Kapitel 11

Zara gähnte, hob ihr Weinglas an die Lippen und trank den letzten Schluck. Die Uhr an ihrer Wohnzimmerwand sagte ihr, dass es bereits halb zwei war.

Mit gespitzten Ohren und offenem Fenster hatte sie um Mitternacht ganz leise die Geräusche einer Party gehört, aber die hätten von überall aus der Nachbarschaft kommen können, nicht unbedingt aus Daisys Haus.

War Emmett noch dort?

Hatte er jemanden zum Küssen gefunden?

Vermutlich.

Sie wusste, dass es keinen Sinn hatte, schlafen zu gehen, und zappte deswegen von einem Sender zum nächsten, sah sich eine bescheuerte Teenie-Komödie an und schaltete in den Werbepausen immer wieder zurück zum Times Square.

Vielleicht würde ihr Sohn dieses Jahr anfangen, länger zu schlafen. Sie konnte es nur hoffen. Schon seit er ein Baby war, wachte Nolan morgens mit der Sonne auf, kam dann mit einem breiten Grinsen und leuchtenden Augen in ihr Zimmer gehüpft und wollte wissen, wann sie den Tag beginnen konnten.

Selbst wenn er spät schlafen ging, war ihr Sohn ein Frühaufsteher.

Sie wünschte sich eigentlich nicht, dass seine Kindheit schnell vorüber ging, aber in mancherlei Hinsicht konnte sie es kaum erwarten, dass er ein Teenager war, der den ganzen Tag schlief.

Und aß.

O Gott, ihr Einkaufsbudget würde durch die Decke gehen. Vielleicht sollte sie darüber nachdenken, eine zweite Filiale zu eröffnen?

Sie gähnte wieder und versuchte den Gedanken zu verdrängen, dass sie in spätestens sechs Stunden wieder wach sein und Pancakes machen würde. Schließlich erhob sie sich aus ihrem Sessel.

»Alexa, mach den Fernseher aus.«

Sie hielt inne, wartete kurz und schnaubte dann.

Sie hatte keine Alexa. Sie war Alexa.

»Fernseher ausschalten«, sagte sie in ihrer besten Roboterstimme, drückte den Aus-Knopf auf der Fernbedienung und trug ihr Weinglas in die Küche.

Vielleicht sollte sie sich eine Alexa besorgen. Das wäre fast, als hätte sie einen Partner, der im Haushalt half, ihr aber nicht das Gefühl gab, unzureichend oder unwillkommen zu sein. Sie könnte Alexa so programmieren, dass sie sie begrüßte, wenn sie nach Hause kam, sie nach ihrem Tag fragte, ihr Essen bestellte, wenn Zara keine Lust hatte zu kochen.

Abgesehen von Liebe und Intimität und einer anständigen Fußmassage während der Hochzeitssaison schien Alexa eigentlich alles zu bieten.

Gab es auch eine männliche Variante von Alexa? Alex? Könnte sie ihn so programmieren, dass er ihr schmutzige Dinge sagte, während sie sich mit ihrem Vibrator vergnügte? Wäre das seltsam?

Während sie die Idee eines Roboter-Partners weiterspann, spülte sie ihr Weinglas ab – darauf bedacht, die verletzte Hand trocken zu halten – und stellte es aufs Abtropfgitter.

Sie nahm die Ohrringe und den Ring ihrer Großmutter und die Kette ihrer Mutter ab, und vergewisserte sich, dass sie die Tür abgesperrt hatte. Normalerweise tat sie das nie, aber irgendetwas brachte sie heute dazu, durch den Türspion zu sehen.

Ihr blieb vor Schreck beinahe das Herz stehen, als sie einen Mann auf ihrem Fußabstreifer stehen sah.

Sie fuhr zurück, wirbelte herum und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Tür. Ihr Herz hämmerte wild in ihrer Brust, und sie drückte sich einen Finger an den Hals, um ihren Puls zu spüren.

»Tief durchatmen. Ganz tief durchatmen«, flüsterte sie.

Wo war ihr Handy? Sollte sie die Polizei rufen?

Wo war ihr Baseballschläger? Vermutlich in der Garage. Sie hatte keine Zeit, dorthin zu rennen und ihn zu holen. Was konnte sie sonst noch als Waffe zur Einschüchterung benutzen?

Mit ihrem Blick suchte sie den schmalen Flur ab und blieb schließlich an Nolans Kinderregenschirm mit Froschmuster hängen, der neben dem Schuhregal stand. Der musste reichen. Sie griff hastig danach und drückte ihn an ihre Brust, als es kaum hörbar hinter ihr an der Tür klopfte.

»Zara?«, fragte eine leise männliche Stimme. »Bist du noch wach? Ich bin’s, Emmett.«

Emmett!

