Inhalt: Dies ist ein lustiges kleines Lehrstück zum Thema „gesundes Obst“: Seppel jammert, dass er einen Apfel essen muss, weil er sonst von der Mutter keine Süßigkeiten mehr bekommt. Aber er mag nicht, besonders nicht, weil die Mutter ihm gesagt hat, dass in dem Apfel Vitamine sind. Er hält Vitamine für kleine Tierchen, die im Apfel herumkrabbeln, und ekelt sich. Während er Kasper zu überreden versucht, den Apfel zu essen, meldet sich der Geist der Äpfel und klärt Kasper und Seppel darüber auf, dass Vitamine gesund und Äpfel lecker sind.
Zu diesem Stück: Manchmal braucht es einen kleinen Anstoß zur gesunden Zwischenmahlzeit. Allerdings sollte so viel „Botschaft“ zum Ausgleich lustig verpackt werden, deshalb darf der Geist der Äpfel ruhig eine besonders tiefe oder helle Stimme haben und sollte die Worte „sooo dummm“ schön in die Länge ziehen.
Figuren:
Kasper, Seppel, Apfel
Spieler: 1
Was sonst noch gebraucht wird: nichts. Wer mag, kann allerdings weiteres Obst mitmachen lassen …
Spielort: | zu Hause |
Kasper: | Tri, tra, trullala, tri, tra, trullala, der Kasper, der ist wieder da. Hallo, Kinder, seid ihr alle da? (…) |
Ich hab’ da so ein Murmeln gehört, komisch. Hallooo, Kinder, seid ihr alle da? (….) Also doch, hallo, Kinder. | |
Seppel: | (aus dem Hintergrund, weinerlich) Kasper, Kasper! |
Kasper: | Ja, hallo Seppel, wo steckst du denn? |
Seppel: | (taucht auf) Hier stecke ich. |
Kasper: | Und warum ziehst du dann so ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter? Sieh’ mal nach draußen, die Sonne lacht, die Vögelein zwitschern. |
Seppel: | Ich will nicht, ich mag nicht, ich ess das nicht. Da kann sie sich auf den Kopf stellen. |
Kasper: | Wer denn bittschön? Was denn bittschön? Ich verstehe kein Wort. Kinder, versteht ihr, was der Seppel für ein Zeug daherredet? (…) |
Seppel: | Schau, Kasper, dieser Apfel. |
Kasper: | Lecker. |
Seppel: | Nein, nicht lecker. Der ist voll mit (angeekelt) Vi-ta-mi-nen. |
Kasper: | Vitaminen? |
Seppel: | (nickt heftig) Ja, eklig, was? Meine Mama hat gesagt, da stecken ganz viel Vitamine drin. (schüttelt sich) Ich will diese Dinger aber nicht mitessen. Auf keinen Fall tue ich das. Da kann sie sich auf den Kopf stellen. |
Kasper: | Das würde ich auch gern mal sehen, wie sich deine Mama auf den Kopf stellt! |
Seppel: | Das sagt man doch nur so. Und sie wird sich auch nicht auf den Kopf stellen. Ich weiß schon, was sie macht, wenn ich diesen ekligen Apfel nicht esse. Das hat sie mir nämlich gesagt. Sie gibt mir keine Süßigkeiten mehr. |
Kasper: | Oh. |
Seppel: | Ja, furchtbar, oder? Keine Gummibärchen mehr. |
Kasper: | Und keine Lakritzschnecken? |
Seppel: | (schüttelt den Kopf, gibt winselndes Geräusch von sich) |
Kasper: | Schokolade? |
Seppel: | (schüttelt den Kopf, winselt) |
Kasper: | Kuchen? Kaubonbons? |
Seppel: | (schüttelt noch stärker den Kopf, noch stärkeres Winseln) |
Kasper: | Oh je. Du Ärmster. |
Seppel: | Ich habe eine Idee! Kannst du nicht den Apfel essen? |
Kasper: | Igitt, nein! |
Seppel: | Du kriegst auch was von meinen Süßigkeiten ab, ja? |
