I
ch hatte wirklich so die Nase voll davon, gegen Ta’Zans geflügelte und gefährlich gut aussehende Monsterkrieger zu kämpfen. Zugegeben, wir hatten die Zermalmer-Kapseln, aber ich wollte unseren Vorrat nicht so schnell aufbrauchen. Außerdem schien dieser Typ anders zu sein. Die Haare in meinem Nacken stellten sich durch seine bloße Anwesenheit auf.
Die Luft war geladen. Ich konnte fast spüren, wie die Elektrizität meine Zungenspitze zum Vibrieren brachte.
Cassiel war das, was Varga als »verbesserten Vollkommenen« bezeichnet hatte. Als ob alle anderen, mit denen wir zu tun hatten, nicht gut genug wären. Doch wenn man bedachte, dass wir immer noch hier draußen waren und immer noch aufrecht standen, trotz dieser unglaublichen Tötungsmaschinen, die uns jagten, waren sie eindeutig nicht vollkommen genug.
Ich richtete meine Waffe auf ihn und zielte direkt auf seinen Kopf.
»Ich habe keine Zeit für diesen Mist«, sagte ich. »Geh jetzt, oder ich verwandle dich in Asche.«
Cassiel gluckste und sah dann den Rest meines Teams an. Seine Aufmerksamkeit richtete sich vorübergehend auf Varga und mich. »Ihr zwei seid ziemlich interessant. Und biologische Geschwister, wenn ich mich nicht irre.«
»Du bist sehr aufmerksam. Herzlichen Glückwunsch. Ta’Zan hat es mit dir nicht so vermasselt wie mit den anderen«, sagte ich.
»Hey«, schalt mich Raphael spielerisch, als hätte ich ihn auch beleidigt.
Ich warf ihm ein verlegenes Lächeln zu. »Du bist etwas Besonderes.«
»Raphael. Ich habe großartige Geschichten über dich gehört«, warf Cassiel ein. »Meine Brüder erzählten mir von deiner Stärke und Tugend.«
»Du hast Besuch mitgebracht?«, fragte Raphael barsch.
Zehn weitere Vollkommene tauchten aus dem Wald auf, alle in Kampfausrüstung – silberne Brustpanzer, Schienbeinschoner und Armbänder. Ihre Krallen waren ausgestreckt und ihr Grinsen sagte mir, wie sehr sie uns in Stücke reißen wollten. Sie konnten es aber wohl nicht, da sie wahrscheinlich noch den Befehl hatten, uns lebendig zurückzubringen.
»Ein paar Freunde«, sagte Cassiel grinsend.
»Sie sind nicht mehr so beängstigend wie sie noch zu Anfang waren«, antwortete Varga und zwinkerte mir zu. Mein Abzugsfinger bewegte sich ganz leicht. Ich wusste, dass wir darüber gesprochen hatten, mit den Vollkommenen zu argumentieren, bevor wir sie töteten, aber diese Jungs schienen nicht bereit zu sein, zuzuhören. Ganz im Gegenteil.
»Warte, bis ich deine Eingeweide herausziehe, während du noch atmest«, zischte einer der Vollkommenen.
Cassiel hob eine Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen. »Genug, Bruder. Wir sollen sie lebendig zurückbringen, erinnerst du dich?«
»Sie haben uns und Vater nur Ärger gemacht!», spie der Vollkommene. »Wir können auf seinen Wunsch keine Rücksicht nehmen, jetzt nicht mehr. Cassiel, sie müssen sterben!«
»Nun, dann ist es ja gut, dass ich hier die Befehle erteile«, murmelte Cassiel und verzog angewidert den Mund. Er konzentrierte sich wieder auf Varga und mich. »Du solltest wissen, dass ich Anordnung habe, mein Bestes zu tun, um dich lebendig zurückzubringen, es sei denn, die Aufgabe erweist sich als zu schwierig. Wirst du uns Schwierigkeiten bereiten, Elonora?«
Ich verdrehte die Augen und befürchtete bereits, dass wir mehr Zermalmer-Kapseln für diese Bastarde verschwenden müssten. »Ich habe mich noch nie für den einfachen Ausweg begeistern können«, sagte ich und warf Raphael einen Seitenblick zu. »Denkst du, du kannst so viele von ihnen wie möglich erledigen, und wir eliminieren den Rest?«, flüsterte ich.