Sie drehte sich wieder um und sah durch den Türspion. Er war ein paar Schritte zurückgegangen, sodass sie ihn jetzt ganz sehen konnte. Seine Wangen waren gerötet, seine Augen schimmerten feucht, und vereinzelte Schneeflocken lagen auf den Schultern seines Mantels und auf seinen Haaren.

War er etwa hierher gelaufen?

Sollte sie so tun, als sei sie schon im Bett? Einfach nicht reagieren, bis er wieder verschwand?

Sie warf einen weiteren Blick durch den Spion.

»Ich habe Nolans Giraffe dabei«, sagte er und hielt das Stofftier hoch. »Jojo war ganz bestürzt, als sie bemerkt hat, dass er Ziggy vergessen hat.«

Absichtlich vergessen hat.

»Wieso bist du wirklich hier, Emmett?«, fragte sie durch die geschlossene Tür, beobachtete ihn weiterhin.

Er hob den Kopf und blickte sie so direkt an, als könne er sie durch den Türspion sehen. Seine Lippen zuckten, als versuche er zu lächeln. »Um Nolan seine Giraffe zu bringen. Ich dachte, wenn er auch nur ansatzweise so ist wie Jojo, kann er sonst vielleicht nicht einschlafen.«

Oh.

Ihr Lächeln verblasste. Sie trat von der Tür zurück und stellte den Regenschirm wieder neben das Schuhregal.

»Aber ich bin auch hier, um dich zu sehen. Um mit dir zu reden.«

Oh!

Sie drängte sich wieder mit der Brust gegen die Tür und kniff ein Auge zu, um ihn durch den Spion besser sehen zu können.

Er schluckte sichtbar, schob die Hände in seine Manteltaschen und fröstelte.

Hinter ihm ließ der Wind Schneeflocken wirbeln. Es hatte wieder angefangen zu schneien, als Zara und Nolan nach Hause gekommen waren. Sie war sich eigentlich sicher gewesen, dass kein Schnee vorhergesagt war, aber andererseits lagen diese Meteorologen auch nur in fünfzig Prozent der Fälle richtig. Manche sogar noch seltener.

Ihr Ex-Mann war Meteorologe.

Sie hatte keine sehr hohe Meinung von Meteorologen.

Sie vertraute ihnen nicht.

Und zwar aus gutem Grund.

»Zara?«

Sie blinzelte, legte die Hände an die Tür und sah durch den Spion wieder zu Emmett hinaus.

»Bist du noch da?«

Mit einem tiefen Ausatmen trat sie von der Tür zurück und griff nach der Klinke. Nach kurzem Zögern entriegelte sie die Tür und zog sie auf.

»Ich bin noch hier«, flüsterte sie, als sie dem Mann gegenüberstand, den sie nicht mal einen Tag kannte und dem sie schon erlaubt hatte, ein kleines Stück ihres Herzens zu stehlen und es zu zertrümmern.

Sie musste wirklich aufhören, ihr Herz so auf der Zunge zu tragen. Sie war vierundvierzig Jahre alt. Sie hatte genug von bescheuerten Männern und deren Bullshit.

Sie trat zurück und ließ ihn in den Flur, fröstelte, als ein eisiger Windstoß ihm hereinfolgte.

Sie ging um ihn herum, darauf bedacht, ihm nicht zu nahe zu kommen, und schloss die Tür hinter ihm. Dann – bevor er irgendetwas versuchen konnte – drehte sie sich um und ging in die Küche, griff sich ihren breiten handgemachten Schal von einem der Stühle und schlang ihn sich um die Schultern.

Sie hatte nicht erwartet, dass er ihr folgte, aber als sie den Kopf hob, war er da, stand direkt vor ihr, so nah, dass sie einen halben Schritt zurücktreten musste.

Er roch unglaublich, nach Rye Whiskey und Schnee. Diese Kombination war so berauschend, dass sie leicht schwankte – oder lag es vielleicht an der fast vollen Flasche Wein, die sie eben geleert hatte? Woran auch immer es lag, sie musste jedenfalls nach der Stuhllehne greifen, um ihr Gleichgewicht zu halten.

Sein Adamsapfel bewegte sich, als er hart schluckte, dann hob er den Arm und hielt ihr Ziggy entgegen. Sein Blick folgte seiner Hand, bis ihre Blicke sich schließlich trafen. Unbehagen schimmerte in seinen Augen, und seine ohnehin schon leuchtend rosa Wangen färbten sich noch eine Spur dunkler. »Ich bin gekommen, um mich für mein Verhalten vorhin zu entschuldigen«, sagte er und räusperte sich. »Ich habe mich wie ein Arschloch benommen, und das tut mir wirklich leid.«

