Zwei Jahre später …
Emmett schaltete den Ofen in seiner Küche ein und öffnete dann den Kühlschrank, um Mozzarella und Paprika herauszuholen. Das Geräusch von Schritten auf der Treppe verriet ihm, dass sein Sous Chef bereit war, Pizza zu backen.
»Hände sind gewaschen«, sagte Nolan, als er in die Küche gehüpft kam. Er klatschte zweimal in die Hände und nahm sich dann eine Schürze vom Haken neben dem Vorratsschrank. »Darf ich das große Messer benutzen, um die Paprika und die Pilze zu schneiden?«
Emmett nickte. »Klar, Kumpel. Ich reibe den Käse und verteile schon mal die Soße auf dem Teig. Du übernimmst das Schneiden.«
»Mom und Josie bringen den Schinken mit, richtig?«
Emmett nickte wieder. »Genau.«
Nolan stellte sich neben Emmett an den Küchentresen, holte das Schneidebrett aus einem Hängeschrank über ihnen und zog dann das superscharfe Messer aus einer der Schubladen. »Ich mag es, dass wir manchmal auch allein was machen, nur du und ich«, sagte er, öffnete die braune Papiertüte voller Champignons, die Emmett bereits auf den Tresen gelegt hatte, und begann, die Pilze vorsichtig in Scheiben zu schneiden.
Emmett lächelte und sah zu dem Jungen hinüber, den er im Laufe der letzten zwei Jahre ziemlich gut kennengelernt hatte. Es hatte nicht lange gedauert, bis er Nolan liebgewonnen hatte. Der Junge war ein ehrliches, anständiges und aufrechtes Kind. Zara und Michael waren ihm großartige Eltern. »Mir gefällt das auch«, sagte er schließlich. »Vor allem heute, ich will dich nämlich etwas fragen.«
Nolan zog die Augenbrauen hoch, wandte den Blick jedoch nicht von seiner Arbeit ab. »Ja? Was denn?« Er war in den letzten zwei Jahren nicht nur gute zwölf Zentimeter gewachsen, sondern war auch richtig cool geworden, was zu einigen witzigen Angewohnheiten geführt hatte.
Emmett begann, den Mozzarella zu reiben, darum bemüht, sein breites Grinsen unter Kontrolle zu halten. »Also, deine Mom und ich sind ja jetzt schon seit ein paar Jahren zusammen.«
»Mhmm.«
»Und ich liebe sie sehr.«
»Ich weiß.«
»Und ich glaube, sie liebt mich auch sehr.«
»Tut sie.«
Emmett verdrehte die Augen und grinste wieder, hielt seinen Blick aber auf die Käsereibe gesenkt. »Und ich habe dich sehr lieb. Jojo hat dich lieb. Wir vier sind ein super Team.«
»Jap.«
Oje, war das schon ein Vorgeschmack auf seine Teenagerzeit? Diese ein- oder zweisilbigen Antworten? War er als Teenager auch so gewesen? Kein Wunder, dass seine Mutter ihm regelmäßig damit gedroht hatte, ihn auf ein Militärinternat zu schicken, wenn er nicht endlich in vollständigen Sätzen sprach.
Er musste dieses Kind zum Reden bringen. »Was würdest du denn davon halten, wenn deine Mom und ich heiraten?«
Nolan hielt inne.
Mist, vielleicht hätte Emmett ihn das nicht fragen sollen, während er eine potenzielle Waffe in der Hand hielt.
Nolans Blick wanderte langsam zur Seite, dann drehte er auch seinen Körper, um sich Emmett ganz zuzuwenden. »Hast du sie schon gefragt?«, fragte er schließlich. Seine Miene war undurchdringlich. Emmett konnte nichts darin lesen.
