Tag 31
Ginos Gewicht auf mir weckt mich. Er reibt sich an mir und küsst mein Dekolleté und zwischen meinen Schenkeln stößt er sich gegen mich. Nur seine Stoffhose schützt mich vor seinem Angriff. Dabei weiß ich, dass es mir nicht helfen wird, da er sie schnell ausgezogen hat, wie die vielen Wochen zuvor. Wie jeden Morgen, wenn er nachts bei mir geschlafen hat. Was mittlerweile zu einer Gewohnheit geworden ist.
»Oh, Rose.«
Vicco, genau deswegen verachte ich dich. Du hast meine Liebe sicher nicht verdient.
»Gino, ich bin wund«, versuche ich, mich rauszureden, weil es mit jedem Mal anstrengender wird und ich mich nicht mehr in deinen Armen verstecken möchte. Nur hilft mir das nicht weiter. Es ist für ihn nur ein Grund mehr, seine Shorts herunterzuziehen und sich in mich zustoßen. Diesmal bekomme ich alles mit. Jede Bewegung und jeden quälenden Schmerz, den er meiner Seele damit antut.
Ich lasse es über mich ergehen, wie er mich ruckartig nimmt, ohne Rücksicht auf mich und spontan entscheide ich, mitzuspielen. Stöhnend heuchle ich ihm Lust vor, die ich nie bei ihm finden würde. Es hilft aber, es treibt Gino nur noch mehr an und es ist schnell vorbei.
Schweratmend lässt er sich auf mich ab.
»Das war so gut. Das musst du öfters machen.« – Gott steh mir bei, ich brauche sein Vertrauen.
»Wenn da nicht die Anderen wären.«
Bei meinen Worten sieht er auf und starrt mich schockiert an.
»Wie meinst du das?«
Mit Mühe ziehe ich meinen Mund zu einem Lächeln hinauf, umschließe sein Gesicht mit meinen Händen und hauche ihm einen Kuss auf die Lippen.
»Ich will nur dich, Gino.«
»Wirklich?« – ich wusste doch, dass er etwas für mich empfindet.
»Ja, Gino. Du bist so gütig.« Und ich muss mich gleich bei meinen Lügen übergeben. Was hast du nur aus mir gemacht?
»Ja, das bin ich«, lobt er sich selbst.
»Und diese Männer stören dich nicht, wenn du doch weißt, dass ich nur dir gehöre?«
»Doch, schon, aber …« Ich stoppe seine Worte mit einem weiteren Kuss.
»Ich gehöre nur dir, Gino. Kann es kein uns geben?« Ich setze mein enttäuschtes Gesicht auf, welches ich vorspielen kann und sein Lächeln vertieft sich.
»Doch, Rose. Doch. Ich …« Wieder küsse ich ihn, damit alle seine Zweifel beseitigt werden.
»Ich will nur dich, Gino.«
»Ein Gast, Rose. Nur ein Gast, dann teile ich dich nur noch mit Viktor.« – was? Er würde mich trotzdem noch mit ihm teilen?
»Warum? Warum kann ich nicht deine allein sein?«
»Rose, das ist nicht so einfach. Viktor …« Ein weiter energischer Kuss, der seine Meinung ändern soll und mir die Freiheit schenken muss.
»Du hättest mich für dich allein.«
»Ich sehe, was ich tun kann.« Nun küsste er mich aufdringlich, fordernd und als würde er zur nächsten Runde qualvoller körperlicher Pein einläuten.
Plötzlich klingelt sein Handy, welches von draußen bis hier zu hören ist. Knurrend steht er auf, zieht sich an und geht. Meine kleine Rettung, die sicher nur aufgeschoben ist, mich aber durchatmen lässt.
Schritt für Schritt werde ich mich befreien, Vicco. Ich werde dir und deiner Folter entkommen. Nur ist es nicht leicht, vor dir zu fliehen. Kaum habe ich mich ins Laken gekuschelt, träume ich wieder von dir und unserer gemeinsamen Zeit. Ich will dich nicht länger lieben und mich an dein Lachen erinnern. Ich möchte auch nicht abhängig von deiner Zuneigung sein. Es ist so schwer, erst recht bei dem, was wir erlebt haben. All die schönen Abenteuer. Es ist nicht leicht, das zu vergessen, Vicco.
