Die gängigste Form, einen Film in guter Qualität auszuspielen und zu verbreiten, bietet immer noch die DVD. Ob es sich um eine herkömmliche DVD oder eine BluRay-DVD handelt, bleibt eher zweitrangig. Am Ende haben Sie eine Silberscheibe, die Sie beliebig oft vervielfältigen und weitergeben können. Die Kosten hierfür bleiben im kleinen Rahmen. Sie sind bei der Stückzahl, die Sie produzieren, an keine Mindestzahlen gebunden und können sie beliebig nachbrennen, sollten Sie noch welche benötigen. Moderne Drucker geben beschichteten DVDs durch Aufdrucke in Fotoqualität ein professionelles Aussehen. Außerdem können Sie unschlagbar günstig bei der Covergestaltung vorgehen, indem Sie DVD-Hüllen im gutsortierten Elektrofachhandel erstehen. Alles in allem können Sie so DVDs samt Hülle und bedrucktem Cover für unter einem Euro herstellen.
Das scheint unvergleichlich günstig, doch gibt es auch bei der DVD Nachteile, die man beachten sollte:
Eine selbstgebrannte DVD besitzt eine relativ geringe Lebenserwartung. Zwar versichern die Hersteller von DVD-Rohlingen gerne etwas anderes, doch kann es passieren, dass eine selbstgebrannte DVD schon nach wenigen Jahren nur noch fehlerhaft oder gar nicht mehr lesbar ist, weshalb man auf das Mastern auf dieses Medium tunlichst verzichten sollte. Arbeiten Sie mit einem bandgestützten System, so sollten Sie sich angewöhnen, den fertigen Film wieder auf Band auszuspielen. Erstens haben Sie hier die geringste Kompression (also die beste Qualität), außerdem können Sie Ihren Film später mit dem geringsten Verlust in jedes beliebige Format wandeln. Im Fotofachhandel sind jedoch auch spezielle goldbeschichtete DVDs zu kaufen, die eine längere Archivfestigkeit versprechen. Trotzdem bleibt noch anzumerken, dass selbstgebrannte DVDs gegenüber Einflüssen von außen auf die Oberfläche wesentlich empfindlicher reagieren als Kauf-DVDs.
Abb. 5.02 Auch wenn sie schon etwas in die Jahre gekommen ist, so bleibt sie doch in Sachen Preis-Leistungsverhältnis und Kompatibilität ungeschlagen: die DVD.
Wenn Sie DVDs selbst brennen, verwenden Sie am besten das DVD-R-Format. Dieses besitzt gegenüber dem DVD+R-Format die größere Kompatibilität, vor allem bei älteren Abspielgeräten. Wenn Sie DVDs nicht selbst brennen wollen, da Sie eine große Stückzahl benötigen, sollten Sie sich über die Preise für professionelle DVD-Vervielfältigung erkundigen. Schon bei Stückzahlen von wenigen hundert kann dies unter Umständen die preiswertere Alternative zur Selbstgebrannten sein. Und die Lebenserwartung dieser DVDs ist auch besser.
Wenn Sie den Film einem größeren Publikum zeigen möchten, empfiehlt sich der Einsatz eines Video-Beamers. Dieser ist bei einer Publikumsgröße ab zwanzig Personen immer dem auch noch so großen Flachbildschirm vorzuziehen. Wenn Sie diese Präsentationsform häufig wählen, rentiert sich die Anschaffung eines Beamers, dessen Anschaffungspreis bei etwa 600 Euro aufwärts liegt. Die Preise richten sich nach Lichtleistung, Kontrastverhältnis und nicht zuletzt nach dem Geräuschpegel, die sie während des Betriebs verursachen. Geräte, die hochauflösendes Video darstellen können, sind derzeit noch etwas teurer, doch auch hier sinken die Preise immer weiter. Verlassen Sie sich bei der Auswahl nicht auf den Fachhändler, der Ihnen auch Waschmaschinen, Staubsauger oder Wasserkocher anbietet. Investieren Sie lieber in die einschlägigen Fachzeitschriften. Damit sind Sie (das gilt natürlich auch für den Camcorder-Kauf) besser beraten, und die paar mehr Euro ist das allemal wert.