Sie nahm Ziggy entgegen und wickelte ihren Schal anschließend noch fester um sich. »Ja, das hast du«, sagte sie so neutral wie möglich. »Erst machst du mir Komplimente für meinen Sohn, und im nächsten Moment gibst du mir den Todesblick, nur weil ich mit deiner Tochter rede. Für mich sieht das so aus, als hättest du Ersteres nur getan, um mich ins Bett zu kriegen. Lob einfach ihre Fähigkeiten als Mutter, dann lässt sie dich dein treues Hosentaschenkondom benutzen.«

Jetzt konnte sie die Wut in ihrer Stimme nicht mehr verbergen. Sie musste sich wieder beruhigen, ihre Stimme um ein paar Oktaven und Dezibel senken. Das Letzte, was sie wollte, war, Nolan aufzuwecken. Der arme Junge würde wahrscheinlich denken, dass sein Plan, Ziggy absichtlich zu vergessen, funktioniert hatte, und dass Emmett gekommen war, um sie zum Frühstück abzuholen.

Ha!

Keine Chance.

Emmett öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch sie ließ ihn nicht zu Wort kommen. Sie war noch längst nicht fertig. Wenn er hierhergekommen war, um zu reden, dann musste er erst mal zuhören. Sie würde ihm jetzt all das sagen, was sie ihm vorhin nicht sagen konnte, weil ihre Kinder dabei gewesen waren. »Was dachtest du denn, was ich tun würde, Emmett? Was für eine Gefahr stelle ich denn für Josie dar? Dachtest du, ich würde deiner Tochter erzählen, dass wir gerade Sex im Weinkeller hatten, und sie dann fragen, ob ich ihre neue Mommy sein darf?«

Seine Augen wurden groß, und ihm fiel wortwörtlich die Kinnlade herunter.

Zara trat ein paar Schritte zurück und lehnte sich gegen den Ofen, verschränkte die Arme vor der Brust und überkreuzte die Knöchel. Sie musste ihn glauben lassen, dass sie schon über ihn hinweg war, dass er sie nicht verletzt hatte. Dass sein Verhalten sie unberührt ließ, sie vielleicht nur etwas verärgert hatte.

»Ich habe keine Zeit für diesen Mist«, sagte sie schließlich, nachdem sie gerade lang genug geschwiegen hatte, um ihn unruhig werden zu lassen. Sie genoss es, ihn so zu sehen. Genau so hatte sie sich gefühlt, als er sie behandelt hatte wie ein altes Kaugummi an seiner Schuhsohle.

Er nickte. »Ich weiß. Und es tut mir leid. Ich habe dir das alles nicht gesagt, damit du mit mir schläfst. So etwas würde ich nie tun. Ich habe jedes Wort ernst gemeint, das schwöre ich.«

Sie schnaubte und schüttelte den Kopf, die Arme noch immer verschränkt. »Du musst dich schon etwas mehr anstrengen, ein Sorry reicht da nicht. Du hast all diese Regeln, wie jemand deine Tochter kennenlernen darf, aber das Leben hält sich selten an Regeln. Manchmal läuft es eben nicht so wie geplant.« Sie warf die Hände in die Luft. »Ich meine, glaubst du etwa, als ich zwanzig war, habe ich geplant, einen Mann zu heiraten, der keine Kinder mit mir haben will, mich scheiden zu lassen und dann ein Kind mit meinem schwulen besten Freund zu bekommen? Nein. Aber so ist es jetzt eben. Wir nehmen das, was wir bekommen haben, und machen das Beste daraus.«

»Ich bin gerade dabei zu lernen, dass ich flexibler sein muss. Dass ich dem Schicksal vertrauen muss und nicht alles kontrollieren kann. Manchmal muss man seine Regeln überdenken, überarbeiten oder sogar brechen.«

Na also, das klang doch schon besser.

Er schob die Hände wieder in seine Manteltaschen und wippte auf den Fersen zurück. »Ich habe Jojo als Ausrede benutzt. Ich habe behauptet, dass ich sie vor Verwirrung und Herzschmerz beschützen will, aber die Wahrheit ist, dass ich auch mich selbst beschütze.«

Tja, das hätte sie ihm auch sagen können. Doch anstatt die Besserwisser-Karte zu spielen, lächelte sie nur grimmig und nickte. »Ja, du hast gesagt, dass du ein gebranntes Kind bist. Ich verstehe, dass du misstrauisch und vorsichtig bist.«

Er schnaubte. »Das ist die Untertreibung des Jahrhunderts. Meine Ex hat mich völlig unvorbereitet erwischt. Ich hatte keine Ahnung, dass irgendwas in unserer Beziehung nicht stimmte. Wir hatten gerade erst einen tollen Familienurlaub in San Diego verbracht. Ich dachte, alles sei perfekt. Und dann knallt sie mir die Scheidungspapiere auf den Tisch. Hat gesagt, sie könne es nicht mehr ertragen, mit mir zusammenzuleben, dass ich ein Kontrollfreak bin, immer nur arbeite und dass sie mich nicht mehr liebt.«

O Gott.

