8. KAPITEL

Conner lag auf dem Sofa in seinem Gartenhaus und zappte sich unentschlossen durch die Sportkanäle des Fernsehens. Auf dem Boden neben dem Sofa stand eine halb leere Flasche Whisky und ein volles Glas. Als er sich gerade einen Schluck genehmigen wollte, klopfte es an der Tür.

Conner griff nach der Fernbedienung und erhöhte die Lautstärke. Er wollte allein sein und auch nicht wissen, wer da draußen stand.

Als kein neues Klopfen zu hören war, nickte er zufrieden, nahm das Glas und wandte sich wieder dem Fernseher zu. Also hatte sich der Besucher davongemacht.

Ein paar Sekunden später warnte ihn sein Instinkt, dass er nicht mehr allein war. Er drehte sich um und sah Flora in der Tür stehen. Auf ihren braunen Locken glitzerten Regentropfen.

„Du hast nicht geantwortet, als ich geklopft habe.“

Vor Schreck verschüttete er Whisky auf sein Hemd. „Mir war nicht nach Gesellschaft.“

„Aber mir war danach, dir einiges zu sagen, Conner MacNeil.“ Sie kam herein und schloss die Tür hinter sich. In ihren Augen brannte ein Feuer, das er noch nie bei ihr bemerkt hatte. „Du hast vorhin eine Menge Dinge zu mir gesagt, die ich nicht so hinnehmen kann.“

„Wahrheiten, die gesagt werden mussten.“ Was wollte sie hier?

„Vielleicht, aber ich habe über deine Wahrheiten nachgedacht.“ Wassertropfen hingen auch an ihren langen Wimpern. Ihr feuchtes Haar, in der Farbe von dunklem Mahagoni, umrahmte ihr Gesicht. Sie sah sehr hübsch und begehrenswert aus, und er zwang sich, nicht auf ihre vollen, sinnlichen Lippen zu blicken.

„Du hättest nicht herkommen sollen, Flora.“

Ihr Blick fiel auf die Whiskyflasche. „Oh, Conner …“ Ihre sanfte, melodische Stimme zehrte an seinen Nerven.

„Geh nach Hause.“

„Wieso? Weil du betrunken bist?“

Er fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen. „Ich bin nicht betrunken.“

Aber sie schien nicht zuzuhören. „Du hast Angst davor, dass du die Kontrolle verlierst und dich schlecht benimmst, stimmt’s?“, fuhr sie fort. „Was würdest du sagen, wenn ich genau das will, wenn ich mir wünsche, dass du dich wie ein böser Junge verhältst? So ist es – genau das wünsche ich mir.“

„Um Gottes willen, Flora“, stieß er zwischen den Zähnen hervor.

„Die Leute sagen, du wärest enorm clever, hochintelligent, blitzschnell im Begreifen. Aber was mich und meine Wünsche angeht, begreifst du offensichtlich überhaupt nichts.“

Seine Hand krampfte sich um das Glas. „Ich habe gesagt, du sollst nach Hause gehen.“

„Ich denke nicht daran. Damit du dich langsam volllaufen lassen kannst? Findest du, das ist die richtige Lösung?“

„Du würdest dich nie betrinken, stimmt’s, Flora?“, fragte er ironisch.

„Das stimmt. Aber es gibt auch andere Möglichkeiten, Probleme zu lösen. Und deshalb bin ich hier.“

Sie zog den Gürtel ihres dünnen Regenmantels auf und ließ ihn zu Boden gleiten. Darunter trug sie nichts außer einem sehr sexy geschnittenen BH und einem winzigen Höschen. „Du meinst, du darfst mich nicht anrühren, weil ich ein so braves Mädchen bin?“

Das Glas glitt ihm aus der Hand und rollte über den Boden. Conner bemerkte es nicht, weil er nur noch Augen für sie hatte.

Ihr Körper war schlank und doch sehr weiblich, ihre Beine beachtlich lang und wohlgeformt. Ihre nicht sehr großen, aber festen Brüste spannten die dünne Seide des BHs.