Abb. 5.03 Nicht nur für Videofilmer interessant: Auch Kinofans wissen die Qualitäten der neuen hochauflösenden Videoprojektoren zu schätzen. Und langsam rücken diese auch in bezahlbare Regionen vor.
Es gibt jedoch auch genügend Verleiher solcher Geräte, sodass man nicht zum Kauf gezwungen ist, wenn man seinen Film einmal einem größeren Publikum zeigen möchte.
Was man jedoch auch bei dem besten Beamer nicht vergessen darf, ist die Tatsache, dass sie zwar einerseits ein schönes großes Bild produzieren, andererseits jedoch den Ton kaum berücksichtigen. Das heißt, wenn Sie das Bildsignal an den Beamer weiterleiten, müssen Sie das Tonsignal extra an ein geeignetes Verstärkersystem nebst geeigneten Lautsprechern anschließen. Dabei sollte das Tonsystem ein gewisses Niveau haben, denn zu einem großen Bild erwartet der Zuschauer auch einen großen Ton.
Sie wollen viele Menschen mit Ihren Filmen erreichen. Das ist spätestens seit DSL kein Problem mehr. Zahllose Video-Portale mit zum Teil bekannten Namen wie YouTube, MyVideo, Clipfish, Videocommunity, Dailymotion und viele mehr tummeln sich im World-Wide-Web. Doch es gibt bei diesen zum Teil recht unterschiedlich gestalteten Internet-Seiten gravierende Unterschiede, die man beachten sollte. Nicht nur, was die Seriosität anbelangt, sondern vor allem, was die Menschen betrifft, die man mit seinen Filmen erreichen möchte.
Die nachfolgende Auswahl von solchen Seiten stellt lediglich eine relativ kleine und nicht repräsentative dar und hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Das größte Video-Portal, das es derzeit gibt. Millionen von Videos stehen hier jedem zur Verfügung. Nach einer kostenlosen Registrierung kann man seine Videos hochladen, anschauen kann man sie ohne Registrierung. Bei YouTube gibt es nichts, das es nicht zu sehen gibt. Sucht man Videos zu bestimmten Themen, leistet eine Suchmaschine gute Dienste. Allerdings ist die Auflösung der Filmchen von minderer Qualität. Das liegt zum einen daran, dass hier nicht nur ambitionierte Videofilmer ihre Werke einstellen (die muss man lange suchen), sondern dass dieses Portal vor allem den Fun-Filmer bedient, der sich keine Gedanken um Bildgestaltung und Schnitt macht. So sind viele der Videos mit dem Handy oder ähnlichem gedreht.
Zum anderen benutzt YouTube bei der Darstellung der Videos das Flash-Video-Format (320×240 Pixel) bzw. das H.264-Format (352×244 Pixel). Aufgrund der schier unüberschaubaren Fülle ist eine Zensur der Inhalte oft nur schwer möglich. Nutzer können jedoch anstößige oder jugendgefährdende Videos dem Portal gegenüber anzeigen, sodass der Zugang zu diesen Inhalten für junge Nutzer erschwert wird oder der Beitrag dauerhaft verschwindet. Bei vielen der dort vorhandenen Videos stellt man jedoch auch fest, dass es sich um Beiträge aus Fernsehsendungen handelt oder dass sie schlichtweg Werbung für andere, oft kostenpflichtige Internetseiten sind.
Viele neuere Camcorder sowie Schnittprogramme bieten eine sogenannte „YouTube-Funktion“, mit der sich Videos schnell (zum Teil sogar direkt aus der Timeline) hochladen lassen. Inwieweit sich dieses Video-Portal für den ambitionierten Videofilmer eignet, sollte dieser selbst beurteilen.