Kasper: | Na gut. Zeig mal her. (nähert sich dem Apfel, beugt sich zurück, um Anlauf zum Abbeißen zu nehmen, hält inne). Sag nochmal, Seppel, wie war das mit den Vitaminen? Die krabbeln darin herum? |
Seppel: | (nickt) |
Kasper: | Also weißt du, wenn da so kleine Viecher drin rumkrabbeln, nachher krabbeln die mir im Bauch herum. Pfuiteufel. |
Apfel: | (mit tiefer Stimme) Also ehrlich, ihr seid sooooo dummmmm! |
(Kasper und Seppel schauen sich an) | |
Kasper: | Was war das? |
Seppel: | Weiß nicht. |
Kasper: | Kinder, habt ihr das auch gehört? (…) Ja? |
Apfel: | Ihr seid ja soooo dummmm! |
Kasper: | Da, schon wieder! Hallo, wer spricht denn da? |
Apfel: | Soooo dummmm. |
Kasper: | Also jetzt reicht es! Wir wissen es langsam, okay? |
Apfel: | Soooo dummmm! |
Kasper: | Also gut, wir sind dumm, aber wer bist du? |
Apfel: | Na, der Geist der Äpfel. |
Kasper: | (schaut den Apfel an) Ja, ja, der Apfel, schon klar. Seit wann kann ein Apfel sprechen? |
Apfel: | Wenn er Kinder trifft, die soooo dummmm sind, dass sie nicht wissen, was Vitamine sind, dann melde ich mich. Ich bin der Geist der Äpfel. |
Seppel: | (hält den Apfel ans Ohr) Psst, du, Kasper, die Stimme kommt wirklich aus dem Apfel, glaube ich. |
Apfel: | Buh! |
(Seppel erschrickt, hält den Apfel wieder weiter weg) | |
Apfel: | Natürlich habe ich gesprochen. |
Kasper: | Wie meinst du das, wir sind so dumm, dass wir nicht wissen, was Vitamine sind? Natürlich wissen wir, was Vitamine sind. Das sind so kleine eklige Dinger, die in dir herumkrabbeln. Und die wir mitessen sollen. |
Apfel: | (stöhnt auf) Blödsinn. Das stimmt doch gar nicht. Das weiß doch jedes Kind besser. Frag nur die Kinder, was Vitamine sind. Die wissen das. |
Kasper: | Also gut. Kinder, was sind Vitamine? (…) |
Kasper: | Die sind gesund? |
Apfel: | Du sagst es. Vitamine kann man nicht sehen, und das sind auch keine Viecher, sondern winzig kleine Stoffe. Die stecken in jedem Apfel und in jeder Birne und in jeder Banane und in jeder Weintraube und in jeder Orange und in jeder Kirsche und … |
Kasper: | Schon gut, schon gut. Ich hab’s kapiert. |
Apfel: | Und sie sind gesund. |
Seppel: | Das hat meine Mama auch gesagt. |
Apfel: | Na also. Dann guten Appetit. |
Seppel: | Jetzt kann ich dich doch nicht essen, wo wir so nett miteinander geplaudert haben. |
Apfel: | Doch, kannst du. Ich bin nicht der Apfel, sondern ich bin der Geist aller Äpfel. Ich melde mich nur, wenn ich Kindern begegne, die sooooo dummmmm sind, dass sie keinen Apfel essen wollen. Soooo dummmm, sooo … |
Seppel: | Ja, ja, wir haben es verstanden. Ich soll dich also essen. |
Apfel: | (genervt) Nicht mich. Ich bin doch der Geist aller Äpfel, wie oft soll ich das denn noch sagen. Du sollst den Apfel essen. |
Seppel: | Also gut. (schnuppert an dem Apfel) Riechen tut er gut. |
Apfel: | Nun mach’ schon, und guten Appetit! |
Seppel: | (beißt in den Apfel): Hm, lecker! |
Kasper: | Lass’ mich auch mal abbeißen! (beide fallen über den Apfel her, verschwinden damit von der Bühne) |
– Ende –