Selbst wenn diese Vorwürfe begründet sein sollten – jemandem so etwas zu sagen war wirklich hart. Auch wenn Emmett sie verletzt hatte, so etwas würde Zara niemals zu ihm sagen, oder zu irgendwem.

»Das hat mich total fertiggemacht. Ich habe Tiff geliebt. Habe unser Leben geliebt. Unsere Familie. Ich habe es nicht kommen sehen.« Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare und wandte den Blick ab. »Ich meine, wieso ist sie nicht früher zu mir gekommen, hat mir gesagt, was sie stört? Wieso hat sie keine Paartherapie vorgeschlagen? Ich kann mich ändern. Ich kann lernen und mich weiterentwickeln. Wenn ich jemanden liebe, werde ich für diejenige gern zu einem besseren Menschen.« Tränen traten in seine Augen. »Sie hatte eine ›emotionale Affäre‹ – wie mein Therapeut es genannt hat – mit einem Mann aus der Klinik, in der sie damals gearbeitet hat. Tiff hat gesagt, dass nie etwas zwischen ihnen passiert ist, dass sie aber beide ihre Ehepartner verlassen wollten. Er hat seine Frau zur gleichen Zeit verlassen wie Tiff mich. Sie waren eine Weile zusammen, dann ist er zu seiner Frau zurückgegangen.«

Sie trat auf ihn zu und zog sanft an seinem Arm, um ihn dazu zu bringen, die Hände aus den Taschen zu nehmen. Sie ahnte, dass er jetzt eine körperliche Verbindung brauchte, um nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren. Und sie brauchte das auch. Also hielt sie seine Hand in ihrer. »Das ist schrecklich, und es tut mir wirklich leid. Hat sie jemals versucht, dich zurückzugewinnen?«

Er schüttelte den Kopf. »Nein. Ein Teil von mir hat damit gerechnet, dass sie zurückkommt, und derselbe Teil hat auch in Erwägung gezogen, sie zurückzunehmen … ein kleiner Teil. Ich weiß, ich war nicht der beste Ehemann der Welt. Bevor ich Belegarzt geworden bin, habe ich extrem viel gearbeitet. Aber ich war mir auch sicher, dass ich nicht der schlechteste Ehemann war. Ich war superromantisch, aufmerksam, habe ihr Komplimente gemacht und war bereit, mich zu ändern, zu lernen und mich zu bessern. Aber als sie nicht wieder angekrochen kam, bin ich für eine Weile in einem ziemlich dunklen Loch versunken.«

»Verständlich. Als ich herausgefunden habe, dass mein Ex-Mann ein Kind mit dieser Kellnerin bekommt, war ich am Boden zerstört. Mit mir wollte er keine Kinder, aber mit ihr schon? Ich dachte, dass es an mir lag. Dass er etwas in mir gesehen hat, was ich selbst nicht sehen konnte, dass er erkannt hat, dass ich keine gute Mutter bin.« Sie biss sich auf die Unterlippe und sah zur Seite, kämpfte gegen die aufsteigenden Tränen an. Sie war auch in einem tiefen Loch versunken, nachdem sie herausgefunden hatte, dass Marcello und Tobi ein Kind erwarteten. Sie hatte ihr gesamtes Leben infrage gestellt, jede Entscheidung, die sie jemals getroffen hatte, und ob sie wirklich Mutter werden sollte. Sie schluckte schwer, noch immer unfähig, ihn anzusehen. »Dein Verhalten vorhin hat diese Gefühle wieder zurückgebracht. Diese Gedanken.« Ihr Atem bebte, und sie zwang ein Lachen hervor, blinzelte gegen ihre Tränen an. »Ich meine, die Meinung eines Mannes, den ich seit nicht mal einem Tag kenne, sollte mir wirklich nicht so nahe gehen, aber …« Sie sah zu ihm auf und zuckte mit den Schultern. »Ich dachte, wir hätten eine Verbindung. Ich habe dir mehr Vertrauen geschenkt, dir mehr Macht über mich gegeben, als gut ist, und das ist meine Schuld.« Sie wandte wieder den Blick ab und schniefte, fuhr sich mit dem Handrücken unter der Nase entlang.

