem sie auf den Boden der Höhle gelangt waren und offenbar handelte es sich hierbei um eine ähnliche Vorrichtung.
»Nix mit Änderung des Schwerkraftvektors«, sagte Castles zynisch. »Ein lapidarer Aufzug.«
»Was machen wir?«, fragte Shorty.
Mac schnaubte. »Was für eine dämliche Frage. Unser Führer wird uns damit in den Abgrund schicken.«
»Sei doch froh. Wenn das Hologramm recht behält, führt uns der Lift direkt bis vor die nächste Höhle«, gab Joanne zurück. »Wärst du lieber gelaufen?«
Mac winkte ab und half Shorty, den Ausrüstungsschlitten auf die Plattform zu schieben.
Jeff stand einige Meter vor dem Lift und betrachtete ihn kritisch. Konnte eine solch einfache Konstruktion hundert Kilometer in die Tiefe führen? Er bekam plötzlich ein ganz eigentümliches Gefühl. Sein Herz begann schneller zu schlagen. Irgendetwas in ihm wollte nicht auf diesen Lift steigen und in die Tiefe fahren.
»Jeff?«, fragte Joanne. »Ist alles in Ordnung?«
Er rieb sich über das Kinn. »Mir gefällt das hier nicht. Ich meine den Lift. Wir sollten ihn nicht benutzen.«
»Ich will auch nicht mit diesem Ding in die Tiefe fahren«, sagte Castles.
»Wenn das Ding auf einmal im Schacht feststeckt, dann sind wir im Arsch«, verkündete Mac.
»Lasst uns einen anderen Weg suchen«, meinte auch Shorty.
»Gibt es einen anderen Weg?«, fragte Jeff an Joanne gewandt.
Sie wiegte unsicher den Kopf, während sie mehrmals über ihr Handheld strich. »Einige Kilometer weiter scheint ein Gang ebenfalls in die Tiefe zu führen. Er sah auf dem Hologramm so aus wie der breite Korridor, den wir zuerst genutzt haben.«
Jeff blickte ebenfalls auf den Computer und nickte. »Wir werden lieber den Korridor benutzen, selbst wenn wir dann wieder einige Zeit zu Fuß unterwegs sind.«
»Was ist das?«
Jeff blickte auf. Castles stand am Rand der versenkbaren Plattform und deutete in die Dunkelheit. Jeff schaute in die Richtung, konnte aber nichts erkennen. »Was meinst du? Was soll denn da sein?«
»Macht das Licht aus!«, zischte Castles plötzlich.
Jeff und Joanne löschten ihre Scheinwerfer. Nur das schwache rote Licht erhellte die Plattform ein wenig.
Jetzt sah Jeff es auch. Da war ein fahles Schimmern. In der Richtung, aus der sie gekommen waren.
»Ist das etwa ...?«, fragte Shorty und verstummte.
»Ja, das ist«, antwortete Jeff leise. »Er muss ungefähr an der Luke stehen, durch die wir in diesen Raum gelangt sind. Ich frage mich, ob er uns die ganze Zeit verfolgt hat.«
»Lasst uns gehen«, drängte Joanne und wandte sich in die Richtung um, in der sie den Korridor vermutete. Nach einem Schritt blieb sie allerdings abrupt stehen. »Da ist noch einer.«
Jeff wandte den Kopf. Ja, genau in der Richtung, in die sie gehen mussten.
»Da auch«, schrie Joanne und zeigte in eine weitere Richtung. »Wir sind umzingelt.«
»Kommen sie ...«, Castles schluckte. »Kommen sie näher?«
Es war das erste Mal, dass sie mehr als eines sahen. Lag es daran, dass sie nun tiefer im Schiff waren? Oder hatte das, was sie verfolgte, in der Zwischenzeit Verstärkung gerufen? Das Leuchten war nun definitiv stärker geworden. »Ja, sie kommen auf uns zu«, sagte Jeff mit einer Ruhe in der Stimme, die ihn selber überraschte. »Alle auf die Plattform. Das ist unser einziger Fluchtweg.«
»Ich will nicht mit diesem Lift nach unten«, jammerte Shorty.
»Kannst gerne hier bleiben ...«, antwortete Mac mit rauer Stimme.
Jeff drückte Joanne auf die Plattform. Green zog Shorty am Arm auf den Lift.
Die Fremden näherten sich nun mit rasender Geschwindigkeit.
»Drück drauf!«, schrie Jeff Castles zu, der direkt neben der Steuersäule stand.
Der Waffenexperte gehorchte.
Nichts geschah.
Oh Gott, wir sind erledigt!
»Scheiße!«, fluchte Mac.
Dann, endlich, spürte Jeff eine schwache Vibration unter seinen Füßen.
Ein weiteres Geländer fuhr aus dem Boden und trennte die Plattform ab, die sich gemächlich nach unten in Bewegung setzte.
Zu gemächlich.
Schon war das erste Lichtwesen heran. Es kam mit einem Ruck vor der sich absenkenden Plattform zum Stillstand. Mac und Castles rissen ihre Pistolen aus dem Halfter und feuerten. Zwei feine Linien bildeten den Weg der Kugeln durch den halbtransparenten Körper des Wesens ab und lösten sich sogleich wieder auf.
»Scheiße!«, brüllte Shorty und warf sich auf den Boden. Jeff trat unwillkürlich einen Schritt zurück und fragte sich, ob das Wesen auf ihre Plattform hinabspringen würde.
Aber da fuhren plötzlich zwei Torhälften aus der Wand und verriegelten den Schacht über ihnen.
Mac half Shorty, aufzustehen. »Verdammt, ich dachte wirklich, jetzt kriegen sie uns.«
»Habt ihr das gesehen?«, sagte Castles, die Pistole noch in der Hand. »Die Kugeln sind direkt durch es hindurchgegangen.«
»Gegen diese Wesen haben wir nichts in der Hand«, bestätigte Joanne bitter. »Wenn sie uns das nächste Mal erwischen, dann sind wir dran.«
»Fürs Erste haben wir sie abgeschüttelt«, sagte Green und grinste erleichtert.
»Ich frag mich, was es da zu lachen gibt«, brummte Castles und steckte seine Waffe wieder in das Holster.
Allmählich beruhigte sich Jeff. Gemächlich glitten die Wände zu ihrer Seite nach oben und in regelmäßigen Abständen schlossen sich Torhälften, nachdem sie gewisse Stellen passiert hatten. Castles vermutete, dass dadurch der Luftdruck im Schacht stabil gehalten werden konnte. Nichtsdestotrotz ging es sehr langsam vorwärts. Wenn der Lift wirklich bis dicht an die nächste Höhle führte, dann hatten sie nach Jeffs Schätzung fast zwölf Stunden auf dieser Plattform vor sich. Ihnen blieb wohl gar keine Wahl, als ein Nachtlager vorzubereiten, so ungewöhnlich dieser Standort dafür auch war. Sie wärmten einige der verbliebenen Dosenkonserven mit dem Tauchsieder auf. Schon bald würde es nur noch Konzentratwürfel geben. Dann teilte Jeff die Wachen ein und legte sich in seinen Schlafsack. Trotz des Summens und der leichten Vibrationen hatte er keine Probleme damit, sofort einzuschlafen.