Nachwort
der Autorin

Warum ich diese Geschichte geschrieben habe: weil sie mir enorm wichtig ist. Weil ein Großteil meiner Familie in Unfreiheit lebt. Weil ich Vorurteile kenne. Weil ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn man den Mut verliert. Und weil ich weiß, wie heilend und beflügelnd es sein kann, wenn man Menschen trifft, deren Herzen dieselbe Sprache sprechen.

Glaube kann etwas Wunderbares sein, etwas unfassbar Wertvolles und zutiefst Sinngebendes. Religion ist schon immer ein bedeutungsvoller Wegweiser für Moral gewesen und der wohl ausdrücklichste Aufruf zu einem friedlichen Miteinander. Ich habe den größten Respekt vor allen Religionen und fühle mich aufgrund meines familiären Hintergrunds sowohl dem Islam als auch dem Christentum sehr verbunden. Aber: Menschen müssen immer eine Wahl haben – dies hat mich mein Vater gelehrt, der aus seiner Heimat flüchten musste, weil er nicht tatenlos zusehen konnte, wie ein brutales Regime im Namen der Religion den Menschen genau das wegnahm, was am wichtigsten ist – nämlich ihre Freiheit .

Meiner Meinung nach sollte sich ein Mensch frei entscheiden können, wie er sein Leben gestalten möchte. Religion darf niemals zu einem Instrument politischer Unterdrückung und gesellschaftlicher Ausgrenzung werden. Sie darf nicht diskriminieren, sie darf nicht die Würde eines Menschen verletzen.

Religion sollte alle Menschen gleichermaßen anerkennen – unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Hautfarbe, ihrer Herkunft oder ihrer sexuellen Orientierung. Und Religionsgemeinschaften sollten jene Individuen einer Gesellschaft schützen, die besonders verwundbar sind.

Mir wurde beigebracht, dass Religion Akzeptanz ist, Zusammenhalt, Mitgefühl und bedingungslose Liebe.

Und Liebe ist bunt. Liebe darf niemals mit Schuld gleichgesetzt werden. Ich verachte jede Form von Gewalt gegen Menschen, die der LGBTQIA+-Gemeinschaft angehören.

Ich danke den wunderbaren Menschen vor Ort in Katar, die mir ihre Geschichten anvertraut und mir ihre Stimmen geschenkt haben. Sturmflirren erzähle ich für euch. Ihr habt mir den Mut gegeben, offener mit meiner eigenen Sexualität umzugehen. Auch den Muslim*innen in meiner Familie und in meinem Freundeskreis danke ich für ihre Offenheit, ihren Rat und ihre Fürsprache. Ich liebe euch.

Katar ist ein traditionelles Land, das die arabische Kultur bis heute auf wunderschöne und faszinierende Weise auslebt und bewahrt. Auch wenn es berechtigte Kritik gibt, ist die Gastfreundschaft der Katarer*innen für mich beispiellos. Ich habe mich während meiner Recherche zu jeder Zeit sehr aufgehoben und sicher gefühlt. Das ist auch der Grund dafür, weshalb ich Katar als Schauplatz für meine Geschichte ausgewählt habe.

Lieber Papa,

ich hoffe, dass du in einem anderen Universum deine Heimat niemals verlassen musstest. Und noch mehr hoffe ich, dass du mir in diesem Universum eines Tages dein Zuhause zeigen kannst. Ich wünsche mir so unendlich, dass unsere Heimat frei sein wird. Frau, Leben, Freiheit.

Ich habe mir erlaubt, über das Diplomaten-Dasein in Katar ein wenig zu spekulieren. Zum Beispiel weiß ich nicht, wie die Wohnung einer Diplomatenfamilie eingerichtet ist. Ich bitte euch, darüber hinwegzusehen.

Und ich möchte euch, liebe Leser*innen, freundlich darauf hinweisen, dass die Figuren in meinem Buch Dinge tun und sagen, die nicht zwingend meiner eigenen Meinung entsprechen. Denn es ist immer noch eine Geschichte.

Von ganzem Herzen danken möchte ich meinen Eltern, die so viel durchmachen mussten und trotzdem immer mutig geblieben sind. Die so viel leisten und anderen Menschen unglaublich viel Kraft und Zuversicht schenken. Mama, du bist eine Löwin. Ich kenne niemanden, der so stark und tapfer ist wie du. Hundertprozentig sitzt du in einem Paralleluniversum auf einem Eisenthron und herrschst über Drachen.

Dan, jeden Tag ermutigst du mich darin, mein verrücktes, wildes, emotionales, impulsives, zerbrechliches, wirbelndes, lautes Ich zu sein. Du plottest mit mir, du grübelst mit mir, du diskutierst mit mir … Und du rutschst mit mir über katarische Sanddünen, um ihnen Pupsgeräusche zu entlocken. Du jagst auch Kamelen hinterher, damit ich sie streicheln kann. Und du bist genauso süchtig nach Karak Chai wie ich. Danke, dass du in meinem Leben bist. Ich liebe dich, T.

Michelle, du hast jede einzelne Seite dieses Manuskripts mehrmals durchgelesen. Du bist immer, immer, immer für mich da – du bist ein Wunder. Du bist meine Schwester, meine beste Freundin, meine engste Verbündete, (m)ein Opfer, meine Seelenverwandte. Ich liebe dich, B*.

Amina, unsere Verbindung ist einzigartig. Du bist meine Prinzessin Amidala und ich bewundere deine Kreativität und dein unglaubliches Talent als Fotografin. Danke, dass du mir bei dieser Geschichte geholfen hast. Und danke, dass ich dir auch mal peinliche Fragen stellen durfte. Ich liebe dich, Habibti!

Steffi, du bist die beste Lektorin der Welt. Brot. Brot hoch Tausend. Brot hoch eine Million. Du machst meine Geschichten einfach immer besser. Echt, du bist genial. Danke und arigatō und gamsahamnida für deinen unermüdlichen Einsatz und deine Unterstützung – du bist wirklich die Coolste! An dieser Stelle: cringe Herz-Emoji.

Und auch meinem wundervollen Verlagsteam möchte ich herzlich danken. Ihr habt das Unmögliche möglich gemacht. Dank euch kann ich meinen Traum vom Schreiben leben. Ihr fühlt euch wie Familie an und ich kann mir kein besseres Zuhause für meine Bücher vorstellen.