Im nächsten Moment liege ich wieder im Bett, spüre deine Nähe, ohne die Augen zu öffnen. Dennoch tue ich es, weil ich dich sehen möchte.
Vor mir blicke ich unvermittelt in dein Gesicht. Nur sind deine Iriden so trüb und sichtbare, dunkle Schatten rahmen deine Augen. Du legst deine Hände sanft auf meine Wange und küsst mich. Es fühlt sich so real an. So echt.
Ich springe auf und drücke dich weg.
Ich bin in meinem Kerker und du bist hier. Hier bei mir.
»Vicco.«
Eine Wärme breitet sich in mir aus, erinnert mich daran, wer wir beide sind. Wer ich bin. Wie stark mein Herz nach wie vor für dich schlägt und wie sehr ich dich vermisst habe. Euphorisch, endlich deine Nähe zu spüren, deinen Duft einzuatmen und mich von deiner Liebe behüten zu lassen, springe ich auf, schmeiße mich um deinen Hals und setze mich auf deinen Schoß. Du bist hier. Bei mir. Das kann nicht sein. Es fühlt sich am Körper so real an, wie du mich fest an dich drückst, dass ich kaum Luft bekomme. Mein Verstand kann es einfach nicht glauben, denkt, es sei noch ein Traum.
»Sag mir, dass ich nicht träume.«
»Ich bin hier, Rose.«
Damit kommen meine Tränen und ich weine in deiner Halsbeuge. Ich zittere vor Glück, wieder in deinen Armen zu liegen, als sei eine halbe Ewigkeit vergangen.
Du bist wirklich hier. Es ist echt.
Endlich sind wir wieder eins, ich atme deinen Geruch tief ein und deine gewohnte Wärme flutet mich. Ich liebe dich so sehr, dass es schmerzt.
»Und ich werde nie wieder gehen und dich allein lassen.«
Genau, du hast mich allein gelassen. Ich schluchze und löse mich von dir, als mir die Ereignisse der letzten Tage ins Gedächtnis gerufen werden und mich erneut die Taten fühlen lassen, die ich ertragen musste. Denn du hast mich verkauft. Du hast mich all diesen Erniedrigungen ausgesetzt.
»Rose, es tut so gut, dich zu sehen. Aber wir haben keine Zeit, wir müssen gehen.«
»Gehen?«
Bist du gekommen, um mich endlich zu holen. Nach was? Wie vielen Tagen? Und warum fühlt sich das gerade so unwirklich und falsch an? Nein, es ist wie ein Test. Von Gino? Weil ich ihm gesagt habe, dass ich ihn will? Vicco, ich traue dir nicht. Ich traue der ganzen Sache nicht.
»Warum, Vicco?«
»Ich verstehe nicht, Rose.«
Ich stehe da, unfähig, die Situation einzuschätzen. Ich weiß nicht, was ich glauben oder denken soll, habe dich so sehr vermisst, Vicco, aber du hast mich gequält.
»Kann ich dir später alles erklären? Uns bleibt nicht viel Zeit.«
»Was willst du mir erklären?« Gleichzeitig wird mir klar, dass du mich an einen Ort bringst, der vielleicht noch schlimmer ist als dieser hier. Kommt jetzt die nächste Stufe deiner Bestrafung? »Wo bringst du mich hin?«
»Was? Nach Hause, Rose. Komm, gehen wir.« Du streckst deine Hand aus. Spinne ich, oder tust du gerade so, als wäre nichts gewesen? Spielst du wieder mit mir? Ja. Wie an dem Tag, als du mich hergebracht hast.
»Nach Hause, ja? Wieso jetzt? Wieso bin ich überhaupt hier?«
»Rose, bitte. Ich erkläre dir alles. Nur, lass uns gehen.«
»Nein.« Du drängst mich und hier stimmt etwas nicht.
»Wie, nein? Rose, ich bin es.« Genau, du bist es.