Er war nicht fähig, ein Wort hervorzubringen. „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glauben, dass ich volltrunken bin. Ich sehe Gespenster, ich sehe Flora Harris fast nackt vor mir“, murmelte er fassungslos. „Jetzt mache ich langsam die Augen zu – und wieder auf. Dann ist sie verschwunden.“

„Ich werde nicht verschwinden. Aber du wirst jetzt unter die Dusche gehen und versuchen, den Alkoholdunst aus dem Schädel zu bekommen. Oder ich schütte dir einen Eimer eiskaltes Wasser über den Kopf, verdammt noch mal.“

Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. „Du siehst aus wie Flora, aber du kannst es nicht sein. Flora ist ein nettes Mädchen und würde nie fluchen.“

„Nett? Das werde ich dir gleich zeigen.“ Sie griff nach seinem Arm. „Steh auf! Du bist zu schwer für mich, ich kann dich nicht hochziehen.“

Er fragte sich, ob sie noch so selbstbewusst sein würde, wenn sie herausbekam, dass er keineswegs betrunken war.

Seine körperliche Reaktion auf ihren Anblick war Beweis genug dafür, dass er genauso nüchtern war wie sie. Er stand auf und grinste sie an. „Das mit der Dusche ist keine schlechte Idee. Als du hereinkamst, habe ich vor Schreck ein ganzes Glas Whisky über mich ausgeschüttet. Aber wenn ich eiskalt dusche, ist es vorbei mit meiner Libido.“

„Das glaube ich nicht.“ Ihre Stimme war tief und ein wenig heiser. „Komm her, Conner, küss mich.“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und hob ihm ihre Lippen entgegen. „Und jetzt geh unter die Dusche. Ich möchte, dass du völlig nüchtern bist und genau weißt, was du tust.“

Er wusste genau, was er tun würde. Es war ein unbeschreibliches Gefühl.

Er schaute in ihr gerötetes Gesicht und in ihre glitzernden Augen. „Wo ist Flora?“, fragte er. „Du kannst nicht Flora sein. Du hast ihr eins über den Kopf gegeben und dich bei mir eingeschlichen. Flora ist ein sehr zurückhaltendes Mädchen.“

„Du weißt ziemlich wenig über Flora.“

Sie schob ihn hinüber zum Badezimmer und stellte die Dusche an.

Er zuckte zusammen, als sie sein Hemd aufknöpfte und so ungeduldig daran riss, dass einige Knöpfe auf den Boden sprangen. Dann fühlte er ihre Finger, die sich mit dem Gürtel seiner Jeans beschäftigten und sie nach unten schoben. Er nahm ihre Hand und lächelte sie an, hoch zufrieden und begeistert über ihre unerwartete Zielstrebigkeit. „Vorsicht, mein Engel, du näherst dich der Gefahrenzone – und das würde die echte Flora nie tun.“

Sie schubste ihn in Richtung Dusche. „Uh, ist das kalt“, protestierte er, als die ersten Wasserstrahlen auf seinen Rücken prasselten.

„Das soll es auch. Du bleibst jetzt dort, bis du wieder gerade gehen kannst. Ich bin in der Küche, wenn du mich suchst.“

Mit unsicheren Händen suchte Flora in seinem Küchenschrank, bis sie ein Paket Kaffee fand. Sie füllte eine große Portion in die Kaffeemaschine und schaltete sie an.

Dann setzte sie sich an den Küchentisch und wartete, dass der Kaffee durchlief.

Aus dem Badezimmer hörte sie immer noch das Geräusch des laufenden Wassers.

Blieb er nur so lange dort, weil er hoffte, sie würde aufgeben und sich davonmachen? Nervös biss sie sich auf die Unterlippe.

Was machte sie hier eigentlich? War sie noch bei Sinnen?

Er hatte recht. Sie war eigentlich nicht die Frau, die sich fast nackt an einen Mann heranmachte und ihn zu verführen versuchte. Und sie war eigentlich auch nicht der Typ, der in Seidenunterwäsche für einen Mann Kaffee kochte.

Sie wollte gerade wieder ins Wohnzimmer zurücklaufen und ihren Mantel anziehen, als Conner in die Küche kam. Er trug nur ein Handtuch um die Hüften. In dem dunklen Flaum seiner Brusthaare glitzerten noch die Wassertropfen. Seine Schultern waren breit und strahlten Stärke aus. Sein muskulöser Körper hätte jede Frau zum Träumen gebracht. Aber was sie am meisten beeindruckte, waren seine Augen und sein Gesicht. Er sah entspannt aus, sexy und war offensichtlich bereit.