Raphael schürzte die Lippen und sah dann zu Cassiel zurück.
»Hör zu, Cassiel, ich kenne dich nicht und du kennst mich nicht, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass du ...«
»Ist das wirklich notwendig, Bruder?«, stöhnte Cassiel und unterbrach ihn. »Du wirst mir, sagen, dass ich nicht weiß, worauf ich mich hier eingelassen habe, dann sage ich, wie viel besser ich bin als du, weil Ta’Zan mich so entworfen hat. Dann sage ich dir, dass du nirgendwo vor mir sicher sein wirst und dass du dich der falschen Seite angeschlossen hast. Am Ende richtet ihr eure pfiffigen Waffen auf mich und verwandelt mich wahrscheinlich in Asche, wie ihr es mit den anderen getan habt.«
Ich blinzelte mehrmals und registrierte kaum, was er gerade gesagt hatte.
»Moment mal. Du hast das gesehen?«, fragte ich kaum hörbar.
Cassiel lachte. »Ja. Aber sie
haben es nicht gesehen«, sagte er, streckte dann seine Krallen aus und griff die zehn Vollkommenen an, die er mitgebracht hatte.
Wir alle standen da wie festgewachsen und starrten ihn nur an, während Cassiel ihnen nacheinander die Köpfe abschlug. Als er fertig war, schüttelte er das Blut von seinen Händen, und wir wechselten verwirrte Blicke in einer äußerst unangenehmen Stille.
»Sonst wären sie nicht hergekommen. Sie wären zur Basis zurückgeflogen und hätten Vater von euren raffinierten Waffen erzählt«, fuhr Cassiel mit einem schlauen Grinsen fort.
»Was zum Teufel ist hier passiert?« Kailani schnappte nach Luft.
»Die Frage stellen wir uns alle«, fügte ich hinzu. Mein Verstand hatte Mühe, die Ereignisse zu begreifen.
Cassiels zog seine Krallen ein und zeigte seine langen, schlanken Pianistenhände. Er kam auf uns zu, worauf Hunter, Nevis und ich in Verteidigungsstellung gingen und unsere Waffen etwas fester umklammerten. Raphael sagte kein Wort. Er war ebenso verwirrt, aber er wartete ab, was als Nächstes geschehen würde.
Ich hingegen hatte seine Geduld nicht. Ich hatte mich nun lange genug mit den Vollkommenen herumgeschlagen, um zu wissen, dass solche Begegnungen selten gut ausgingen.
»Ich muss mit euch reden«, sagte Cassiel.
»Dann kannst du genau dort stehenbleiben und anfangen zu reden«, antwortete ich.
Cassiel tat, was ich verlangte, und blieb stehen. Er legte die Hände hinter den Rücken und stellte sich entspannt in einiger Entfernung von uns hin. Wir flößten ihm scheinbar kein bisschen Angst ein. Die Waffen hatten absolut keinen Einfluss auf seinen emotionalen Zustand. Er war sich sehr wohl bewusst, dass ich ihn in Nullkommanichts in Asche verwandeln konnte, doch es schien ihn nicht zu interessieren.
»Mein Vater hat mich hergeschickt, um euch alle zu ihm zurückzubringen. Auch dich, Raphael«, sagte Cassiel. »Obwohl ich ehrlich gesagt bezweifle, dass er dich am Leben lassen würde, wenn ich das täte. Indem du die Fremden unter deine Fittiche genommen hast, hast du eine Grenze überschritten, was die meisten nicht im Traum wagen würden. Eins muss ich dir lassen: Du hast Mumm.«
Raphael grinste. »Was genau beabsichtigst du, Cassiel? Du hast gerade deine Helfershelfer abgeschlachtet und sprichst immer noch mit uns. Ich bin mir sicher, dass Ta’Zan dir einen ziemlich klaren Auftrag erteilt hat, aber du erscheinst mir etwas unorganisiert.«
»Vater und ich sprechen nicht wirklich dieselbe Sprache«, erklärte Cassiel. »Versteh mich nicht falsch, ich bin dankbar, dass er mich erschaffen und ausgebildet hat, aber was er mir zu bieten hat, ist äußerst unzureichend. Wir sind in einer Reihe von grundlegenden Fragen nicht der gleichen Meinung, einschließlich der Rolle und Verantwortung eines Vollkommenen.«
»Cassiel, du darfst keine Einwände gegen das erheben, was Ta’Zan dir sagt«, antwortete Raphael.