Emmett schluckte und schüttelte den Kopf. »Nein, habe ich nicht. Noch nicht.« Er entspannte seine Schultern, griff dann in seine Hosentasche und zog die Ringschachtel hervor. Er gab sie Nolan. »Ich wollte dich erst um deine Erlaubnis bitten. Sichergehen, dass es okay für dich ist, bevor ich deine Mom frage. Deine Meinung ist auch wichtig. Genauso wie deine Gefühle. Das ist eine Entscheidung, die uns alle betrifft.«
»Weiß Josie schon, dass du meine Mom heiraten willst?« Er nahm die Ringschachtel entgegen, öffnete sie jedoch nicht.
Wieder schüttelte Emmett den Kopf. »Nein. Für Jojo ist es noch nicht so leicht, Geheimnisse für sich zu behalten. Ich habe sie mal nebenbei gefragt, wie sie es fände, wenn Zara und ich heiraten, und sie fand die Idee toll, dann einen großen Bruder zu haben.«
Endlich lächelte Nolan. Es war ein breites Lächeln, ein echtes Lächeln, ein Lächeln, das sich normalerweise nur zeigte, wenn Jojo ihn zum Lachen brachte – was häufig vorkam.
Die beiden waren allerbeste Freunde. Bruder und Schwester, als wäre es schon immer so gewesen.
»Ich hab Josie sehr lieb«, sagte Nolan. Er öffnete die Ringschachtel und zog die Augenbrauen minimal hoch. »Und dich habe ich auch lieb.« Er hob den Blick vom Ring zu Emmetts Gesicht. »Der Ring wird Mom gefallen.«
Puh.
Emmett wollte sich gerade bei Nolan bedanken und ihn daran erinnern, dass es noch ein Geheimnis war, als er die Haustür hörte. Dann, bevor Emmett seinen zukünftigen Stiefsohn packen und ihm sagen konnte, dass er Zara heute Abend die große Frage stellen wollte – um Mitternacht, wenn das neue Jahr begann –, ließ Nolan auch schon das Messer auf sein Schneidebrett fallen und rannte Richtung Tür. »Mom!«
Mist!
Emmett lief ihm nach.
Doch es war schon zu spät.
»Mom, du kannst Emmett heiraten. Ich habe ihm gerade gesagt, dass das für mich okay ist. Ihr könnt also heiraten, und dann sind Josie und ich Bruder und Schwester.«
Jojo riss den Mund auf, und ihre blauen Augen wurden rund. »Echt?«
Zara ließ die beiden Einkaufstaschen fallen, die sie getragen hatte.
Zum Glück hatten keine Eier auf der Einkaufsliste gestanden.
Ihr Augen – Augen, die Emmett liebte, Augen, in denen er jeden Morgen nach dem Aufwachen und jeden Tag versinken konnte – wurden ebenfalls groß, und ihre vollen Lippen standen leicht offen. »Nolan, wovon redest du da?« Ihr Blick wanderte zu Emmett.
»Emmett hat mich gerade gefragt, ob er dich heiraten darf, und ich habe Ja gesagt. Du kannst also auch Ja sagen, wenn er dich fragt. Weil ich schon Ja gesagt habe.« Er griff in eine der Einkaufstaschen und zog ein Büschel Bananen heraus. »Ich hoffe, ihr habt auch an die Schoko- und Erdbeersoße gedacht. Ohne die wäre ein Banana Split nämlich nur Banane mit Eis.« Er verschwand in Richtung Küche, völlig ahnungslos, was er gerade für eine Bombe hatte platzen lassen.
Jojo griff in dieselbe Tüte, zog zwei Sirupflaschen heraus und lief dann hinter Nolan her. »Klar haben wir an die Soßen gedacht. Haben Dad und du schon mit den Pizzas angefangen? Wir haben den Schinken mitgebracht.«
Ihre Stimmen verklangen langsam und ließen Emmett und Zara allein im Foyer zurück. Emmett hielt noch immer die Ringschachtel in der Hand.