Plötzlich spielten ihre Nerven nicht mehr mit. „Der Kaffee steht auf dem Tisch“, flüsterte sie, während sie sich rückwärts zur Tür bewegte. Mit einem Schritt war er bei ihr, packte sie am Handgelenk und zog sie an sich. „Oh, nein, du bleibst hier.“ Seine Stimme war kühl und entschieden. „Du hast gesagt, ich sollte duschen – ich habe geduscht.“

„Du bist aber schnell wieder nüchtern geworden.“

„Ich war überhaupt nicht betrunken.“

„Ich habe doch die halb geleerte Whiskyflasche gesehen.“

„Ich hatte vielleicht die Absicht, mich zu betrinken. Aber dann dachte ich an meinen Vater und wusste, Alkohol löst nie ein Problem.“

„Du hast nach Whisky gerochen.“

„Als du deinen Mantel ausgezogen hast, habe ich mir vor Schreck den Whisky über mein Hemd gegossen.“

Sie schluckte. Er war also nüchtern gewesen. Irgendwie hatte die Vorstellung, er sei betrunken, sie dazu gebracht, ihn für weniger gefährlich und furchterregend anzusehen. Jetzt verließ sie ihr Mut. Plötzlich fühlte sie sich verunsichert.

„Ich … vielleicht sollte ich jetzt doch gehen …“, stammelte sie. „Mir fällt gerade ein …“

„Wie bitte?“ Sein Mund war gefährlich nah. Sie roch den Duft seiner nackten Haut, als er den Arm um sie schlang und sie an sich drückte. „Was fällt dir gerade ein, Flora?“

Mit einem hilflosen Scherz versuchte sie, die Situation zu retten. „Flora? Oh, du meinst die Frau, die ich in ihrem Häuschen eingesperrt habe? Ich laufe schnell hinüber und lasse sie frei.“

Er lachte. „Zu spät, mein Engel.“ Er beugte sich hinunter. Seine Lippen waren nur Zentimeter von ihrem Mund entfernt. „Du bist Flora, die neue Flora, die Flora, die nackt in meiner Küche steht.“

„Ich trage noch meine Unterwäsche …“

Seine Lippen berührten die ihren – ganz leicht, ungeheuer sexy. „Du schmeckst gut“, murmelte er. „Was auch immer in den nächsten paar Stunden passiert, lass mich nicht aus diesem Traum aufwachen.“

Sie fühlte, dass sich jede Faser ihres Körpers nach ihm sehnte. Aber sie war immer noch nervös und ängstlich.

„Ich habe dir Kaffee gemacht.“

„Ich will keinen Kaffee.“ Sein Mund glitt über ihre Wange zu ihrem Hals, seine Zunge streichelte ihre Haut. „Ich will dich.“

Ihr Puls schlug plötzlich wie rasend. Sie warf den Kopf zurück. „Conner …“

„Du bist doch hergekommen, um mich zu verführen.“ Sie spürte seine Lippen jetzt auf ihrer bloßen Schulter. Sie fühlte, wie seine Hand über ihren nackten Rücken glitt und zitterte. „Ich dachte, du fändest mich nicht attraktiv.“

„Ich fand dich immer begehrenswert. Aber du warst für mich unerreichbar. Da war eine Grenze, die ich nie zu übertreten gewagt habe.“

„Aber jetzt willst du es?“

„Nein, du willst es.“ Er hob den Kopf und sah sie mit seinen eisblauen Augen an. „Es war deine Entscheidung. Du bist freiwillig hergekommen, oder nicht?“

Er gab ihr die Chance, ihre Entscheidung noch zu ändern. Aber das wollte sie nicht. „Das ist richtig.“

„Also …“ Seine Hände glitten an ihr hinab, bis sie auf ihren Hüften lagen. „Du bist hergekommen, um mich zu verführen …“

Sie hielt den Atem an. „Ja.“

Er lächelte. „Dann mach weiter, mein Engel. Ich gehöre ganz dir.“

Wie bitte? Er wartete darauf, was sie machen würde? Einen Moment lang verließ sie der Mut. Aber ein Blick auf seinen nackten Körper genügte, um ihre Unsicherheit zu überwinden. Sie beugte sich vor und presste ihre Lippen auf seine Brust. Ihre Hände strichen über seine Haut, bis sie das Handtuch fühlten, aber er hielt sie zurück. „Stopp, mein Engel. Wenn du in dem Tempo weitermachst, ist der Spaß bald vorbei. Du musst dir Zeit nehmen, viel Zeit.“

Flora schwieg beschämt. Er hatte also sofort gemerkt, dass sie als Verführerin nicht die geringste Übung besaß.