MyVideo ist YouTube sehr ähnlich. Auch hier stehen dem User Millionen von Videos zur Verfügung. Die Bildqualität unterscheidet sich nicht von der YouTubes. Die Maximallänge der eingestellten Clips beschränkt sich bei MyVideo auf 10 Minuten bzw. 100 MB. Die Videos können entweder als Link oder mithilfe des embedded MyVideo-Players eingebunden werden.
Diese Seite vermittelt jedoch nicht den Eindruck, als wäre es ihr Ziel, Videos von ambitionierten Videofilmern zu verbreiten. Auch diese gibt es wohl, wenn man sie lange genug sucht. Der Spaß-Faktor steht aber eindeutig im Vordergrund. Sieht man sich ein Video an, verweist wie bei YouTube ein Fenster auf Videos mit ähnlichen Inhalten. Auch hier gibt es eine Suchmaschine, mit der man Videos zu bestimmten Schlagworten findet.
Videocommunity verfolgt hingegen eine völlig andere Zielgruppe als die zuvor aufgeführten. Diese Seite richtet sich an den interessierten und ambitionierten Videofilmer, egal ob Hobbyist oder Profi. Videofilmer stellen ihre Videos ins Netz und lassen sie von anderen Filmern bewerten und diskutieren. Die Bildqualität ist recht gut und es gibt sogar hochauflösende Videos zu sehen. Nebenbei bietet videocommunity auch diverse Foren zum Erfahrungsaustausch. Regelmäßig gibt es Ausschreibungen für Wettbewerbe, aber auch Treffen für Videofilmer. Jedes Mitglied erhält eine eigene Profil-Seite, auf der es sich seinem Publikum vorstellen kann und alle seine Videos abrufbar sind. Ansonsten sind die Filme der videocommunity thematisch nach Genres gegliedert. Die Beiträge unterscheiden sich zum Teil sehr bezüglich Qualität, Inhalt, Können und Ambition der Filmemacher. Dennoch bietet die videocommunity eine gute Plattform für Videofilmer, die mit ihrem Hobby nicht allein sein wollen.
Die Mitgliedschaft ist grundsätzlich kostenlos. Das bedeutet, man kann 15 Minuten Video belegen und maximal einen Film pro Monat hochladen. Der Funktionsumfang ist jedoch vor allem in den Foren reduziert. Möchte man mehr, kann man in eine kostenpflichtige Mitgliedschaft wechseln. Auch hier halten sich die Kosten (ab 4 € pro Monat) in Grenzen.
Abb. 5.04
Bei Dailymotion sind die Videos ebenfalls thematisch in einzelne Rubriken wie Nachrichten, Sport, Lifestyle, Reise und Musik gegliedert. Die Gestaltung der Seite erinnert ein wenig an MyVideo und auch sonst bietet diese Seite im Prinzip ähnliches wie die zuvor genannten. Gegenüber der videocommunity scheint Dailymotion internationaler zu sein. Wer Videos hochladen möchte, muss sich auch hier registrieren lassen. Auch wer Videos bewerten will, kommt um einen Account nicht herum. Zu sehen gibt es hier sowohl Videos vom ambitionierten Hobbyisten wie auch vom Profi.
Abb. 5.05
Ein völlig anderes Konzept verfolgt die Seite der Deutschlandreporter. Wie der Name schon sagt, beschäftigt sich dieses Videoportal ausschließlich mit Reportagen und Berichten aus Deutschland. Nach dem Hochladen eines Videos überprüft eine Redaktion das Material, bevor es „auf Sendung“ geht. Wettbewerbe und Gewinnspiele sind genauso enthalten wie die Ehrung der besten und fleißigsten Videojournalisten. „Zeig uns, was in Deiner Stadt passiert!“ ist das Motto der Deutschlandreporter, und da Deutschland recht bunt ist, sind es die unterschiedlichen Beiträge, die meist eine Länge von drei bis zehn Minuten haben, auch. Ein Besuch dieser Web-Site lohnt sich allemal.
Abb. 5.06
Abb. 5.04–5.06 Internet-Seiten, auf denen man seine Videos präsentieren kann, findet man zuhauf. Doch sie unterscheiden sich nicht nur in Seriosität und Zielgruppe. Deshalb sollte man sie erst einmal in Ruhe in Augenschein nehmen, bis man eine geeignete gefunden hat.