Auch wenn er enttäuscht war, dass sein Antrag nicht so ablief wie geplant, musste er zugeben, dass ihn Zaras völlig verdutzter Gesichtsausdruck sehr glücklich machte. Er lachte leise. Die Kinder hatten eben ein Talent dafür, selbst die besten Pläne zu durchkreuzen.
Also tat er, was er eigentlich erst in ungefähr sechs Stunden hatte tun wollen: Er ließ sich auf ein Knie sinken und hielt Zara die Ringschachtel entgegen. »Zara Brilliant Olsen, du lässt mir nichts durchgehen, du forderst mich dazu heraus, ein besserer Mensch zu werden, für dich will ich ein besserer Mann sein, und dank dir bin ich das, glaube ich, auch geworden. Du bist das Großartigste, was mir seit der Geburt meiner Tochter passiert ist, und ich hätte mir keine bessere Frau als ihre Stiefmutter wünschen können. Es würde mich sehr glücklich machen, wenn du meine Frau wirst, meine Partnerin und Jojos zweite Mutter. Heiß mit mir jedes neue Jahr willkommen. Von jetzt an und für immer.«
»Wieso kniet mein Dad auf dem Boden?«, flüsterte Jojo hinter ihm.
Emmett hatte die Kinder nicht zurückkommen hören. Sie konnten extrem leise sein, wenn sie das wollten, normalerweise klangen sie eher wie eine Herde Büffel mit Weihnachtsglöckchen um den Hals.
»Ich glaube, so macht man das, wenn man jemandem einen Heiratsantrag macht. Zumindest habe ich das schon oft so in Filmen gesehen«, flüsterte Nolan zurück. »Mom, sagst du Ja?«, fragte er dann lauter.
Emmett hatte den Blick keine Sekunde von Zara abgewandt. In ihren saphirblauen Augen standen Tränen, und ihre Wangen hatten einen wunderschönen Rosaton angenommen. Ihre Lippen waren zu einer schmalen Linie zusammengepresst und bebten unter der Anstrengung, ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten, ihre Nasenflügel blähten sich.
»Mom?«, fragte Nolan wieder. »Was ist deine Antwort?«
»Ja«, wiederholte Josie, »was ist deine Antwort? Bekomme ich einen großen Bruder?«
Emmetts Lippen zuckten. Doch gleichzeitig begann sich auch Sorge in ihm zu regen. Hatte sie noch immer nicht geantwortet, weil sie Nein sagen wollte und nicht wusste, wie sie das vor den Augen der Kinder tun sollte? Oder dachte sie noch nach?
Eine Träne rollte über ihre Wange, doch sie wischte sie schnell mit dem Ärmel ihres Mantels fort.
Emmetts Knie begann sich langsam über die unbequeme Position auf den kalten Fliesen zu beschweren.
Wäre es unhöflich, aufzustehen und so auf ihre Antwort zu warten?
Zara blinzelte und nickte dann endlich. »Ja, ich werde dich heiraten.«
So war Emmett aus mehr als einem Grund innerhalb einer Nanosekunde auf den Beinen und zog die Frau, die er liebte, in seine Arme.
Hinter ihnen jubelten die Kinder. Dann wurden Emmett und Zara beinahe umgeworfen, als die Kinder stürmisch ihre Arme um die Hüften ihrer Eltern warfen.
»Wieso hat das so lange gedauert, Mom?«, fragte Nolan, die Arme noch immer um sie geschlungen.
Zara lachte in Emmetts Armen. Emmett stimmte fröhlich mit ein. Kinder waren so ungeduldig.
»Ja«, meinte auch Jojo. »Mir ist vor lauter Warten schon langweilig geworden.«
Zaras Kichern wurde zu einem ausgewachsenen Lachen, und sie warf den Kopf in den Nacken, schloss die Augen und öffnete den Mund. Emmett nahm das als Einladung – auch wenn es keine war –, ihren Mund mit seinem zu versiegeln.
»Ihhh«, quietschten die Kinder einstimmig und ließen ihre Eltern los.