»Beantworte mir eine Frage, Vicco.«
»Ich beantworte dir alle, aber wir haben wirklich keine Zeit.«
Warum bist du nur so nervös und siehst über die Schulter zurück auf die Tür? Du hast wieder etwas geplant. Wieder willst du mich weiter in die Tiefe reißen. Fast würde ich auch das zulassen, nur muss ich es zuvor wissen.
»Eine, Vicco.« Ich halte den Zeigefinger hoch. »Nur eine einzige Frage.«
»Können wir dann gehen?«
»Wohin du willst.«
Du nickst und ich sammle mich für die eine Frage, die mir zeigen soll, was ich dir eigentlich bedeutet habe.
»Wenn ich deine Drogen nicht geklaut und nicht in den Main geworfen hätte, wäre ich dann hier?«
»Scheiße, Rose.« Du streichst dir durchs Gesicht. »Das ist nicht so einfach. Lass es mich anders formulieren. Wenn ich dir meine Geschäftsräume nicht gezeigt hätte, wärst du vielleicht nicht hier. Und wie siehst du überhaupt aus? Was hast du da an?« Du lässt den Blick offensichtlich über mich gleiten und ich bemerke deinen Themawechsel.
»Das ist nicht die Frage.«
»Das ist nicht so einfach.«
»Doch ist es, Vicco. Es ist ganz einfach. Ja oder nein?«
»Bitte lass uns gehen, Rose.«
»Sag es!«, brülle ich nun und du schüttelst leicht den Kopf.
»Nein, du wärst nicht hier.«
»Merkst du, was du da sagst? Was alles passiert ist, nur weil dir deine Drogen wichtiger sind? Bedeute ich dir gar nichts?« Ich schreie und weine zugleich. Es ist zum Haare raufen, du bist zum Haare rausreißen, Vicco.
»Rose …«
»Nein!« Ich trete von dir zurück. »Weißt du, wie ich gelitten habe? Hast du eine Ahnung, was ich durchlebt habe? Interessiert dich das überhaupt?«
»Du bist sauer, ich …«
»Sauer? SAUER? Dafür gibt es keine Beschreibung, die das würdigt, was ich empfinde, Vicco.«
»Ich verstehe dich ja, aber …«
»Kein aber, Vicco. Das alles. Gino, der Kerl, der Zahnarzt, der …« Ich bekomme meine Sätze vor Aufregung und brennender Wut kaum zusammen, sie sprudeln einfach aus mir heraus. »Die Schnecken, Vicco. SCHNECKEN! Wirklich?« Ich stampfe wie wildgeworden durch den Raum.
»Beruhig dich, ich verstehe kein Wort. Was meinst du …«
»Die vielen Schmerzen, DIE SCHNECKEN!«
»Was …«
»Hörst du nicht? Verstehst du nicht, was du mir angetan hast? Und jetzt soll ich mit dir mitkommen?« – wohingegen er so viel fürsorglicher war als du. Ich verharre und sehe dich an. Du tust so, als hättest du keine Ahnung, aber ich weiß es besser, Vicco. Ich glaube deiner Unwissenheit nicht. ›Vic hat die besten‹. Ich weiß jetzt, was für ein perfides Spiel du mit mir spielst.
»Und das mit Nilas.« Ich schüttle den Kopf.
»Nilas? Er war hier?« Schnell bist du bei mir, schubst mich aufs Bett und setzt dich auf mich. »Beruhige dich, ich verstehe kein Wort.«
Ich stiere dich nur an und lerne gerade, dich zu hassen, Vicco. Jetzt, wo du da bist, verletzt du mich nur mit deiner bloßen Anwesenheit. Ich wünschte, er wäre hier, um mich von dir zu befreien.
»War Nilas hier?«, knurrst du wütend und ich erkenne in deinen eisblauen Augen, dass du wirklich über dieses kleine Detail meiner Gefangenschaft keine Ahnung hast.
»Ja, war er«, brumme ich zurück und sehe, wie es in dir tobt und wie du nachdenkst, und ich ergötze mich an deiner Unsicherheit.
»War er hier in diesem Raum? Bei dir?«, brüllst du mir ins Gesicht und ich erahne deinen Schmerz.
