Aus Suchen wird Finden. So könnte man abkürzen, welche Revolution sich bei Suchmaschinen abzeichnet. Bing oder Google nutzen KI-Modelle, um sofort Antworten auf Benutzeranfragen zu geben, anstatt wie bisher Links aufzulisten. Das wirkt auf den ersten Blick entlastend für die User. Doch werden wir später noch sehen, welche Sprengkraft darin steckt. Die Such-Antworten selbst sind ein gutes Beispiel für die erste Kategorie, flüchtige Inhalte. Bei Content, der nur für den Moment der Nutzung, nicht zur Speicherung erzeugt wird, spielen generative KI-Systeme bereits heute eine große Rolle. Denn solche Inhalte werden auch von Chatbots erzeugt, die Fragen in Echtzeit beantworten oder von Voice-Chatbots, die per Sprachausgabe antworten. Ein etwas anders geartetes Beispiel sind Musikstreamingdienste wie Endel, die mithilfe von Algorithmen personalisierte Sound-Landschaften erzeugen. Diese Musik ist nur für den Moment des Hörens vorhanden. Und auch in der Welt der Bewegtbilder werden flüchtige KI-generierte Inhalte präsenter. Aufgrund der immensen Datenmengen, die für Videos gebraucht werden, sind das noch Nischenanwendungen, wie etwa Bewegtbilder von Avataren als menschenähnlichen Chatbots. Bei flüchtigen Inhalten dürfte der Anteil von KI-generierten Inhalten bereits heute 100 Prozent ausmachen. Der Hauptgrund dafür ist die Skalierbarkeit: KI kann Millionen von Anfragen gleichzeitig und individuell bearbeiten. Um die Größenordnung einzuschätzen: Google bearbeitet rund 7 Milliarden Suchanfragen pro Tag und Bing etwas unter einer Milliarde Suchanfragen. Zukünftig werden diese vor allem mit synthetischen Textantworten anstatt mit Links zu Quellen bedient. Das sind eine Menge künstlicher Buchstaben.