»Das ist eklig. Ihr habt beide Bakterien im Mund, wisst ihr das nicht?«, sagte Jojo. »Was, wenn ihr euch gegenseitig krank macht?«
»Komm mit, Josie«, sagte Nolan mit Ekel in der Stimme. »Du kannst mir mit der Pizza helfen. Aber fass ja nicht das große Messer an.« Wieder verschwanden sie um die Ecke in Richtung Küche.
Emmett ließ seine Zunge in Zaras Mund gleiten und hielt sie eng an sich gedrückt. Sie fühlte sich so gut an in seinen Armen, so richtig. Ihr Herz schlug dicht neben seinem, genau dort, wo es sein sollte, wo es für immer und ewig hingehörte. Er dankte all den Millionen Sternen, dass sie ihm vor zwei Jahren noch eine Chance gegeben hatte. Seine Scheidung von Tiff – seine Vergangenheit – hatte noch immer seine Gegenwart und Zukunft bestimmt, aber Zara hatte ihm gezeigt, dass es auf dieser Welt noch so viel Glück und Freude gab. Sein Leben war so viel reicher mit dieser wundervollen Frau an seiner Seite.
Schließlich löste sie sich aus dem Kuss und blinzelte zu ihm auf, ihre Augen noch immer feucht. »Es tut mir leid, wenn ich dich mit meinem Zögern nervös gemacht habe«, sagte sie, ihre Lippen nun leicht geschwollen von ihrem leidenschaftlichen Kuss. »Meine Antwort war schon immer Ja. Ich dachte nur, ich sollte dir eine schön formulierte Antwort geben, die deiner herzzerreißenden Frage gerecht wird.«
Er lächelte auf die Frau hinab, die sein Herz gestohlen hatte, damit jedoch nicht weggerannt war, sondern es größer, stärker und voller gemacht hatte. »Alles, was ich von dir brauche, ist ein Ja«, sagte er. »Sag, dass du mein bist, damit ich dein sein kann. Lass es uns offiziell machen. Du und Nolan wohnt doch eigentlich sowieso schon hier.«
Ein kleines Lächeln bog ihre Mundwinkel nach oben. »Wie könnte ich da Nein sagen? Dein Garten ist einfach so viel größer als meiner. So viel Platz für Pflanzen!«
»Deswegen heiratest du mich also? Weil du scharf auf große Pflanzen bist?«
Sie nickte und spitzte anzüglich die Lippen. »Mhmmm. Du weißt doch, ich mag Männer mit großen Pflanzen.«
Er drückte sie noch fester an sich und bog sie leicht nach hinten. »Oh, Baby, meine Pflanze ist riesig. Ich kann es gar nicht erwarten, bis du sie in die Finger kriegst. Sie wachsen lässt.«
Ihr Lachen wärmte ihn. Sie hatte ein unglaublich tolles Lachen. Er hatte sich vom ersten Moment an in dieses Lachen verliebt und war ihm immer mehr verfallen, mit jedem Mal, wenn er diesen sanften, fröhlichen Ton gehört hatte.
»Du kannst dein Townhouse vermieten oder es verkaufen und die Hälfte von meinem Haus kaufen. Ich bin mit allem einverstanden. Ich will nur, dass du und Nolan für immer in meinem und Jojos Leben seid. Ich will, dass wir eine richtige Familie sind.«
»Das will ich auch.«
»Seid ihr mit dem Knutschen fertig?«, rief Nolan aus der Küche. »Hier sind Pizzas, die fertiggemacht werden müssen.«
»Ja, und Banana Splits auch«, fügte Jojo hinzu.
Zara und Emmett lachten, verdrehten beide die Augen, bevor sie sich widerstrebend voneinander lösten.
Er zog den Reißverschluss ihres Mantels auf, half ihr, aus den Ärmeln zu schlüpfen, und hängte den Mantel an einen der Garderobenhaken hinter sich.
