Inhalt: Teddy jammert, dass er krank sei. Während seine Mutter besorgt nach Doktor Grete ruft, erzählt er aber den Kindern, dass er in Wirklichkeit nur keine Lust hat, zur Schule zu gehen. Dr. Grete kommt, untersucht den kleinen Faulpelz und diagnostiziert schließlich akutes Faulfieber – dank der Aussicht, nun viermal am Tag eine bittere Medizin schlucken und auf sein Lieblingsessen verzichten zu müssen, wird Teddy ganz spontan wieder putzmunter.
Zu diesem Stück: Dies ist ein kleines, lustiges „Moralstück“ der Kategorie „Lügen haben kurze Beine“. Darüber hinaus eignet es sich aber auch gut, um ein krankes Kind zu unterhalten.
Figuren (in der Reihenfolge ihres Auftritts):
Teddy, Mutter, Doktor Grete (wahlweise Doktor Eule, Doktor Kasper …)
Spieler: 1
Was sonst noch gebraucht wird: Spielzeug-Doktorkoffer
Spielort: | Kinderzimmer |
Teddy: | (im Bett liegend) Oh weh, oh weh, mir tut alles weh. Es ist ein schöner Tag, die Sonn lacht, aber ich will gar nicht aufstehen. Der Kopf brummt, der Bauch zwickt und zwackt, die … hatschi … die Nase läuft mir davon. (nimmt ein Taschentuch und schnieft laut hinein und ruft laut) Mama, ich glaube, ich kann heute nicht in die Schule! |
Mutter: | (herbeieilend) Oh du armes Kind, bleib nur ja im Bett und ruhe dich gut aus! (Leise, besorgt) Da will ich rasch Doktor Grete anrufen, dass sie kommt und nach dem Kind schaut! (Mutter ab) |
Teddy: | (leise zum Publikum) Also, ich bin gar nicht krank. Eigentlich habe ich nur keine Lust, in die Schule zu gehen. Immer stillsitzen und lernen, das ist mir viel zu langweilig. Da bleibe ich lieber gemütlich im Bett und lasse mich von der Mama verwöhnen. |
Doktor Grete: | (mit Doktorkoffer an der Hand, ist während der Enthüllungen von Teddy schon hereingekommen und hat mitgehört. Leise zum Publikum) Na, so ein Rotzlöffel! Dem werde ich Beine machen, dem kleinen Faulpelz! (laut zu Teddy) Dingdong, jemand krank? |
Teddy: | Na, ich. |
Doktor Grete: | Was fehlt dir denn, du armes Kind? |
Teddy: | Die Gesundheit. |
Doktor Grete: | Ja, das sehe ich, du liegst im Bett, ganz krank und schwach, aber erzähle mir mal genau, was dir fehlt. |
Teddy: | Also, mir tut der Bauch ganz furchtbar weh! |
Doktor Grete: | Wo genau? |
Teddy: | Überall. Hier, und hier, und hier. |
Doktor Grete: | (drückt an einer Stelle): Und hier auch? |
Teddy: | Au! Da besonders! |
Doktor Grete: | (nickt) Aha. Ein schwerer Fall, ich sehe schon. |
Teddy: | Und der Kopf – der Kopf brummt schrecklich. |
Doktor Grete: | (nickt): Aha. |
Teddy: | Und … hatschi! Die Nase läuft so schlimm, die läuft mir davon, wenn ich nicht aufpasse. |
Doktor Grete: | (nickt): Und sonst noch was? |
Teddy: | Mir ist so heiß. |
Doktor Grete: | Verstehe. |
Teddy: | Und ich mag nichts essen. (schwärmerisch) Wenn ich an Bratwürstchen mit Pommes frites denke, und an einen großen Teller Spaghetti mit Tomatensoße, und an Fischstäbchen, Pizza und an Himbeereis und Zitronenlimonade und Chips, und Gummibärchen – (leidend) also, wenn ich an all das nur denke, dann wird mir schlecht. Richtig speiübel wird mir davon. Ach, ich bin so krank, ich bleibe am besten heute im Bett. |