»Pst!«, mischte ich mich ein. »Lass den Kerl ausreden.«
Ich war definitiv daran interessiert, was er zu sagen hatte. Ab dem Moment, wo er sagte, er sei nicht der gleichen Meinung wie Ta’Zan, hatte er meine volle Aufmerksamkeit. Der Keim der Unzufriedenheit war schon aufgegangen. Ich musste ihn nur gießen und dann zusehen, wie Ta’Zans Imperium zusammenbrach.
»Mir gefällt nicht, was er tut«, sagte Cassiel. »Ich mag es nicht, wie er meine Geschwister einer Gehirnwäsche unterzieht, damit sie glauben, dass sie die Einzigen sind, die es verdient haben, auf dieser Welt zu leben. Ich verachte, wie er Blutvergießen fördert und die Fehlerhaften weiter an den Rand drängt. Egal was er sagt, ich kann das, was er will, unmöglich gutheißen.«
Ich atmete aus und meine Schultern sanken, als mich Erleichterung befiel. Cassiel hatte keinen Grund, uns anzulügen. Es waren mindestens drei Zermalmer auf ihn gerichtet – einer reichte aus, um seine Existenz völlig auszuradieren. Ich sah Varga an und er schien das Gleiche zu denken.
Cassiel lächelte die vier Draenir an, die sich leise hinter uns bewegt hatten. Sie wussten, dass er mehr war, als sie je verkraften könnten. Er hätte sie in Stücke gerissen und an die türkisfarbenen Tiger verfüttert, wenn er wollte.
»Ihr vier seid ein wunderbarer Anblick«, sagte Cassiel hinzu. »Ich habe bisher nur Fotos und Videos eurer Spezies gesehen. Ich dachte, auf Strava wären nur noch vier Exemplare übrig, und diese vier befinden sich in Ta’Zans Labor. Ich nehme an, ihr habt die Plage überlebt?«
Einer der Draenir nickte. »Ta’Zan hat die Plage geschaffen. Rakkhan hat uns gerettet. Er hat uns weggebracht, bevor sich die Krankheit in unseren Städten ausbreitete.«
Cassiel runzelte die Stirn. Offensichtlich hatte Ta’Zan noch niemandem von seiner Beteiligung an der Plage erzählt. Das wirkte sich letztendlich zu unseren Gunsten aus, weil es uns die Gelegenheit gab, den Vollkommenen und den Fehlerhaften davon zu erzählen – davon, was Ta’Zan einer ganzen Spezies angetan hatte, einfach, weil er es konnte. Es sprach Bände darüber, wie grausam und bösartig er war.
»Du wusstest es nicht«, murmelte ich.
»Nein«, antwortete Cassiel und stieß einen tiefen Seufzer aus. »Wir waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal erschaffen und er hat bereits einen Völkermord an den Draenir begangen, ist das wirklich wahr?«
Ich zuckte mit den Schultern. »Er ist ein Monster. Intelligent und eloquent, nach allem, was mir gesagt wurde, aber dennoch ein Monster.«
»Warum bist du hier, Cassiel, wenn du mit Ta’Zans Plänen nichts zu tun haben willst?«, fragte Nevis. Seine blassen Augenbrauen zogen sich zusammen und seine Augen waren kalt genug, um die Seele des verbesserten Vollkommenen einzufrieren.
»Ich weiß, was ihr alle versucht zu tun. Ich verstehe, warum ihr alle noch hier seid und versucht, mit uns zu sprechen, anstatt zu fliehen oder noch mehr Schiffe zu schicken. Ihr seid nicht dumm und das bewundere ich«, sagte Cassiel. »Ich bin neugierig auf euch und ich würde gern helfen.«
Ein Moment verging in bedrückender Stille.