»Wir kommen sofort«, rief er den Kindern zu. Dann nahm er Zara die Ringschachtel aus der Hand und zog den Ring aus seinem Samtbett. Er senkte die Stimme, damit nur Zara ihn hören konnte. »Lass mal sehen, ob der überhaupt passt.« Er nahm ihre linke Hand. »Wirst du es als schlechtes Omen sehen, wenn er nicht passt?«
Seine Verlobte schwieg, doch ihre leicht erhobene Augenbraue verriet ihm, dass sie es zumindest in Erwägung zog. Mit einem verschmitzten Grinsen spreizte sie die Finger, und er schob den roségoldenen Ring mit dem floralen Diamantendesign auf ihren Ringfinger. Ein großer Diamant saß in der Mitte, wie eine Blüte umgeben von vierundzwanzig kleineren Steinen.
Emmett hielt den Atem an.
Der Ring passte wie angegossen.
Er atmete aus.
Puh.
»Er ist perfekt«, flüsterte sie und hob den Blick von ihrem Ring hoch zu Emmetts Gesicht. Neue Tränen ließen das Blau ihrer Augen schimmern. »Genau wie dein Antrag.«
Er verdrehte wieder die Augen. »Die Kinder haben auf jeden Fall ein Talent dafür, interessante Situationen zu schaffen.« Er ließ ihre Hand kurz los, bückte sich nach den beiden Einkaufstaschen und griff dann wieder nach ihrer Hand, um sie in die Küche zu führen.
»Da hast du recht«, stimmte sie zu. »Aber ich glaube, wir sollten heute Abend die Uhren ein bisschen vorstellen, damit wir ein kinderfreies Silvester haben und unsere eigenen Erinnerungen schaffen können … um die Dinge interessanter zu machen.«
Emmett drückte ihre Hand und wackelte mit den Augenbrauen. »Das machen wir. Aber ich glaube sowieso nicht, dass die beiden länger als bis zehn durchhalten.«
Hand in Hand betraten sie die Küche, wo ihre Kinder fröhlich dabei waren, Pizzen zu belegen.
Emmetts Herz wurde weit.
Das war seine Familie.
Seine Tochter war glücklich, ausgeglichen, und ihr Herz war sicher und voll.
Und sein Herz ebenfalls.
Er und Zara gingen hinüber zu den Kindern. Er stellte die Einkaufstaschen auf den Tresen, drehte Zara um, sodass ihr Rücken an seiner Brust lehnte, und schlang die Arme um ihre Taille. Sein Kinn ruhte auf ihrer Schulter. »Ich liebe es, den beiden zuzusehen«, murmelte er und drückte ihr einen Kuss in den Nacken.
Sie legte ihre Hände auf seine. »Ich auch.«
»Willst du noch mehr Kinder?«, fragte er, darauf bedacht, so leise zu sprechen, dass die Pizza-Zwillinge ihn nicht hören konnten.
Sie drehte den Kopf, um ihn anzusehen, Unglaube und Belustigung im Blick. »Ich bin sechsundvierzig. Meine fruchtbaren Jahre sind vorbei. Ich bin glücklich mit den zwei, die wir haben. Ich glaube, es ist eher an der Zeit, dass wir über … Schnipp-Schnapp reden.« Mit zwei Fingern deutete sie eine Schere an.
Die zwei, die wir haben.
Er grinste und drückte sie fester an sich. »Ich auch. Unsere zwei sind perfekt. Und ich mache gleich am Montag einen Termin beim Arzt. Meine kleinen Schwimmer werden blockiert.«
Sie sah noch immer zu ihm auf, und er nahm den liebevollen Blick und ihre leicht geöffneten Lippen als Einladung, wieder ihren Mund zu erobern. Er würde niemals genug davon bekommen, seine Frau zu küssen, und würde jede Gelegenheit dazu nutzen, die sich ihm bot.