Er zog an ihrer Hand, bis sie ihn wieder ansah. »Verdammt, Zara. Nein! Himmel, nein. Du bist so unglaublich mütterlich.« Mit der freien Hand fuhr er sich wieder durchs Haar. »Es tut mir so leid. Nolan ist so glücklich, so gesund, so ausgeglichen und lieb. Wie er sich um Jojo gekümmert hat … Ich habe es ernst gemeint, als ich gesagt habe, ich hoffe, dass Jojo mal jemanden wie ihn als ihren Freund mit nach Hause bringt. Und das verdankt er dir und deinen großartigen Fähigkeiten als Mutter. Dein Ex war und ist ein Idiot, dass er keine Kinder mit dir haben wollte.«

Sie presste die Zähne so fest sie konnte aufeinander, um nicht heulend zu Boden zu sinken. Sie war stärker als dieses schwache Häufchen Elend, als das sie sich gerade fühlte. Sie war eine starke alleinerziehende Mutter und Unternehmerin, verdammt noch mal. Sie hatte Emmett zur Rede gestellt und ihm gesagt, dass sein Verhalten ihr gegenüber völlig inakzeptabel war, sie hatte ihm die Stirn geboten, genau wie Daisy gesagt hatte. Und trotzdem konnte sie dieses Gefühl der Unzulänglichkeit einfach nicht abschütteln, selbst nach all den Jahren nicht. All diese Selbstzweifel. Dass sie keine gute Mutter war, dass etwas mit ihr nicht stimmte. Und diese Gedanken brachten immer Tränen mit sich. Ganz egal, wie weit sie gekommen war, ganz egal, wie stark sie sich fühlte … wenn diese Gedanken und Gefühle sie überkamen, dann war sie machtlos.

Emmett drückte ihre Hand. »Dein Ex weiß gar nicht, was er verloren hat. Es tut mir sehr leid, wenn mein Verhalten dich dazu gebracht hat, an deinen Fähigkeiten als Mutter zu zweifeln. Das war ganz sicher nicht meine Absicht. Und du solltest niemals daran zweifeln, was für eine unglaubliche und fähige Mutter du bist. Du machst das phänomenal gut mit deinem Jungen.«

Eine Träne lief über ihre Wange, und sie schniefte. »Danke. Es tut gut, das zu hören.« Sie stieß zitternd den Atem aus, und ihre Schultern entspannten sich endlich.

»Du bist eine außergewöhnliche Frau, Zara. Wirklich.«

Da war er wieder, der Mann, den sie am Morgen getroffen hatte, der Mann, der ihre Hand versorgt, sie zum Lachen gebracht und geküsst hatte, als wäre sie die Lösung für all seine Probleme.

Er atmete aus. Sie konnte ihm ansehen, dass er noch mehr zu sagen hatte, noch mehr loswerden wollte. Es fiel ihr nicht leicht, aber sie verzog ihre Mundwinkel mehr schlecht als recht zu einem ermunternden Lächeln, um ihn wissen zu lassen, dass er weitersprechen konnte und sie ihm zuhören würde.

Sein eigenes Lächeln war grimmig, aber dankbar. »Ich glaube, dass Jojo mitbekommen hat, was die Scheidung mir angetan hat«, begann er. »Und dadurch ist es ihr selbst schwerer gefallen, damit umzugehen. Sie war eine ganze Weile wütend auf ihre Mom. Wollte nicht bei ihr sein. Und das ging nicht von mir aus. Ich habe niemals in Gegenwart meiner Tochter schlecht über meine Ex-Frau gesprochen und werde es auch nie tun. Das ist mir sehr, sehr wichtig.«

»Kinder haben ein unglaublich feines Gespür für so was«, flüsterte sie. »Nolan bemerkt meine Launen manchmal, bevor sie mir selbst bewusst werden.«

Er nickte und sah auf ihre verschränkten Hände hinab. »Jojo auch. Sie hasst Tiffs neuen Freund, und ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass sie noch immer mit der Scheidung zu kämpfen hat, oder ob der Typ einfach ein Idiot ist. Ich kenne ihn nicht gut genug, um das wirklich beurteilen zu können.« Er sah ihr wieder in die Augen. »Ich weiß, ich kann ein Kontrollfreak sein. Und ich arbeite daran. Ich weiß auch, dass ich nicht alles in meinem Leben kontrollieren kann. Dass manchmal selbst der beste Plan nicht funktioniert und ich lernen muss, das zu akzeptieren.« Er schluckte schwer, und seine Augen wurden wieder feucht. »Ich habe noch eine Menge Arbeit vor mir …« Er hob die Schultern, und ein kleines Lächeln zupfte an seinem Mundwinkel. »Aber haben wir das nicht alle?«

Sie hob ebenfalls eine Schulter und nickte.

In mancherlei Hinsicht stimmte sie ihm durchaus zu. Ja, jeder musste sein Leben lang an sich arbeiten. Zumindest all diejenigen, die sich weiterentwickeln wollten. Aber andererseits hoffte man doch auch, dass man sich nicht mehr mit den ganz schlimmen Fällen rumschlagen musste, wenn man erst mal vierzig war. Man hoffte, dass ein Mann in diesem Alter sein Leben und seine Emotionen im Griff hatte.

Sie war nicht auf der Suche nach einem Projekt.