»Wie?«, fragte ich.
Cassiel grinste mich selbstbewusst an. »Ta’Zan ist drei, vielleicht vier Tage von seinen ersten Flugtests entfernt«, antwortete er. »Seine Fehlerhaften-Ingenieure haben es geschafft, eure Raumschiffe zu studieren und wieder aufzubauen. Außerdem sammelt er jetzt mehr genetisches Material von seinen Gefangenen. Er ist überzeugt, dass er noch weitere wie mich erschaffen kann. In seinen Augen sind die Vollkommenen nicht mehr so vollkommen. Er glaubt, er kann es besser machen. Niemand außer Amal weiß von seinen Überlegungen. Wenn ihr nach etwas sucht, um die Vollkommenen gegen ihn zu wenden, bin ich recht zuversichtlich, dass dies zusammen mit seiner Rolle in der Plage ein geeignetes Argument ist.«
»Warum hilfst du uns?«, hauchte Raphael. »Was springt für dich dabei heraus?«
Nun war es an Cassiel, mit den Schultern zu zucken. »Ich mag ihn einfach nicht. Ich gebe vor, ihn zu mögen. Ich gehorche bis zu einem gewissen Punkt. Ich möchte nur, dass ihn jemand von seinem Podest stößt. Er ist zu selbstgefällig. Er geht mir auf die Nerven.«
»Du willst also, dass er versagt«, schloss ich.
»Ich möchte, dass er den Rest seines Lebens in einer Glasbox verbringt und beobachtet, wie der Rest der Welt vorbeizieht und Kreaturen aller Spezies miteinander auskommen. Er wird vor Wut schäumen, weil er ein Heuchler ist. Er will nicht die ideale Gesellschaft. Das ist eine Lüge, und er glaubte tatsächlich, er könnte mich so erziehen, dass ich ihm solchen Mist wirklich abkaufe. Er möchte nur, dass seine kostbaren Exemplare leben, weil die Draenir gemein zu ihm waren.«
Ich verschränkte die Arme und legte meinen Kopf zur Seite. »Deine Belohnung besteht also darin, Ta’Zan beim Scheitern und Verlieren zuzusehen.«
»Ja. Von dem Moment an, als er versuchte, mir beizubringen, dass meine Spezies die einzige ist, die es verdient, auf dieser Welt zu leben, wusste ich, dass ich das nicht lange ertragen würde.«
Nevis nickte langsam und steckte seine Waffe weg. Ich sah ihn an, neugierig, was er zu sagen hatte. Er enttäuschte mich nicht.
»Je perfekter und intellektueller seine Vollkommenen sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie rebellieren, Einwände erheben und mit Ta’Zans Dogma nicht einverstanden sind, so scheint mir«, antwortete Nevis.
»Oh ... sagst du damit, dass ich körperlich und geistig fortgeschritten bin?«, fragte Raphael. Sein Tonfall war etwas weniger selbstsicher als gewöhnlich. »Du machst mir ein Kompliment, Eismann!«
»Gewöhn dich nicht daran«, murmelte Nevis.
»Nun, wenn man darüber nachdenkt, ist es irgendwie logisch«, stimmte Kailani zu. »Cassiel soll ein überlegenes Exemplar sein und jemand wie Ta’Zan möchte, dass er und seine Art in Zukunft hervorragende Leistungen erbringen. Ich nehme an, Ta’Zan hat nicht bedacht, dass Vollkommene, ob verbessert oder nicht, klug genug sind, um an seinen Lehren zu zweifeln.«
»Das klingt nach einem Anfängerfehler, wenn ihr mich fragt.« Hunter seufzte.