Er nahm sie auf die Arme und trug sie die Treppe hinauf ins Schlafzimmer. Es war schon ziemlich dunkel draußen, aber das Licht genügte noch, um durch das Fenster die weiten Felder und die Ruine der Burg zu sehen.

„Ein wundervoller Ausblick“, murmelte sie.

Er legte sie mitten auf das breite Bett. „Der einzige Anblick, der mich reizt, bist du.“ Er küsste sie lange und intensiv, dann streckte er sich neben ihr aus. Er rollte sich auf den Rücken und sah sie mit glitzernden Augen an.

Sie verstand. Er wollte, dass sie aktiv wurde. Sie streckte die Hand aus und berührte seine Schulter. Sie zitterte leicht, als sie seine harten Muskeln und seine glatte Haut unter ihren Fingern fühlte. Er lag immer noch still neben ihr, sah sie an und wartete.

„Du kannst jederzeit aufhören“, murmelte er, aber seine Stimme klang ganz anders als sonst, nicht kühl und distanziert, sondern sanft und einfühlsam.

„Ich will nicht aufhören. Ich mag dich ansehen und spüren“, sagte sie mit unsicherer Stimme. Sie beugte sich über ihn und küsste ihn. Sie fühlte seine Bartstoppeln an ihrer Wange. Dann fuhr sie mit dem Finger über den Knick in seiner Nase. „Wie hast du sie dir gebrochen? Hast du dich geprügelt?“

„Nein, beim Rugby.“ Er drehte seinen Kopf und küsste ihre Finger. „Ich bin nicht solch ein Raufbold, wie jeder auf Glenmore denkt.“

„Tatsächlich?“ Sie strich mit dem Finger über seine Lippen. Er legte die Hand auf ihren Hinterkopf und zog sie an sich. Ihr Mund war weich und verführerisch, als er sie küsste. Flora fühlte, wie eine Welle der Erregung ihren Körper durchströmte.

Sie streichelte mit der Hand über seine warme Haut, senkte den Kopf, fuhr mit ihren Lippen über seine Brust und rieb ihre Wange an seinem dunklen Haarflaum. Als ihre Hand tiefer glitt und seinen Unterleib berührte, spürte sie, wie seine Muskeln sich in einem unbewussten Reflex spannten.

Sie ließ ihre Finger in seiner sensiblen Zone spielen. Sie benutzte ihren Mund, um seinen Körper Zentimeter für Zentimeter zu erkunden, und drückte schließlich ihre Lippen auf die Stelle, die sie eben noch mit ihrer Hand gestreichelt hatte.

Sie hörte, wie er scharf die Luft einzog. Er vergrub die Finger in ihrem Haar und drückte sie fester an sich. Dann ließ er sie los und legte sich zurück. Sie sah, dass seine Augen geschlossen waren und seine Wangenknochen kantig hervortraten. Als sie heißes Verlangen verspürte, senkte sie den Kopf und umschloss seine Männlichkeit mit ihrem Mund. Er zuckte zusammen und stöhnte auf.

„Flora …“

Sie hob den Kopf. „Entschuldige … ist es dir unangenehm?“

„Unangenehm?“ Seine Stimme klang heiser. „Im Gegenteil …“

„Dann ist es ja gut“, sagte sie und senkte wieder den Kopf. Mit ihrer Zunge und ihren Lippen fuhr sie fort, ihn zu liebkosen, bis er laut aufstöhnte, sie packte und auf den Rücken rollte.