Doktor Grete: | Aha. (öffnet den Doktorkoffer) Da wollen wir doch mal anfangen mit der Untersuchung. |
Teddy: | (ängstlich) Was willst du untersuchen? |
Doktor Grete: | Na, den Patienten natürlich. |
Teddy: | (schaut sich um) Welchen Patienten? |
Doktor Grete: | Na, dich! Du bist der Patient. |
Teddy: | (ängstlich) Und was machst du jetzt mit mir? |
Doktor Grete: | (nimmt das Fieberthermometer heraus) Ich untersuche dich von Kopf bis Fuß. |
Teddy: | Tut das weh? |
Doktor Grete: | Schön das Mäulchen aufsperren und „A“ sagen, Teddy! |
Teddy: | „AAAAA!“ |
Doktor Grete: | Sehr gut. Dein Hals sieht ganz prima aus. Jetzt schauen wir, ob du Fieber hast. |
Teddy: | Ganz bestimmt habe ich Fieber, so heiß, wie mir ist. Das brauchst du nicht zu untersuchen. Fühl’ mal meine Stirn! |
Doktor Grete: | Fiebermessen muss sein. |
Teddy: | Tut das weh? |
Doktor Grete: | Nein, auch das tut nicht weh, du Angsthase. (nimmt das Fieberthermometer aus dem Doktorkoffer) Hier, klemm’ dir das einmal unter den Arm. |
Teddy: | Na gut. Es geht mir übrigens schon wieder viel besser. |
Doktor Grete: | Wirklich? Das ist ja schön. (guckt auf das Fieberthermometer) 36,8. |
Teddy: | Ich sage ja, schlimmes Fieber. |
Doktor Grete: | Nein, 36,8 ist ganz normal. (leise zum Publikum) Das einzige, was Teddy hat, ist akutes Faulfieber. Der ist einfach zu faul, um in die Schule zu gehen. Aber ich weiß, was in solchen Fällen ganz schnell wieder auf die Beine hilft (zieht ein Fläschchen aus dem Doktorkoffer) Hier habe ich eine Medizin für dich, Teddy. Die habe ich extra selbst zusammengebraut, für Fälle wie dich. Davon nimmst du viermal am Tag einen Löffel ein, und das eine Woche lang. |
Teddy: | O fein, danke, da nehme ich gleich einen Löffel davon. (zum Publikum) Wenn’s weiter nichts ist! (probiert einen Löffel von der Medizin, spuckt heftig aus) Bäh, igitt! Pfui Teufel! |
Doktor Grete: | (zum Publikum) Meine Spezialmedizin für Patienten, die nur so tun, als ob sie krank sind: wirkungslos, aber sie schmeckt scheußlich. (zum Teddy) Nimm nur brav deine Medizin, dann bist du rasch wieder auf den Beinen. Außerdem sage ich deiner Mutter, dass du vier Wochen lang eine Diät brauchst. |
Teddy: | Diät? Was ist das? |
Doktor Grete: | Du darfst nur noch bestimmte Sachen essen. Verboten sind Bratwürste und Pommes, Pizza, Fischstäbchen, Himbeereis, Limonade, Spaghetti mit Tomatensoße, Chips und Gummibärchen. |
Teddy: | (hoffnungsvoll) Und was ist mit Schokolade? |
Doktor Grete: | (streng) Auch verboten, tut mir leid. |
Teddy: | (springt aus dem Bett) Dr. Grete, die Medizin hat schon gewirkt. Das Bauchweh ist wie weggeblasen! Ich bin wieder pumperlgesund! Die Medizin brauche ich nicht mehr! Und auch die Diät nicht! Und jetzt muss ich schnell in die Schule! Tschüs! |
– Ende –