Du hast keine Ahnung, wie gut es sich anfühlt, dich so zu sehen.
»Ja«, sage ich ruhiger und innerlich bin ich gehässig, Vicco. Nilas ist ein Arsch, für das, was er mir angetan hat, aber du bist um einiges schlimmer als er.
»Hat er dich angerührt?« Du bist stinksauer und ich will weinen, weil er mich angefasst hat und das, obwohl ich es nicht wollte. Nur regt mich deine Wut an, mich zu rächen. Also hebe ich das Kinn an und lächle.
»Hör auf damit, Rose!«, brüllst du, schüttelst mich. Ich will das eigentlich nicht, ich kann die nächsten Worte aber nicht mehr aufhalten, als sie meinen Mund verlassen.
»Nicht nur das, Vicco.«
»FUCK!« Du schreist, holst aus und schlägst genau neben meinen Kopf mit der Faust auf die Matratze. Stocksteif vergeht mir die Rachelust, als du brüllend aufspringst und durchs Zimmer wütest.
»Er hat dich gefickt?«
Es verschlägt mir sogar die Sprache und ich habe Angst, zu atmen. Da drehst du dich zu mir um.
»Hat es Spaß gemacht, ja?«
Was stimmt nicht mit dir, Vicco? Du hast mich hergebracht, mich dem ganzen Missbrauch ausgeliefert und jetzt regst du dich nur über Nilas auf. Nur wegen ihm?
»Hat es die alten Zeiten erweckt? Ist es das, Rose?«
Was ist dein Problem? Dass man mich regelrecht gequält hat, ist dir egal, aber Nilas sollte mich nicht vergewaltigen? Da ziehst du die Grenze? Was hältst du von gar keinem Missbrauch? Nein, das ist dir nicht in den Sinn gekommen. Schweigend und wütend starre ich dich an.
»Ist ja klar, dass du dich ihm an den Hals wirfst. Er hat ja keine schlimmen Geschäfte am Laufen, die deine kleine, erfundene, heile Welt zerstören.«
Heile Welt, ist das dein Ernst? Doch sagen kann ich dir das nicht, ich traue mich nicht.
»Was denn, Rose? Hat es dir jetzt die Sprache verschlagen?« Ich kenne dieses Gesicht, Vicco. So siehst du diejenigen an, die du gleich zusammenschlägst. Nur ist dieser Blick diesmal auf mich gerichtet. Wie soll ich dir denn so stark gegenüberstehen, ohne dir zu zeigen, wie sehr du mich zerstört hast?
»Sag es, Rose! Sag, dass es dir Spaß gemacht hat und wie sehr du bereust, ihn für so Einen wie mich verlassen zu haben!«
Nein. Und ja. Ich bereue nicht unsere Zeit, Vicco. Verstehst du das nicht? Ich bereue, was ich getan habe und ja, vielleicht habe ich oft bereut, dich zu lieben, für das, was mit mir geschehen ist. Aber ich liebe dich nach wie vor. Ich darf es dir nur nicht mehr zeigen, weil du mich auseinandernehmen wirst. Dir wird noch so viel mehr einfallen, um mich zu quälen. Ja, Vicco. Ich bereue vieles. Aber in erster Linie sogar, dass ich dich beklaut habe. Dann wäre das alles nicht passiert.
Ich seufze und du wartest auf eine Antwort. Die Stille ist zum Zerreißen angespannt, genauso wie die Stimmung zwischen uns. So standen wir uns noch nie gegenüber. Aber nie zuvor hast du mich wie Abschaum behandelt. Immer nur wie deine Prinzessin.
»Weißt du, Vicco«, beginne ich langsam und weiche deinem wildgewordenen Blick aus. »Ich bereue …«
»FUCK!«, unterbrichst mich sogleich, dass ich aufschaue, und du reißt die Tür auf.
»Celine!«
Was hast du vor?
»Ach ja? Du bereust es?«, brüllst du und ich öffne den Mund, um dir meine Worte zu erklären, doch dann betritt eine Frau in Dessous den Raum.