Konnte er all das in ihrer Miene lesen?

Musste er wohl, denn seine nächsten Worte waren nicht nur voller Hoffnung, sondern auch voller Angst.

»Ich verstehe, wenn du so ein Risiko wie mich nicht eingehen willst. Daraus kann ich dir keinen Vorwurf machen. Ich bin immer noch dabei, mich mit der ganzen Alleinerziehender-Vater-Sache zu arrangieren und herauszufinden, was ich in meiner Ehe falsch gemacht habe.« Er schüttelte den Kopf. »Ich dachte wirklich, dass ich mit Tiff alles richtig gemacht habe.«

Sie hatte kein Interesse daran, mehr über seine Ex oder seine Scheidung zu hören. Außerdem war sie todmüde.

»Aber ich musste einfach herkommen und mich dafür entschuldigen, wie ich dich behandelt habe, dir sagen, dass es nichts mit dir zu tun hatte.« Er schnaubte. »In diesem Fall kann ich ganz ehrlich sagen: Es liegt nicht an dir, es liegt an mir

Zara lachte leise und senkte kurz den Kopf, bevor sie wieder zu ihm aufsah. »Ja, es lag wirklich ganz allein an dir.«

Sein rechter Mundwinkel zuckte.

Sie konnte sehen, dass er sich wirklich Mühe gab. Und hatte Daisy nicht auch gesagt, dass er bereit war, sich zu ändern, sich weiterzuentwickeln? Dass er ein Mann war, der immer danach strebte, ein besserer Mensch zu werden?

Vielleicht brauchte er einfach etwas – oder jemanden –, das ihn motivierte?

»Komm mit.« Sie führte ihn ins Wohnzimmer, ließ das Licht aus, doch die Lampe über dem Herd spendete genügend Licht, sodass sie seine attraktiven Gesichtszüge noch erkennen konnte.

»Es war nicht meine Absicht, ein Kennenlernen mit Josie zu erzwingen«, sagte sie, verschränkte ihre Finger mit seinen und zog ihn mit sich auf die Couch. »Wenn du Regeln hast, wie und wann jemand deine Tochter kennenlernt, dann respektiere ich das. Aber unter den gegebenen Umständen war das, was ich getan habe, glaube ich, nicht wirklich schlimm.«

»War es nicht«, sagte er schlicht. »Ich habe total überreagiert, wie ein überängstlicher, durchgedrehter Helikopter-Vater.«

Sie nickte. »Stimmt.«

»Die Jungs nennen mich immer Helikopter, wenn wir zusammen auf dem Spielplatz sind. Machen Hubschraubergeräusche und wedeln mit den Armen.«

Sie lachte prustend. »Vielleicht haben sie nicht ganz unrecht? Ein bisschen Freiheit ist wichtig, solange diese Freiheit Grenzen hat.«

Er nickte. »Das verstehe ich jetzt auch … wenn auch nur langsam.«

»Du musst wissen, dass ich dich niemals zwingen würde, mich in Josies Leben zu integrieren … falls das mit uns eine Zukunft hat. Genauso hoffe ich, dass du mich nicht drängen würdest, dich zu einem wichtigen Bestandteil in Nolans Leben zu machen. Unsere Kinder kommen immer an erster Stelle.«

»Immer. Ich würde mich ganz nach dir richten.«

»Und ich mich nach dir. Aber da wir uns mit unseren Kindern auf einer Party getroffen und die beiden sich sofort angefreundet haben, dachte ich, dass man ein paar dieser Regeln modifizieren kann, zumindest vorübergehend.«

Er zog kaum merklich die Mundwinkel nach unten. »Du hast recht. Ich hätte da flexibler sein müssen. Ich war nur …«

»Du warst geblendet von deinem Schmerz. Deinem und Josies.«

Er nickte, ließ eine ihrer Hände los und rieb sich über das Gesicht, zog an seinem stoppeligen Kinn. »Vielleicht ist es zu spät für mich. Vielleicht bin ich ein zu großes Risiko. Es ist schließlich erst achtzehn Monate her.«

Sie zuckte mir den Schultern. »Es gibt keine Regel, die sagt, wie lange man warten muss. Dasselbe gilt für Trauer, und auch wenn deine Ex-Frau nicht gestorben ist, trauerst du in gewisser Weise um sie. Du trauerst um deine Ehe, deine perfekte kleine Familie. Verlust ist Verlust, und wir trauern alle auf unsere eigene Weise.« Sie strich mit dem Daumen über seinen Handrücken, und er hob den Blick wieder zu ihr. »Es hängt alles davon ab, was du willst. Was willst du, Emmett?«

Er ließ sein Kinn los und griff wieder nach ihrer Hand. »Ich will dich besser kennenlernen. Ich will dich wiedersehen, mit dir ausgehen, dich anrufen und herausfinden, wo diese Verbindung uns hinführt.«

»Das wollte ich auch«, sagte sie leise.

