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Nadia
Nadia ging wie angewiesen die Seitenstraße hinunter. In der Ferne sah sie einen gut aussehenden Mann mit einer gelben Rose in der Hand. »Hallo?«, sagte sie unsicher.
»Nadia«, erwiderte der Mann. »Bist du Nadia?«
»Ja«, sagte sie, als sie ihn erreichte.
»Lorenzo«, sagte er. »Ich bin Daniels … Ich kenne Daniel.«
Nadia wartete darauf, dass er fortfuhr.
»Er ist verrückt nach dir, seit er dich einmal in der Mittagspause mit deinem Boss hat reden hören«, sagte Lorenzo. »Und ich fand ja, dass er sich da ein bisschen zu sehr hineinsteigerte. Ich fand, es war verrückt von ihm, sich so für eine Frau zu begeistern, mit der er nie persönlich geredet hatte.«
Nadia lächelte.
»Aber so ist er eben. Er durchschaut die Menschen. Kennt die Menschen. Er wartet um die Ecke auf dich, im Old Barn Cat. Wo du ihn schon das letzte Mal hättest treffen sollen. Er wollte, dass ich dir sage, wie aufgeregt er ist, und dass ich dich frage, ob du heute schon in die Zeitung gesehen hast? Er hat noch eine Anzeige geschrieben, aber … na ja, ich glaube, das ist jetzt nicht mehr wichtig.«
»Das glaube ich auch nicht.«
»Er hatte immer vor, dich wiederzufinden.«
Nadia lächelte. »Ich glaube, wir hatten beide immer vor, uns zu finden«, sagte sie, und dann bedankte sie sich bei Lorenzo und bog um die Ecke zu der Bar.