Gartenkultur AG

Unter alten Flaumeichen

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Ca. 40 Jahre alte Flaumeichen spenden dem exponierten Garten Schatten.

Die großen, etwa 40 Jahre alten Flaumeichen (Quercus pubescens) bilden einen augenfälligen Kontrast zu der geradlinigen Architektur. Mit ihrem knorrigen Wuchs und der furchigen Struktur ihrer Stämme sind sie ein lohnender Blickfang. Die Art ist anspruchslos und von hohem ökologischem Wert – im Jura, Tessin und Wallis gibt es noch einige natürliche Bestände. Mit ihrer ansehnlichen Größe sorgen sie auf dem ausgestellten Grundstück bereits jetzt für Schatten, damit man sich auf den Sitzplätzen und am Pool auch an heißen Tagen wohlfühlen kann.

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Stufengarten mit Räumen und Nischen auf verschiedenen Ebenen, der einen freien Blick in die Landschaft garantiert.

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Der Pool ist perfekt positioniert und lässt dank Spiegelung den Garten größer erscheinen.

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Feuerplatz mit Außenküche: Jeder Raum bietet Geborgenheit und funktioniert für sich.

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Kreative Idee: Eine Bar aus der firmeneigenen Zimmerei ersetzt das Geländer als Absturzsicherung.

Zu dieser urwüchsigen Baumart passen die mit dunklen Erosionsfurchen durchzogenen Kalkfelsen. Sie stammen von einem Felsabbruch oberhalb Kanderstegs und gingen mit einem Erdrutsch ins Tal ab. „Wir suchten die Kalkfelsen mit den auffälligen Furchen einzeln zwischen den riesigen Gesteinsbrocken für diesen Garten heraus“, berichtet Gartenplaner Ben Uhlmann. Hier erfüllen sie gleich mehrere wichtige Funktionen: Sie verbinden die einzelnen geradlinigen Gartenräume, dienen der Absicherung und sind nicht zuletzt Blickfang dieser stimmungsvollen Gestaltung. Eingebettet zwischen Gehölzen und den abwechslungsreichen Stauden- und Gräserpflanzungen aus u. a. Fingerhut (Digitalis purpurea 'Alba'), Braunroter Wolfsmilch (Euphorbia polychroma 'Purpurea'), Zierlauch (Allium 'Globemaster'), Reitgras (Calamagrostis x acutiflora) und Lampenputzergras (Pennisetum alopecuroides 'Hameln') ergibt sich ein reizvoller Übergang zwischen Belebtem und Unbelebtem.

Vor der Umgestaltung gab es einen Hanggarten mit Rasenfläche auf zwei Ebenen, gestützt von einer Betonmauer und abgesichert mit einem Geländer, das einem die Sicht auf die Landschaft nahm. Daraus gestaltete Ben Uhlmann einen Stufengarten mit Räumen und Nischen auf verschiedenen Höhen, die Platz zum Feiern, Baden und Kochen bieten oder um in Ruhe ein gutes Buch zu lesen, so wie es sich die Auftraggeber wünschten. Durch die räumliche Gliederung, die sich an der Hausarchitektur orientiert, wirkt der Garten nun ungleich größer. „Die Betonstützmauer verläuft schräg zum Haus, was dazu führte, dass sich der alte Garten nicht an der geradlinigen Architektur, sondern an der schwierigen Grundstücksform mit spitzem Winkel orientierte. Dadurch wurden Garten und Haus nicht als Einheit wahrgenommen. Durch die klaren Linien der Gartenräume, die wir von der Architektur übernahmen, tritt die schräge Mauer in den Hintergrund“, erläutert der Schweizer Gartenplaner.

Dafür wurde die Stützmauer aufgeschnitten, sodass eine neue Ebene entstand. Die Treppe hinab in den unteren Garten kam an den Rand, damit der Abgang nicht mehr mitten durch den Garten verläuft. So war Platz für den gekonnt platzierten Pool, der mit seiner spiegelnden Wasserfläche dem Garten Großzügigkeit verleiht. Ein umlaufendes Holzdeck am Haus bietet reichlich Sitzgelegenheit und Ablagefläche. Weitere Aufenthaltsmöglichkeiten halten z. B. der Feuerplatz mit Gartenküche bereit. Jeder dieser Räume bietet Geborgenheit und funktioniert dank Höhenabstufung für sich. Auch für das störende Geländer fand das Team um Planer Ben Uhlmann eine kreative Lösung. Es wurde durch große Stahltröge ersetzt, welche die Aussicht nicht behindern: „Wir halbierten so die Absturzhöhe und konnten eine Bepflanzung integrieren, damit nichts mehr an eine abweisende Burgmauer erinnert.“ Eine Bar aus der firmeneigenen Zimmerei ersetzt an anderer Stelle das Geländer als Absturzsicherung, die auf Garten und Architektur abgestimmt ist. Von dort kann der Blick nun ungetrübt in die Weite der Landschaft mit den Berner Alpen am Horizont schweifen.

LAGE DES GARTENS

Kanton Bern, Schweiz

GRÖSSE DES GARTENS

440 m2

PLANUNGSBÜRO

Gartenkultur AG

AUSFÜHRUNG

Gartenkultur AG

FOTOGRAFIE

Sam Bosshard Fotografie

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„Schwimmen und kochen unter alten Eichen und dabei den Blick in die Weite der Landschaft genießen – das ist Entspannung pur.“

TEAM GARTENKULTUR (V.L.N.R.): BEN UHLMANN, TOBIAS BRÄKER, RAPHAEL BRÄKER UND BENJAMIN BOSSHARD

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PLAN

1Wohnhaus

2Terrasse

3Poolebene

4Flaumeiche

5Bar mit Hockern

6Feuerplatz mit Gartenküche