„Du musst damit aufhören. Das halte ich keine Minute länger aus.“ Er atmete schwer. „Gib mir einen Moment Zeit, nur einen Moment …“

„Habe ich was falsch gemacht?“ Sie war von seiner Reaktion überrascht. „Das … das habe ich noch nie vorher getan.“

Er lag halb auf ihr und hatte ein Bein über sie gelegt. „Du steckst voller Überraschungen, weißt du das? Wenn du das vorher noch nicht gemacht hast …“ Er räusperte sich. „Wo hast du das dann gelernt?“

„Aus einem Buch.“

„Aus einem Buch?“ Er lachte laut auf. „Typisch Flora.“ Er beugte sich über sie und küsste sie. Ihr Körper reagierte heftig auf ihn, und das Verlangen nach ihm war fast schmerzlich.

Dabei hatte er sie noch nicht einmal berührt.

Aber sie wollte, dass er es tat. Sie hob ihm ihre Hüften entgegen. Er legte die Hand unter ihren Po und stützte sie. Erst jetzt merkte sie, dass er es irgendwie geschafft hatte, ihren BH und Slip abzustreifen. Fasziniert sah sie zu, wie er den Kopf senkte und die Spitze ihrer Brust mit seinem Mund umschloss.

Sie konnte die Erregung kaum noch ertragen. Als er schließlich den Kopf hob und sie anschaute, glühte ihr Gesicht, und sie zitterte am ganzen Körper. Einen Moment schaute er sie nur an, dann schob er seine Hand zwischen ihre Schenkel. Die Bewegung seiner erfahrenen Finger nahm ihr den Atem.

Seine intime Berührung ließ sie unwillkürlich zusammenzucken. Sofort hielt er inne.

„Conner … bitte … ich kann nicht mehr warten.“

Ja, sie war bereit für ihn und bäumte sich ihm entgegen.

„Sieh mich an, Flora“, sagte er, als er sich endlich über sie schob. Mit weit aufgerissenen Augen nahm sie wahr, wie er seine Hände unter ihre Hüften legte und sie anhob. Ganz langsam und behutsam drang er in sie ein. In dem Moment, als sie ihn in sich fühlte, schnappte sie laut nach Luft.

Er hielt eine Sekunde inne. „Habe ich dir wehgetan?“

„Nein.“

„Sei nicht ungeduldig. Entspanne dich.“ Er verschloss ihre Lippen mit einem Kuss, gleichzeitig begann er, sich langsam in ihr zu bewegen.

Sie passte sich seinem Rhythmus an und schlang die Beine um seine Hüften, um ihn noch tiefer in sich zu fühlen.

„Conner, Conner …“

Er bewegte sich immer noch langsam. „Ist alles okay?“

„Ja“, antwortete sie atemlos. „Du siehst so aus, als ob …“

„Wie sehe ich aus?“

„So … besorgt.“

„Ich versuche, nicht die Kontrolle über mich zu verlieren. Das ist alles andere als einfach.“

„Dann lass es doch. Ich bin nicht aus Zuckerwatte, Conner. Liebe mich so, wie du mich lieben möchtest.“

Seine Augen verschleierten sich. „Ich möchte dir nicht wehtun, Flora.“

„Sei unbesorgt. Ich habe mich noch nie so gut gefühlt“, murmelte sie.

Er lächelte und beugte sich über sie.

Es war jetzt anders als vorher. Er ließ ihr keine Zeit, nachzudenken, er tat Dinge, die sie nie geahnt hatte. Schließlich trieb er sie auf einen Gipfel der Ekstase, der ihren ganzen Körper erschütterte. Sie klammerte sich an ihn, bis sie merkte, dass auch er zum Höhepunkt kam.

Schließlich lag sie atemlos und wie betäubt in seinen Armen. „Ich habe nicht gewusst, dass es so schön sein kann.“

„Du hast gesagt, du bist keine Jungfrau mehr.“

„Technisch gesehen ist das richtig. Aber das kommt darauf an, was man darunter versteht. So etwas habe ich nie zuvor erlebt.“

„Bitte jetzt keine Geschichten über deine verflossenen Liebhaber.“

„Liebhaber? Es gab nur einen.“

„Auch über den möchte ich nichts hören.“ Nachdenklich sah Conner sie an. „Wie ich die alte Flora kenne, war es etwas Ernsthaftes.“

„Es war der Versuch, herauszufinden, was es mit Sex und Liebe auf sich hat. Er war Rechtsanwalt – verlässlich, brav, vorhersehbar.“

„Also das genaue Gegenteil von mir.“ Conner nahm sie fest in den Arm. „Hört sich an, als ob er der perfekte Ehemann geworden wäre. Du hättest bei ihm bleiben sollen.“

„Ich habe ihn nicht geliebt.“

„Oh, bitte, Flora.“ Er klang ungeduldig und leicht genervt.