»Hast du mich gerufen?«
»Zieh dich aus!«, befielst du ihr und mir klappt der Mund ganz auf. Was … Was hast du vor?
»Weißt du was, Rose, ich scheiß darauf. Ich scheiß auf dich!« Du zerrst an deinem Gürtel, öffnest die Hose und ich traue meinen Augen kaum, als du die nun nackte Frau mit der Brust voran auf die Matratze drückst und dein noch nicht mal ganz erregtes Glied an ihr reibst.
»Ich bin die verschissenen letzten Tage durchgedreht wegen dir! Habe kaum geschlafen!«, brüllst du und rammst dich in sie hinein. Ich will wegsehen, Vicco. Ich kann nicht. So sehr ich den Anblick auch nicht ertragen kann, ich kann nicht glauben, was du da tust.
Tränen rinnen mir brennend die Wangen hinunter.
»Tu das nicht«, flüstere ich, aber du bist nicht mehr aufzuhalten.
»Was, Rose? Du lässt dich hier genüsslich von Nilas ficken, während ich durchgedreht bin, weil ich dich vermisst habe?«
Was? Warum hast du mich dann nicht viel früher geholt und mir das alles erspart? Genau das will ich hinausschreien, kann ich aber nicht, weil das Stöhnen dieser Frau gerade mein Herz herausreißt.
»Scheiße, Rose. Ich bereue alles mit dir, ich hätte lieber die Stuten ficken sollen, als mich mit dir abzugeben.« Immer weiter brüllst du diese vernichtenden Worte und bewegst dich in ihr, dass meine Beine weich werden, ich einknicke und zu Boden stürze. Ich sitze da und du schläfst mit dieser Frau. Vor meinen Augen.
Das übertrifft wirklich alles. Dabei sollte es mir nichts mehr ausmachen. Nicht, nach allem, was du mir angetan hast.
Weinend und schluchzend schaue nach unten, kann den Anblick nicht mehr ertragen, Vicco. Meine Kehle schnürt sich zu und ich bekomme keine Luft mehr.
Und mein Herz, Vicco. Es tut so weh. Jetzt bist du hier, der, zu dem ich mich immer geflüchtet habe, wenn die Wirklichkeit zu schlimm wurde. Doch in diesem Moment bist genau du die furchtbare Realität und ich habe keinen Zufluchtsort mehr. Es ist nicht nur, dass du mit dieser Frau schläfst, es sind noch deine Worte, Vicco. Deine Worte und dein Handeln brechen mich entzwei.
»Sieh zu, Rose.«
Bei deiner Stimme schaue ich auf und der nächste Hieb trifft mich.
»Siehst du? Ich scheiß auf dich. Du bist nur eine billige Schlampe. Ein anstrengender Zeitvertreib, nichts weiter.«
Das war es, Vicco, du hast es tatsächlich geschafft, mich weiter zu erniedrigen und mir Schmerzen zuzufügen. Ich wusste es. Du hasst mich.
Ich stütze den Kopf in die Hände und versuche, die Stimmen und das Stöhnen zu verdrängen. Aber es geht nicht. Nein, du musst ihr auch noch so viele heiße Dinge sagen, während du sie nimmst und mich immer weiter fertigmachst. Ich sterbe und du geilst dich daran auf. Leider sterbe ich nicht schnell genug, Vicco.
Laut stöhnend kommst du zu deinem Höhepunkt, weidest mich komplett aus und bevor du mich zerstört zurücklässt, sagst du noch:
»Fick deinen Nilas und komm nicht bei mir an, wenn dir auffällt, was für ein Pisser er ist. Er ist im Gegensatz zu mir nicht kriminell, Rose.«
Du hättest mich schlagen sollen, dann hätte ich nicht solche Schmerzen ertragen müssen wie jetzt. Weißt du, dass ich hier sitze und nicht mehr atmen möchte, weil es so wehtut? Und wenn schon, Vicco, es ist dir egal. Ich bin dir egal. Und es war dumm von mir, auch nur für einen Moment zu glauben, dass du das alles nicht so wolltest, wie es mir passiert ist. Dein einziges Spiel hatte den Namen ›zerstöre Rose‹.
Du hast es gewonnen.