»Nicht schon wieder«, stöhnte Jojo. »Die küssen sich aber viel.«
»Könnt ihr das vielleicht woanders machen?«, fragte Nolan. »Wir versuchen hier, das Abendessen zu machen, und ihr beide blödelt nur rum.«
Emmett löste seine Lippen von Zaras, ließ sie aber knapp darüber schweben. »Dürfen wir uns im Wohnzimmer weiterküssen?«, fragte er mit einem Blick zu den Kindern.
Sie nickten beide.
Lächelnd drehte er Zara aus seinen Armen und nahm ihre Hand. »Gebt euer Bestes mit den Pizzen. Ihr habt uns schon oft genug dabei geholfen. Wenn ihr alles gemacht habt, was ihr allein könnt, sagt uns Bescheid, dann kommen wir und helfen mit dem Rest.« Dann führte er seine zukünftige Frau in Richtung Wohnzimmer davon, hob sie in seine Arme, kaum dass sie außer Sichtweite der Kinder waren.
Zara kicherte, schlang ihre Arme um seinen Hals, bis sie zusammen aufs Sofa plumpsten, Emmett auf ihr. »Diese Kinder …«
»Sind wunderbar selbstständig«, sagte er mit einem Knurren, legte sich ganz auf sie und küsste ihren Nacken. »Können wir sie nicht jetzt schon ins Bett schicken?«
Sie lachte unter ihm. »Es ist gerade mal sechs, und sie können beide die Uhr lesen. Ich fürchte, da haben wir keine Chance.«
Er verteilte Küsse über ihren Hals, ihre Wange, ihr Kinn und landete schließlich wieder auf ihren Lippen. »Fragen kann man ja mal.«
Sie schlang wieder die Arme um seinen Hals und begann, mit den Haaren in seinem Nacken zu spielen. »Stimmt, fragen kann man immer. Und ich bin so froh, dass du mich gefragt hast, ob ich dich heiraten will.«
Er griff hinter sich und brachte ihre linke Hand nach vorn, drückte einen Kuss auf ihren Handrücken, bevor er den Ring betrachtete. »Michael und Shane haben mir geholfen, ihn auszusuchen.«
»Die beiden haben einen ausgezeichneten Geschmack. Du aber auch, und ich bin mir sicher, mir hätte der Ring auch gefallen, wenn du ihn allein ausgesucht hättest.« Das Funkeln in ihren Augen verriet, dass ihr Kompliment nicht ganz ernst gemeint war.
Er küsste ihren Ringfinger. »Ja, aber du bist trotzdem froh, dass ich sie nach ihrer Meinung gefragt habe.«
Sie grinste. »Stimmt.«
»Du musst sie anrufen und ihnen die frohe Neuigkeit mitteilen. Sie sitzen bestimmt schon ganz ungeduldig neben ihrem Telefon.« Zaras bester Freund und dessen Ehemann freuten sich schon sehr darauf, bei der Hochzeitsplanung zu helfen. Ohne Emmett überhaupt zu fragen, ob er damit einverstanden war, hatten sie schon geplant, morgen mit einem Stapel Hochzeitsmagazine bei ihnen aufzutauchen. Emmett plante deswegen, ausgiebig auszuschlafen.
»Ich rufe sie nachher an«, sagte sie und zog mit ihrer freien Hand an seinem Haar. »Jetzt muss ich erst mal mit meinem Verlobten rumknutschen.« Sie brachte ihren Mund dicht an seinen. »Auf eine lebenslange Freundschaft und bedingungslose Liebe.«
»Und heißen Sex auf Weinfässern.«
Sie schob ihre Zunge in seinen Mund, jedoch nicht, ohne vorher zu murmeln: »Und heißen Sex auf Weinfässern.«
Dann küsste er die letzte Frau, die er jemals küssen würde, und zusammen mit ihren Kindern feierten sie ins neue Jahr und fingen an, nicht nur eine Hochzeit, sondern auch das perfekte Happy End zu planen.
ENDE