Sein Blick wurde so traurig, dass sie ihn am liebsten in ihre Arme gezogen und ihn in seiner Verwirrung und Frustration getröstet hätte. Aber das konnte sie nicht. Es gab immer noch ein paar Dinge, die sie klarstellen musste, bevor sie über eine Zukunft sprechen konnten.

»Du wolltest es?«, fragte er. »Aber jetzt willst du es nicht mehr?«

Ja, er schien wie ein anstrengendes Projekt, das sie sich eigentlich nicht antun wollte, trotzdem ließ sie ihre Hände in seinen und musste immer wieder dem Drang widerstehen, sich einfach in seine Arme zu werfen und ihn zu küssen. Sie fühlte sich instinktiv zu Emmett hingezogen, mit einer Intensität, die sie seit Jahren nicht empfunden hatte. Er hatte einen guten Kern, ein gutes Herz. Er hatte sich vorhin so liebevoll um Nolan gekümmert. Ihr Herz war geschmolzen, als sie ihn dabei beobachtet hatte. Ihm lagen die Menschen in seinem Umfeld wirklich am Herzen. Er litt nur einfach immer noch unter seiner Scheidung. Und sie wusste aus eigener Erfahrung, wie sich das anfühlte. Marcello hatte ihr ebenfalls das Herz herausgerissen, und sie hatte einige Jahre gebraucht, bis sie wieder bereit gewesen war, zu daten und einen Neuanfang zu wagen. Ja, Emmett stellte ein Risiko dar, für ihr Herz, für Nolans Herz – aber war er ein Risiko, das sie bereit war einzugehen?

Konnte sie ihm noch eine Chance geben?

Wollte sie das?

Ja.

Sie war bereit, es zu riskieren. Sie musste nur sichergehen, dass sie das Herz ihres Sohnes so gut wie möglich schützte, falls es nicht funktionierte. Sie würde ihren Sohn vor jeglichem Herzschmerz bewahren, auch wenn das bedeutete, dass ihr eigenes Herz dabei zerbrach.

Das Schicksal hatte Zara und Emmett viermal an einem Tag zusammengeführt. Sie musste das einfach als Zeichen dafür sehen, dass sie herausfinden sollte, wohin sie der Weg mit Dr. Emmett Strong führte, dass er es wert war, ihn kennenzulernen, und eine zweite Chance verdient hatte.

Sie hielt für einen Moment die Luft an, stieß sie dann langsam durch die Nase aus und drückte Emmetts Hände. »Ich mag dich, Emmett. Und eine Weile lang hatte ich heute Abend sehr viel Spaß mit dir. Aber mit diesem Heiß-und-Kalt-Spiel kann ich nicht umgehen. Ich bin zu alt für dieses Drama. Wenn zwischen dir und deiner Ex noch nicht alles geklärt ist, kann ich mich da nicht einmischen. Ich habe ein Geschäft zu führen, einen Sohn großzuziehen und eine Hypothek abzubezahlen. Mit dir und dem Weg, den du noch vor dir hast, komme ich klar, aber nicht mit der Unsicherheit oder externen Variablen wie einer verrückten Ex-Frau.«

Er verzog die Lippen zu einem kleinen Lächeln. »Ich auch nicht. Und ich kann dir versprechen, dass Tiff kein Problem darstellt. Wir kommen immer besser miteinander aus. Es ist eine langsame Entwicklung, aber es wird besser. Und ich werde mir die größte Mühe geben, meine Temperaturen unter Kontrolle zu halten und nicht mehr …«

»Zwischen heiß wie die Sonne und kalt wie die Arktis hin- und herspringen?«, warf sie ein.

Sein Lächeln wurde breiter. »Genau. Du hast Jojo kennengelernt, und sie mag dich. Sie mag Nolan. Ich fände es schön, wenn wir morgen zu viert frühstücken …«

Sie konnte ein weiteres Gähnen nicht zurückhalten.

Er lachte leise. »Oder Mittag essen gehen könnten, wenn du ausschlafen möchtest. So oder so fände ich es schön, wenn wir später etwas zu viert unternehmen. Die Kinder scheinen sich echt gut zu verstehen, und bis Jojos Vater sich wie der letzte Idiot aufgeführt hat, schien das bei den Eltern genauso zu sein.«

»Wir gehen es langsam an«, sagte sie und rutschte auf dem Sofa näher zu ihm heran, bis ihre Knie sich berührten. »Wir überstürzen nichts mit den Kindern, machen sie nicht gleich zu einem fixen Bestandteil unserer …« – sie deutete zwischen Emmett und sich hin und her – »… was auch immer das ist. Aber Brunch morgen klingt wunderbar.«