Bevor man sich auf irgendeiner Seite registrieren lässt, empfiehlt sich auf alle Fälle ein Blick in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), denen man mit der Registrierung zustimmt. Vor allem bei dem die Urheberrechte der jeweiligen Videos betreffenden Absatz sollte man vorsichtig sein. Einer vollständige Übertragung seiner Urheberrechte an den Betreiber der Web-Site sollte man nicht vorbehaltlos zustimmen. Was vor allen Dingen wichtig ist, wenn man sich Ärger vom Leib halten will: Laden Sie niemals Videomaterial, an dem Sie keine Rechte besitzen, auf ein Videoportal: Dies gilt nicht nur für das Recht am eigenen Bild der jeweils gefilmten Personen, sondern auch für die Rechte des verwendeten Bild- und Tonmaterials und vor allem der enthaltenen Musik.
Was vor zehn Jahren noch undenkbar schien, ist mittlerweile keine Seltenheit mehr. Da heutige Camcorder eine Bildqualität liefern, die den Ansprüchen des Fernsehens ohne weiteres gerecht wird, haben auch Sie die Möglichkeit, Ihre Filme ins Fernsehen zu bringen. Wie das geht, erfahren Sie im Kapitel „Vom Hobbyfilmer zum TV-Reporter“.
Schon vor einigen Jahrzehnten gab es batteriebetriebene Fernseher mit Antennenempfang von der Größe einer Zigarettenschachtel, die man überall hin mitnehmen konnte. Abgesehen davon, dass man für die Bildröhre noch ein Vergrößerungsglas benötigte, um das schwarz-weiße Bild betrachten zu können, konnte man selbst bei bester Empfangslage nur auf die vorhandenen drei bis fünf deutschen Fernsehprogramme zurückgreifen.
Nicht nur das Fernsehprogramm ist mittlerweile reichhaltiger (wenn auch nicht unbedingt besser) geworden, auch Qualität und Anzahl der kleinen Bildschirmgeräte haben immens zugenommen. Genau genommen muss man mit diesen auch gar keine Sender mehr empfangen, da die Filme meist auf kleinen praktischen Speicherkarten ins Gerät kommen und man so sein eigener Programmdirektor sein kann.
Der bekannteste und am meisten verkaufte dieser Mobile Player ist nach wie vor der i-Pod von Apple. Aber auch viele andere Hersteller bieten alle möglichen Varianten dieser Geräte an, die sich vor allem durch die Größe des Displays sowie deren Speicherkapazität und nicht zuletzt ihren Preis unterscheiden. Preislich sind sie von unter hundert bis über fünfhundert Euro anzusetzen.
Abb. 5.07 Apple’s „iPod“
Es gibt unterschiedliche Kompressionsformate für das Briefmarkenkino (Übrigens: auch Handys gehören genau genommen zu diesen mobilen Playern); nicht jedes Gerät akzeptiert jeden Codec. Doch auch hierfür haben die namhaften Softwarehersteller eine Antwort. Mit Programmen wie „Magix Filme für unterwegs“, „IPOD Converter“ oder „Pinnacle Mobile Media Converter“ und vielen anderen lassen sich die eigenen Video- dateien für das gewünschte Gerät wandeln. Natürlich lassen sich diese Daten dann nicht nur auf eine Speicherkarte spielen, sondern auch per Internet und E-Mail versenden und verbreiten.
Kurze Filmchen eignen sich durchaus für dieses Format. Vor allem Videoclips bis fünf Minuten sind über dieses Medium mittlerweile weit verbreitet. Längere Produktionen, Spielfilme oder aufwendig produzierte und komponierte Aufnahmen gehören aber weiterhin auf eine möglichst große Betrachtungsfläche. Allein des Genusses wegen und nicht zuletzt deshalb, weil das weniger ermüdend für die Augen ist.
Trotzdem bilden Mobile Player eine witzige neue Erweiterung, wenn es darum geht, seine Videos zu verbreiten.