»Das ist es auch irgendwie. Immerhin hatte Ta’Zan nicht viele Vorbilder. Mudak brachte ihm zwar alles bei, was er wusste, aber auch er war … begrenzt. Auch nur ein Draenir«, sagte Raphael. »Danach rannte Ta’Zan weg und umgab sich mit Fehlerhaften. Sie alle verehrten ihn, aber ich bezweifle, dass einer von ihnen ihn mental herausforderte. Er war immer der klügste Mann im Raum.«
Hunter kicherte. »Was unglaublich ironisch ist, da dies jetzt nicht mehr der Fall ist.«
»Davon abgesehen brauche ich eure Hilfe«, warf Cassiel ein. »Wenn ich eure Bemühungen unterstützen soll …«
»Wer sagt, dass du das tun wirst?«, erwiderte Varga und hob eine Augenbraue.
»Hast du nicht gehört, was ich eben gesagt habe? Ich habe dir einige ziemlich heiße Informationen gegeben, Elonora, über seine Raumschiffe und seine genetischen Verbesserungen«, sagte Cassiel. Ich nickte und er fuhr mit seinen Bedingungen fort. »Ta’Zan hat mir eine neue Art Ortungschip implantiert. Ich weiß nicht, wo er ist, aber ich brauche euch, um ihn rauszuholen. Es wird jedoch einige Zeit dauern und bis ihr das tun könnt, darf ich nicht zu lange bei euch bleiben. Ich habe diese zehn Soldaten getötet, es ist also nur eine Frage der Zeit, bis Ta’Zan erfährt, was geschehen ist, und ein ganzes Geschwader auf mich hetzt.«
Das war ein Dilemma. Wir hatten bereits alle Hände voll damit zu tun, die Kommunikationstürme zu deaktivieren und das Kolosseum zu infiltrieren. Eine Operation zum Entfernen eines Ortungschips würde unseren Zeitplan durcheinanderbringen. Wir könnten auch die Speicherchips der zehn Vollkommenen entfernen, um sie weiter zu verlangsamen, aber auch das war zeitaufwändig.
»Wir können diese Jungs in Brand setzen und ihre Regenerationszeit auf etwa zwölf Stunden verlängern«, schlug Raphael vor. »Das sollte uns etwas Zeit verschaffen.«
Varga und Hunter musste man das nicht zweimal sagen. Sie verwendeten etwas von dem Brennöl, das wir von Rakkhans Stützpunkt mitgenommen hatten, um die enthaupteten Vollkommenen zu übergießen. Die Draenir sahen voller Ehrfurcht zu, wie die Leichen in Brand gesteckt wurden. Sie würden eine Weile brennen.
»Das sollte ausreichen«, antwortete Cassiel. »Zweitens kann ich nach dem Entfernen meines Ortungschips immer noch über die Speicherdatenbank gefunden werden, da diese drahtlos ist. Das Abreißen dieser Türme wird daran nichts ändern.«
»Das ist schon in Ordnung. Wir werden dir einen Seriumblocker verpassen, sobald wir dich zu unserer Basis bringen«, sagte ich. »Amane ist vorerst die Einzige, die weiß, wie man einen baut. Wir lernen nicht so schnell wie ihr«, fügte ich mit einem halben Lächeln hinzu.
»Klingt nach einem guten Plan«, antwortete Cassiel. »Okay. Was jetzt?«
Raphael zeigte auf das Schaltungssystem, das auf der höchsten Palme montiert war und über uns aufragte. »Wir deaktivieren erst das da«, sagte er. »Dann schalten wir die anderen aus.«
»Und danach?«, fragte Cassiel.
»Danach infiltrieren wir das Kolosseum und zerstören seine Raumschiff-Prototypen«, antwortete ich.
Es klang einfach, aber wir alle wussten, dass es alles andere
als einfach war. Das Deaktivieren der Türme war, gelinde gesagt, mit Kreaturen wie Raphael und Cassiel auf unserer Seite überschaubar. Ich freute mich darauf, in das Kolosseum einzudringen, und fürchtete mich gleichzeitig davor. Es war kein Kinderspiel. Eher ein Spiel mit jeder Menge feindlicher Vollkommenen in einem Diamantbau ...
Ehrlich gesagt war ich von der Wendung der Ereignisse völlig schockiert, im guten Sinne. Ich war mir sicher gewesen, dass wir auch gegen Cassiel kämpfen müssten. Stattdessen würden wir ihn nun operieren. Meine Güte.