»Es tut mir wirklich leid, Zara. Ich werde mich bessern, versprochen.« Er zog eine Grimasse. »Das heißt, wenn du mir die Chance gibst, mich zu bessern. Wenn du mir die Chance gibst, dir zu zeigen, dass ich nicht dieser wild gewordene Irre bin, der im ersten Moment charmant und im nächsten ein Arsch ist. Ich bin eigentlich ein ganz netter Typ, ich bin nur …«

Sie hob sich etwas von der Couch und krabbelte in seinen Schoß, schlang die Arme um seinen Hals. »Daisy hat gesagt, du gehst ab und zu in den Rage Room, um deine Aggression im Griff zu behalten? Würdest du mich mal dahin mitnehmen? Ich würde zu gern ein paar Vasen zertrümmern.«

Seine Augenbrauen schossen in die Höhe, doch er entspannte sich merklich, kaum dass sie auf seinem Schoß saß. »Ist das nicht eine Art Sakrileg für eine Floristin?« Mit seinen Fingern fuhr er ihre Wirbelsäule auf und ab, hinterließ eine herrlich prickelnde Spur.

Sie neigte den Kopf, bis ihre Nasenspitzen sich berührten, ihr Atem sich mischte, und legte ihre bandagierte Hand auf seine Brust. Konnte sie ihm helfen, sein Herz zu heilen, so wie er ihrer Hand geholfen hatte? »Das stimmt. Aber ich glaube, die Blumengötter werden mir verzeihen.«

»Und verzeihst du mir?« Seine Hand auf ihrem Rücken hielt inne, und er lehnte sich ein Stück zurück, um ihr tief in die Augen sehen zu können.

Sie grinste. »Das kommt drauf an …«

Er kniff die Augen zusammen. »Worauf?«

»Darauf, wie du die folgenden drei Fragen beantwortest.«

Er holte tief Luft und nickte dann. »Ich werde mein Bestes geben.«

»Alles klar. Frage eins: Was ist dein Traumurlaubsziel? Frage zwei: Was ist die wichtigste Eigenschaft, die ein guter Freund oder Partner haben sollte? Und Frage drei: Wenn du einer Person aus deiner Vergangenheit noch eine Frage stellen könnten, welche Person und Frage wären das?«

Emmett atmete langsam durch den Mund aus. »Das sind alles gute Fragen. Meine Antworten sind: Hawaii, Integrität und mein Großvater Emmett, nach dem ich benannt bin. Und ich würde ihn nach seinem Geheimrezept für eine glückliche Ehe fragen. Er und meine Großmutter kannten sich seit der Grundschule und waren vierzig Jahre verheiratet, als er gestorben ist. Ich habe ihn leider nie kennengelernt, aber alle sagen, dass er ein echt cooler Typ war.«

Zaras Augen leuchteten auf, und sie lächelte.

»Habe ich bestanden?«, fragte er mit einem schiefen, etwas zögerlichen Grinsen und runzelte leicht die Stirn.

»Mit Bravour.« Sie warf einen Blick auf die Wanduhr. Es war dreißig Sekunden vor zwei. »In ungefähr fünfundzwanzig Sekunden beginnt in Hawaii das neue Jahr«, murmelte sie. »Willst du mein Hawaii-Neujahrskuss sein?«

Sein Grinsen brachte ihr Herz ins Stottern. »Kommt drauf an. Ist es okay für dich, das neue Jahr nur mit mir einzuläuten? Nur mit dem guten alten Dr. Emmett Strong? Officer Astronaut Dr. Emmett Strong ist nämlich ein ziemlicher Idiot.«

»Ich bevorzuge sowieso den guten alten Dr. Emmett Strong. Um ehrlich zu sein, mag ich ihn sogar sehr.« Ihr Herz setzte noch einen Schlag aus. Sie sah wieder hinauf zur Uhr und begann zu zählen: »Fünfzehn … vierzehn … dreizehn … zwölf …«

Er legte seine freie Hand an ihre Wange, und sie schmiegte sich an ihn. Sie war so dankbar dafür, wieder bei Emmett zu sein, dafür, dass er der Mann war, für den sie ihn bei ihrer ersten Begegnung gehalten hatte, und nicht der Mann, den sie auf der Party zurückgelassen hatte, entsetzt darüber, wie sie sich so in ihm hatte täuschen können.

»Es gibt niemandem, mit dem ich lieber das hawaiianische neue Jahr beginnen würde«, flüsterte er.

»Für mich auch nicht. Acht … sieben.« Sie griff nach dem Kragen seines Mantels und zog ihn näher, sodass sie wieder den Atem des anderen spüren konnten.

»Fünf … vier … ach, verdammt.« Dann eroberte er stürmisch ihren Mund, vollkommen und gänzlich, und zusammen feierten sie das neue Jahr – zwei Stunden zu spät, aber für sie genau richtig.