„Es ist wahr. Ich weiß, dass du nicht an die Liebe glaubst, aber ich sehr wohl. Ich empfand nicht wirklich etwas für ihn. Die Chemie stimmte einfach nicht.“ Sie lachte auf. „Genau das hast du ja von uns beiden behauptet.“

„Ich habe gelogen.“ Conner küsste sie. „Und wenn du nicht so unerfahren gewesen wärest, hättest du gewusst, dass ich lüge. Denn als ich das sagte, zeigte meine körperliche Reaktion genau das Gegenteil.“

Sie schnappte nach Luft. „Du kannst es nicht lassen, andere zu schockieren. Außerdem hast du gesagt, ich sei nicht sexy.“

„Das war auch nicht wahr. Du bist so sexy, dass man die Männer vor dir beschützen müsste.“

Sie legte den Arm über seinen Bauch und ihr Kinn auf seine Brust. „Wirklich?“

„Das fragst du noch?“ Er nahm ihre Hand und schob sie nach unten. „Ist das Beweis genug?“

„Weißt du, was merkwürdig ist? Wenn ich mit dir zusammen bin, fühle ich mich überhaupt nicht schüchtern.“

„Das habe ich bemerkt. Außerdem muss ich hinzufügen, dass dein Verhalten heute Abend die Einwohner von Glenmore zutiefst erschüttert hätte?“

„Das kümmert mich nicht.“

Er schob ihr das verschwitzte Haar aus der Stirn. „Das glaube ich dir sogar. Aber du lebst hier, du musst Rücksicht nehmen.“ Er sprang mit einem Ruck aus dem Bett. „Wo hast du deinen Wagen geparkt?“

„Vor deinem Gartenhaus.“

„Wenn jemand ihn dort stehen sieht, geht morgen das Gerede los.“ Er fasste nach ihren Oberarmen und zog sie hoch. „Du musst sofort gehen.“

„Jetzt schon?“ Verwundert sah sie ihn an. „Ich dachte, ich bliebe heute Nacht bei dir.“

„Ein Dutzend Insulaner fahren morgens an diesem Häuschen vorbei zur Arbeit. Wenn sie um diese Zeit deinen Wagen hier sehen …“

Er löste ihre Arme, die sie um seinen Hals geschlungen hatte, und sammelte ihre Dessous vom Fußboden auf.

„Du musst gehen, Flora.“

Plötzlich fühlte sie sich elend. „Das war es also?“

Er steckte ihre Arme durch die Träger ihres BHs und knöpfte ihn dann ebenso geschickt zu, wie er ihn zuvor aufgemacht hatte. „Nein, das war es nicht.“ Er küsste sie. „Hast du morgen Abend schon was vor?“

„Nein.“

Er lachte sie an. „Dann werden wir morgen zusammen zu Abend essen – das heißt, du kochst, und ich besorge die Zutaten. Um acht hier bei mir, einverstanden?“ Er überlegte einen Moment. „Oder treffen wir uns besser bei dir? Dein Häuschen liegt weit abseits der befahrenen Straßen.“

Als er ihr das Höschen zuerst über das eine, dann das andere Bein streifte und in die Höhe zog, knurrte er unwillig. „Warum ziehe ich dich an, wenn ich dich eigentlich ausziehen möchte?“

„Dann lass es doch“, erwiderte sie atemlos. „Warum machst du dir die Mühe?“

„Weil ich um deinen guten Ruf besorgt bin.“

„Das hört sich aber gar nicht nach dem ‚bösen Jungen‘ an.“

„Du hast mich bekehrt“, sagte er heiser. „Und jetzt raus hier. Dein Mantel liegt unten. Vergiss nicht, ihn gut zuzuknöpfen. Sonst erleidet noch jemand, der zufällig vorbeikommt, einen Herzschlag.“